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Vorhaben

Überbetriebliche Berufsausbildungen nach dem Berufsausbildungsgesetz gem. § 30b und § 8b in Wien

2018
Vorhaben zur Gänze erreicht

Finanzjahr: 2017

Inkrafttreten / Wirksamwerden: 2017

Nettoergebnis in Tsd. €: -44.156

Vorhabensart: Vorhaben gemäß § 58 Abs. 2 BHG 2013

Beitrag zu Wirkungszielen

Um die Verlinkung zwischen Wirkungsorientierter Steuerung und Wirkungsorientierter Folgenabschätzung darzustellen, wird angegeben, ob das Regelungs- beziehungsweise sonstige Vorhaben den Wirkungszielen eines Ressorts förderlich ist.


Beitrag zu Globalbudget-Maßnahmen

Um die Verlinkung zwischen Wirkungsorientierter Steuerung und Wirkungsorientierter Folgenabschätzung darzustellen, wird angegeben, ob das Regelungs- beziehungsweise sonstige Vorhaben den Maßnahmen eines Ressorts förderlich ist.


Problemdefinition

Im Bundesland Wien werden sich im Jahr 2017 im Schnitt 18.780 Jugendliche »für eine Lehre interessieren«, d.h. beim AMS als lehrstellensuchend vorgemerkt (und sofort verfügbar) sein oder bereits in dualer Ausbildung stehen. Von den 16.430 jugendlichen Frauen und Männern, die bereits über einen Lehrvertrag verfügen, werden 77% (12.630) ihre Ausbildung in einem regulären Lehrverhältnis (bei einem Lehrbetrieb) absolvieren, während 23% (3.800) (vorerst) auf einem überbetrieblichen Lehrplatz ausgebildet werden. Der Anteil an überbetrieblichen Lehrplätzen an allen Lehrstellen ist mit 23% deutlich höher im Vergleich zu den anderen Bundesländern. Nur im Burgenland hat die überbetriebliche Lehrausbildung ein vergleichbares Niveau (18%). Der jahresdurchschnittliche Bestand an (sofort verfügbaren) Lehrstellensuchenden wird in Wien bei 2.350 liegen, parallel dazu werden 380 (sofort verfügbare) offene Lehrstellen gemeldet sein. Der Anteil der vorerst noch Lehrstellensuchenden an allen Lehrstelleninteressierten (»Suchquote«) wird mit 12,5% mehr als doppelt so hoch liegen wie in Gesamtösterreich. Um diese »Suchquote« auf 5% zu senken wäre – unter der Annahme, dass das betriebliche Lehrstellenangebot unverändert bleibt – die Bereitstellung von (jahresdurchschnittlich) 1.410 zusätzlichen überbetrieblichen Lehrplätzen notwendig.
Die nachhaltige Integration von Jugendlichen im Bereich der Berufsausbildung ist ein maßgebliches Ziel der Arbeitsmarktservice. Nicht zuletzt durch das Ausbildungspflichtgesetz hat die Bundesregierung dem AMS einen klaren Auftrag erteilt, allen Jugendlichen, die sich in keiner Schule befinden oder eine Lehrstelle bei einem Unternehmen gefunden haben, einen Ausbildungsplatz zur Verfügung zu stellen.
Das AMS Wien bietet jährlich für rund 4.500 Jugendlichen Ausbildungen gem. §30b und §8b BAG an.
Unterschieden wird dabei in ÜBA1 (Ausbildung bei einem Kursträger), ÜBA2 (Dauer ein Jahr, Ausbildung bei einem Unternehmen begleitet durch einen Kursträger) und verlängerte Lehrzeit (ehemals IBA). Für Neueintritte gibt es in der ÜBA 1 1100 Plätze, in der ÜBA 2 265 Plätze und in der IBA 1 724.



Erläuterung des Zusammenhangs zwischen dem Vorhaben und mittel- und langfristigen Strategien des Ressorts/ obersten Organs bzw. der Bundesregierung

Das Vorhaben war ein maßgebliches arbeitsmarktpolitisches Instrument zur Unterstützung der Erreichung der Zielvorgaben im Arbeitsmarktservice (AMS) Österrreich. Die Intention der arbeitsmarktpolitischen Ziele im AMS ist es, zu erreichende Wirkungen und Einflüsse des Arbeitsmarktservice am Arbeitsmarkt auf Landesebene verbindlich zu vereinbaren. Die strategischen Ausrichtungen, die für das AMS österreichweit in den nächsten Jahren von Relevanz sind, sind im sogenannten längerfristigen Plan beschrieben.
Der Längerfristige Plan orientiert sich im Sinne der Zielhierarchie (EU – Bundesregierung – AMS) am strategischen Dokument EUROPA 2020, dem Nationalen Reformprogramm für Wachstum und Beschäftigung auf Basis der Leitlinien im Rahmen der beschäftigungspolitischen Ziele der EU und den Zielvorgaben des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz an das AMS aus dem Jahr 2010.

Ausbildungsgarantie: Die Sicherung der beruflichen Erstausbildung und Integration von Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Ziele des Vorhabens

Durch die Angabe von konkreten, nachvollziehbaren Zielen pro Vorhaben wird transparent dargestellt, welchen Zweck der staatliche Eingriff verfolgt.


Ziel 1: Integration in den 1. Lehrstellenmarkt über ÜBA 1

Beschreibung des Ziels

Gemessen wird, wie viel Prozent der TeilnehmerInnen, die das Projekt innerhalb der ÜBA 1 absolviert haben, am 92. Tag nach Ende des Projekts bei einem Unternehmen in einem Lehrverhältnis bzw. nach Ende der Ausbildung in einem Dienstverhältnis stehen.

Kennzahlen und Meilensteine des Ziels

Vermittlung auf Lehrstellen am 1. Lehrstellenmarkt [%]

Istwert

40,2

%

Zielzustand

34,0

%

Datenquelle: AMS-Datawarehouse

Ziel 2: Integration in den 1. Lehrstellenmarkt über ÜBA 2

Beschreibung des Ziels

Gemessen wird, wie viel Prozent der TeilnehmerInnen, die das Projekt innerhalb der ÜBA 2 absolviert haben, am 92. Tag nach Ende des Projekts bei einem Unternehmen in einem Lehrverhältnis bzw. nach Ende der Ausbildung in einem Dienstverhältnis stehen.

Kennzahlen und Meilensteine des Ziels

Vermittlung auf Lehrstellen am 1. Lehrstellenmarkt [%]

Istwert

61,3

%

Zielzustand

28,0

%

Datenquelle: AMS-Datawarehouse

Ziel 3: Integration in den 1. Lehrstellenmarkt über die verlängerte Lehrzeit (ehemals IBA)

Beschreibung des Ziels

Gemessen wird, wie viel Prozent der TeilnehmerInnen, die das Projekt innerhalb der IBA absolviert haben, am 92. Tag nach Ende des Projekts bei einem Unternehmen in einem Lehrverhältnis bzw. nach Ende der Ausbildung in einem Dienstverhältnis stehen.

Kennzahlen und Meilensteine des Ziels

Vermittlung auf Lehrstellen am 1. Lehrstellenmarkt [%]

Istwert

12,1

%

Zielzustand

18,0

%

Datenquelle: AMS-Datawarehouse


Zugeordnete Ziel-Maßnahmen

Die Maßnahmen stellen die konkreten, geplanten Handlungen der öffentlichen Verwaltung dar. Die Ziele des Vorhabens sollen durch diese Tätigkeiten erreicht werden. Durch die Darstellung der Maßnahmen wird das „Wie“ der Zielerreichung transparent gemacht.


Überbetriebliche Ausbildungen gemäß §30b und §8b BAG und Erprobung in der Berufsobergruppe "Büro/ Handel / Finanzen, Berufsbereich Büro, Recht / Sicherheit / Verwaltung, Freizeitwirtschaft / Sport, Transport / Verkehr / Lager"

Beitrag zu Ziel 1
Beitrag zu Ziel 2
Beitrag zu Ziel 3

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Durchführung der überbetrieblichen Ausbildung im Zuge der Wiener Ausbildungsgarantie in den oa. Berufsobergruppen

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

überwiegend erreicht

Überbetriebliche Ausbildungen gemäß §30b und §8b BAG und Erprobung in der Berufsobergruppe:   Holz / Papier / Glas / Keramik, Land- und Forstwirtschaft / Tiere / Pflanzen, Mode / Textil / Leder, 4. Chemie / Kunststoff

Beitrag zu Ziel 1
Beitrag zu Ziel 2
Beitrag zu Ziel 3

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Durchführung der überbetrieblichen Ausbildung im Zuge der Wiener Ausbildungsgarantie in den oa. Berufsobergruppen

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

teilweise erreicht

Überbetriebliche Ausbildungen gemäß §30b und §8b BAG und Erprobung in der Berufsobergruppe:   Informatik / EDV / Kommunikationstechnik, Medien / Druck / Design, Elektrotechnik / Elektronik

Beitrag zu Ziel 1
Beitrag zu Ziel 2
Beitrag zu Ziel 3

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Durchführung der überbetrieblichen Ausbildung im Zuge der Wiener Ausbildungsgarantie in den oa. Berufsobergruppen

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

überwiegend erreicht

Überbetriebliche Ausbildungen gemäß §30b und §8b BAG und Erprobung in der Berufsobergruppe:  Maschinen / Fahrzeuge / Metall, Kunst/Kunsthandwerk

Beitrag zu Ziel 1
Beitrag zu Ziel 2
Beitrag zu Ziel 3

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Durchführung der überbetrieblichen Ausbildung im Zuge der Wiener Ausbildungsgarantie in den oa. Berufsobergruppen

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

überplanmäßig erreicht

Überbetriebliche Ausbildungen gemäß §30b und §8b BAG und Erprobung in der Berufsobergruppe:  Büro / Handel / Finanzen, Schwerpunkt Handel und Verkauf, Kultur / Sprachen / Gesellschaft

Beitrag zu Ziel 1
Beitrag zu Ziel 2
Beitrag zu Ziel 3

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Durchführung der überbetrieblichen Ausbildung im Zuge der Wiener Ausbildungsgarantie in den oa. Berufsobergruppen

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

überwiegend erreicht

Finanzielle Auswirkungen des Bundes (Kalkulation)

Finanzielle Auswirkungen stellen die aufgrund des Regelungs- oder sonstigen Vorhabens anfallenden, monetär zum Ausdruck gebrachten, Auswirkungen dar.

In der folgenden Darstellung sehen Sie auf der rechten Seite die geplanten (Plan) und auf der linken Sie die tatsächlichen angefallenen Kosten (Ergebnis). Unter „Details“ finden Sie eine detaillierte Aufschlüsselung der finanziellen Auswirkungen. Mithilfe der Steuerungsleiste können Sie zwischen den Jahren wechseln beziehungsweise sich die Gesamtzahlen über alle Jahre hinweg ansehen.


Gesamt 2017 - 2018
2017
2018

Aufwände und Erträge – Nettoergebnis

Ergebnis

-44.156

Tsd. Euro

Plan

-49.856

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Werkleistungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Transferaufwand

Ist

44.156

Tsd. Euro

Plan

49.856

Tsd. Euro

Personalaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Sonstige Aufwendungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Aufwendungen gesamt

Ist

44.156

Tsd. Euro

Plan

49.856

Tsd. Euro

Erträge gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Ergebnis

-22.078

Tsd. Euro

Plan

-24.928

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Werkleistungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Transferaufwand

Ist

22.078

Tsd. Euro

Plan

24.928

Tsd. Euro

Personalaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Sonstige Aufwendungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Aufwendungen gesamt

Ist

22.078

Tsd. Euro

Plan

24.928

Tsd. Euro

Erträge gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Ergebnis

-22.078

Tsd. Euro

Plan

-24.928

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Werkleistungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Transferaufwand

Ist

22.078

Tsd. Euro

Plan

24.928

Tsd. Euro

Personalaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Sonstige Aufwendungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Aufwendungen gesamt

Ist

22.078

Tsd. Euro

Plan

24.928

Tsd. Euro

Erträge gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Beschreibung der finanziellen Auswirkungen

Die Kalkulation für die überbetriebliche Lehrausbildung erfolgt in Wien aufgrund von Tagsätzen mit einer kalkulierten Verweildauer im Projekt. Treten nur weniger Personen ein oder werden sie schneller auf den 1. Lehrstellenarbeitsmarkt hinausvermittelt, so entstehen bei der Abrechnung weniger Verweiltage als ursprüngliche kalkuliert. Daher entstanden über beide Jahre verteilt um 5,7 Mio. € weniger Aufwendungen als geplant.

In der Evaluierung behandelte Wirkungsdimensionen

Kinder und Jugend
Gesamtwirtschaft
Konsumentenschutzpolitik
Soziales
Tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern
Umwelt
Unternehmen
Verwaltungskosten für Bürger:innen
Verwaltungskosten für Unternehmen

Kinder und Jugend

Subdimension(en)

  • Sonstige wesentliche Auswirkungen

Ohne dieses Angebot kann aufgrund der zu wenigen Lehrstellen am 1. Lehrstellenmarkt in Wien nicht gewährleistet werden, dass tatsächlich jedem/jeder Jugendlichen ein Angebot zur Berufsausbildung nach der Schule zur Verfügung steht, das durch das Ausbildungspflichtgesetz vorgesehen wird. Dieses Bundesgesetz regelt die Verpflichtung zu einer Bildung oder Ausbildung für Jugendliche, welche die allgemeine Schulpflicht erfüllt haben (Ausbildungspflicht).
Personen ohne Berufsausbildung haben ein massiv höheres Risiko arbeitslos zu werden und proportional länger zu bleiben, als Personen mit einer Ausbildung. Alleine in Wien ist die Arbeitslosigkeit bei Personen mit max. Pflichtschule inzwischen bereits bei fast 40%. Die überbetriebliche Lehrausbildung des AMS trägt somit maßgeblich dazu bei, dass Personen ins Erwerbsleben finden und ihr Risiko auf Arbeitslosigkeit minimiert wird.

Gesamtbeurteilung

Die nachhaltige Integration von Jugendlichen im Bereich der Berufsausbildung ist ein maßgebliches Ziel des Arbeitsmarktservice. Nicht zuletzt durch das Ausbildungspflichtgesetz hat die Bundesregierung dem AMS einen klaren Auftrag erteilt, allen Jugendlichen, die sich in keiner Schule befinden oder eine Lehrstelle bei einem Unternehmen gefunden haben, einen Ausbildungsplatz zur Verfügung zu stellen. Im Jahr waren insgesamt 12.634 Personen beim AMS Wien lehrstellensuchend vorgemerkt.
Das AMS Wien bietet jährlich für rund 4.500 Jugendlichen, die keine Lehrplatz bei Betrieben finden, überbetriebliche Ausbildungen gem. §30b und §8b BAG an.
Unterschieden wird dabei in ÜBA1 (Ausbildung bei einem Kursträger), ÜBA2 (Dauer ein Jahr, Ausbildung bei einem Unternehmen begleitet durch einen Kursträger) und verlängerte Lehrzeit (ehemals IBA). Für Neueintritte gab es 2017/2018 in der ÜBA 1 1102 Plätze, in der ÜBA 2 265 Plätze und in der verlängerten Lehre 429.
Die ggst. fünf Maßnahmen stellen somit nur einen Teil der gesamten überbetrieblichen Lehrmöglichkeiten dar. Es werden darüber hinaus auch Projekte mit Projektkosten unter 7,5 Mio. Euro sowie Ausbildungsplätze in Ausbildungszentren (z.B. Jugend am Werk oder Berufsausbildungszentrum des BFI) finanziert.

Die Zielwerte für die ÜBA 1 und ÜBA 2 wurden weit überreicht. Dies liegt primär daran, dass bei der Festsetzung der Zielzustandswerte Auswertungsprobleme im Data-Warehouse des AMS vorlagen, die IST-Werte des Vorjahres nicht korrekt (zu niedrig) waren, und somit zu niedrige Zielwerte festgelegt wurden. Dies zeigt sich insbesondere bei der ÜBA 2 (SOLL 28%, IST 61,3%). Auch die ÜBA 1 wurde mit 40,2% zum Zielwert von 34,0% übererreicht. Die Zielwerte wurden für die neuen darauf folgenden Beauftragungen stark nach oben korrigiert.
Die Zielsetzung bei der verlängerten Lehre konnte nicht in allen Projekten erreicht werden. Hier zeigt sich, dass sich in diesen Projekten Jugendliche mit den größten Lerndefiziten befinden, bei denen sich die Vermittlung auf den 1. Lehrstellenmarkt besonders schwierig gestaltet.
Die Entwicklung zeigt, dass bei der ÜBA 1 von 2016 auf 2017 eine leichte Reduzierung von 41,2% auf 40,2% eingetreten ist. Bei der Beauftragung für 2018, deren Auswertung noch läuft, zeigt sich ein Stagnieren bei etwa 41% an in Lehrstellen am 1. Lehrstellenmarkt beschäftigten Jugendlichen 92 Tage nach Ende der ÜBA.
Sie man sich die Entwicklung bei der ÜBA 2 an, so steigen die Werte von 58,2% 2016, auf 61,3% 2017 und liegen zur Zeit in der Folgebeauftragung bei 63,3%.
Ebenso verbessern sich die Ergebnisse bei der IBA. Lag der Wert 2016 noch bei 10,1%, war er 2017 12,1 und im Folgeprojekt 2018 derzeit bei 24,4%. Hier muss jedoch noch die endgültige Auswertung im Herbst 2019 abgewartet werden.

Sieht man sich die fünf Einzelprojekte an, so war die Berufsobergruppe (BOG) Maschinen/Fahrzeuge/Metall, Kunst/Kunsthandwerk mit 51,5% (über alle drei Ausbildungsarten), gefolgt von der BOG Büro/Handel/Finanzen, Schwerpunkt Bürobereich mit 45,9 % am erfolgreichsten. Am schwierigsten zeigt sich der Bereich der BOG Holz/Papier/Glas/Keramik, Land- und Forstwirtschaft im Bereich der Vermittlung. Hier konnten nur 24,4% vermittelt werden, was primär auf den Lehrstellenmangel in diesem Bereich zurückzuführen ist. Bei der BOG Büro/Handel/Finanzen Schwerpunkt Handel und Verkauf sowie der BOG Informatik/EDV/Kommunikationstechnik, Medien/Druck konnten Werte von 38,5% und 39,6% erreicht werden. Die individuelle Zielerreichung korreliert in erster Linie auch mit dem jeweiligen Lehrstellenangebot in den betroffenen Ausbildungsbereichen.

Positiv verlaufen auch die Bemühungen den Frauenanteil in der überbetrieblichen Lehre zu steigern.
Weibliche Jugendliche sind in der Lehrlingsausbildung unterrepräsentiert. Junge Frauen bevorzugen stärker den Besuch weiterführender mittlerer und höherer Schulen.
Der Anteil weiblicher Lehrlinge (ibw Forschungsbericht 190) ist seit 1990 auf einem relativ konstanten Niveau bei rund 34%. Zuletzt weist er allerdings eine leicht sinkende Tendenz auf (2016: 33,3%). Bei den überbetrieblichen Lehrausbildungen lag der Fokus in den letzten Beauftragungen stark auf einer kontinuierlichen Steigerung des Frauenanteils. Vom Ausbildungsjahr 2015/2016 mit einem Frauenanteil von 32,7 % steigerte sich die Quote im Ausbildungsjahr 2016/2017 auf 34,75 % und im Ausbildungsjahr 2017/2018 auf 36,4%.


Verbesserungspotentiale

Folgende Änderungen wurden bei der Folgebeauftragung (Ausbildungsjahr 2018/2019) durchgeführt:
• Aufgrund der Verbesserung der Arbeitsmarktsituation wurde für die Folgeaufträge verstärkt der Schwerpunkt auf ÜBA2-Plätze gelegt.
• Vermittlung ist als Ziel vorrangig anzusehen. Jugendliche, die nicht ausbildungsfit sind, werden in entsprechend vorgelagerte Angebote vermittelt und es wird kein ÜBA-Ausbildungsplatz zur Verfügung gestellt.
• Verlängerte Lehren sollen primär erst nach fundierter Überprüfung im Rahmen eines ÜBA1-Ausbildungsplatzes ins Auge gefasst werden.
• Schwerpunkt auf verstärkte Vermittlung von ÜBA TeilnehmerInnen bei den Vorbereitungsangeboten (z.B. Jugendwerkstatt, Mädchen-Berufs-Zentrum, ABOJugend).
• Verstärkte überregionale Vermittlung für Jugendliche ab 18 Jahre.
• Verstärkte Vermittlung von ÜBA TeilnehmerInnen durch das Service für Unternehmen des AMS Jugendliche bei gemeldeten offenen Lehrstellen.
• Drop Out Prävention steht nicht mehr im Hauptfokus der Träger.
• Entwicklung einer einheitlichen Vorgangsweise bei Verstößen – die Trägerseite hat bis dato teilweise unterschiedliche Prozesse für den Umgang bei Fehlverhalten/Verstößen. Dieses einheitliche „Sanktionenregime“ soll ein Verwarnungssystem bis zur Lösung des Lehrverhältnisses bei nicht entschuldigtem Fernbleiben, dem Umgang mit der Weigerung ein angebotenes Praktikum anzutreten bzw. ein passendes angebotenes Lehrverhältnis anzunehmen, umfassen.


Weitere Evaluierungen

Es werden keine weiteren Evaluierungen durchgeführt.


Weiterführende Informationen