Zum Menü springen Zum Inhalt springen Zum Footer springen Suchen Seite downloaden Seite teilen
Ergebnisse werden geladen. Dies kann bis zu einer Minute dauern.
Vorhaben

Förderung der 7 Aids-Hilfen Landesvereine

2015
Vorhaben zur Gänze erreicht

Finanzjahr: 2014

Inkrafttreten / Wirksamwerden: 2014

Nettoergebnis in Tsd. €: -2.768

Vorhabensart: Vorhaben gemäß § 58 Abs. 2 BHG 2013

Beitrag zu Wirkungszielen

Um die Verlinkung zwischen Wirkungsorientierter Steuerung und Wirkungsorientierter Folgenabschätzung darzustellen, wird angegeben, ob das Regelungs- beziehungsweise sonstige Vorhaben den Wirkungszielen eines Ressorts förderlich ist.


Beitrag zu Globalbudget-Maßnahmen

Um die Verlinkung zwischen Wirkungsorientierter Steuerung und Wirkungsorientierter Folgenabschätzung darzustellen, wird angegeben, ob das Regelungs- beziehungsweise sonstige Vorhaben den Maßnahmen eines Ressorts förderlich ist.


Problemdefinition

Die österr. Gesundheitspolitik hat 1986 auf die (damals) neue Herausforderung AIDS/HIV mit der Erlassung des AIDS-Gesetzes, das 1993 novelliert und wiederverlautbart wurde, reagiert. In diesem Gesetz ist die Prävention als gesetzlich anerkanntes Prinzip verankert. Das gilt sowohl für die Informations- und Aufklärungsmaßnahmen, als auch für die Förderung von Einrichtungen zur Beratung und Betreuung von Personen im Hinblick auf HIV/AIDS. Eine HIV-Infektion ist nach wie vor nicht heilbar und führt – wenn die Infektion nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird – zu den AIDS definierenden Erkrankungen und zum Tod. Die Zahl der neu entdeckten HIV-Infektionen steigt weltweit, auch in Österreich. Es gibt nach wie vor keine Impfung. Deshalb sind primäre, sekundäre und tertiäre Prävention die Methoden der Wahl.



Erläuterung des Zusammenhangs zwischen dem Vorhaben und mittel- und langfristigen Strategien des Ressorts/ obersten Organs bzw. der Bundesregierung

Der Action-Plan on HIV/AIDS der Europäischen Kommission definiert die Mitgliedsstaaten ausdrücklich als Partner in der Realisierung der definierten Ziele (z.B. Risikominimierung, Prävention etc.).

Ziele des Vorhabens

Durch die Angabe von konkreten, nachvollziehbaren Zielen pro Vorhaben wird transparent dargestellt, welchen Zweck der staatliche Eingriff verfolgt.


Ziel 1: Die Compliance der HIV-Positiven bzw. an AIDS Erkrankten soll durch die Tätigkeit der Aids-Hilfen gestärkt werden

Kennzahlen und Meilensteine des Ziels

Einzelbetreuungen bei allen Aids-Hilfen [Anzahl]

Istwert

12.901

Anzahl

Zielzustand

13.131

Anzahl

Datenquelle: Leistungsdokumentation der Aids-Hilfen

AIDS-Sterbefälle [Anzahl]

Istwert

9

Anzahl

Zielzustand

5

Anzahl

Datenquelle: Die vom BMG veröffentlichte Aids-Statistik

Meilenstein 1: Das Angebot der Aids-Hilfe Landesvereine wird in Anspruch genommen

Ausgangszustand 2013:

Das Angebot der Aids-Hilfen Landesvereine (klientenzentrierte Orientierung in Beratung und Betreuung, die auf die Bedürfnisse und Lebenslagen der Betroffenen eingeht) wird in Anspruch genommen

Zielzustand 2015:

Das geschilderte Angebot liegt weiter vor und wird jedenfalls in gleich hohem Ausmaß wie in den Vorjahren in Anspruch genommen.

Istzustand 2015:

Die Aktivitäten im Betreuungsbereich waren im Jahr 2014 bei allen Aids-Hilfen darauf ausgerichtet, Maßnahmen zur Stabilisierung der sozialen, psychischen und gesundheitlichen Situation der KlientInnen zu setzen. Ein zentraler Effekt guter Betreuungsarbeit liegt in der höheren Akzeptanz der medizinischen Behandlung, was mit einer gelungenen Infektionsprophylaxe in einem ursächlichen Zusammenhang steht. Je besser die Adherence der Patientinnen ist, umso geringer ist, aufgrund der extrem gesenkten Viruslast (praktisch gegen Null) das Übertragungsrisiko bezügl. HIV/AIDS. In diesem Sinne ist psychosoziale Betreuung und Beratung für HIV-positive Menschen eine aktive Form der Gesundheitsförderung. Die Anzahl der betreuten Personen ist in den Jahren 2011 - 2014 konstant gestiegen. Von 21.924 im Jahr 2011 auf 30.002 im Jahr 2014. Die AIDS-Sterbefälle sind analog dazu in den letzten Jahren weiter gesunken.

Datenquelle:
Leistungsdokumentation und Jahresberichte der Vereine

Zielerreichungsgrad des Meilensteins:

zur Gänze erreicht

Ziel 2: Die Zahl der durchgeführten Blutabnahmen (= HIV/Tests) soll sich gegenüber den Vorjahren nicht verringern (im Jahr 2011 wurden im Rahmen des Angebots der Aids-Hilfen 8.526 HIV-Tests durchgeführt).

Beschreibung des Ziels

Das Angebot der kostenlosen und anonymen HIV-Testung ist ein zentrales Angebot der Aids-Hilfen Landesvereine.
Die Testzahlen sind seit Jahren, trotz gleich bleibendem Budget, auf hohem Niveau. Das ist ein wesentlicher Beitrag dazu, dass die Zahl der HIV-Neuinfektionen weiter eingedämmt wird.

Kennzahlen und Meilensteine des Ziels

Blutabnahmen bzw. HIV-Tests [Anzahl]

Istwert

13.363

Anzahl

Zielzustand

8.526

Anzahl

Datenquelle: Leistungsdokumentation der Aids-Hilfen

Ziel 3: Die Arbeit der Aids-Hilfen beinhaltet drei Schwerpunktbereiche: Betreuung, Beratung und Prävention. Der Kernleistungsanteil der Prävention soll höher sein, als der in der Betreuung bzw. Beratung. Die Prävention ist ein vorrangiges Anliegen des BMG.

Kennzahlen und Meilensteine des Ziels

Kernleistungsanteil der Prävention [%]

Istwert

33,95

%

Zielzustand

31

%

Datenquelle: Leistungsdokumentation der Aids-Hilfen


Zugeordnete Ziel-Maßnahmen

Die Maßnahmen stellen die konkreten, geplanten Handlungen der öffentlichen Verwaltung dar. Die Ziele des Vorhabens sollen durch diese Tätigkeiten erreicht werden. Durch die Darstellung der Maßnahmen wird das „Wie“ der Zielerreichung transparent gemacht.


(Zu Ziel 1) Personen die von einer HIV-Infektion betroffen sind (insbesondere auch solche in sozial ungünstigen Lebenslagen) wird eine kontinuierliche psychosoziale Begleitung kostenlos angeboten. Diese erfolgt tlw. auch aufsuchend. Es sollen Rahmenbedingungen zur Selbsthilfe geschaffen werden.

Beitrag zu Ziel 1

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Durch die Einführung der Kombinationstherapie hat sich die Lebenserwartung der Betroffenen erheblich erhöht. Die Wirksamkeit der neuen Therapien kann nur durch entsprechende Mitarbeit der PatientInnen erreicht werden. Compliance und adherence sind unabdingbare Forderungen der behandlenden ÄrztInnen. Durch die flankiernden Maßnahmen der psychosozialen Betreuung der Aids-Hilfen sollen diese im Sinne eines wesentlichen präventiven Beitrages (das Virus sinkt im Idelafall unter die Nachweisgrenze, wodurch die Infektiosität gegen Null geht) gesichert werden.

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

zur Gänze erreicht

(Zu Ziel 2) Es ist von Vorteil über den HIV-Status möglichst frühzeitig Bescheid zu wissen. Die Aids-Hilfen sollen daher die Möglichkeit der niederschwelligen Testung aktiv bewerben.

Beitrag zu Ziel 2

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Die Bevölkerung wird im Sinne einer allgemeinen Prophylaxe darüber informiert, wie das HI-Virus übertragen wird und welche Verhaltensweisen eine Infektion verhindern. Auch das niederschwellige Angebot der kostenlosen HIV-Testung wird seitens der Aids-Hilfen aktiv beworben. Die Vereine betreiben in diesem Zusammenhang eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit (z.B. Kampagnen im jeweiligen Bundesland, Pressearbeit etc.).

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

zur Gänze erreicht

(Zu Ziel 3) Die Bevölkerung ist differenziert zu informieren, wie das HI-Virus übertragen wird und welche Verhaltensweisen eine Infektion verhindern.

Beitrag zu Ziel 3

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Das präventive Angebot der Aids-Hilfen reicht von Broschüren (gestaltet nach Zielgruppen) und anderem Informationsmaterial bis hin zur Gestaltung von Workshops und diversen Veranstaltungen und Projekten. Die Vereine sind auch mit anderen Organisationen im jeweiligen Bundesland vernetzt, sodass im Rahmen der Zusammenarbeit ein gewisser Schneeballeffekt hinsichtlich der Verbreitung von Information entsteht, weiters steigt auch die Nachfrage nach den vielfältigen Angeboten der Aids-Hilfen Landesvereine. Die Aids-Hilfen bilden im Jugendbereich Peers aus (Jugendliche, die an Schulen gehen oder auch in Freizeiteinrichtungen um mit anderen Jugendlichen aidspräventiv arbeiten).

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

zur Gänze erreicht

(Zu Ziel 3) Der fachliche Austausch der LeiterInnen und die Weiterbildung der MitarbeiterInnen soll im Sinne einer situationsgerechten Weiterentwicklung der Angebote im Bereich von HIV/AIDS gesichert sein.

Beitrag zu Ziel 3

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Da sich der Wissensstand im Bereich HIV/AIDS relativ rasch ändert, hängt die Qualität der Arbeit davon ab, wie gut die Aus- und Weiterbildung und auch die Vernetzung der MitarbeiterInnen ist.

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

zur Gänze erreicht

Finanzielle Auswirkungen des Bundes (Kalkulation)

Finanzielle Auswirkungen stellen die aufgrund des Regelungs- oder sonstigen Vorhabens anfallenden, monetär zum Ausdruck gebrachten, Auswirkungen dar.

In der folgenden Darstellung sehen Sie auf der rechten Seite die geplanten (Plan) und auf der linken Sie die tatsächlichen angefallenen Kosten (Ergebnis). Unter „Details“ finden Sie eine detaillierte Aufschlüsselung der finanziellen Auswirkungen. Mithilfe der Steuerungsleiste können Sie zwischen den Jahren wechseln beziehungsweise sich die Gesamtzahlen über alle Jahre hinweg ansehen.


Gesamt 2014 - 2015
2014
2015

Aufwände und Erträge – Nettoergebnis

Ergebnis

-2.768

Tsd. Euro

Plan

-2.768

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Werkleistungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

Ist

31

Tsd. Euro

Plan

31

Tsd. Euro

Transferaufwand

Ist

2.648

Tsd. Euro

Plan

2.648

Tsd. Euro

Personalaufwand

Ist

89

Tsd. Euro

Plan

89

Tsd. Euro

Sonstige Aufwendungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Aufwendungen gesamt

Ist

2.768

Tsd. Euro

Plan

2.768

Tsd. Euro

Erträge gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Ergebnis

-2.768

Tsd. Euro

Plan

-2.768

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Werkleistungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

Ist

31

Tsd. Euro

Plan

31

Tsd. Euro

Transferaufwand

Ist

2.648

Tsd. Euro

Plan

2.648

Tsd. Euro

Personalaufwand

Ist

89

Tsd. Euro

Plan

89

Tsd. Euro

Sonstige Aufwendungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Aufwendungen gesamt

Ist

2.768

Tsd. Euro

Plan

2.768

Tsd. Euro

Erträge gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Ergebnis

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Werkleistungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Transferaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Personalaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Sonstige Aufwendungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Aufwendungen gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Erträge gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Beschreibung der finanziellen Auswirkungen

Die finanziellen Auswirkungen entsprechen den gesetzten Erwartungen und dem dafür vorhandenen Budget.

Gesamtbeurteilung

Das niederschwellige Angebot der kostenlosen und anonymen HIV-Testung ist seit jeher ein zentrales Anliegen der Vereine. Es wird von den Aids-Hilfen auch aktiv beworben. Wie sich aus der jährlichen Steigerung der Zahlen erkennen lässt, schaffen es die Aids-Hilfen, durch geeignete Maßnahmen das Interesse der Bevölkerung an der Testung aufrecht zu erhalten (und das, obwohl HIV/AIDS medial nicht mehr so interessiert).

Die Aktivitäten im Betreuungsbereich waren im Jahr 2014 bei allen Aids-Hilfen darauf ausgerichtet, Maßnahmen zur Stabilisierung der sozialen, psychischen und gesundheitlichen Situation der Klientinnen zu setzen. Ein zentraler Effekt guter Betreuungsarbeit liegt in der höheren Akzeptanz der medizinischen Behandlung. Das ist wiederum ein wesentlicher Beitrag für eine gelungene Infektionsprophylaxe, denn je besser die Adherence der Patientinnen ist, umso geringer ist, aufgrund der extrem abgesenkten Viruslast (praktisch gegen Null), das Übertragungsrisiko bezügl. HIV/AIDS. Die Nachfrage nach diesem Angebot ist in den Jahren 2011 -2014 konstant gestiegen.

Allen Aids-Hilfen gemeinsam ist, dass im Mittelpunkt der Präventionsarbeit die Zielgruppen Jugendliche, Frauen, vulnerable Gruppen, Migrantinnen, Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), sowie Personen, die beruflich mit HIV/AIDS in Kontakt kommen, stehen. 2014 betrug der Ist-Präventionsaufwand aller Aids-Hilfen zusammen 31.514 Stunden. Präventionsleistungen sind u.a. Vorträge und Workshops an Schulen, Ausbildung von Peers, MultiplikatorInnenschulungen (z.B. ÖRK, Justizanstalten, Flüchtlingseinrichtungen etc.), Info-Aktionen, Erstellung von Publikationen, Vor-Ort-Arbeit (zB verdeckter und offener MSM-Bereich) usw. Daneben werden möglichst öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen organisiert (z.B. Red Ribbon Night, Pressekonferenzen, Galaveranstaltungen, Lesungen, Teilnahme an Viertelfesten etc.). Die Aids-Hilfen versuchen auch über elektronische Medien (das social web) ansonsten eher schwer zugängliche User zeitgemäß zu erreichen. Die Aids-Hilfen arbeiten inhaltlich auf hohem Niveau, aber auch die Nachfrage nach den Angeboten der Vereine findet seit Jahren auf hohem Niveau statt.
Bei den Kennzahlen wurden unter Ist-Zustand 2015 jeweils die Daten des Jahres 2014 herangezogen. Das ist aufgrund der Stabilität der Datenlage vertretbar. Erfahrungsgemäß bewegen sich die Leistungszahlen (HIV-Tests, Beratungs- und Präventionskontakte etc…) auf einem jährlich vergleichbaren hohem Niveau.
Die Behandlung des Themas „HIV/AIDS“ ist ein Beitrag zur GB-Maßnahme „Fachliche Koordination und Begleitung des österr. Rahmen-Gesundheitsziele-Prozesses“. Maßnahmen, die zur Eindämmung von HIV/AIDS beitragen, sind ein Bestandteil der Rahmen-Gesundheitsziele. Aufgrund der bewussten Niederschwelligkeit der Angebote wird bezüglich des Themas Gesundheitsförderung z.B. die Chancengerechtigkeit gefördert. Als Beitrag zur Bildung, die als ein zentraler Einflussfaktor auf die Gesundheit angesehen wird, seien hier die Workshop-Angebote für Schulen erwähnt, die sich einer großen Nachfrage erfreuen. Die Arbeit der Aids-Hilfen trägt auch zur Stärkung benachteiligter Bevölkerungsgruppen bei, da das Klientel (HIV-Positive und an AIDS Erkrankte) auch aus diesem Bereich kommt. Insgesamt stellt die Arbeit der Aids-Hilfen einen Beitrag zur Stärkung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung dar, wobei vor allem die Gesundheitskompetenz benachteiligter (und teilweise schwer erreichbarer Gruppen) besondere Berücksichtigung findet (vgl. Rahmen-Gesundheitsziele 2 und 3).


Verbesserungspotentiale

Im Jahr 2014 wurden in Österreich 403 HIV-Infektionen neu diagnostiziert, das sind etwas weniger als in den Vorjahren. Dieser Trend der sinkenden Zahlen ist positiv zu beurteilen. Im Jahr 2014 war in Österreich von 8,47 Millionen Einwohnern auszugehen. Die Neuinfektionsrate lag somit bei 4,8 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Im Durchschnitt lag die Neu-Diagnoserate in der EU im Jahr 2013 bei 5,7. Österreich weist hier also günstigerer Zahlen auf. Jedes Jahr zeigt sich, dass von den Neuinfektionen bei weitem mehr Männer als Frauen betroffen sind. Es bleibt somit wesentlich, dass die Aids-Hilfen in der Präventionsarbeit weiterhin einen Schwerpunkt im MSM-Bereich (also für Männer, die Sex mit Männern haben) setzen. Da die Zahl der Neuinfektionen, so wie auch in Nordamerika und im gesamten West- und Mitteleuropa seit dem Jahr 2000 zwar auf einem niedrigen, aber dennoch fast gleichem Niveau bleibt, erhebt sich die Frage, welche Maßnahmen man ergreifen müsste, um das Ausmaß der Epidemie weiter zu reduzieren. Eine kürzlich in den Niederlanden publizierte Studie (Ratmann O. et al., Science Translational Medicine, 2016) hat versucht, diese Frage zu beantworten. Wesentliches Ergebnis war, dass 71% der Infektionen von Personen verursacht wurden, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten, dass sie mit HIV infiziert sind und die sich ihres Risikos nicht bewusst waren. Eben dieser Personenkreis müsste in der westlichen Welt besser erreicht werden. Letztlich sollte jeder Erwachsene über seinen HIV-Status Bescheid wissen. Laut UNAIDS wissen derzeit geschätzte 17,1 Millionen Menschen nichts von ihrer HIV Infektion. Diese tragen deutlich zur Weiterverbreitung der Epidemie bei. Die Aids-Hilfen müssen also in ihrer Präventionsarbeit verstärkt das Problem der sogenannten „late presenters“ berücksichtigen.


Weitere Evaluierungen

Die Tätigkeit der Aids-Hilfen wird auch in den Folgejahren regelmäßig evaluiert werden.