Vorhaben
Beschaffung der Impfstoffe für das öffentliche Kinderimpfkonzept
Beschaffung der Impfstoffe für das öffentliche Kinderimpfkonzept
Vorhaben zur Gänze erreicht
Finanzjahr: 2014
Inkrafttreten / Wirksamwerden: 2014
Nettoergebnis in Tsd. €: -12.712
Vorhabensart: Vorhaben gemäß § 58 Abs. 2 BHG 2013
Beitrag zu Wirkungszielen
Um die Verlinkung zwischen Wirkungsorientierter Steuerung und Wirkungsorientierter Folgenabschätzung darzustellen, wird angegeben, ob das Regelungs- beziehungsweise sonstige Vorhaben den Wirkungszielen eines Ressorts förderlich ist.
Beitrag zu Globalbudget-Maßnahmen
Um die Verlinkung zwischen Wirkungsorientierter Steuerung und Wirkungsorientierter Folgenabschätzung darzustellen, wird angegeben, ob das Regelungs- beziehungsweise sonstige Vorhaben den Maßnahmen eines Ressorts förderlich ist.
Problemdefinition
Erläuterung des Zusammenhangs zwischen dem Vorhaben und mittel- und langfristigen Strategien des Ressorts/ obersten Organs bzw. der Bundesregierung
Ziele des Vorhabens
Durch die Angabe von konkreten, nachvollziehbaren Zielen pro Vorhaben wird transparent dargestellt, welchen Zweck der staatliche Eingriff verfolgt.
Ziel 1: Sicherstellung und Ausbau des öffentlichen Kinderimpfkonzepts sowie eines kostenlosen Zugangs für alle Kinder und Jugendlichen zu Basisimpfungen.
Kennzahlen und Meilensteine des Ziels
Rate für den Sechsfachimpfstoff für 2 bzw. 3 Teilimpfungen [%]
Istwert
95%
Zielzustand
95%
Datenquelle: Impfberichte der Bundesländer
Durchimpfungsrate für MMR1- 1. Teilimpfung [%]
Istwert
96%
Zielzustand
95%
Datenquelle: Impfberichte der Bundesländer
Durchimpfungsrate für MMR2 -2. Teilimpfung [%]
Istwert
87%
Zielzustand
95%
Datenquelle: Impfberichte der Bundesländer
Durchimpfungsrate für HPV [%]
Istwert
n.v.%
Zielzustand
80%
Datenquelle: Impfberichte der Bundesländer
Meilenstein 1: Keine Neuerkrankungen an Kinderlähmung, Diphtherie. Immer noch Masernausbrüche.
Ausgangszustand 1998:
Keine Neuerkrankungen an Kinderlähmung Keine Neuerkrankungen an Diphtherie Derzeit immer noch Masernausbrüche, Eliminationsziel der WHO nicht erreicht
Zielzustand 2015:
Jährliche Überprüfung der erreichten Impfraten bei allen im Impfkonzept enthaltenen Impfungen. Laufende epidemiologische Überwachung der durch Impfung verhinderbaren Krankheiten um allfällige Durchbrüche rechtzeitig zu erkennen. Keine Neuerkrankungen an Kinderlähmung Keine Neuerkrankungen an Diphtherie Keine Neuerkrankungen an Masern
Istzustand 2015:
Keine Neuerkrankungen an Kinderlähmung. Keine Neuerkrankungen an Diphtherie bei Kindern. Immer noch Masernausbrüche.
Datenquelle:
Elektronisches Meldesystem, EMS
Zielerreichungsgrad des Meilensteins:
überwiegend erreicht
Zugeordnete Ziel-Maßnahmen
Die Maßnahmen stellen die konkreten, geplanten Handlungen der öffentlichen Verwaltung dar. Die Ziele des Vorhabens sollen durch diese Tätigkeiten erreicht werden. Durch die Darstellung der Maßnahmen wird das „Wie“ der Zielerreichung transparent gemacht.
Beschaffung und Finanzierung des Kinderimpfkonzeptes im Ausmaß von 2/3 des Gesamtbetrages durch das BMG (1/6 bezahlen die Länder, 1/6 bezahlt der Hauptverband der österr. Sozialversicherungsträger)
Beschreibung der Ziel-Maßnahme
Im Rahmen eines Beschaffungsverfahrens werden die Impfstoffe gekauft und zu 2/3 vom BMG bezahlt. EU-weite Ausschreibung und Beschaffung der benötigten Arzneispezialitäten durch das BMG im Wege der BBG. Durchführung und Umsetzung des Impfkonzeptes durch die Bundesländer. Laut Vertrag erfolgt die Abrechnung durch die WGKK im Auftrag des HV und die Administration und Distribution durch die Länder. Daher erwachsen dem Bund hier keine weiteren Folgen.
Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:
zur Gänze erreicht
Monitoring des Impfverhaltens der österr. Bevölkerung
Beschreibung der Ziel-Maßnahme
Jährliche Überprüfung der erreichten Impfraten bei allen im Impfkonzept enthaltenen Impfungen.
Laufende epidemiologische Überwachung der durch Impfung verhinderbaren Krankheiten, um allfällige Durchbrüche rechtzeitig zu erkennen.
Verbesserung der Umsetzung durch Informations- und Aufklärungsaktivitäten.
Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:
zur Gänze erreicht
Finanzielle Auswirkungen des Bundes (Kalkulation)
Finanzielle Auswirkungen stellen die aufgrund des Regelungs- oder sonstigen Vorhabens anfallenden, monetär zum Ausdruck gebrachten, Auswirkungen dar.
In der folgenden Darstellung sehen Sie auf der rechten Seite die geplanten (Plan) und auf der linken Sie die tatsächlichen angefallenen Kosten (Ergebnis). Unter „Details“ finden Sie eine detaillierte Aufschlüsselung der finanziellen Auswirkungen. Mithilfe der Steuerungsleiste können Sie zwischen den Jahren wechseln beziehungsweise sich die Gesamtzahlen über alle Jahre hinweg ansehen.
Im Jahr 2014 sind für das Impfkonzept Zahlungen in Höhe von € 12.712.341,51 entstanden. Abweichungen kommen dadurch zustande, dass die tatsächliche Impfbeteiligung der Säuglinge, Kleinkinder und Schulkinder im Voraus niemals vorhersehbar ist. Die Umsetzung des Impfkonzepts selbst fällt außerdem in die Zuständigkeit der einzelnen Bundesländer und wird in jedem Bundesland unterschiedlich handgehabt. Insofern sind Abweichungen der tatsächlich finanziellen Auswirkungen von den ursprünglich getroffenen Schätzungen zu erwarten. Es traten keine unerwarteten Probleme auf, auch an den Rahmenbedingungen gab es keine Änderungen. Das Ziel wurde mit minimalem Kostenaufwand erreicht, weil die verwendeten Impfstoffe durch eine europaweite Ausschreibung seitens der BBG beschaffen wurden und so Minimalpreise garantiert sind.
In der Evaluierung behandelte Wirkungsdimensionen
Subdimension(en)
- Schutz sowie Förderung der Gesundheit, Entwicklung und Entfaltung junger Menschen (bis 30 Jahre)
Auswirkungen auf die aktive Förderung der Gesundheit und Entwicklung von Kindern
– 79.828 Nulljährige (vor dem vollendeten 1. Lebensjahr) sollten den 3 Dosen 6-Fachimpfstoff, 3 Dosen Pneumokokkenimpfstoff und 3 Dosen Rotavirusimpfstoff erhalten.
– 80.609 Einjährige (vor dem vollendeten 2. Lebensjahr) sollten 2 Dosen MMR-Impfstoff erhalten.
Insgesamt wurden so rund 757.000 Impfstoff- Einzeldosen für Kleinkinder im Rahmen des Impfkonzepts abgegeben.
Je einem Schuljahrgang zu etwa 80.000 Kindern werden Impfungen gegen Hepatitis B, Meningokokken-, gegen humane Papillomaviren und der Fachimpfstoff gegen Diphtherie-Tetanus-Polio-Pertussis verabreicht.
Insgesamt wurden in diesem Rahmen rund 260.000 Einzeldosen für Schulkinder abgegeben.
Subdimension(en)
- Direkte Leistungen
- Körperliche und seelische Gesundheit
Zur Impfung gegen humane Papillomaviren (HPV) ist anzuführen, dass, unabhängig vom Geschlecht, mit einem Rückgang der Genitalwarzen bei den Geimpften um 80% zu rechnen ist. Bei Frauen ist zusätzlich im Bereich der Zervix mit einem totalen Rückgang der HPV bedingten Infektionen und der CIN 1 und CIN 2 Läsionen zu rechnen. Das bedeutet, dass 70% der Konisationen vermieden werden können (derzeit 6400 OP/Jahr) und als indirekter Nutzen wäre mit einem Rückgang der Frühgeburten nach Konisation zu rechnen.
In Österreich traten im Jahr 2009 (letzte verfügbare Daten) bei Frauen 901 Krebserkrankungen auf , 477 davon durch HPV 16/17 bedingt. Dementsprechend kam es zu 400 bzw. 203 Todesfällen. Bei Männern traten 958 Krebserkrankungen auf, 269 davon durch HPV 16/17 bedingt. Dementsprechend kam es zu 382 bzw. 103 Todesfällen. Zusammenfassend sind daher 746 Erkrankungs- und 306 Todesfälle zu verzeichnen. Hiervon entfallen nur 295 Erkrankungsfälle und 120 Todesfälle auf Zervix Karzinome, der einzigen Form, wo auch eine Vorsorgeuntersuchung zur Verfügung steht. Bei einer Durchimpfung der Bevölkerung könnten 70% dieser Fälle vermieden werden, also 522 Erkrankungs- und 214 Todesfälle. Man kann davon ausgehen, dass sich die Zahlen des Jahres 2014 in ähnlicher Größenordnung bewegen, da die HPV-Impfung erst 2014 in das kostenfreie Impfkonzept aufgenommen wurde.
Zusammenfassend ist sowohl bei Männern als auch bei Frauen mit der HPV Impfung mit einem drastischen Rückgang der Krebsfälle zu rechnen, wobei bei Frauen der Schwerpunkt im Bereich der Gebärmutter, bei Männern im Bereich der HNO Karzinome liegt. Für Frauen wird ein zusätzlicher Nutzen durch Senkung der Konisationen und damit der Senkung der Frühgeburten erreicht. Die Verhinderung von Genitalwarzen ist geschlechtsneutral.
Im Rahmen des kostenfreien Impfkonzepts für beiderlei Geschlechter wurden 2014 rund 84.000 Dosen an Impfstoffen gegen HPV ausgegeben, um zahlreiche Krebsarten bei Personen beiderlei Geschlechts zu vermeiden.
Gesamtbeurteilung
Verbesserungspotentiale
Weitere Evaluierungen
Es werden keine weiteren Evaluierungen durchgeführt.