Das Gleichstellungsziel „Ausgeglichenes Geschlechterverhältnis bei den Schülerinnen und Schülern in den höheren land- und forstwirtschaftlichen Schulen“ wird – bezogen auf den im Jahr 2020 angestrebten Erfolg – auf Grundlage der überplanmäßigen Erreichung der Kennzahlen des Anteils der Schülerinnen und Schüler und des Anteils der Maturantinnen und Maturanten sowie der beiden vollständig umgesetzten Maßnahmen insgesamt mit „überplanmäßig erreicht“ beurteilt.
Eine Erweiterung des Bildungsangebotes an den höheren land- und forstwirtschaftlichen Schulen mit der neuen Fachrichtung „Lebensmittel- und Biotechnologie“ an der HBLFA Tirol erfolgte im Herbst 2020. Mit dem Angebot der zusätzlichen Fachrichtung sollen auch insbesondere Schulabgängerinnen der Sekundarstufe I gewonnen werden. Für diese Zielgruppe wurden 2020 weitere Bewusstseinsbildungsmaßnahmen zur Attraktivierung des höheren land- und forstwirtschaftlichen Schulwesens auf mehreren Ebenen durchgeführt. Dazu wurden Plakate mit Schülerinnen als Protagonistinnen entworfen, die zur Verteilung an Schulen gelangten. In den sozialen Medien wurden die Inserate, Plakate und Videos zur Bewerbung des land- und forstwirtschaftlichen Schulwesens und zur Bewusstseinsbildung geteilt. Darüber hinaus wurden Inserate in Printmedien geschalten.
Kein Bereich dieses Wirkungsziels war im Jahr 2020 mehr betroffen von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie als die Maßnahme „Durchführung von Kampagnen, Medienkooperationen und Initiativen“, unter anderem, weil Präsenz-Formate wie „Tage der Offenen Tür“ oder die Teilnahme an Bildungsmessen oder landwirtschaftlichen Messen mit Informations-Messeständen schlicht nicht mehr möglich waren. Daher wurde die Online-Präsenz ausgebaut. Das betraf vor allem den Bereich der „Tage der Offenen Tür“, die als virtuelle Veranstaltungen abgehalten wurden. Ebenso verstärkt wurden die Werbe-Aktivitäten auf Social Media.
Externe Einflussfaktoren bestimmen in einem großen Ausmaß die Entscheidung für einen Schulbesuch. Ein wesentlicher Faktor für die Rahmenbedingungen des Wirkungsziels sind die demografischen Entwicklungen in den Regionen: Zuwanderung, Abwanderung und die Entwicklung der Geburtenrate. All das hat Auswirkungen auf den Schulbesuch von Jugendlichen. Weiters ist die wirtschaftliche Entwicklung ein Faktor – ob junge Menschen im ländlichen Raum Lehrberufe oder eine schulische Ausbildung anstreben. Ein zusätzlicher Einflussfaktor für die Schulen des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus ist das schulische Angebot von anderen Schultypen. Daher ist es wichtig, moderne und innovative Ausbildungen anzubieten, um das Angebot möglichst attraktiv zu gestalten.
Die land- und forstwirtschaftlichen Schulen sind in ganz Österreich angesiedelt, vorwiegend im ländlichen Raum. An allen Schulstandorten stehen Internatsplätze für Schülerinnen und Schüler zur Verfügung. Mit den elf höheren land- und forstwirtschaftlichen Schulen stehen Kompetenzzentren für unsere ländliche Jugend zur Verfügung, wo sie die heimische Land- und Forstwirtschaft weiterentwickelt, damit sie auch in Zukunft innovativ, naturnah und produzierend bleibt. Von den elf Schulstandorten haben fünf Standorte neben dem Schulbetrieb ein Forschungszentrum.
Das Wirkungsziel leistet einen signifikanten Beitrag zu den Aspekten „gleichberechtigter Zugang“ und „hochwertige fachliche und berufliche Bildung“ im (höheren) berufsbildenden land- und forstwirtschaftlichen Bereich bezogen auf das SDG-Unterziel 4.3: „Bis 2030 den gleichberechtigten Zugang aller Frauen und Männer zu einer erschwinglichen und hochwertigen fachlichen, beruflichen und tertiären Bildung einschließlich universitärer Bildung gewährleisten“.