MASSNAHME
Umsetzung strategischer Ziele zur Gleichstellung für Universitäten, Fachhochschulen und Weiterentwicklung des Gender Monitorings
Umsetzung strategischer Ziele zur Gleichstellung für Universitäten (Gesamtösterreichischer Universitätsentwicklungsplan, LV) und Fachhochschulen (FH-Entwicklungs- und Finanzierungsplan)
Massnahme überwiegend erreicht
Zugeordnete Wirkungsziele
Zur Erreichung der gesetzten Wirkungsziele werden konkrete Maßnahmen eingesetzt. Dabei können sich Maßnahmen auf ein oder mehrere Wirkungsziele einer Untergliederung beziehen.
Kennzahlen und Meilensteine der Maßnahme
Um die Erfüllung einer Maßnahme beurteilen zu können, ist zumindest ein Indikator anzugeben. Während Wirkungsziele der Untergliederung ausschließlich anhand von Kennzahlen beurteilt werden, sind bei den Maßnahmen auch Meilensteine zulässig.
Kennzahlen sind quantitative Messgrößen, die direkt oder indirekt Aufschluss über die erreichte Maßnahme oder deren Wirkung geben. Meilensteine beschreiben abgrenzbare (Zwischen-)Ergebnisse eines zeitlich beschränkten Vorhabens oder Projektes.
Kennzahl: Geschlechtersegregierte Studien an Universitäten und Fachhochschulen (BA/MA: <10% Studierende des unterrepräsentierten Geschlechts)
Details zur Kennzahl
Anmerkung: positiv bei sinkender Kennzahl
Istwert
92Anzahl
Zielzustand
85Anzahl
Erläuterung der Entwicklung
In einigen Studienfeldern ist noch immer eine starke Geschlechtersegregation gegeben, die abzubauen ist. Konkret soll bis 2025 in jedem Studienfeld (auf Basis ISCED3-Steller; ISCED 97) ein Anteil von Männern bzw. Frauen von mindestens 10 % der Studierenden an jeder Hochschule erreicht werden. Mittelfristig soll der Anteil auf 30 % männliche und weibliche Studierende je hochschulischem Studienfeld erhöht werden. Die Anzahl der geschlechtersegregierten Studien konnte seit 2015 um über 20 Prozentpunkte gesenkt werden. Im Wintersemester 2024/2025 konnten 3 Bachelor- und 22 Masterstudien (2,35 % aller Studien) an öffentlichen Universitäten das 10 %-Ziel noch nicht erreichen, an Fachhochschulen waren es 42 Bachelor- und 25 Masterstudien (12,05 % aller Studien). Somit waren 2024/2025 92 Bachelor- und Masterstudien(-gänge) von insgesamt 1.622 Studien(-gängen) stark geschlechtersegregiert.
Ausgangsjahr bzw. Datum der Planung
2022
Ausgangspunkt der Planung
96
Quelle
uni:data
Berechnungsmethode
Anzahl besonders geschlechtersegregierter Studien an Unis und FH (Bachelor/Master: unter 10% Studierende des unterrepräsentierten Geschlechts)
Kennzahl: Gender Pay Gap Universitätsprofessorinnen zu -professoren (KV)
Details zur Kennzahl
Anmerkung: positiv bei sinkender Kennzahl
Istwert
5,5%
Zielzustand
3,5%
Erläuterung der Entwicklung
Dass Frauen bei gleichwertiger Arbeit auch den gleichen Lohn erhalten sollten, ist eine gesetzliche Prämisse. Dennoch ist auch in der Wissenschaft und Forschung immer noch ein Gap zwischen der durchschnittlichen Bezahlung von Frauen und Männern gegeben. Das Ministerium setzt sich im Rahmen der Leistungsvereinbarungen das Ziel, die bestehende Lohnlücke abzubauen. Daher müssen die Universitäten im Rahmen ihrer Wissensbilanzen über eine Kennzahl den Gender Pay Gap bei wissenschaftlichen/künstlerischen Führungspositionen (kollektivvertragliche Professuren) transparent machen.
Ausgangsjahr bzw. Datum der Planung
2022
Ausgangspunkt der Planung
4,2
Quelle
uni:data
Berechnungsmethode
Gender Pay Gap bei kollektivvertraglichen Universitätsprofessor/innen
Kennzahl: Frauenanteil beim Lehr- und Forschungspersonal (Academic staff) an FH
Details zur Kennzahl
Anmerkung: positiv bei steigender Kennzahl
Istwert
40,2%
Zielzustand
39,5%
Erläuterung der Entwicklung
Ähnlich wie an den Universitäten variieren an Fachhochschulen die Frauenanteile, je nach Verwendung (academia, Verwaltung) bzw. betrachteter Hierarchiestufe: Der Frauenanteil bei den akademischen Diensten für Studierende (Professionelle Unterstützung für wissenschaftliche Ausbildung der Studierenden: Bibliothekar:in, Berufsberater:in, Berater:in bei EDV-Nutzung etc.) liegt bei fast 70 % (Stand 2021), Frauen sind in diesen Verwaltungstätigkeiten also klar überrepräsentiert. Beim Lehr- und Forschungspersonal insbesondere auch bei den Studiengangs-Leitungen sind Frauen hingegen unterrepräsentiert, der aktuelle Stand liegt bei etwa 40,2 %. Bis zum Jahr 2030 wird eine signifikante Erhöhung des Frauenanteils im Lehr- und Forschungspersonal an Fachhochschulen (FH) angestrebt mit dem Ziel, diesen Anteil auf 45 % zu erhöhen.
Ausgangsjahr bzw. Datum der Planung
2021
Ausgangspunkt der Planung
38,2
Quelle
uni:data
Berechnungsmethode
Frauenanteil beim Lehr- und Forschungspersonal (Academic staff) an Fachhochschulen
Kennzahl: Universitäten, die zumindest eine dem Bereich Geschlechterforschung teilgewidmete Professur aufweisen
Details zur Kennzahl
Anmerkung: positiv bei steigender Kennzahl
Istwert
13Anzahl
Zielzustand
14Anzahl
Erläuterung der Entwicklung
Ziel ist es, über Teilwidmungen die Geschlechter- bzw. Genderforschung eng mit den jeweiligen Wissenschafts- und Forschungsdisziplinen zu verbinden, um nachhaltig anwendungsorientiertes Wissen an den Hochschulen aufzubauen. Professor:innen, die ein solches Wissen haben, sind die besten Multiplikator:innen, da sie es über die Lehre an Studierende bzw. in der Forschung an ihre jeweiligen Mitarbeiter:innen sowie Kolleg:innen weitertragen.
Ausgangsjahr bzw. Datum der Planung
2022
Ausgangspunkt der Planung
13
Quelle
BMBWF
Berechnungsmethode
Anzahl der Universitäten, die zumindest eine dem Bereich Geschlechterforschung teilgewidmete §98-Professur aufweisen
Meilenstein: Stärkung der Gleichstellungs- und Diversitätspolitiken an Fachhochschulen durch Umsetzung der Gleichstellungspläne
Details zum Meilenstein
Istzustand (2024)
Die Fachhochschulen haben Maßnahmen aus den Gleichstellungsplänen umgesetzt. Workshops zur Unterstützung der Umsetzung der Gleichstellungspläne haben unter Teilnahme der Fachhochschulen stattgefunden.
Ausgangspunkt der Planung (Datum)
30.06.2023
Ausgangspunkt der Planung (Beschreibung)
Die Fachhochschulen haben gemäß FHG einen Gleichstellungsplan erstellt.
Zielzustand (Datum)
31. Dezember 2024
Zielzustand (Beschreibung)
Die Fachhochschulen haben Maßnahmen aus den Gleichstellungsplänen umgesetzt. Workshops zur Unterstützung der Umsetzung der Gleichstellungspläne haben unter Teilnahme der Fachhochschulen stattgefunden.
Erläuterung der Entwicklung
Anders als bei den Universitäten hat das BMFWF bei den Fachhochschulen begrenztere Möglichkeiten der Einflussnahme. Trotzdem ist ein Monitoring der Frauenanteile beim Lehr- und Forschungspersonal sowie in Leitungsfunktionen auch für den FH-Sektor unerlässlich, da damit die Wirkung gesetzlicher Zielvorgaben (z.B. ist bei der Erstellung der Wahlvorschläge für das Kollegium je Gruppe nach Möglichkeit auf eine ausgeglichene Geschlechterrepräsentanz zu achten) überprüft werden kann. Das FH-Monitoring geht Hand in Hand mit Maßnahmen zur Stärkung der Gleichstellungs- und Diversitätspolitiken an Fachhochschulen durch den Aufbau von Gender- und Diversitätskompetenz bei Fachhochschul-Angehörigen. Zur Unterstützung des Kompetenzaufbaus führt das Ministerium jährlich seit 2020 sektorenübergreifende Vernetzungstreffen durch, bei denen eine Auseinandersetzung mit den Themen des Kulturwandels (Work-Life-Balance, Integration Gender-Dimension in Lehre und Forschung, Vereinbarkeit, Frauenförderung etc.) unter Beteiligung der Vertreterinnen und Vertreter des Fachhochschulsektors stattfindet. Ziel ist die Bildung einer Community of Practice. Ein weiteres zentrales Instrument sind die im FHG (§ 10 Abs. 3 Z 10 idF. BGBl. I Nr. 50/2024 ) verpflichtend vorgeschriebenen Gleichstellungspläne. Die Nutzung der Gleichstellungspläne zur gleichstellungs- und diversitätsorientierten Weiterentwicklung der Fachhochschulen wurde auch im Fachhochschulentwicklungs- und -Finanzierungsplan 2023/24 – 2025/26 integriert, um sicher zu stellen, dass dieses Instrument von den Fachhochschulen für den Kulturwandel genutzt wird.
Zielerreichungsgrad des Meilensteins
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