Wirkungsziel 20.2 Verbesserung der Erwerbsintegration älterer ArbeitnehmerInnen (50+)
zugeordnete MaßnahmenKennzahlen des Wirkungsziels
Wirkungszielkennzahl 1: überplanmäßig erreicht Details zu Kennzahl: Beschäftigungsquote Ältere (50-64 Jahre) [%]
Wirkungszielkennzahl 2: überplanmäßig erreicht Details zu Kennzahl: Arbeitslosenquote Ältere 50+ [%]
Kennzahlen des Wirkungsziels Details zu Kennzahl 1
Wirkungszielkennzahl 1: überplanmäßig erreicht: Beschäftigungsquote Ältere (50-64 Jahre) [%]
Entwicklung der Wirkungskennzahl
-
Jahr: 2013
- Zielerreichungsgrad: überplanmäßig erreicht
- Istzustand: 55,0 [%]
- Zielzustand: 51,5
- Oberer Schwellenwert: 60
- Unterer Schwellenwert: 45
-
Jahr: 2014
- Zielerreichungsgrad: überplanmäßig erreicht
- Istzustand: 56,4 [%]
- Zielzustand: 56
- Oberer Schwellenwert: 57
- Unterer Schwellenwert: 50
-
Jahr: 2015
- Zielerreichungsgrad: überplanmäßig erreicht
- Istzustand: 58,5 [%]
- Zielzustand: 57
- Oberer Schwellenwert: 59
- Unterer Schwellenwert: 54
-
Jahr: 2016
- Zielerreichungsgrad: überplanmäßig erreicht
- Istzustand: 60,4 [%]
- Zielzustand: 58
- Oberer Schwellenwert: 62
- Unterer Schwellenwert: 54
-
Jahr: 2017
- Zielerreichungsgrad: überplanmäßig erreicht
- Istzustand: 62,1 [%]
- Zielzustand: 58,5
- Oberer Schwellenwert: 70,5
- Unterer Schwellenwert: 57,5
-
Jahr: 2018
- Ressortwechsel von "Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz" zu "Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz"
- Zielerreichungsgrad: teilweise erreicht
- Istzustand: 63,9 [%]
- Zielzustand: 66
- Oberer Schwellenwert: 70,5
- Unterer Schwellenwert: 57,5
-
Jahr: 2019
- Zielerreichungsgrad: teilweise erreicht
- Istzustand: 65,0 [%]
- Zielzustand: 67,5
- Oberer Schwellenwert: 72
- Unterer Schwellenwert: 59
-
Jahr: 2020
- Ressortwechsel von "Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz" zu "Bundesministerium für Arbeit"
- Zielerreichungsgrad: nicht erreicht
- Istzustand: 64,3 [%]
- Zielzustand: 67,5
- Oberer Schwellenwert: 72
- Unterer Schwellenwert: 59
- Mittelfristiger Zielzustand: nicht vorhanden
Erläuterung der Entwicklung
Wegen der im Vergleich zu den Wirtschafts- und Arbeitsmarktprognosen bei Festlegung der Ziele real günstigeren Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung führte der deutliche Zuwachs der Beschäftigungsquoten der Männer im Alter von 60 bis 64 Jahren und der Frauen im Alter von 55 bis 59 Jahren zu einem beschleunigten Gesamtzuwachs der Beschäftigungsquoten. Retrospektiv betrachtet wurde daher der im BFG 2016 definierte Zielwert bereits 2015 erreicht. Die Beschäftigungsquote Älterer erhöhte sich 2017 auf 62,1 %. Für 2018 ist ein weiterer Anstieg zu erwarten.
Grafischer Maximalwert: 70,5
Quelle
Informationssystem BALI-Web des Sozialministeriums (BALI=Beschäftigung : Arbeitsmarkt : Leistungsbezieher : Informationen)
Berechnungsmethode
Verhältnis von beim Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger registrierten unselbständig und selbständig Beschäftigten im Alter zwischen 50 und 64 Jahren zu der Wohnbevölkerung derselben Altersgruppe
Kennzahlen des Wirkungsziels Details zu Kennzahl 2
Wirkungszielkennzahl 2: überplanmäßig erreicht: Arbeitslosenquote Ältere 50+ [%]
Entwicklung der Wirkungskennzahl
-
Jahr: 2013
- Zielerreichungsgrad: überwiegend erreicht
- Istzustand: 8,2 [%]
- Zielzustand: 7,2
- Oberer Schwellenwert: 1
- Unterer Schwellenwert: 8
-
Jahr: 2014
- Zielerreichungsgrad: teilweise erreicht
- Istzustand: 9,1 [%]
- Zielzustand: 8,6
- Oberer Schwellenwert: 6
- Unterer Schwellenwert: 9,1
-
Jahr: 2015
- Zielerreichungsgrad: nicht erreicht
- Istzustand: 9,7 [%]
- Zielzustand: 8,6
- Oberer Schwellenwert: 6,6
- Unterer Schwellenwert: 11
-
Jahr: 2016
- Zielerreichungsgrad: zur Gänze erreicht
- Istzustand: 9,7 [%]
- Zielzustand: 9,8
- Oberer Schwellenwert: 6,6
- Unterer Schwellenwert: 11
-
Jahr: 2017
- Zielerreichungsgrad: überplanmäßig erreicht
- Istzustand: 9,5 [%]
- Zielzustand: 9,8
- Oberer Schwellenwert: 9,1
- Unterer Schwellenwert: 9,8
-
Jahr: 2018
- Ressortwechsel von "Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz" zu "Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz"
- Zielerreichungsgrad: überplanmäßig erreicht
- Istzustand: 8,7 [%]
- Zielzustand: 9,3
- Oberer Schwellenwert: 8,5
- Unterer Schwellenwert: 9,8
-
Jahr: 2019
- Zielerreichungsgrad: überplanmäßig erreicht
- Istzustand: 8,4 [%]
- Zielzustand: 9,2
- Oberer Schwellenwert: 8,2
- Unterer Schwellenwert: 9,5
-
Jahr: 2020
- Ressortwechsel von "Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz" zu "Bundesministerium für Arbeit"
- Zielerreichungsgrad: nicht erreicht
- Istzustand: 10,6 [%]
- Zielzustand: 8,5
- Oberer Schwellenwert: 8,2
- Unterer Schwellenwert: 11
- Mittelfristiger Zielzustand: nicht vorhanden
Erläuterung der Entwicklung
Auf dem Vorkrisenniveau 2008 betrug die Registerarbeitslosenquote der Personengruppe von 50 und mehr Jahren im Jahresdurchschnitt 6,6 %. Im Jahr 2009 erhöhte sich diese Arbeitslosenquote auf 7,5 %, dieser Wert wurde in der Folge erst 2013 mit 8,2 % übertroffen, der Ist-Wert 2015 wie 2016 betrug 9,7 %. Das Jahr 2017 markiert einen Wendepunkt: die Arbeitslosenquote Älterer sinkt auf 9,5%; das Sinken der Quote wird durch den starken Beschäftigungsanstieg in der Altersgruppe bewirkt.
Grafischer Maximalwert: 9,1
Quelle
Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, Arbeitsmarktservice
Berechnungsmethode
Verhältnis von beim Arbeitsmarktservice registrierten arbeitslosen Personen zum unselbständigen Arbeitskräftepotential (beim AMS vorgemerkte arbeitslose Personen und beim Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger erfasste unselbständig Beschäftigte)
Narrative Gesamtbeurteilung des Wirkungsziels und der Umfeldentwicklungen
Die unselbständige wie selbständige Beschäftigung von Personen mit 50 und mehr Jahren steigt in Österreich deutlich an, was sich auch in steigenden Beschäftigungsquoten niederschlägt. Die erhöhte Erwerbsbeteiligung resultiert zum einen aus dem Anstieg des durchschnittlichen faktischen Pensionsantrittsalters durch veränderte Pensionsregelungen. Und sie ist zum anderen ein Resultat davon, dass die Erwerbsquoten von Frauen derjenigen Kohorten, die das 50. Lebensjahr überschreiten, Jahr für Jahr höher werden, was im Wesentlichen auf eine veränderte gesellschaftliche Einstellung zur Erwerbsaktivität von Frauen zurückzuführen ist. Bei höherer Erwerbsbeteiligung erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit, dass Personen einer Altersgruppe auch mit Arbeitslosigkeit konfrontiert werden. Im Falle von älteren Personen kommt hinzu, dass es zwar wie für alle anderen Altersgruppen zehntausende Arbeitsaufnahmen aus registrierter AMS-Vormerkung gibt (2017: 116.616), der Zeitraum bis zur Arbeitsaufnahme für Arbeitssuchende über 49 Jahren aber im Durchschnitt länger dauert. Wenn Arbeitslosigkeit eintritt, kann es für Teile dieser Gruppe von Arbeitssuchenden sehr schwierig werden, sich wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Hauptgründe hierfür sind unter anderem gesundheitliche Beeinträchtigungen und betriebliche Einstellpraxen. Deshalb erhöhte sich bei steigender Beschäftigung älterer ArbeitnehmerInnen im Zeitraum 2015 bis 2017 gleichzeitig auch noch leicht die registrierte Arbeitslosigkeit dieser Personengruppe. Bei sowohl steigender Beschäftigung als auch steigender Arbeitslosigkeit sank die Register-Arbeitslosenquote der Altersgruppe 50+ 2017 auf 9,5% (-0,2 %-Punkte gegenüber 2016). Sowohl die angestrebten Beschäftigungskennzahlen des Wirkungsziels, als auch die Zielsetzung der Stabilisierung der Altersarbeitslosigkeit, gemessen an der Arbeitslosenquote, konnten überplanmäßig erreicht werden. Die eingesetzten Maßnahmen zur Verbesserung der Erwerbsfähigkeit, wie gesundheitsfördernde Initiativen (fit2work), Qualifizierung von älteren ArbeitnehmerInnen, die Arbeitsvermittlung und die Ausweitung der AMS Beschäftigungsförderungen für Ältere wurden angenommen, reichten jedoch im Umfang nur knapp aus, um die jahresdurchschnittliche Arbeitslosigkeit von älteren Arbeitssuchenden zu stabilisieren. Der Erfolg des Maßnahmeneinsatz ist zudem vor dem Hintergrund der Erhöhung des Arbeitskräftepotentials und des guten wirtschaftlichen Wachstums (BIP-Wachstum 2017 in Höhe von real 2,9%) zu sehen.