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Vorhaben

Beschaffung der Impfstoffe für das öffentliche Kinderimpfkonzept

Beschaffung der Impfstoffe für das öffentliche Kinderimpfkonzept

2015
Vorhaben zur Gänze erreicht

Finanzjahr: 2014

Inkrafttreten / Wirksamwerden: 2014

Nettoergebnis in Tsd. €: -12.712

Vorhabensart: Vorhaben gemäß § 58 Abs. 2 BHG 2013

Beitrag zu Wirkungszielen

Um die Verlinkung zwischen Wirkungsorientierter Steuerung und Wirkungsorientierter Folgenabschätzung darzustellen, wird angegeben, ob das Regelungs- beziehungsweise sonstige Vorhaben den Wirkungszielen eines Ressorts förderlich ist.


Beitrag zu Globalbudget-Maßnahmen

Um die Verlinkung zwischen Wirkungsorientierter Steuerung und Wirkungsorientierter Folgenabschätzung darzustellen, wird angegeben, ob das Regelungs- beziehungsweise sonstige Vorhaben den Maßnahmen eines Ressorts förderlich ist.


Problemdefinition

Bei den im Kinderimpfprogramm angebotenen Impfungen muss eine Durchimpfungsrate von 95% aufrechterhalten werden, um ein Wiederauftreten dieser Krankheiten zu verhindern. Außerdem besteht eine internationale Verpflichtung der WHO Region Europa diese Raten bei Diphtherie, Wundstarrkrampf, Keuchhusten, Kinderlähmung und Masern aufrecht zu erhalten. Moderne Impfstoffe sind am freien Markt sehr teuer und für die meisten Eltern nicht finanzierbar. Bei öffentlichen Ausschreibungen können diese Produkte um einen Bruchteil dieser Kosten besorgt werden.
Derzeit müssen 300.000 Kleinkinder gegen Diphtherie, Keuchhusten, Wundstarrkrampf, Kinderlähmung, Hepatitis B, Haemophilus influenzae b, Rotavirus, Pneumokokken, Masern, Mumps, Röteln und Rotavirus grundimmunisiert werden. Hierzu müssen jährlich rund 800.000 Einzeldosen verabreicht werden. Bei den Schulkindern werden Auffrischungen zu Hepatitis B, Diphtherie, Wundstarrkrampf, Keuchhusten und Kinderlähmung sowie eine Impfung gegen Meningokokken ACWY angeboten. Hiervon sind 240.000 Schulkinder mit 240.000 Einzeldosen betroffen. Die meisten dieser Krankheiten treten in Österreich dank langjähriger Impfprogramme nicht mehr oder nur mehr sporadisch auf. Um diesen Zustand zu sichern, müssen die hohen Durchimpfungsraten beibehalten werden. Das ist nur durch eine bundesweit einheitliche Vorgangsweise erreichbar. Daher kann auch das Impfprogramm nicht an Bundesländer und einzelne Sozialversicherungsträger delegiert werden.



Erläuterung des Zusammenhangs zwischen dem Vorhaben und mittel- und langfristigen Strategien des Ressorts/ obersten Organs bzw. der Bundesregierung

Entsprechend der UN-Konvention vom 20.11.1989 haben Kinder das Recht auf beste Gesundheitsversorgung, dazu gehört auch der Schutz vor durch Impfungen vermeidbaren Erkrankungen.
Grundsatzdokument Alma Ata 1978 über die allgemeine Gesundheitsversorgung (primäre Gesundheitsversorgung beinhaltet unter anderem Impfung gegen die schwersten Infektionskrankheiten).
Verfolgen von Gesundheit 2020 – Rahmenkonzept und Strategie der Europäischen Region für das 21. Jahrhundert des Regionalbüros für Europa der WHO (Verbesserung der Gesundheit für alle und Verringerung der gesundheitlichen Ungleichheiten).
Verfolgen des „European Vaccine Action Plan 2015-2020“ der WHO.
Verfolgen der WHO-Ziele zur Eradikation von Poliomyelitis und zur Elimination von Masern/Röteln.
Verfolgen des Nationalen Aktionsplans zur Masern/Röteln-Elimination.
Verfolgen des Rahmengesundheitsziels 6: Wirkungsziel 2.3.6: Sicherstellung von hohen Durchimpfungsraten bei Kinderimpfungen mit volksgesundheitlicher Bedeutung.
Verfolgen des Rahmengesundheitsziels 2: Wirkungsziel 3.3.10: Impfprogramme: „Schutz vor HPV-Infektionen“

Ziele des Vorhabens

Durch die Angabe von konkreten, nachvollziehbaren Zielen pro Vorhaben wird transparent dargestellt, welchen Zweck der staatliche Eingriff verfolgt.


Ziel 1: Sicherstellung und Ausbau des öffentlichen Kinderimpfkonzepts sowie eines kostenlosen Zugangs für alle Kinder und Jugendlichen zu Basisimpfungen.

Kennzahlen und Meilensteine des Ziels

Rate für den Sechsfachimpfstoff für 2 bzw. 3 Teilimpfungen [%]

Istwert

95

%

Zielzustand

95

%

Datenquelle: Impfberichte der Bundesländer

Durchimpfungsrate für MMR1- 1. Teilimpfung [%]

Istwert

96

%

Zielzustand

95

%

Datenquelle: Impfberichte der Bundesländer

Durchimpfungsrate für MMR2 -2. Teilimpfung [%]

Istwert

87

%

Zielzustand

95

%

Datenquelle: Impfberichte der Bundesländer

Durchimpfungsrate für HPV [%]

Istwert

n.v.

%

Zielzustand

80

%

Datenquelle: Impfberichte der Bundesländer

Meilenstein 1: Keine Neuerkrankungen an Kinderlähmung, Diphtherie. Immer noch Masernausbrüche.

Ausgangszustand 1998:

Keine Neuerkrankungen an Kinderlähmung Keine Neuerkrankungen an Diphtherie Derzeit immer noch Masernausbrüche, Eliminationsziel der WHO nicht erreicht

Zielzustand 2015:

Jährliche Überprüfung der erreichten Impfraten bei allen im Impfkonzept enthaltenen Impfungen. Laufende epidemiologische Überwachung der durch Impfung verhinderbaren Krankheiten um allfällige Durchbrüche rechtzeitig zu erkennen. Keine Neuerkrankungen an Kinderlähmung Keine Neuerkrankungen an Diphtherie Keine Neuerkrankungen an Masern

Istzustand 2015:

Keine Neuerkrankungen an Kinderlähmung. Keine Neuerkrankungen an Diphtherie bei Kindern. Immer noch Masernausbrüche.

Datenquelle:
Elektronisches Meldesystem, EMS

Zielerreichungsgrad des Meilensteins:

überwiegend erreicht


Zugeordnete Ziel-Maßnahmen

Die Maßnahmen stellen die konkreten, geplanten Handlungen der öffentlichen Verwaltung dar. Die Ziele des Vorhabens sollen durch diese Tätigkeiten erreicht werden. Durch die Darstellung der Maßnahmen wird das „Wie“ der Zielerreichung transparent gemacht.


Beschaffung und Finanzierung des Kinderimpfkonzeptes im Ausmaß von 2/3 des Gesamtbetrages durch das BMG (1/6 bezahlen die Länder, 1/6 bezahlt der Hauptverband der österr. Sozialversicherungsträger)

Beitrag zu Ziel 1

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Im Rahmen eines Beschaffungsverfahrens werden die Impfstoffe gekauft und zu 2/3 vom BMG bezahlt. EU-weite Ausschreibung und Beschaffung der benötigten Arzneispezialitäten durch das BMG im Wege der BBG. Durchführung und Umsetzung des Impfkonzeptes durch die Bundesländer. Laut Vertrag erfolgt die Abrechnung durch die WGKK im Auftrag des HV und die Administration und Distribution durch die Länder. Daher erwachsen dem Bund hier keine weiteren Folgen.

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

zur Gänze erreicht

Monitoring des Impfverhaltens der österr. Bevölkerung

Beitrag zu Ziel 1

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Jährliche Überprüfung der erreichten Impfraten bei allen im Impfkonzept enthaltenen Impfungen.
Laufende epidemiologische Überwachung der durch Impfung verhinderbaren Krankheiten, um allfällige Durchbrüche rechtzeitig zu erkennen.
Verbesserung der Umsetzung durch Informations- und Aufklärungsaktivitäten.

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

zur Gänze erreicht

Finanzielle Auswirkungen des Bundes (Kalkulation)

Finanzielle Auswirkungen stellen die aufgrund des Regelungs- oder sonstigen Vorhabens anfallenden, monetär zum Ausdruck gebrachten, Auswirkungen dar.

In der folgenden Darstellung sehen Sie auf der rechten Seite die geplanten (Plan) und auf der linken Sie die tatsächlichen angefallenen Kosten (Ergebnis). Unter „Details“ finden Sie eine detaillierte Aufschlüsselung der finanziellen Auswirkungen. Mithilfe der Steuerungsleiste können Sie zwischen den Jahren wechseln beziehungsweise sich die Gesamtzahlen über alle Jahre hinweg ansehen.


Gesamt 2014 - 2015
2014
2015

Aufwände und Erträge – Nettoergebnis

Ergebnis

-12.712

Tsd. Euro

Plan

-14.500

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Werkleistungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

Ist

12.712

Tsd. Euro

Plan

14.500

Tsd. Euro

Transferaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Personalaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Sonstige Aufwendungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Aufwendungen gesamt

Ist

12.712

Tsd. Euro

Plan

14.500

Tsd. Euro

Erträge gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Ergebnis

-12.712

Tsd. Euro

Plan

-14.500

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Werkleistungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

Ist

12.712

Tsd. Euro

Plan

14.500

Tsd. Euro

Transferaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Personalaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Sonstige Aufwendungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Aufwendungen gesamt

Ist

12.712

Tsd. Euro

Plan

14.500

Tsd. Euro

Erträge gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Ergebnis

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Werkleistungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Transferaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Personalaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Sonstige Aufwendungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Aufwendungen gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Erträge gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Beschreibung der finanziellen Auswirkungen

Im Jahr 2014 sind für das Impfkonzept Zahlungen in Höhe von € 12.712.341,51 entstanden. Abweichungen kommen dadurch zustande, dass die tatsächliche Impfbeteiligung der Säuglinge, Kleinkinder und Schulkinder im Voraus niemals vorhersehbar ist. Die Umsetzung des Impfkonzepts selbst fällt außerdem in die Zuständigkeit der einzelnen Bundesländer und wird in jedem Bundesland unterschiedlich handgehabt. Insofern sind Abweichungen der tatsächlich finanziellen Auswirkungen von den ursprünglich getroffenen Schätzungen zu erwarten. Es traten keine unerwarteten Probleme auf, auch an den Rahmenbedingungen gab es keine Änderungen. Das Ziel wurde mit minimalem Kostenaufwand erreicht, weil die verwendeten Impfstoffe durch eine europaweite Ausschreibung seitens der BBG beschaffen wurden und so Minimalpreise garantiert sind.

In der Evaluierung behandelte Wirkungsdimensionen

Kinder und Jugend Tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern
Gesamtwirtschaft
Konsumentenschutzpolitik
Soziales
Umwelt
Unternehmen
Verwaltungskosten für Bürger:innen
Verwaltungskosten für Unternehmen

Kinder und Jugend

Subdimension(en)

  • Schutz sowie Förderung der Gesundheit, Entwicklung und Entfaltung junger Menschen (bis 30 Jahre)

Auswirkungen auf die aktive Förderung der Gesundheit und Entwicklung von Kindern
– 79.828 Nulljährige (vor dem vollendeten 1. Lebensjahr) sollten den 3 Dosen 6-Fachimpfstoff, 3 Dosen Pneumokokkenimpfstoff und 3 Dosen Rotavirusimpfstoff erhalten.
– 80.609 Einjährige (vor dem vollendeten 2. Lebensjahr) sollten 2 Dosen MMR-Impfstoff erhalten.
Insgesamt wurden so rund 757.000 Impfstoff- Einzeldosen für Kleinkinder im Rahmen des Impfkonzepts abgegeben.
Je einem Schuljahrgang zu etwa 80.000 Kindern werden Impfungen gegen Hepatitis B, Meningokokken-, gegen humane Papillomaviren und der Fachimpfstoff gegen Diphtherie-Tetanus-Polio-Pertussis verabreicht.
Insgesamt wurden in diesem Rahmen rund 260.000 Einzeldosen für Schulkinder abgegeben.

Tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern

Subdimension(en)

  • Direkte Leistungen
  • Körperliche und seelische Gesundheit

Zur Impfung gegen humane Papillomaviren (HPV) ist anzuführen, dass, unabhängig vom Geschlecht, mit einem Rückgang der Genitalwarzen bei den Geimpften um 80% zu rechnen ist. Bei Frauen ist zusätzlich im Bereich der Zervix mit einem totalen Rückgang der HPV bedingten Infektionen und der CIN 1 und CIN 2 Läsionen zu rechnen. Das bedeutet, dass 70% der Konisationen vermieden werden können (derzeit 6400 OP/Jahr) und als indirekter Nutzen wäre mit einem Rückgang der Frühgeburten nach Konisation zu rechnen.
In Österreich traten im Jahr 2009 (letzte verfügbare Daten) bei Frauen 901 Krebserkrankungen auf , 477 davon durch HPV 16/17 bedingt. Dementsprechend kam es zu 400 bzw. 203 Todesfällen. Bei Männern traten 958 Krebserkrankungen auf, 269 davon durch HPV 16/17 bedingt. Dementsprechend kam es zu 382 bzw. 103 Todesfällen. Zusammenfassend sind daher 746 Erkrankungs- und 306 Todesfälle zu verzeichnen. Hiervon entfallen nur 295 Erkrankungsfälle und 120 Todesfälle auf Zervix Karzinome, der einzigen Form, wo auch eine Vorsorgeuntersuchung zur Verfügung steht. Bei einer Durchimpfung der Bevölkerung könnten 70% dieser Fälle vermieden werden, also 522 Erkrankungs- und 214 Todesfälle. Man kann davon ausgehen, dass sich die Zahlen des Jahres 2014 in ähnlicher Größenordnung bewegen, da die HPV-Impfung erst 2014 in das kostenfreie Impfkonzept aufgenommen wurde.
Zusammenfassend ist sowohl bei Männern als auch bei Frauen mit der HPV Impfung mit einem drastischen Rückgang der Krebsfälle zu rechnen, wobei bei Frauen der Schwerpunkt im Bereich der Gebärmutter, bei Männern im Bereich der HNO Karzinome liegt. Für Frauen wird ein zusätzlicher Nutzen durch Senkung der Konisationen und damit der Senkung der Frühgeburten erreicht. Die Verhinderung von Genitalwarzen ist geschlechtsneutral.
Im Rahmen des kostenfreien Impfkonzepts für beiderlei Geschlechter wurden 2014 rund 84.000 Dosen an Impfstoffen gegen HPV ausgegeben, um zahlreiche Krebsarten bei Personen beiderlei Geschlechts zu vermeiden.

Gesamtbeurteilung

Das kostenfreie Impfprogramm wurde vor fast 20 Jahren von der damaligen Bundesministerin Lore Hostasch mit dem Ziel ins Leben gerufen, allen in Österreich lebenden Kindern bis zum 15. Lebensjahr Zugang zu den für die öffentliche Gesundheit wichtigen Impfungen zu ermöglichen, ohne dass dafür den Erziehungsberechtigten Kosten erwachsen. Auf diese Weise sind die meisten durch Impfungen vermeidbaren Krankheiten im Kindes- und Jugendalter abgedeckt. Nur durch den niederschwelligen Zugang und kostenfreie Impfungen kann gewährleistet werden, dass alle Kinder, welche in Österreich wohnen, unabhängig von Herkunft oder sozialem Status, diese für die Gesundheit so wichtigen Schutzimpfungen erhalten. Hohe Durchimpfungsraten wiederum sind die Voraussetzung für Herdenimmunität, welche zur nachhaltigen Elimination von Erkrankungen wie z.B. Polio oder Masern essentiell ist. Priorität bei der Auswahl der kostenfreien Impfungen haben nach dem letzten Stand des Wissens einerseits sehr häufig vorkommende Erkrankungen, andererseits seltene aber sehr schwer verlaufende Krankheiten. Eine weitere Vorgabe ist, die Kinder mit möglichst wenigen Stichen gegen möglichst viele Krankheiten zu schützen.
Die benötigten Impfstoffe im Rahmen des Kinderimpfkonzepts für das Jahr 2014 konnten beschafft werden. Somit wurde ein wichtiger Beitrag zur Gesunderhaltung der allgemeinen Bevölkerung geleistet.
Die Durchimpfungsrate für den Sechsfachimpfstoff liegt bei 95% für 2 bzw. 3 Teilimpfungen, was sehr wichtig und erfreulich ist, in dieser Altersgruppe ist besonders der Schutz gegen Pertussis, Tetanus und Haemophilus von großer Bedeutung. Konsequenz dieser erfolgreichen Impfungen ist unter anderem, dass keine Neuerkrankungen an Kinderlähmung oder Diphtherie bei Kindern aufgetreten sind.
Die Zahl abgerufener Dosen an Impfstoff gegen Masern-Mumps-Röteln, MMR, konnte im Jahr 2014 um 19% im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Ein bedeutender Anteil dieser Impfungen floss in Nachholimpfungen von Schulkindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, wo nach wie vor Impflücken bestehen. Die Masern-Fälle der vergangenen Jahre 2014 und 2015 zeigen, dass in allen Altersgruppen Impflücken bestehen, weil in allen Altersgruppen Fälle auftraten. Nach einer MMR-Impfung (MMR1) besteht bei nur 95% der geimpften Personen ein Schutz gegen Masern, weshalb eine zweite MMR-Impfung (MMR2) empfohlen ist. Nur mit entsprechend hohen Durchimpfungsraten der Bevölkerung von 95% kann die Ausbreitung des Masernvirus in der Bevölkerung gestoppt werden. Wünschenswert und empfohlen ist, dass diese beiden MMR-Impfungen im 2. Lebensjahr erfolgen, um einen Schutz gegen Masern möglichst frühzeitig zu gewähren. Die benötigten Durchimpfungsraten hinsichtlich MMR1 konnte über planmäßig mit 96% erreicht werden, was wichtig für das Ziel der Masernelimination ist. Derzeit vorliegende Daten zeigen jedoch, dass die benötigten Durchimpfungsraten von 95% derzeit zwar bei Schuleintritt erreicht werden, nicht jedoch mit Ende des 2. Lebensjahrs, dort dürften es in etwa 87% sein (die entsprechenden Daten werden derzeit re-evaluiert und können sich ändern). Etwa 8% der Kinder erhalten die zweite MMR-Impfung also später als empfohlen, somit können bei diesen Kindern Impflücken bestehen. Die meisten dieser fehlenden Impfungen werden jedoch bis Schuleintritt nachgeholt. Entsprechende Informations- und Aufklärungsaktivitäten des BMG sind genau an diese Zielgruppe der Kleinkinder gerichtet, um hier besseres Wissen der Bevölkerung hinsichtlich der Wichtigkeit der frühzeitigen Impfungen zu schaffen. Wie die Masern-Fallzahlen des Jahres 2015 zeigen, dürfen wir dennoch nicht müde werden, hier weiter große Anstrengungen zu betreiben, um die Durchimpfungsraten hinsichtlich MMR in der Bevölkerung zu heben. Immerhin handelt es sich um eine potentiell tödliche Erkrankung, die mit entsprechend hohen Durchimpfungsraten ausgerottet werden kann, wie dies das Ziel der WHO ist.
2014 wurde die Impfung gegen Humane Papillomaviren, HPV, neu im kostenfreien Kinderimpfkonzept implementiert. Etwa 80% aller Männer und Frauen infizieren sich im Laufe des Lebens mit HPV. Die Impfung gegen HPV ist somit eine besonders wichtige Investition in die Gesundheit der Bevölkerung, da mit dieser Impfung Krebs sowohl bei Frauen (Krebs von Gebärmutterhals, Vagina, Anus, Mund-Rachen-Raum) als auch Männern (Krebs von Penis, Anus, Mund-Rachen-Raum) – und somit Todesfälle – verhindert werden können. Zusätzlich verhindert die Impfung mehr als 90% der Gentialwarzen, an denen 1% der sexuell aktiven Bevölkerung leiden. Nachdem das HPV-Impfkonzept erst angelaufen ist, ist es derzeit nicht möglich, sinnvolle und Realitätsgetreue Angaben zu den Durchimpfungsraten zu machen, diese sollten in den nächsten Jahren jedoch vorliegen.


Verbesserungspotentiale

Im Zuge der Durchführung und Evaluierung des Vorhabens sind keine Verbesserungspotentiale ersichtlich geworden.


Weitere Evaluierungen

Es werden keine weiteren Evaluierungen durchgeführt.