Wirkungsziel 40.4 Stärkung der Versorgungssicherheit und Entwicklung der Ressourceneffizienz bei Energie und mineralischen Rohstoffen
zugeordnete Maßnahmen zugeordnete VorhabenKennzahlen des Wirkungsziels
Wirkungszielkennzahl 1: nicht erreicht Details zu Kennzahl: Erreichung des Energieverbrauchsziels gemäß EEffG [PJ]
Wirkungszielkennzahl 2: überwiegend erreicht Details zu Kennzahl: Erhöhung des Anteiles erneuerbarer Energieträger am Bruttoendenergieverbrauch mit dem Zielwert 34% im Jahr 2020 [%]
Kennzahlen des Wirkungsziels Details zu Kennzahl 1
Wirkungszielkennzahl 1: nicht erreicht: Erreichung des Energieverbrauchsziels gemäß EEffG [PJ]
Entwicklung der Wirkungskennzahl
-
Jahr: 2016
- Zielerreichungsgrad: nicht erreicht
- Istzustand: 1120,8 [PJ]
- Zielzustand: 1089,5
- Oberer Schwellenwert: 1045
- Unterer Schwellenwert: 1150
-
Jahr: 2017
- Zielerreichungsgrad: nicht erreicht
- Istzustand: 1139,7 [PJ]
- Zielzustand: 1079,6
- Oberer Schwellenwert: 1050
- Unterer Schwellenwert: 1200
-
Mittelfristiger Zielzustand
- Jahr: 2020, Zielzustand: 1050
Erläuterung der Entwicklung
Diese Kennzahl entspricht laut Bundesvoranschlag 2017 dem energetischen Endverbrauch gemäß Energiebilanz der Statistik Austria. Da die endgültige Energiebilanz für 2017 noch nicht vorliegt, wurde der angegebene Istzustand 2017 aus der vorläufigen Energiebilanz der Statistik Austria entnommen. Die Abweichung des Istzustandes vom Zielzustand in Höhe von rund 5 % resultiert insbesondere aus dem erfreulicherweise gestiegenen realen Wirtschaftswachstum mit einem Plus von 2,9 %. Dieser, den Energieverbrauch erhöhende Einflussfaktor, relativiert die Aussagekraft der Zielbewertung mittels Endenergieverbrauch laut Energiebilanz. Es ist zu beachten, dass 2014 das Energieeffizienz-Gesetz in Kraft getreten ist, das einen Zielwert für 2020 in Höhe von 1.050 PJ festlegt.
Grafischer Maximalwert: 1050
Quelle
Energiebilanzen der Statistik Austria
Berechnungsmethode
Energetischer Endverbrauch ist die Energiemenge, die Verbraucher/innen für die Umsetzung in Nutzenergie (u.a. Raumheizung, Beleuchtung, mechanische Arbeit) benötigen.
Kennzahlen des Wirkungsziels Details zu Kennzahl 2
Wirkungszielkennzahl 2: überwiegend erreicht: Erhöhung des Anteiles erneuerbarer Energieträger am Bruttoendenergieverbrauch mit dem Zielwert 34% im Jahr 2020 [%]
Entwicklung der Wirkungskennzahl
-
Jahr: 2014
- Zielerreichungsgrad: überplanmäßig erreicht
- Istzustand: 33,55 [%]
- Zielzustand: 32,65
- Oberer Schwellenwert: 34
- Unterer Schwellenwert: 29
-
Jahr: 2015
- Zielerreichungsgrad: überplanmäßig erreicht
- Istzustand: 33,50 [%]
- Zielzustand: 32,87
- Oberer Schwellenwert: 34
- Unterer Schwellenwert: 32,65
-
Jahr: 2016
- Zielerreichungsgrad: überplanmäßig erreicht
- Istzustand: 33,4 [%]
- Zielzustand: 33,1
- Oberer Schwellenwert: 34
- Unterer Schwellenwert: 32,1
-
Jahr: 2017
- Zielerreichungsgrad: überwiegend erreicht
- Istzustand: 33,1 [%]
- Zielzustand: 33,4
- Oberer Schwellenwert: 34
- Unterer Schwellenwert: 32,2
-
Jahr: 2018
- Ressortwechsel von "Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft" zu "Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus"
- Zielerreichungsgrad: überplanmäßig erreicht
- Istzustand: kein Wert vorhanden [%]
- Zielzustand: 33,6
- Oberer Schwellenwert: 33,8
- Unterer Schwellenwert: 31,96
-
Jahr: 2019
- Zielerreichungsgrad: überwiegend erreicht
- Istzustand: kein Wert vorhanden [%]
- Zielzustand: 33,8
- Oberer Schwellenwert: 34
- Unterer Schwellenwert: 32
-
Jahr: 2020
- Ressortwechsel von "Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus" zu "Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie"
- Zielerreichungsgrad: zur Gänze erreicht
- Istzustand: 34,00 [%]
- Zielzustand: 34
- Oberer Schwellenwert: 34
- Unterer Schwellenwert: 32
- Mittelfristiger Zielzustand: nicht vorhanden
Erläuterung der Entwicklung
Die Daten der Statistik Austria liegen in ihrer endgültigen Form erst jeweils im Herbst des Folgejahres auf. Die Daten für 2017 liegen daher noch nicht vor. Der Wert für 2017 ist daher ein vorläufiger und errechnet sich linear aus dem Istwert 2016 in Höhe von 33,5 % und dem Zielwert 2020 in Höhe von 34 %. Die Daten für 2016 liegen bereits vor. Zum Zeitpunkt der Evaluierung wurden daher die Daten aus der Energiebilanz 2016 für das Jahr 2017 herangezogen. Rückblickend kann festgestellt werden, dass der Anteil der Erneuerbaren 2016 33,5 % betrug und sich somit gegenüber dem Jahr 2015 um 0,5 Prozentpunkte erhöhte. Es wird darauf verwiesen, dass aufgrund der verbesserten Datenlage sich auch rückwirkend die Zahlen für die vergangenen Jahre ändern können.
Grafischer Maximalwert: 34
Quelle
Energiebilanzen der Statistik Austria
Berechnungsmethode
Bruttoendenergieverbrauch errechnet sich aus dem energetischen Endverbrauch, dem Verbrauch von Strom und Fernwärme des Sektors Energie und den Transportverlusten von Strom und Fernwärme
Narrative Gesamtbeurteilung des Wirkungsziels und der Umfeldentwicklungen
Der Verbrauch an mineralischen Rohstoffen folgt im Wesentlichen der konjunkturellen Entwicklung. Insbesondere seit 2007 ist eine Steigerung der Ressourceneffizienz durch Reduktion des Ressourcenverbrauches und Steigerung des Bruttoinlandsprodukts festzustellen. Die Preise eines Großteils der international handelsfähigen Rohstoffe sind im Steigen. Somit steigt der Kostendruck auf Importeure, gleichzeitig verbessern sich die Wettbewerbsbedingungen für recyclierte Rohstoffe. Für die wichtigsten Industriemetalle sind keine Versorgungsengpässe zu erwarten, da Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht sind. Durch verstärkte integrative Betrachtung des primären und sekundären Rohstoffsektors und konsequente Verfolgung von handelspolitischen Interessen wird danach getrachtet, die Versorgungssicherheit weiter zu verbessern. In den Bereichen energetische Versorgungssicherheit und Energieeffizienz werden derzeit die europäischen Ziele und Vorgaben überarbeitet. Die Entwicklungen der Vergangenheit und neue Herausforderungen, wie z.B. das Klimaschutzabkommen von Paris, machen eine Neugestaltung des europäischen Rahmens erforderlich. Neben den sich verändernden Rahmenbedingungen auf europäischer Ebene stellen auch die vielfältigen Einflussfaktoren auf den Ressourcenverbrauch eine große Herausforderung für die Zielerreichung dar. Energieverbrauch und Energieträgermix hängen entscheidend von klimatischen, demographischen und wirtschaftlichen Entwicklungen ab und sind damit nur bedingt und tendenziell beeinflussbar. Die Stärkung der Versorgungssicherheit und die Entwicklung der Ressourceneffizienz bei Energie und mineralischen Rohstoffen ist ein Ziel, an dem kontinuierlich gearbeitet wird. Zur Stärkung der Versorgungssicherheit bei mineralischen Rohstoffen wird die Umsetzung der Rohstoffstrategie betrieben. Die effiziente Nutzung von Energie wird durch das am 11.8.2014 kundgemachte und in einigen Teilen bereits am 12.8.2014 in Kraft getretene Energieeffizienzgesetz angestrebt. Neben einer Energieeinsparverpflichtung für Energielieferanten und den Bund verpflichtet das Gesetz große Unternehmen zur Durchführung von Energieaudits, gibt die Einrichtung einer Monitoringstelle zur Evaluierung der Zielerreichung vor und formuliert das Ziel der Republik Österreich, die Energieeffizienz derart zu steigern, dass der auf ein Regeljahr bezogene Endenergieverbrauch in Österreich im Jahr 2020 die Höhe von 1.050 PJ (Energieeffizienzrichtwert) nicht überschreitet. Zudem wurde am weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energie gemäß Ökostromgesetz und der Fortführung der thermischen Sanierung gearbeitet. Die thermische Sanierung wird trotz ambitionierter Förderkriterien sehr gut angenommen, sodass allein im Jahr 2017 im Bereich der Betriebe und des privaten Wohnbaus ein Investitionsvolumen von rund 332 Millionen Euro ausgelöst werden konnte. Im Sinne des Pariser Klimaübereinkommens und der EU-Klima- und Energieziele bleibt die gezielte Unterstützung des Ausbaus erneuerbarer Energien zentrales Element der österreichischen Energiepolitik. Neben der Senkung von CO2-Emmissionen wird damit die Versorgungssicherheit weiter gewährleistet, eine Reduktion von Energieimporten erreicht und den weltweit führenden heimischen Green Tech-Unternehmen ein starker Heimmarkt geboten. Mit der »Kleinen Ökostromnovelle« ist ein erster Schritt in Richtung Optimierung des bestehenden Systems gelungen: Für Anlagenbetreiber, insbesondere im Bereich Wind, Wasserkraft und Photovoltaik, werden bessere Rahmenbedingungen geschaffen, Ausgleichsenergiekosten gesenkt, Bürokratie abgebaut und die Effizienz erhöht. Die großen und erfolgreichen Anstrengungen der Verwaltung zur Erreichung des »Energieverbrauchsziels gemäß Energieeffizienzgesetz« sowie zum »Anteil erneuerbarer Energieträger« werden oftmals von gegenläufigen Entwicklungen konterkariert. Auf die Indikatoren wirken in diesem Zusammenhang starke externe Einflüsse ein, wie z.B. Witterung, Wasserführung der Flüsse, inländische Energieproduktion, Entwicklung des Bevölkerungswachstums sowie das Bruttoinlandsprodukt, sodass häufig schwer beinflussbare Schwankungen die Folge sind. So verursachte insbesondere das reale Wirtschaftswachstum mit einem Plus von erfreulicherweise 2,9 % eine Abweichung vom Endenergieverbrauchsziel 2017 um rund 5 %.
Kennzahlen des Wirkungsziels zugeordnete Maßnahmen
- überwiegend erreicht: 40.5 Maßnahme 5 – Weitere Umsetzung des Energieeffizienzgesetzes
- teilweise erreicht: 40.2 Maßnahme 2 – Optimierung des Gebäudebetriebs hinsichtlich einer kostengünstigen Nutzung