Gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung 2015 (Träger "JobTransFair", "itworks" und "Trendwerk")
Inhaltsverzeichnis
- Grunddaten
- Hintergrund
- Ziele (und zugeordnete Maßnahmen)
- Finanzielle Auswirkungen
- Wirkungsdimensionen
- Gesamtbeurteilung
Grunddaten
Beurteilung/ Kategorie |
Langtitel | Ressort | Untergliederung | Finanzjahr | Inkrafttreten/ Wirksamwerden |
Nettoergebnis in Tsd. € |
Vorhabensart |
---|---|---|---|---|---|---|---|
teilweise eingetreten: | Gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung 2015 (Träger "JobTransFair", "itworks" und "Trendwerk") | BMASK | UG 20 | 2015 | 2015 | -38.862 | Vorhaben gemäß § 58 Abs. 2 BHG 2013 |
Hintergrund
Beitrag zu Wirkungszielen
- teilweise erreicht: Frauen und Wiedereinsteigerinnen werden nach Erwerbsunterbrechung verstärkt am Erwerbsleben beteiligt. (BVA 2015 – Planung des Vorhabens)
- zur Gänze erreicht: Frauen und Wiedereinsteigerinnen werden nach Erwerbsunterbrechung verstärkt am Erwerbsleben beteiligt (BVA 2016 – Evaluierung des Vorhabens)
- teilweise erreicht: Verbesserung der Arbeits- und Erwerbsfähigkeit älterer ArbeiternehmerInnen (50+) (BVA 2015 – Planung des Vorhabens)
- zur Gänze erreicht: Verbesserung der Arbeits- und Erwerbsfähigkeit älterer ArbeiternehmerInnen (50+) (BVA 2016 – Evaluierung des Vorhabens)
Beitrag zu Globalbudget-Maßnahmen
- teilweise erreicht: Sicherstellung einer ausreichenden Anzahl an arbeitsmarktpolitischen Angeboten zur Erleichterung der (Re-) Integration in den Arbeitsmarkt. (Finanzjahr des Vorhabens: 2015)
- teilweise erreicht: Sicherstellung einer ausreichenden Anzahl an arbeitsmarktpolitischen Angeboten zur Erleichterung der (Re-) Integration in den Arbeitsmarkt. (Evaluierungsjahr des Vorhabens: 2016)
Europäische Rechtsgrundlage
Beschluss: 2012/21
Nationale Rechtsgrundlage
AMSG
Problemdefinition
Die Integration von arbeitsmarktfernen Personen (als arbeitsmarktferne Personen werden Personen mit keinen oder instabilen Beschäftigungsverhältnissen bezeichnet, die im Jahresabstand weniger als zwei Monate beschäftigt waren und in diesem Zeitraum eine Vormerkung von zumindest vier Monaten Arbeitslosigkeit aufweisen), Älteren (50+) sowie Wiedereinsteigerinnen (Frauen, die seit Kindergeldbezug keine in Summe über 365 Tage dauernde Beschäftigung über der Geringfügigkeitsgrenze ausgeübt haben) stellt eine besondere Herausforderung für die Arbeitsmarktpolitik dar. Die gemeinnützigen - durch das AMS in Form von SÖBs (Sozialökonomische Betriebe) geförderten - Arbeitskräfteüberlassungen werden das wesentlichste Instrument des AMS Wien sein, diesen benachteiligten Personengruppen Arbeitsaufnahmen und damit eine Integration in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
Die Vorhaben beschränkt sich auf den Raum Wien. Das Wiener Landesdirektorium hat in seiner Sitzung am 19. November 2014 den Vorhaben zugestimmt.
Ziele (und zugeordnete Maßnahmen)
Finanzielle Auswirkungen des Bundes (Kalkulation)
Ergebnisrechnung
Erwartete und tatsächlich eingetretene finanzielle Auswirkungen
Details (alle Aufwendungen) (nur Aufwendungen gesamt) | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | Summe | ||||||||||||
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In Tsd. € | Plan | Ist | Δ | Plan | Ist | Δ | Plan | Ist | Δ | Plan | Ist | Δ | Plan | Ist | Δ | Plan | Ist | Δ |
Erträge | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Personalaufwand | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Betrieblicher Sachaufwand | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Werkleistungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Transferaufwand | 55.552 | 38.862 | -16.690 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 55.552 | 38.862 | -16.690 |
Sonstige Aufwendungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Aufwendungen gesamt | 55.552 | 38.862 | -16.690 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 55.552 | 38.862 | -16.690 |
Nettoergebnis | -55.552 | -38.862 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | -55.552 | -38.862 |
Beschreibung der finanziellen Auswirkungen
In Summe wurden € 55.552 T bewilligt. Davon wurden € 50.426 T für die laufenden Jahreskosten bewilligt. Wäre das Projekt 2015 beendet worden, wären die Beendigungskosten in Höhe von € 5.126 T angefallen. Da dieses Szenario nicht eingetreten ist, sondern das Projekt verlängert wurde, sind diese Kosten nicht schlagend geworden, sondern es wurde im Folgejahr ein erneutes Vorhaben zur Bewilligung vorgelegt. Die finanziellen Auswirkungen im laufenden Jahr 2015 sind positiver als erwartet eingetreten, daher ist die Jahresfördersumme geringer als geplant ausgefallen.
Wirkungsdimensionen
In der Evaluierung behandelte Wirkungsdimensionen
- Gesamtwirtschaft
- Kinder und Jugend
- Soziales
- Tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern
- Umwelt
- Unternehmen
- Verwaltungskosten für BürgerInnen
- Verwaltungskosten für Unternehmen
In der WFA abgeschätzte wesentliche Auswirkungen in Wirkungsdimensionen
-
Wirkungsdimension: Gesamtwirtschaft
Subdimension(en):
- Nachfrage
- Angebot und gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen inkl. Arbeitsmarkt
Beschreibung der tatsächlich eingetretenen wesentlichen Auswirkungen
Über alle drei SÖBÜs konnte eine 96% Auslastung (in diesem Falle Dienstverträge in absoluten Zahlen 5153 Personen) erreicht werden - die Aufnahme der Zielpersonen 50+ hat hier durch die längere Verweildauer weniger Aufnahmen bedingt.
Dabei sind weitere 1054 direkte Vermittlungen in den ersten Arbeitsmarkt nicht miteinbezogen, da diese bereits aus der Teilnahme an der vorgelagerten Beratungs- und Betreuungseinrichtung bzw. während der Teilnahme an der Vorbereitungsmaßnahme erfolgten. -
Wirkungsdimension: Tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern
Subdimension(en):
- Körperliche und seelische Gesundheit
Beschreibung der tatsächlich eingetretenen wesentlichen Auswirkungen
Die Auswirkungen von Langzeitarbeitslosigkeit wurden mittlerweile mehrfach untersucht. Es ist bekannt, dass mit der Dauer der Arbeitslosigkeit die Gefahr von sozialer Isolation und eine Beeinträchtigung der Gesundheit (psychisch wie physisch) steigt. Damit einhergehend zeigt sich eine Verringerung der Ressourcen und Fähigkeiten zur Problembewältigung.
Das Angebot einer Arbeitskräfteüberlassung kann an dieser Stelle Menschen aus ihrer Vereinsamung holen, durch konkrete Erfahrungen in Beschäftigung, Kontakte und positive Arbeitserfahrungen ermöglichen und wieder eine neue (Tages-)Struktur geben.
Die Zufriedenheitswerte zeigen eindeutig in diese Richtung. Besonders hervorgehoben von den Teilnehmerinnen wurden der respektvolle Umgang der TrainerInnen mit den TeilnehmerInnen, die interkulturelle Kompetenz der TrainerInnen sowie die individuelle Unterstützung und Betreuung. Im Rahmen der sozialpädagogischen Beratung werden Themen wie Schuldenklärung (Ratenzahlungen, Unterhalt, Mietrückstände etc. ), gesundheitliche Themen zB Zahnersatz, schlechte Arbeitserfahrungen, Männerthemen, Frauenthemen, Wohnungsfragen aufgearbeitet.
Im Zuge von Weiterentwicklungsprogrammen werden inhaltlich auf Basis eines 4 Säulenkonzepts Basisqualifizierung, Fachqualifizierung, Persönlichkeitsentwicklung und Gesundheitsförderung angeboten.
Dabei wurden in der Umsetzung 45,46% der gesamten Fördertage von Frauen in Anspruch genommen.
Gesamtbeurteilung
Die erwarteten Wirkungen des Gesamtvorhabens sind: teilweise eingetreten.
Auch 2015 war die gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung, die in der Form von Sozialökonomischen Betrieben gefördert wird, das wesentlichste Instrument des AMS Wien, benachteiligten Personengruppen Arbeitsaufnahmen und damit eine Integration in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Als Zielgruppen wurden arbeitsmarktferne Personen, Ältere (50+) sowie Wiedereinsteigerinnen gefördert.
Vorgelagert zum Transit-Dienstverhältnis wurde nur mehr für Personen, für die eine intensivere Auseinandersetzung mit ihren Chancen und Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt notwendig ist, eine 4 – 6 wöchige Vorbereitungsmaßnahme angeboten. Diese dient dazu, Vermittlungshindernisse zu bearbeiten und Lösungswegen zu arbeiten. Die TeilnehmerInnen erhielten hier Unterstützung bei der beruflichen Orientierung und Qualifizierung (z.B. Basisqualifizierung, Bewerbungsunterstützung, Fachqualifizierungen) sowie Hilfe z.B. bei einer Schulden-, Haft-, oder Wohnungsproblematik. Die Träger haben im Bereich Gender Mainstreaming und Diversity eigene Module angeboten (Interkulturelle Kommunikation, frauenspezifische Angebote, Module zur Vermittlung der deutschen Sprache etc.).
Die Eigenerwirtschaftungsquote bei den drei Projekten lag zwischen 31,9 und 40,5%.
Je nach Projekt hatten drei Monate nach Beendigung des Projektes durchschnittlich 28,3% (Streuung der drei Projekte zwischen 26% und 30,6%) der TeilnehmerInnen ein Dienstverhältnis am 1. Arbeitsmarkt gefunden. Hier zeigt sich eine wesentliche Verbesserung zum Jahr davor. Der in der Vorlage vorgegebene Zielwert für 2015 mit 35% Beschäftigungsaufnahmen erwies sich als etwas zu ambitioniert. Dennoch wird der erreichte Arbeitsmarkterfolg der Projekte als teilweise eingetretene Zielerreichung gewertet.
Ein Schwerpunkt war die Vermittlung der Zielgruppe 50+, welche sich durch hohe Verlässlichkeit und Motivation auszeichnet, andererseits auch multiple Vermittlungshemmnisse mitbringt. Das bedingt eine andere Form der Begleitung, beispielsweise durch Aufbau von Spezialwissen (u.a. spezielle 50+ Teams) als auch eine anderes Aufschließen von offenen Stellen bei Unternehmen.
Es hat sich gezeigt, dass die Zielgruppe Personen 50+ durch die neue Struktur sehr gut aufgeschlossen werden konnte, teilweise andere Schwerpunkte in der Begleitung/Beratung benötigte und insgesamt hinsichtlich der Entwicklung des regionalen Wiener Arbeitsmarktes mit - durch die zu verzeichnende Zuwanderung - größer werdender Konkurrenz an vielfach jüngeren Arbeitssuchenden am Stellenmarkt konfrontiert war.
Bedingt durch diese Zielgruppe sind längere Verweildauern zu verzeichnen. Bei Jobtransfair wurde gegen Jahresende ein Aufnahmestopp getätigt, um ein Überschreiten der Kosten bedingt durch die längere Verweildauer und die höheren Gehälter der TAK in Überlassung (Zielgruppe 50+) zu verhindern.
Weitere Unterschiede in der Zielerreichung der drei SÖBÜs liegen in der unterschiedlichen Umsetzung der an sich gleichen Struktur und der unterschiedlichen Netzwerkstrukturen, die die jeweiligen Unternehmen bereits vorweisen können und nutzen. An dieser Stelle zeigen sich auch unterschiedlichen Unternehmenskulturen.
In der Auseinandersetzung mit der Ausweitung der Beschäftigungsangebote, um die Zielgruppen erfolgreich zu integrieren, werden auch immer wieder neue Ideen eingebracht. Die Beschäftigungsbereiche der SÖBÜs konnten ausgeweitet werden, u.a. wurde bei Trendwerk das Angebot um die Radstation erweitert und die erste Ausbauphase hat stattgefunden.
Das Angebot an klassischen Transitarbeitsplätzen, das Abhalten interner Jobbörsen und von Recruitingtagen wird von den TeilnehmerInnen positiv wahrgenommen und genutzt. Die Zufriedenheit hat sich dadurch verbessert, ebenso waren weniger Abbrüche zu verzeichnen.
Die Aufstockungsoptionen wurden aufgrund der vorliegenden Nachfrage gezogen.
Verbesserungspotentiale
Es werden laufend Verbesserungsmöglichkeiten gemeinsam mit dem Träger erarbeitet, z. B. hat sich die Vorschaltung einer Beratungs- und Betreuungseinrichtung als geeignetes Instrument als Einstieg in einen SÖBÜ erwiesen.
Weitere Evaluierungen
Es werden keine weiteren Evaluierungen durchgeführt.
Weiterführende Informationen
Es wurden keine weiterführenden Informationen angegeben.