Vorhaben
BÜNDELUNG: Beschaffung der Impfstoffe für das öffentliche Kinderimpfkonzept 2018-2022
BÜNDELUNG: Beschaffung der Impfstoffe für das öffentliche Kinderimpfkonzept 2018-2022
Vorhaben überwiegend erreicht
Finanzjahr: 2018
Inkrafttreten / Wirksamwerden: 2019
Nettoergebnis in Tsd. €: -77.305
Vorhabensart: Vorhaben gemäß § 58 Abs. 2 BHG 2013
Beitrag zu Wirkungszielen
Um die Verlinkung zwischen Wirkungsorientierter Steuerung und Wirkungsorientierter Folgenabschätzung darzustellen, wird angegeben, ob das Regelungs- beziehungsweise sonstige Vorhaben den Wirkungszielen eines Ressorts förderlich ist.
Beitrag zu Globalbudget-Maßnahmen
Um die Verlinkung zwischen Wirkungsorientierter Steuerung und Wirkungsorientierter Folgenabschätzung darzustellen, wird angegeben, ob das Regelungs- beziehungsweise sonstige Vorhaben den Maßnahmen eines Ressorts förderlich ist.
Problemdefinition
Erläuterung des Zusammenhangs zwischen dem Vorhaben und mittel- und langfristigen Strategien des Ressorts/ obersten Organs bzw. der Bundesregierung
Ziele des Vorhabens
Durch die Angabe von konkreten, nachvollziehbaren Zielen pro Vorhaben wird transparent dargestellt, welchen Zweck der staatliche Eingriff verfolgt.
Ziel 1: Sicherstellung und Ausbau des öffentlichen Kinderimpfkonzepts sowie eines kostenlosen Zugangs für alle Kinder und Jugendlichen zu Basisimpfungen
Kennzahlen und Meilensteine des Ziels
Durchimpfrate für Sechsfachimpfstoff (Ist-Wert 2021) [%]
Istwert
93,64%
Zielzustand
95,00%
Datenquelle: Agentenbasiertes, dynamisches Simulationsmodell
Durchimpfungsrate für HPV (Ist-Wert 2021) [%]
Istwert
53%
Zielzustand
70%
Datenquelle: Agentenbasiertes, dynamisches Simulationsmodell
Durchimpfungsrate MMR1 (Ist-Wert 2021) [%]
Istwert
95%
Zielzustand
95%
Datenquelle: Agentenbasiertes, dynamisches Simulationsmodell
Durchimpfungsrate MMR2 (Ist-Wert 2021) [%]
Istwert
95,00%
Zielzustand
95,00%
Datenquelle: Agentenbasiertes, dynamisches Simulationsmodell
Meilenstein 1: Keine Neuerkrankungen an Kinderlähmung und Diphtherie
Ausgangszustand 2018:
Keine Neuerkrankungen an Kinderlähmung und Diphtherie
Zielzustand 2022:
Keine Neuerkrankungen an Kinderlähmung und Diphtherie
Istzustand 2022:
Keine Neuerkrankungen an Kinderlähmung Neuerkrankungen an Diphtherie
Datenquelle:
Epidemiologisches Meldesystem EMS
Zielerreichungsgrad des Meilensteins:
teilweise erreicht
Meilenstein 2: Keine Neuerkrankungen an Masern
Ausgangszustand 2018:
Derzeit immer noch Masernausbrüche, Eliminationsziel der WHO nicht erreicht
Zielzustand 2022:
Keine Neuerkrankungen an Masern
Istzustand 2022:
lt. WHO Masernübertragung im Jahr 2020 für einen Zeitraum von mehr als 36 Monaten unterbrochen, Eliminationsziel 2020 erreicht 2021 und 2022 keine relevanten Masern-Übertragungsketten
Datenquelle:
Epidemiologisches Meldesystem EMS
Zielerreichungsgrad des Meilensteins:
überwiegend erreicht
Zugeordnete Ziel-Maßnahmen
Die Maßnahmen stellen die konkreten, geplanten Handlungen der öffentlichen Verwaltung dar. Die Ziele des Vorhabens sollen durch diese Tätigkeiten erreicht werden. Durch die Darstellung der Maßnahmen wird das „Wie“ der Zielerreichung transparent gemacht.
Beschaffung und Finanzierung des Kinderimpfkonzeptes 2018 sowie Monitoring des Impfverhaltens der österreichischen Bevölkerung
Beschreibung der Ziel-Maßnahme
Im Rahmen eines Beschaffungsverfahrens werden die Impfstoffe gekauft und zu 2/3 vom BMGF bezahlt (1/6 bezahlen die Länder, 1/6 bezahlt der Hauptverband der österr. Sozialversicherungsträger). EU-weite Ausschreibung und Beschaffung der benötigten Arzneispezialitäten durch das BMGF im Wege der BBG. Durchführung und Umsetzung des Impfkonzeptes durch die Bundesländer. Laut Vertrag erfolgt die Abrechnung durch die WGKK im Auftrag des HV und die Administration und Distribution durch die Länder. Daher erwachsen dem Bund hier keine weiteren Folgen.
Jährliche Überprüfung der erreichten Impfraten bei allen im Impfkonzept enthaltenen Impfungen. Laufende epidemiologische Überwachung der durch Impfung verhinderbaren Krankheiten, um allfällige Durchbrüche rechtzeitig zu erkennen.
Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:
zur Gänze erreicht
Beschaffung und Finanzierung des Kinderimpfkonzeptes 2019 sowie Monitoring des Impfverhaltens der österreichischen Bevölkerung
Beschreibung der Ziel-Maßnahme
Siehe Maßnahme 1
Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:
zur Gänze erreicht
Beschaffung und Finanzierung des Kinderimpfkonzeptes 2020 sowie Monitoring des Impfverhaltens der österreichischen Bevölkerung
Beschreibung der Ziel-Maßnahme
Siehe Maßnahme 1
Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:
zur Gänze erreicht
Beschaffung und Finanzierung des Kinderimpfkonzeptes 2021 sowie Monitoring des Impfverhaltens der österreichischen Bevölkerung
Beschreibung der Ziel-Maßnahme
Siehe Maßnahme 1
Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:
zur Gänze erreicht
Finanzielle Auswirkungen des Bundes (Kalkulation)
Finanzielle Auswirkungen stellen die aufgrund des Regelungs- oder sonstigen Vorhabens anfallenden, monetär zum Ausdruck gebrachten, Auswirkungen dar.
In der folgenden Darstellung sehen Sie auf der rechten Seite die geplanten (Plan) und auf der linken Sie die tatsächlichen angefallenen Kosten (Ergebnis). Unter „Details“ finden Sie eine detaillierte Aufschlüsselung der finanziellen Auswirkungen. Mithilfe der Steuerungsleiste können Sie zwischen den Jahren wechseln beziehungsweise sich die Gesamtzahlen über alle Jahre hinweg ansehen.
Im Jahr 2018 sind für das Impfkonzept tatsächliche Kosten in der Höhe von € 15.460.146,26 entstanden. Im Jahr 2019 sind für das Impfkonzept tatsächliche Kosten in der Höhe von € 16.381.435,79 entstanden. Im Jahr 2020 sind für das Impfkonzept tatsächliche Kosten in der Höhe von € 15.840.261,29 entstanden. Im Jahr 2021 sind für das Impfkonzept tatsächliche Kosten in der Höhe von € 14.205.310,64 entstanden. Im Jahr 2022 sind für das Impfkonzept tatsächliche Kosten in der Höhe von € 15.419.369,86 entstanden. Abweichungen kommen dadurch zustande, dass die tatsächliche Impfbeteiligung im Voraus niemals vorhersehbar ist, weshalb die tatsächlich finanzielle Auswirkung etwas von den ursprünglichen Schätzungen abweicht. Die Impfstoffkosten werden zu 2/3 vom Bund übernommen, zu 1/6 von den Sozialversicherungsträgern und zu 1/6 von den jeweils betroffenen Bundesländern.
In der Evaluierung behandelte Wirkungsdimensionen
Subdimension(en)
- Schutz sowie Förderung der Gesundheit, Entwicklung und Entfaltung junger Menschen (bis 30 Jahre)
Das Vorhaben hat maßgebliche Auswirkungen auf die aktive Förderung der Gesundheit und Entwicklung von Kindern in Österreich:
Eine Geburtskohorte umfasst rund 85.000 Kinder. Entsprechend den Empfehlungen stehen für Kinder in den ersten beiden Lebensjahren folgende kostenfreien Impfungen im Rahmen des Impfprogramm des Bundes, der Bundesländer und der Sozialversicherungsträger zur Verfügung:
Die 6-fach-Impfung gegen Diphtherie, Tetanus, Polio, Keuchhusten, Hepatitis B und Haemophilus influenzae wird insgesamt 3 mal empfohlen.
Die Impfung gegen Pneumokokken wird ebenfalls 3 mal empfohlen.
Die Rotavirus-Impfung wird impfstoffabhängig 2 oder 3 malig bereitgestellt.
Der Kombinationsimpfstoff gegen Masern-Mumps und Röteln wird 2 mal bereitgestellt.
So wurden beispielsweise alleine im Jahr 2022 rund 770.000 Impfstoffe bereitgestellt, welche für Kinder in den ersten beiden Lebensjahren vorgesehen sind und maßgeblich dazu beitragen können, die gesunde Entwicklung von Kindern zu fördern.
Je einem Schuljahrgang zu rund 85.000 Kindern werden je eine Dosis Hepatitis B, Meningokokken-, und 4-Fachimpfstoff angeboten bzw. 2 Dosen der HPV-Impfung. Für Schulkinder wurden beispielsweise im Jahr 2022 rund 250.000 Impfstoffe bereitgestellt.
Insgesamt wurden 2018 rund 1,1 Mio Dosen an Impfstoffen im kostenfreien Impfprogramm abgegeben, 2019 rund 1,3 Mio Dosen, 2020 rund 1,1 Mio Dosen, 2021 rund 1,0 Mio Dosen, 2022 rund 1,0 Mio Dosen.
Subdimension(en)
- Körperliche und seelische Gesundheit
Onkogene Humane Papillomaviren (HPV) Typen sind die Hauptursache für Krebsvorstufen (prämaligne Veränderungen) und Krebserkrankungen des Gebärmutterhalses (Zervixkarzinom), an Oropharyngx (70 % HPV-assoziiert), Anus (>90 % HPV-assoziiert), Penis (60 % HPV-assoziiert), Vagina (75 % HPV-assoziiert) sowie Vulva (70 % HPV-assoziiert). In Folge von verdächtigen Befunden (Konsequenz von HPV-Infektionen) werden in Österreich 60.000 Kolposkopien pro Jahr durchgeführt. Außerdem werden pro Jahr mehr als 6.000 Konisationen (Operation am Gebärmutterhals) durchgeführt, diese erhöhen das Frühgeburtsrisiko und die neonatale Mortalität. In Österreich treten zudem ca. 400 neue Fälle von Zervixkarzinom bzw. 130 – 180 Todesfälle pro Jahr auf.
Die 9-valente HPV-Impfung, welche im kostenfreien Impfprogramm verfügbar ist, deckt beispielsweise 90 % der Typen ab, welche Gebärmutterhalskrebs verursachen.
Zusammenfassend ist sowohl bei Männern als auch bei Frauen mit der HPV Impfung mit einem drastischen Rückgang der Krebsfälle zu rechnen, wobei bei Frauen der Schwerpunkt im Bereich der Gebärmutter, bei Männern im Bereich der HNO Karzinome liegt. Für Frauen wird ein zusätzlicher Nutzen durch Senkung der Konisationen und damit der Senkung der Frühgeburten erreicht. Die Verhinderung von Genitalwarzen ist geschlechtsneutral. Daten aus Frankreich zeigen, dass 4 Kinder gegen HPV geimpft werden müssen, um einen Fall einer HPV-assoziierten Erkrankung wie Gebärmutterhalskrebs oder Peniskrebs und die jeweiligen Vorstufen, Genitalwarzen oder andere HPV-assoziierte Erkrankungen zu vermeiden.
Basierend auf den im kostenfreien Kinderimpfprogramm abgegebenen Dosen an HPV-Impfungen kann man davon ausgehen, dass durchschnittlich in etwa jedes 2. Kind im entsprechenden Alter in den Jahren 2018-2022 gegen HPV geimpft wurde.
Gesamtbeurteilung
Verbesserungspotentiale
Weitere Evaluierungen
Es werden keine weiteren Evaluierungen durchgeführt.