Wirkungsziel 42.4 Nachhaltige Sicherung der Wasserressourcen als Lebensgrundlage und Lebensraum für Mensch und Natur
zugeordnete MaßnahmenKennzahlen des Wirkungsziels
Wirkungszielkennzahl 1: Istzustand nicht vorhanden Details zu Kennzahl: Konzentrationsänderung ausgewählter chemischer Schadstoffe in Oberflächengewässern [%]
Wirkungszielkennzahl 2: überplanmäßig erreicht Details zu Kennzahl: Anteil der Gewässerabschnitte im guten ökologischen Zustand/Potential [%]
Wirkungszielkennzahl 3: teilweise erreicht Details zu Kennzahl: Einhaltung der Qualitätsziele für Nitrat und Pestizide im Grundwasser [%]
Wirkungszielkennzahl 4: überplanmäßig erreicht Details zu Kennzahl: Hydromorphologisch sanierte Gewässerabschnitte [Anzahl]
Kennzahlen des Wirkungsziels Details zu Kennzahl 1
Wirkungszielkennzahl 1: Istzustand nicht vorhanden: Konzentrationsänderung ausgewählter chemischer Schadstoffe in Oberflächengewässern [%]
Entwicklung der Wirkungskennzahl
-
Jahr: 2013
- Zielerreichungsgrad: überplanmäßig erreicht
- Istzustand: 82 [%]
- Zielzustand: 90
- Oberer Schwellenwert: 70
- Unterer Schwellenwert: 95
-
Jahr: 2014
- Zielerreichungsgrad: überplanmäßig erreicht
- Istzustand: 82 [%]
- Zielzustand: 90
- Oberer Schwellenwert: 80
- Unterer Schwellenwert: 100
-
Jahr: 2015
- Zielerreichungsgrad: kein Zielerreichungsgrad vorhanden
- Istzustand: kein Wert vorhanden [%]
- Zielzustand: 90
- Oberer Schwellenwert: 80
- Unterer Schwellenwert: 100
-
Jahr: 2016
- Zielerreichungsgrad: überplanmäßig erreicht
- Istzustand: 57 [%]
- Zielzustand: 75
- Oberer Schwellenwert: 50
- Unterer Schwellenwert: 75
-
Mittelfristiger Zielzustand
- Jahr: 2021, Zielzustand: 70
Erläuterung der Entwicklung
Bis 2015 wurden neben Ammonium anstelle von Orthophosphat drei Metalle (Kupfer, Nickel, Zink) berücksichtigt, wobei für diese keine jährliche Erhebung möglich war bzw. ist. Mit der Neugestaltung der Kennzahl wird die Wirkung jetzt an 2 Parametern gemessen, für die jährliche österreichweite Daten vorliegen. Ammonium ist ein guter Indikator für punktuelle Belastungen (Abwasser), Phosphat für diffuse Belastungen (landwirtschaftliche Tätigkeit). Es zeigt sich ein schwacher sinkender Trend seit 2004, der bis 2021 fortgesetzt werden soll.
Grafischer Maximalwert: 80
Quelle
H2O-Fachdatenbank http://wisa.bmlfuw.gv.at/ / BMLFUW
Berechnungsmethode
Mittlere Konzentration der Schadstoffe Ammonium, Kupfer, Nickel und Zink bezogen auf den Wert 2004 in Prozent
Kennzahlen des Wirkungsziels Details zu Kennzahl 2
Wirkungszielkennzahl 2: überplanmäßig erreicht: Anteil der Gewässerabschnitte im guten ökologischen Zustand/Potential [%]
Entwicklung der Wirkungskennzahl
-
Jahr: 2013
- Zielerreichungsgrad: zur Gänze erreicht
- Istzustand: 36 [%]
- Zielzustand: 36
- Oberer Schwellenwert: 50
- Unterer Schwellenwert: 12
-
Jahr: 2014
- Zielerreichungsgrad: überplanmäßig erreicht
- Istzustand: 39 [%]
- Zielzustand: 36
- Oberer Schwellenwert: 41
- Unterer Schwellenwert: 31
-
Jahr: 2015
- Zielerreichungsgrad: überplanmäßig erreicht
- Istzustand: 39,5 [%]
- Zielzustand: 38
- Oberer Schwellenwert: 43
- Unterer Schwellenwert: 33
-
Mittelfristiger Zielzustand
- Jahr: 2021, Zielzustand: 48
Erläuterung der Entwicklung
Die Zielerreichung erfolgt gemäß Planung im nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan von 2009. Darin ist eine stufenweise Zielerreichung bis 2027 mit Herstellung des guten ökologischen Zustandes in allen Gewässerabschnitten vorgesehen. Die Zielerreichung bis 2015 bzw. 2021 ist aufgrund der langsamen Reaktion und der komplexen Zusammenhänge in Gewässer-Ökosystemen vorsichtig positiv angesetzt.
Grafischer Maximalwert: 43
Quelle
Nationaler Gewässerbewirtschaftungsplan NGP / BMLFUW
Berechnungsmethode
Anteil der Wasserkörper im Berichtsgewässernetz > 10 km2 Einzugsgebiet in sehr gutem und gutem ökologischen Zustand oder gutem ökologischen Potenzial
Kennzahlen des Wirkungsziels Details zu Kennzahl 3
Wirkungszielkennzahl 3: teilweise erreicht: Einhaltung der Qualitätsziele für Nitrat und Pestizide im Grundwasser [%]
Entwicklung der Wirkungskennzahl
-
Jahr: 2013
- Zielerreichungsgrad: überplanmäßig erreicht
- Istzustand: 86,16 [%]
- Zielzustand: 84
- Oberer Schwellenwert: 90
- Unterer Schwellenwert: 75
-
Jahr: 2014
- Zielerreichungsgrad: nicht erreicht
- Istzustand: 81,80 [%]
- Zielzustand: 86
- Oberer Schwellenwert: 90
- Unterer Schwellenwert: 76
-
Jahr: 2015
- Zielerreichungsgrad: teilweise erreicht
- Istzustand: 83,60 [%]
- Zielzustand: 86
- Oberer Schwellenwert: 90
- Unterer Schwellenwert: 76
-
Jahr: 2016
- Zielerreichungsgrad: überplanmäßig erreicht
- Istzustand: 84,7 [%]
- Zielzustand: 84
- Oberer Schwellenwert: 88
- Unterer Schwellenwert: 80
-
Jahr: 2017
- Zielerreichungsgrad: überplanmäßig erreicht
- Istzustand: 86,7 [%]
- Zielzustand: 85
- Oberer Schwellenwert: 88
- Unterer Schwellenwert: 80
-
Jahr: 2018
- Ressortwechsel von "Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft" zu "Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus"
- Zielerreichungsgrad: überplanmäßig erreicht
- Istzustand: 87,1 [%]
- Zielzustand: 85,5
- Oberer Schwellenwert: 88
- Unterer Schwellenwert: 80
-
Jahr: 2019
- Zielerreichungsgrad: überwiegend erreicht
- Istzustand: 85,00 [%]
- Zielzustand: 86
- Oberer Schwellenwert: 88
- Unterer Schwellenwert: 80
-
Jahr: 2020
- Ressortwechsel von "Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus" zu "Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus"
- Zielerreichungsgrad: teilweise erreicht
- Istzustand: 85,30 [%]
- Zielzustand: 87
- Oberer Schwellenwert: 88
- Unterer Schwellenwert: 79
-
Mittelfristiger Zielzustand
- Jahr: 2021, Zielzustand: 88
Erläuterung der Entwicklung
Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt bei dieser Kennzahl ein schwankendes Niveau, aber eine grundsätzlich positive Entwicklung. Aufgrund der Trägheit des Systems, die vor allem durch Grundwasserneubildungsraten in der Größenordnung von Jahrzehnten geprägt ist, ist auch weiterhin nur mit langsamen und mittelfristigen Veränderungen zu rechnen. Gegenüber dem Istzustand 2014 (81,8 %) kann für 2015 (83,6 %) eine Steigerung des Anteils der Messstellen ohne Belastungen festgestellt werden. Die häufigsten Überschreitungen der Qualitätsziele erfolgten durch bereits verbotene Wirkstoffe (z.B. Atrazin) bzw. deren relevante Abbauprodukte.
Grafischer Maximalwert: 90
Quelle
H2O- Fachdatenbank http://wisa.bmlfuw.gv.at/ / BMLFUW
Berechnungsmethode
Anteil der Messstellen, an denen die Qualitätsziele für Nitrat und Pestizidwirkstoffe erreicht werden
Kennzahlen des Wirkungsziels Details zu Kennzahl 4
Wirkungszielkennzahl 4: überplanmäßig erreicht: Hydromorphologisch sanierte Gewässerabschnitte [Anzahl]
Entwicklung der Wirkungskennzahl
-
Jahr: 2013
- Zielerreichungsgrad: überplanmäßig erreicht
- Istzustand: 236 [Anzahl]
- Zielzustand: 130
- Oberer Schwellenwert: 240
- Unterer Schwellenwert: 120
-
Jahr: 2014
- Zielerreichungsgrad: überplanmäßig erreicht
- Istzustand: 328 [Anzahl]
- Zielzustand: 290
- Oberer Schwellenwert: 330
- Unterer Schwellenwert: 236
-
Jahr: 2015
- Zielerreichungsgrad: überplanmäßig erreicht
- Istzustand: 345 [Anzahl]
- Zielzustand: 330
- Oberer Schwellenwert: 380
- Unterer Schwellenwert: 280
-
Jahr: 2016
- Zielerreichungsgrad: nicht erreicht
- Istzustand: 345 [Anzahl]
- Zielzustand: 380
- Oberer Schwellenwert: 390
- Unterer Schwellenwert: 340
-
Jahr: 2017
- Zielerreichungsgrad: teilweise erreicht
- Istzustand: 387 [Anzahl]
- Zielzustand: 400
- Oberer Schwellenwert: 450
- Unterer Schwellenwert: 370
-
Jahr: 2018
- Ressortwechsel von "Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft" zu "Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus"
- Zielerreichungsgrad: teilweise erreicht
- Istzustand: 387 [Anzahl]
- Zielzustand: 440
- Oberer Schwellenwert: 680
- Unterer Schwellenwert: 387
-
Jahr: 2019
- Zielerreichungsgrad: nicht erreicht
- Istzustand: 387 [Anzahl]
- Zielzustand: 490
- Oberer Schwellenwert: 490
- Unterer Schwellenwert: 387
-
Jahr: 2020
- Ressortwechsel von "Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus" zu "Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus"
- Zielerreichungsgrad: nicht erreicht
- Istzustand: 417 [Anzahl]
- Zielzustand: 530
- Oberer Schwellenwert: 550
- Unterer Schwellenwert: 387
-
Mittelfristiger Zielzustand
- Jahr: 2021, Zielzustand: 680
Erläuterung der Entwicklung
Entsprechend der Begriffsbestimmungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie (2000/60/EG) für den sehr guten, guten und mäßigen ökologischen Zustand von Flüssen betreffen hydromorphologische Qualitätskomponenten die Hydrologie (Wasserhaushalt), die Morphologie (Gewässerstruktur) und die Durchgängigkeit (für Gewässerfauna und Sediment) von Gewässern. Bei der Planung des Zielwerts im Jahr 2012 wurde eine vorsichtige Schätzung vorgenommen, da das neue Förderungsinstrument ab 2009 in der Anlaufphase nur langsam gegriffen hat. Es zeigt sich jedoch, dass die Förderung sehr gut angenommen wurde und die Projektumsetzung im Sinne der Maßnahmenprogramme aus dem nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan 2009 läuft. Das Förderungsinstrument endete jedoch mit Ende 2015, eine Fortführung ist derzeit aus budgetären Gründen nicht gesichert bzw. die Verhandlungen dazu laufen noch.
Grafischer Maximalwert: 380
Quelle
Umweltförderungsgesetz Förderungsdatenbank / BMLFUW; Kommunalkredit Public Consulting
Berechnungsmethode
Summe der Wasserkörper im Berichtsgewässernetz, an denen seit 2009 aus Mitteln des Umweltförderungsgesetzes finanzierte hydromorphologische Sanierungsmaßnahmen gesetzt wurden
Narrative Gesamtbeurteilung des Wirkungsziels und der Umfeldentwicklungen
Die EU-Wasserrahmenrichtlinie bzw. das Wasserrechtsgesetz geben vor, dass in allen Gewässern (Grund- und Oberflächengewässern) mit Fristerstreckung bis zum Jahr 2027, der gute Zustand erhalten bzw. wiederhergestellt werden muss. Die gewonnenen Erfahrungen aus der laufenden Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie im 1. Planungszyklus (2009-2015) fließen in den 2. Planungszyklus (2015-2021) mit ein. Es zeigt sich, dass die Nutzungsansprüche an die Wasserressourcen vor allem im Bereich der Energieerzeugung aber auch der Landwirtschaft weiterhin hoch sind und z. T. sogar weiter steigen. Die Auflösung dieses Spannungsfeldes zwischen Nutzung und Schutz des Wassers steht immer mehr im Mittelpunkt der Diskussionen im Zuge der Planungen. Im Grundwasser werden die vorgegebenen Schwellenwerte von den meisten der ca. 180 untersuchten Parameter deutlich unterschritten. Bei den Oberflächengewässern sind aufgrund hydromorphologischer Defizite (z. B. durch Gewässerregulierungen, Wasserkraft) noch ca. 60 % der Fließgewässer im Risiko, den guten Zustand zu verfehlen. Die verfügbaren Budgetmittel zum Schutz des Wassers sind im Verhältnis zu den Maßnahmenerfordernissen zu gering, um ausreichend Anreiz für noch umfassendere freiwillige Maßnahmenumsetzungen zu bieten. Das Wirkungsziel wurde (bezogen auf den im Jahr 2015 angestrebten Erfolg) überwiegend erreicht. Insgesamt lief die Umsetzung der Maßnahmen planmäßig, sodass die erwarteten Wirkungen erreicht wurden. Hinsichtlich der Kennzahlenentwicklungen sind v. a. die überplanmäßige Erreichung des Anteils an Gewässerabschnitten im gutem ökologischen Zustand/Potential sowie die hydromorphologisch sanierten Gewässerabschnitte hervorzuheben. Die Kennzahl zu Nitrat und Pestiziden im Grundwasser zeigt grundsätzlich eine positive Entwicklung, in den letzten Jahren jedoch ein schwankendes Niveau. Die Verfügbarkeit von Finanzierungsmitteln des Bundes stellt einen wichtigen Erfolgsfaktor zur Erreichung der Ziele der Wasserrahmenrichtlinie dar. Die Umsetzung der Maßnahmen basiert in Österreich auf einer Kombination aus hoheitlichen Vorgaben und freiwilligen Initiativen ausgelöst durch finanzielle Anreize. Eventuelle budgetäre Restriktionen könnten somit maßgeblich die Zielerreichung und Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie gefährden.