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Vorhaben

Berufsausbildungszentrum des BFI Wien (BAZ) Budget 2019

Berufsausbildungszentrum des BFI Wien (BAZ) Budget 2019

2020
Vorhaben überwiegend erreicht

Finanzjahr: 2018

Inkrafttreten / Wirksamwerden: 2019

Nettoergebnis in Tsd. €: -20.603

Vorhabensart: Vorhaben gemäß § 58 Abs. 2 BHG 2013

Beitrag zu Wirkungszielen

Um die Verlinkung zwischen Wirkungsorientierter Steuerung und Wirkungsorientierter Folgenabschätzung darzustellen, wird angegeben, ob das Regelungs- beziehungsweise sonstige Vorhaben den Wirkungszielen eines Ressorts förderlich ist.


Beitrag zu Globalbudget-Maßnahmen

Um die Verlinkung zwischen Wirkungsorientierter Steuerung und Wirkungsorientierter Folgenabschätzung darzustellen, wird angegeben, ob das Regelungs- beziehungsweise sonstige Vorhaben den Maßnahmen eines Ressorts förderlich ist.


Problemdefinition

Personen, die über keine Berufsausbildung verfügen, sind auf dem Wiener Arbeitsmarkt nur sehr schwer bis kaum vermittelbar. Das Jobangebot für diese Zielgruppe ist sehr gering, die Beschäftigungen meist nur von kurzer Dauer. Fast 40 % aller Wienerinnen und Wiener, die keinen höheren Abschluss als den der Pflichtschule haben, sind beim Arbeitsmarktservice (AMS) Wien arbeitslos vorgemerkt. Diese Gruppe stellt bereits deutlich mehr als die Hälfte der Kundinnen und Kunden des AMS Wien dar, und ihr Anteil wächst beständig. Mit einem FacharbeiterInnen-Abschluss sinkt das Arbeitslosigkeitsrisiko signifikant. Durch die Qualifizierungen im gegenständlichen Ausbildungszentrum kann die Arbeitslosigkeit für diesen Personenkreis reduziert werden, so dass das Beschäftigungsniveau steigt. Die Arbeitslosenversicherung kann hierdurch entlastet werden, die öffentliche Hand hat gesteigerte Einnahmen (Steuereinnahmen/Sozialversicherungsbeiträge).

Gerade für Jugendliche, die nicht sofort nach der Schule eine Lehrstelle am 1. Lehrstellenmarkt finden, muss das AMS Wien rasch einen adäquaten Ersatz anbieten können, um zu vermeiden, dass die Jugendlichen ohne Ausbildung bleiben und somit am Arbeitsmarkt, aber auch grundsätzlich in der Gesellschaft, massiv benachteiligt sind. Längere Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen wirkt sich oftmals negativ auf ihre persönliche Entwicklung aus, denn die Betroffenen haben zeitlebens geringere Arbeitsplatzchancen und tragen das Risiko niedrigerer Einkommen, wie zahlreiche internationale Studien belegen.

Das AMS Wien muss daher Maßnahmen setzen, um Personen beim Erlangen von anerkannten Ausbildungen zu unterstützen und somit ihre Arbeitsmarktchancen zu erhöhen. Das ggst. Projekt bietet in unterschiedlichen Bereichen sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene die Möglichkeit zur Erlangung eines Lehrabschlusses, Berufsorientierung für Jugendliche sowie allgemeine berufliche Weiterbildung.

Das Wiener Landesdirektorium hat in seiner Sitzung am 17. Oktober 2018 dem Vorhaben zugestimmt.



Erläuterung des Zusammenhangs zwischen dem Vorhaben und mittel- und langfristigen Strategien des Ressorts/ obersten Organs bzw. der Bundesregierung

Das Vorhaben war ein wichtiges arbeitsmarktpolitisches Instrument zur Unterstützung der Erreichung der Zielvorgaben im Arbeitsmarktservice (AMS) Österrreich. Die Intention der arbeitsmarktpolitischen Ziele im AMS ist es, zu erreichende Wirkungen und Einflüsse des Arbeitsmarktservice am Arbeitsmarkt auf Landesebene verbindlich zu vereinbaren. Die strategischen Ausrichtungen, die für das AMS österreichweit in den nächsten Jahren von Relevanz sind, sind im sogenannten längerfristigen Plan beschrieben.
Der Längerfristige Plan orientiert sich im Sinne der Zielhierarchie (EU – Bundesregierung – AMS) am strategischen Dokument EUROPA 2020, dem Nationalen Reformprogramm für Wachstum und Beschäftigung auf Basis der Leitlinien im Rahmen der beschäftigungspolitischen Ziele der EU und den Zielvorgaben des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz an das AMS aus dem Jahr 2010.

– Ausbildungsgarantie: Die Sicherung der beruflichen Erstausbildung und Integration von Jugendlichen und jungen Erwachsenen
Die ggst. Maßnahme unterstützt Jugendliche und Erwachsene beim Erlangen beruflicher und fachlicher Qualifikationen. Für 200 Jugendliche wurde der Eintritt in eine überbetriebliche Lehrausbildung in den Berufsobergruppen Bau, Architektur und Gebäudetechnik ermöglicht; dazu kamen über 360 Eintritte in Facharbeiter_innen-Intensivausbildungen für Erwachsene.

– Unterstützung der Anpassung der Arbeitskräfte an den strukturellen Wandel

Das Vorhaben trägt zu folgenden UN-Nachhaltigkeitszielen (SDGs) bei:
Ziel 4, Unterziel 1: „Bis 2030 sicherstellen, dass alle Mädchen und Jungen gleichberechtigt eine kostenlose und hochwertige Grund- und Sekundarschulbildung abschließen, die zu brauchbaren und effektiven Lernergebnissen führt“
Ziel 4, Unterziel 4: „Bis 2030 die Zahl der Jugendlichen und Erwachsenen wesentlich erhöhen, die über die entsprechenden Qualifikationen einschließlich fachlicher und beruflicher Qualifikationen für eine Beschäftigung, eine menschenwürdige Arbeit und Unternehmertum verfügen“
Ziel 5, Unterziel 1: „Alle Formen der Diskriminierung von Frauen und Mädchen überall auf der Welt beenden“
Ziel 8, Unterziel 5: „Bis 2030 produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle Frauen und Männer, einschließlich junger Menschen und Menschen mit Behinderungen, sowie gleiches Entgelt für gleichwertige Arbeit erreichen“

Ziele des Vorhabens

Durch die Angabe von konkreten, nachvollziehbaren Zielen pro Vorhaben wird transparent dargestellt, welchen Zweck der staatliche Eingriff verfolgt.


Ziel 1: Arbeitsmarkterfolg für Maßnahmentyp Orientierung

Beschreibung des Ziels

Die TeilnehmerInnen sollen sich am 92. Tag nach Maßnahmenende entweder in Beschäftigung befinden oder an einer weiterführenden Qualifizierung teilnehmen.

Kennzahlen und Meilensteine des Ziels

Personen, die am 92. Tag nach Kursende in einer Beschäftigung bzw. in einem weiterführenden Angebot sind [%]

Istwert

33,4

%

Zielzustand

37,0

%

Datenquelle: AMS-Datawarehouse

Ziel 2: Arbeitsmarkterfolg für Maßnahmentyp Qualifizierung

Beschreibung des Ziels

Anzahl der Personen in Beschäftigung am 92. Tag nach Maßnahmenende

Kennzahlen und Meilensteine des Ziels

Anteil der Personen, die am 92. Tag nach Kursende in einer Beschäftigung stehen. [%]

Istwert

39,2

%

Zielzustand

40,0

%

Datenquelle: AMS-Datawarehouse


Zugeordnete Ziel-Maßnahmen

Die Maßnahmen stellen die konkreten, geplanten Handlungen der öffentlichen Verwaltung dar. Die Ziele des Vorhabens sollen durch diese Tätigkeiten erreicht werden. Durch die Darstellung der Maßnahmen wird das „Wie“ der Zielerreichung transparent gemacht.


FacharbeiterInnenintensivausbildung und Überbetriebliche Lehrausbildung

Beitrag zu Ziel 2

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

BAZ im Bereich der Erwachsenenbildung:
Für das Ausbildungszentrum, in dem Erwachsene individuell ausgebildet werden, stehen im nächsten Jahr 588 Plätze zur Verfügung, ca. 1.071 Neueintritte sind für 2019 geplant.
Die Eintritte erfolgen auf Basis von Infoveranstaltungen und Clearings. Darin werden die Personen ausgewählt, deren Aussichten auf einen positiven Lehrabschluss sowie eine erfolgreiche Arbeitsaufnahme gut beurteilt werden. Im Auswahlverfahren wird auch bereits die Berufswahl ausgehend vom regionalen und überregionalen Bedarf der Wirtschaft thematisiert.
Dieses Auswahlverfahren wurde vor zwei Jahren eingeführt und ist mittlerweile umfassend etabliert. Es ist weiterhin erkennbar, dass insbesondere die Disziplin und Eigenmotivation (ersichtlich an den Anwesenheiten sowie an kaum vorhandenen disziplinären Vorfällen) der ausgewählten Personen über dem früheren Niveau liegt. Die erforderlichen Plätze können gut gefüllt werden.

Das gemeinsame Ziel mit den TeilnehmerInnen ist immer die Arbeitsaufnahme!
Die Qualifizierung ist der Weg dorthin. Betriebspraktika sowie Bewerbungscoaching und -unterstützung, sowie TeilnehmerInnen-Videos tragen dazu bei, dass der gewünschte Erfolg eintritt.
Das erweiterte Team an BetriebskontakterInnen wurde 2018 vervollständigt. In allen Berufen ist ein ausreichend großes Netzwerk vorhanden, sodass für alle Auszubildenden Praktika vermittelt werden können .

Überbetriebliche Lehrausbildungen:
Jugendliche, die keine geeignete Lehrstelle in einem Unternehmen finden, können im Rahmen überbetrieblicher Angebote (ÜBA) ausgebildet werden.

Im Rahmen der Überbetrieblichen Lehrausbildungen gemäß §30b und §8b Berufsausbildungsgesetz (BAG) werden Jugendliche im BAZ in den Berufsobergruppen Bau, Architektur und Gebäudetechnik im Berufsausbildungszentrum ausgebildet.

Es wird dabei wie folgt unterschieden:
. Überbetriebliche Berufsausbildungen (ÜBA 1 und ÜBA 2)
Die Plätze in ÜBA 1 und ÜBA 2 stehen vorgemerkten Lehrstellensuchenden, mit abgeschlossener Schulpflicht die trotz intensiver Vermittlungsbemühungen keine geeignete Lehrstelle finden konnten, oder aber eine betriebliche Lehre abgebrochen haben offen.
Die Ausbildungsvariante ÜBA 2 richtet sich an jene Jugendlichen, bei denen erkennbar ist, dass sie einer wirtschaftsnahen Ausbildung gewachsen sind und daher das Ziel einer Lehrstellenaufnahme innerhalb des ersten Lehrjahres erreicht werden kann.

. Überbetriebliche Ausbildung in verlängerter Lehrzeit (VLZ) und Teilqualifizierung
Für die Ausbildung in verlängerter Lehrzeit kommen Jugendliche in Betracht, die nicht in ein betriebliches Lehrverhältnis vermittelt werden konnten und einen sonderpädagogischen Förderbedarf oder keinen Hauptschulabschluss haben. Auch Behinderte nach dem Behinderteneinstellungsgesetzes oder Personen bei denen aus persönlichen Gründen keine betriebliche Ausbildung angenommen werden kann, sollen einen Ausbildungsplatz finden.

Nach der erforderlichen schriftlichen und mündlichen Bewerbung vor Ausbildungsbeginn, steht den Jugendlichen 2019 eine Gesamtkapazität von 488 Ausbildungsplätzen (ÜBA1, ÜBA 2, VLZ) und 20 Permanentplätzen für die Teilqualifizierung zur Verfügung.

Es werden folgende Berufe angeboten:
Installations- und Gebäudetechnik, Gas- Sanitärtechnik, Elektrotechnik-Elektro und Gebäudetechnik, Maler/in und Beschichtungstechniker/in Schwerpunkt Funktionsbeschichtungen, KFZ-TechnikerIn, SpenglerIn, Bautechnische/r Zeichner/in und Tapezierer/in und Dekorateur/in

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

überwiegend erreicht

Jugendwerkstatt

Beitrag zu Ziel 1

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Jugendwerkstatt:
Das Ziel der Jugendwerkstatt ist die Vorbereitung für eine Vermittlung auf eine Lehrstelle, wenn dies nicht sofort möglich auf einen Platz in der überbetrieblichen Lehrausbildung (ÜBA), Ausbildung in verlängerter Lehrzeit oder Teilqualifizierung.
Die Jugendwerkstatt ist das Berufsorientierungszentrum in Wien, welches im Jahr 2019 für 1.870 KursteilnehmerInnen bzw. 300 Plätze konzipiert wird. Bereits stabilisierte Jugendliche werden der Jugendwerkstatt durch AMS-BeraterInnen zugebucht, um sich beruflich besser orientieren zu können und erfolgreich eine Berufsausbildung zu starten. Insgesamt umfasst die Jugendwerkstatt 29 verschiedene Werkstätten, wovon das WIFI 2 und das IPcenter 10 betreiben. Auf Grund der Neuausrichtung des BAZ hat die Jugendwerkstatt deutlich an Bedeutung gewonnen, da sie für viele BAZ KundInnen den ersten Kontakt mit der Ausbildungseinrichtung darstellt.
Im Rahmen der Jugendwerkstatt ist die Absolvierung eines Praktikums oder einer Erprobung Pflicht. Dieses praktische Arbeiten erfolgt entweder in einem Unternehmen oder in einer ÜBA. In diesem Zusammenhang sind die Ausbildungsberufe des BAZ für Jugendliche von Relevanz und es wird die Vernetzung zwischen dem Standort der Jugendwerkstatt und dem BAZ weiter verstärkt.
Der Schwerpunkt „Junge Frauen ab 21 Jahren“ wird für gesamt 100 Teilnehmerinnen und 20 Werkstättenplätze im Bereich E-Commerce – digitaler Handel und Schwerpunkt IT (jeweils 10 Werkstättenplätze) auch 2019 fortgesetzt. Neu ist die Vorgabe, dass jede Teilnehmerin mindestens 1 Woche eine technische Werkstatt besuchen soll.

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

teilweise erreicht

Finanzielle Auswirkungen des Bundes (Kalkulation)

Finanzielle Auswirkungen stellen die aufgrund des Regelungs- oder sonstigen Vorhabens anfallenden, monetär zum Ausdruck gebrachten, Auswirkungen dar.

In der folgenden Darstellung sehen Sie auf der rechten Seite die geplanten (Plan) und auf der linken Sie die tatsächlichen angefallenen Kosten (Ergebnis). Unter „Details“ finden Sie eine detaillierte Aufschlüsselung der finanziellen Auswirkungen. Mithilfe der Steuerungsleiste können Sie zwischen den Jahren wechseln beziehungsweise sich die Gesamtzahlen über alle Jahre hinweg ansehen.


Gesamt 2019 - 2020
2019
2020

Aufwände und Erträge – Nettoergebnis

Ergebnis

-20.603

Tsd. Euro

Plan

-24.590

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Werkleistungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Transferaufwand

Ist

20.603

Tsd. Euro

Plan

24.590

Tsd. Euro

Personalaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Sonstige Aufwendungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Aufwendungen gesamt

Ist

20.603

Tsd. Euro

Plan

24.590

Tsd. Euro

Erträge gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Ergebnis

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Werkleistungen

Ist

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Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Transferaufwand

Ist

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Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Personalaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Sonstige Aufwendungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Aufwendungen gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Erträge gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Ergebnis

-20.603

Tsd. Euro

Plan

-24.590

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Werkleistungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Transferaufwand

Ist

20.603

Tsd. Euro

Plan

24.590

Tsd. Euro

Personalaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Sonstige Aufwendungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Aufwendungen gesamt

Ist

20.603

Tsd. Euro

Plan

24.590

Tsd. Euro

Erträge gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Beschreibung der finanziellen Auswirkungen

Die Abrechnung des Berufsausbildungszentrums erfolgt über eine Echtkostenabrechnung. Es wurde nicht der gesamte genehmigte Förderbetrag ausgeschöpft.

In der Evaluierung behandelte Wirkungsdimensionen

Kinder und Jugend Tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern
Gesamtwirtschaft
Konsumentenschutzpolitik
Soziales
Umwelt
Unternehmen
Verwaltungskosten für Bürger:innen
Verwaltungskosten für Unternehmen

Kinder und Jugend

Subdimension(en)

  • Sonstige wesentliche Auswirkungen

Dieses Angebot trägt mit den Lehrgängen in der überbetrieblichen Lehrausbildung (ÜBA) auch dem Vorhaben bei, dass jedem/jeder Jugendlichen ein Angebot zur Berufsausbildung nach der Schule zur Verfügung steht, das durch das Ausbildungspflichtgesetz vorgesehen wird. Im Bereich der ÜBA werden Lehrberufe in der Berufsobergruppe „Bau/Architektur/Gebäudetechnik“ angeboten. Insgesamt haben 2019 665 Jugendlichen an Berufsausbildungen im Berufsausbildungszentrum teilgenommen und somit die drohende Arbeitslosigkeit verhindert werden.

Tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern

Subdimension(en)

  • Sonstige wesentliche Auswirkungen

Bereits seit mehreren Jahren wird im Berufsausbildungszentrum des BFI ein Schwerpunkt auf die Steigerung des Frauenanteils speziell in Ausbildungen gelegt, in denen Frauen unterrepräsentiert sind. Das FIT-Programm (Frauen in Technik), an dem das BAZ teilnimmt, unterstützt hier umfangreich mit Beratung und Begleitung von Frauen in männerdominierten Berufen. Im Jahr 2019 wurden 135 spezifische Frauenberatungen in Richtung Ausbildung im BAZ vorgenommen. Der Frauenanteil im BAZ betrug 2019 31%, 1.559 Frauen haben an Ausbildungen teilgenommen.

Gesamtbeurteilung

Das Berufsausbildungszentrum des BFI (BAZ) ist ein wichtiger Förderpartner im Bereich der beruflichen Ausbildung sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene. Mit seiner „Jugendwerkstatt“, eine Berufsorientierung für Jugendliche in der praktisch Berufe erprobt werden können, sowie mit der überbetrieblichen Lehrausbildung in den Berufsobergruppen „Bau, Architektur und Gebäudetechnik“ mit 510 Ausbildungsplätzen, ist das BAZ ein wichtiger Bestandteil der Wiener Ausbildungsgarantie für Jugendliche.
Darüberhinaus führt das BAZ unterschiedliche FacharbeiterInnen-Intensivausbildungen im Bereich Metall/Installation/Elektro durch. Berufsbereiche, in denen in Österreich FacharbeiterInnenbedarf besteht.
Der arbeitsmarktpolitische Erfolg wird beim BAZ bei Orientierungsmaßnahmen daran gemessen, wie viele Personen sich nach Besuch des Förderangebots „Jugendwerkstatt“ am 92. Tag nach Maßnahmenende in einem Kurs oder einem Dienstverhältnis befinden. Bei Qualifizierungen werden nur beschäftigte Personen am 92. Tag nach Maßnahmenende als Erfolg betrachtet.
Die „Jugendwerkstatt“ ist ein Kurs für alle Jugendlichen zwischen 15 und 21 Jahren, die in Wien wohnen und beruflich noch unorientiert sind. Die Jugendwerkstatt bietet die Möglichkeit, verschiedene Berufsbereiche näher kennen zu lernen und auszuprobieren. Im Rahmen des maximal 10-wöchigen Berufsorientierungsprozesses sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Jugendwerkstatt eingeladen, drei bis vier Fachwerkstätten zu besuchen und ihren Interessen auf den Grund zu gehen. Den aktuellen Berufswünschen entsprechend, wird der Fokus in den Werkstätten auf praktische Erfahrungen, das Kennenlernen berufsspezifischer Arbeitsabläufe und realitätsnahe Aufgabenstellungen gelegt. Mädchen erhalten zusätzlich die Chance, aus insgesamt 6 technischen Werkstätten mindestens eine zu wählen, um dort zumindest eine Woche technische Grundlagen kennenzulernen. Die soll das Ziel unterstützen, den Anteil von Frauen in technischen Berufen zu erhöhen. Bei der Orientierung stabilisierte sich der Erfolgswert von 34% 2015, 38,6% 2017 und 32,0% 2018 auf 33,4% 2019; der Zielwert von 37,0% war wohl zu hoch bemessen und konnte nicht ganz erreicht werden. 2020 lag mit Auswertungsstichtag Februar 2021 der Wert bei 32,8%. Jedenfalls müssen alle Anstrengungen unternommen werden, im Anschluss an die Jugendwerkstatt rasch Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen.
Erfreulicher ist die Entwicklung bei der beruflichen Qualifizierung. Hier lag 2015 der Wert noch bei nur 18,6%. Das AMS Wien setzte darauf gemeinsam mit dem BAZ ein Change-Projekt auf, das sämtliche Prozesse und Abläufe durchleuchtete und modernisierte. Der Bewerbungsprozess für Ausbildungen im BAZ wurde neu konzipiert, sodass wirklich nur jene Personen an Ausbildungen teilnehmen können, bei denen danach eine realistische Chance auf Vermittlung besteht. Die Ausbildungen wurden modularisiert, sodass auch spätere Eintritte in Ausbildungen für jene Personen möglich sind, die bereits über Berufserfahrungen verfügen. Ein besonderer Fokus wurde auf die Vermittlungsarbeit und Erweiterung der Firmenkontakte gelegt. All dies hat zu der sehr positiven Entwicklung des BAZ beigetragen. Im Jahr 2017 konnte der sehr positive Wert von 32,8% erreicht werden, 2018 42,7% und 2019 lag er mit 39,2% etwas unter dem geplanten Ziel von 40%. 2020 wurden 36,1% erreicht (das Jahr ist jedoch Ende Februar 2021 noch nicht komplett ausgewertet).
Mit einem FacharbeiterInnen-Abschluss sinkt das AL-Risiko signifikant. Durch die Qualifizierungen im gegenständlichen Ausbildungszentrum kann die Arbeitslosigkeit für diesen Personenkreis reduziert werden, so dass das Beschäftigungsniveau steigt. Die Arbeitslosenversicherung kann hierdurch entlastet werden, die öffentliche Hand hat gesteigerte Einnahmen (Steuereinnahmen/Sozialversicherungsbeiträge).


Verbesserungspotentiale

In der Folgebeauftragung 2020 wurden folgende Anpassungen vorgenommen:

• Zunahme der Plätze im Jugendbereich um 5,6% bzw. 29 Plätze, bedingt v.a. durch die Beschickungen der Bautechnischen Assistenz, FliesenlegerInnen sowie zusätzlichen IGT-Gruppen.
• Ganzjähriges Angebot der neuen Projekte für Frauen (TZ Mechatronik, TZ Bautechnische Assistenz, Technik-Allrounderin, Labortechnik Biochemie), die 2019 vorwiegend unterjährig gestartet wurden. Dadurch gibt es 12 Plätze zusätzlich.
• Abt September 2018 ist eine zweijährige FIA Labortechnik Chemie in Umsetzung. Eine zweite Gruppe hat im September 2019 gestartet.
• 6 Plätze weniger gibt es im Bereich IGT und TischlerInnen.

 Vermittlung
• Das langjährig aufgebaute Netzwerk konnte gut genutzt werden – in allen Berufen sind ausreichend Kontakte vorhanden, sodass für alle Auszubildenden Praktika vermittelt werden können und insbesondere im Jugendbereich auch die Übernahmen in Dienstverhältnisse deutlich zugenommen haben. Aktuell verfügt das BAZ über 250 aktive Firmenkontakte, d.h. dass an diese Firmen im Jahr 2019 Praktika oder Übernahmen vermittelt werden konnten.
• Regelmäßige Firmentreffen inkl. Speed-Datings und Präsentation der TeilnehmerInnen-Videoplattform finden laufend statt. 2019 gab es bis August bereits ca.144 Firmentermine.
• Mehrmals wöchentlich kommen Firmen ins BAZ, um sich zu präsentieren und Gespräche mit AbsolventInnen zu führen.
• Neben den Bemühungen um Vermittlung im Wiener Raum, konnte sich das BAZ auch als Drehscheibe für überregionale Vermittlung etablieren (Magna, Vermittlung in die Industrie in OÖ).
• Die Vermittlungsplattform auf der Webseite des BAZ wird laufend mit neuen Bewerbungsvideos der TeilnehmerInnen gefüllt. Fotos und Videos werden dann mit aktuellen Bewerbungsunterlagen auf die Plattform geladen. Aktuell sind auf www.baz.at 78 Firmen registriert, die Zugriff auf diese Videos und Dateien haben. Die Bewerbung der Online Plattform findet regelmäßig im Zuge der jeweils 3 Wochen vor den Lehrabschlussprüfungen ausgesendeten Firmennewsletter, die an alle Partnerfirmen geschickt werden, statt.

 Zeitgemäße Pädagogik, Didaktik und Digitalisierung
• Die Microlearning-Plattform Knowledge Fox https://knowledgefox.net/ wird in den Ausbildungsbereichen Metall, Elektro und im Jugendbereich weiterhin umfassend eingesetzt.
• eduScrum wurde im Jugendbereich ausgerollt.
• Im Elektrobereich, in der Labortechnik Biochemie sowie in der Lernwerkstatt wird nun bereits mit Moodle https://moodle.bfi.wien// als Lernmanagementsystem gearbeitet. Im nächsten Schritt wird Moodle nun auch für die Ausbildung Metalltechnik entwickelt.
• Videos zu den Ausbildungen sowie zu FIT wurden erstellt und auf der Webseite www.baz.at veröffentlicht. Das Thema Video behält einen hohen Stellenwert im BAZ, weil es damit gelingt, Anspruchsgruppen sowohl inhaltlich als auch emotional gut anzusprechen. Es werden auch in Zukunft zu relevanten Themen Videos erstellt werden und über die entsprechenden Kanäle (Website, Youtube, Facebook etc.) veröffentlicht.


Weitere Evaluierungen

Es werden keine weiteren Evaluierungen durchgeführt.


Weiterführende Informationen