Acker- und Dauerkulturen-Maßnahme
Inhaltsverzeichnis
- Grunddaten
- Hintergrund
- Ziele (und zugeordnete Maßnahmen)
- Finanzielle Auswirkungen
- Wirkungsdimensionen
- Gesamtbeurteilung
Grunddaten
Beurteilung/ Kategorie |
Langtitel | Ressort | Untergliederung | Finanzjahr | Inkrafttreten/ Wirksamwerden |
Nettoergebnis in Tsd. € |
Vorhabensart |
---|---|---|---|---|---|---|---|
teilweise eingetreten: | Sonderrichtlinie des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) zur Abfederung außergewöhnlicher Einkommensverluste durch Ertragsverluste bei bestimmten nicht versicherbaren Kulturen und Dauerkulturen in von der Dürre 2013 besonders betroffenen Betrieben. | BMLFUW | UG 42 | 2014 | 2014 | -8.032 | sonstige rechtsetzende Maßnahme grundsätzlicher Art gemäß § 16 Abs. 2 BHG 2013 |
Hintergrund
Beitrag zu Wirkungszielen
- überwiegend erreicht: Sicherung der Ernährung und Versorgung mit Qualitätsprodukten (BVA 2014 – Planung des Vorhabens)
- überwiegend erreicht: Sicherung der Ernährung und Versorgung mit Qualitätsprodukten (BVA 2015 – Evaluierung des Vorhabens)
Beitrag zu Globalbudget-Maßnahmen
- zur Gänze erreicht: Sicherstellung der Hilfe an Geschädigte von Naturkatastrophen und Finanzierung von Vorbeugungsmaßnahmen durch den Katastrophenfonds (Finanzjahr des Vorhabens: 2014)
- zur Gänze erreicht: Sicherstellung der Hilfe an Geschädigte von Naturkatastrophen und Finanzierung von Vorbeugungsmaßnahmen durch den Katastrophenfonds (Evaluierungsjahr des Vorhabens: 2015)
Europäische Rechtsgrundlage
Richtlinie: Gemeinschaftsrahmen für staatliche Beihilfen im Agrar- und Forstsektor 2007-2013, Pkt. V.B.3 Abl. C 2006/C 319/01
Nationale Rechtsgrundlage
Katastrophenfondsgesetz 1996 idF BGBl. I Nr. 208/2013; ARR 2004, BGBl. II Nr. 51/2004
Problemdefinition
Im Jahr 2013 traten durch Überschwemmungen und durch eine darauf folgende außerordentlich intensive
Trockenheit große und irreversible Schäden insbesondere an Grünland, Ackerkulturen und Dauerkulturen
auf. Die Folge waren u.a. außerordentliche Ertragsausfälle bei bestimmten Ackerkulturen und eine
extreme Unterversorgung mit Futtermitteln. Die Höhe der Schäden wurden nach einer ersten
österreichweiten Erhebung der Schäden nach den Hochwasserereignissen im Sommer 2013 betreffend
Dürre nach einer Grobschätzung mit rd. 600 Mio. EUR angegeben.
Die Mittel des Katastrophenfonds wurden im Jahr 2014 bereits erhöht, um angesichts des sich
abzeichnenden Bedarfs für die Abfederung der Folgen nach der Dürre die Liquidität des Fonds zu
sichern.
Die betroffenen Länder haben sich beim Ersatz des Einkommensausfalls und der Unterstützung für
Ersatzfuttermittel im selben Ausmaß wie der Bund an der jeweiligen Maßnahme zu beteiligen.
Ziele (und zugeordnete Maßnahmen)
Finanzielle Auswirkungen des Bundes (Kalkulation)
Ergebnisrechnung
Erwartete und tatsächlich eingetretene finanzielle Auswirkungen
Details (alle Aufwendungen) (nur Aufwendungen gesamt) | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | Summe | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
In Tsd. € | Plan | Ist | Δ | Plan | Ist | Δ | Plan | Ist | Δ | Plan | Ist | Δ | Plan | Ist | Δ | Plan | Ist | Δ |
Erträge | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Personalaufwand | 24 | 24 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 24 | 24 | 0 |
Betrieblicher Sachaufwand | 8 | 8 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 8 | 8 | 0 |
Werkleistungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Transferaufwand | 15.000 | 8.000 | -7.000 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 15.000 | 8.000 | -7.000 |
Sonstige Aufwendungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Aufwendungen gesamt | 15.032 | 8.032 | -7.000 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 15.032 | 8.032 | -7.000 |
Nettoergebnis | -15.032 | -8.032 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | -15.032 | -8.032 |
Beschreibung der finanziellen Auswirkungen
Die Ausgangsschätzung ging von rd. 10.000 beantragenden Landwirtinnen und Landwirten aus, welche eine Beihilfe von durchschnittliche € 3.000,- aus Bundes- und Landesmitteln (je 50%) pro Betrieb erhalten sollten. Daraus errechnet sich der geschätzte Finanzierungsaufwand des Bundes von rd. € 15 Mio. (rd. € 30 Mio. Bund + Land). Letztendlich lag aber der Bundesanteil nur bei rd. € 8 Mio.. Tatsächlich nahm nur ein Bundesland (Steiermark) die Maßnahme an (86% der Antragsteller). Offenbar wurden die Dürreschäden in den anderen Bundesländern überschätzt. Es waren überdies vor allem Sonderkulturen (z.B. Holunder) betroffen, die besonders in der Steiermark kultiviert werden.
Wirkungsdimensionen
In der Evaluierung behandelte Wirkungsdimensionen
- Gesamtwirtschaft
- Kinder und Jugend
- Konsumentenschutzpolitik
- Soziales
- Tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern
- Umwelt
- Unternehmen
- Verwaltungskosten für BürgerInnen
- Verwaltungskosten für Unternehmen
In der WFA abgeschätzte wesentliche Auswirkungen in Wirkungsdimensionen
-
Wirkungsdimension: Verwaltungskosten für Unternehmen
Beschreibung der tatsächlich eingetretenen wesentlichen Auswirkungen
Den Landwirten entstanden Verwaltungskosten im Zusammenhang mit der Beantragung der Förderung, inkl. der Erbringung von Nachweisen.
Bei einer Bearbeitungszeit von schätzungsweise 1,5h und einem Kostensatz von € 42,-/h betragen diese € 63,- je Landwirt.
Gesamtbeurteilung
Die erwarteten Wirkungen des Gesamtvorhabens sind: teilweise eingetreten.
Der prognostizierte finanzielle Aufwand für die Maßnahme ist nur ca. zur Hälfte verausgabt worden. Die Inanspruchnahme der Maßnahme erfolgte insbesondere nur deshalb in einem begrenzten Ausmaß, da die Zahl der teilnehmenden Landwirtinnen und Landwirte überwiegend aus einem Bundesland (Steiermark) stammt.
Die Maßnahme bezog sich auf eine Beihilfe für zum damaligen Zeitpunkt nicht gegen Dürre versicherbare Kulturen.
Schwerpunktmäßig wurde die Maßnahme von Obstbauern (Kernobst, Holunder), aber auch Saatmaisvermehrern, welche Saatmais im größeren Ausmaß in der Steiermark anbauen, in Anspruch genommen.
Abschließend muss davon ausgegangen werden, dass nach Abschätzung der Schäden nur in der Steiermark das befürchtete Schadausmaß eingetreten ist, nicht aber in den anderen Bundesländern. Das Land Steiermark war auch maßgeblich im Hinblick auf die Initiierung dieser Maßnahme aktiv.
Von rd. 2.724 Teilnehmern stammten 2.334 aus der Steiermark (rd. 86%). So erklärt sich auch die Nichterreichung des Zielwertes von 10.000 Teilnehmern.
In Hinkunft sollten sich solche Maßnahmen erübrigen, insbesondere da zunehmend Versicherungsangebote gegen Dürreschäden zum Tragen kommen und somit dem Landwirt die Möglichkeit zur aktiven Risikovorsorge bieten.
Verbesserungspotentiale
Bei einer weitgehenden Versicherbarkeit von Ernteschäden bei den nicht versicherbaren Kulturen hätte sich die Maßnahme erübrigt. Inzwischen wird eine Dürreversicherung für Apfelkulturen angeboten. Bei Saatmais sind Befruchtungsschäden infolge von Dürre versicherbar.
Weitere Evaluierungen
Es werden keine weiteren Evaluierungen durchgeführt.
Weiterführende Informationen
Es wurden keine weiterführenden Informationen angegeben.