Die zunehmenden geopolitischen Unsicherheiten und Konflikte haben zu einem verstärkten Bedarf an humanitärer Hilfe geführt, insbesondere im Nahen Osten. Viele dieser Maßnahmen hatten keinen expliziten Umweltfokus und wurden daher nicht mit dem OECD DAC Environment Policy Marker 1 oder 2 („Rio Marker“) versehen. Damit wird 2024 der Zielwert nicht erreicht. Insgesamt ist nicht zu verhindern, dass Zielkonflikte in den Prioritätensetzungen im Arbeitsprogramm auch statistisch sichtbar werden. Der Zielwert von 60% wurde nicht ganz erreicht, der große humanitäre Bedarf soll allerdings auch in Zukunft die Schwerpunktsetzung auf umweltrelevante Programme nicht beeinträchtigen. Der Erhalt der Umwelt und der natürlichen Ressourcen bleibt aber eine strategische Zukunftsaufgabe der OEZA. Insgesamt wurden 2024 48,10 Mio. Euro für Projekte im Bereich Erhalt der Umwelt und der natürlichen Ressourcen im Rahmen der OEZA verwendet (Berechnungsgrundlage OEZA-Kernbudget für Schwerpunktländer und -regionen 2024: 94,70 Mio. Euro).
Die negativen Auswirkungen des Klimawandels sind besonders stark in den Partnerländern der OEZA im Globalen Süden spürbar. Im Jahr 2024 konnte in diesem Zusammenhang beispielsweise in Uganda mit der Umsetzung des Gender-Responsive Economic Enhancement & Natural Ecosystems Resilience (GREENER) Projekt begonnen werden. Das bis 2026 laufende Projekt zielt darauf ab, die soziale und ökologische Klimaresilienz in der Albertine-Rift-Region in Uganda zu erhöhen, indem Klimaschutz- und Klimaanpassungsstrategien in die lokale Praxis integriert werden. Dabei soll eine nachhaltige, ressourcenschonende und an die Auswirkungen des Klimawandels angepasste Landwirtschaft gefördert und gleichzeitig die Katastrophenvorsorge verbessert werden. Lokale ländliche Gemeinschaften werden bspw. durch Ausbildungen und Wiederaufforstung unterstützt, um besser auf die Folgen des Klimawandels reagieren zu können. Das Projekt leistet gemäß den „Rio-Markern“ des OECD DAC zu 1) Umwelt, 2) Anpassung an den Klimawandel und 3) Biodiversität als Hauptziele (Marker 2) sowie ferner zu 4) Minderung der Folgen des Klimawandels, 5) Geschlechtergleichheit, 6) Demokratie und 7) Bekämpfung von Armut als signifikante Nebenziele (Marker 1) einen wesentlichen Beitrag zur Unterstützung der Anstrengungen der Partnerländer der OEZA zum Schutz der Umwelt, zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Bewahrung der natürlichen Ressourcen.
Quelle
ADA-Statistik - Jahresmeldung an den Entwicklungshilfeausschuss der OECD
Berechnungsmethode
Anteil des Finanzvolumens der OEZA/ADA Projekte mit OECD Environment Policy Marker 1 oder 2 am thematisch zuordenbaren Kernbudget der OEZA (nur Schwerpunktländer und -regionen)