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Vorhaben

Gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung – itworks – JobTransfair -Trendwerk 2022

2023
Vorhaben teilweise erreicht

Finanzjahr: 2021

Inkrafttreten / Wirksamwerden: 2022

Nettoergebnis in Tsd. €: -60.850

Vorhabensart: Vorhaben gemäß § 58 Abs. 2 BHG 2013

Beitrag zu Wirkungszielen

Um die Verlinkung zwischen Wirkungsorientierter Steuerung und Wirkungsorientierter Folgenabschätzung darzustellen, wird angegeben, ob das Regelungs- beziehungsweise sonstige Vorhaben den Wirkungszielen eines Ressorts förderlich ist.


Beitrag zu Globalbudget-Maßnahmen

Um die Verlinkung zwischen Wirkungsorientierter Steuerung und Wirkungsorientierter Folgenabschätzung darzustellen, wird angegeben, ob das Regelungs- beziehungsweise sonstige Vorhaben den Maßnahmen eines Ressorts förderlich ist.


Problemdefinition

Die Integration von Älteren (50+, das sind Personen über 50 Jahre) sowie Personen mit über einem Jahr Arbeitslosigkeits-Geschäftsfalldauer stellt eine besondere Herausforderung für die Arbeitsmarktpolitik dar. Hiefür wurden auch im §13 Abs. 2 Arbeitsmarktpolitik-Finanzierungsgesetz (AMPFG) spezielle Finanzmittel in der Arbeitsmarkförderung vorgesehen.

Mit Ende September 2021 waren in Wien 36,323 Personen, das sind 25 % der vorgemerkten Personen, über 50 Jahre alt. Dies ist nach dem massiven Anstieg 2020 bedingt durch die COVID-19-Pandemie nun wieder eine Reduzierung des Bestands um 12,8 % gegenüber dem Vorjahr.
Etwa 54 % der Gesamtvorgemerkten sind bereits über ein Jahr arbeitslos. Dies ist ein massiver Anstieg gegenüber dem Vorjahr, als nur 45 % der Vorgemerkten langzeitarbeitslos waren.

Die gemeinnützigen – durch das AMS in Form von Sozialökonomischen Betrieben (SÖBÜ) geförderten – Arbeitskräfteüberlassungen sind das wesentlichste Instrument des AMS Wien, um diesen benachteiligten Personengruppen Arbeitsaufnahmen und damit eine Integration in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Es unterstützt auch die Initiative SPRUNGBRETT der Bundesregierung bei dem Vorhaben der Arbeitsmarktintegration von langzeitarbeitslosen Personen.
Das Vorhaben beschränkt sich auf den Raum Wien.

Es wird eine 30-prozentige Aufstockungsoption zum Grundvertrag vorgesehen.
Das AMS Wien arbeitet seit vielen Jahren mit einem Grundauftrag und einer Aufstockungsoption. Zum Zeitpunkt der Vorhabensgenehmigung kann noch nicht der budgetäre Spielraum für eine volle Beauftragung abgeschätzt werden. Eine Aufstockung wird als Maßnahme vor allem dann gezielt durchgeführt, wenn der budgetäre Spielraum gegeben ist und bei einzelnen arbeitsmarktpolitischen Zielen (amp. Ziel) unterjährig eine negative Zielerreichung vorliegt.

Die Beschlussfassung des Landesdirektoriums des AMS Wien erfolgte in seiner Sitzung am 21. Oktober 2021.



Erläuterung des Zusammenhangs zwischen dem Vorhaben und mittel- und langfristigen Strategien des Ressorts/ obersten Organs bzw. der Bundesregierung

Das Vorhaben war ein arbeitsmarktpolitisches Instrument zur Unterstützung der Erreichung der Zielvorgaben im Arbeitsmarktservice (AMS) Österreich. Die Intention der arbeitsmarktpolitischen Ziele im AMS ist es, zu erreichende Wirkungen und Einflüsse des Arbeitsmarktservice am Arbeitsmarkt auf Landesebene verbindlich zu vereinbaren. Die strategischen Ausrichtungen, die für das AMS österreichweit in den nächsten Jahren von Relevanz sind, sind im sogenannten Längerfristigen Plan beschrieben.
Der Längerfristige Plan orientiert sich im Sinne der Zielhierarchie (Vereinte Nationen – EU – Bundesregierung – AMS) an den in der Agenda 2030 formulierten Zielen für nachhaltige Entwicklung und an den Politischen Leitlinien für die europäische Kommission 2019-2024, an der Strategie der Public Employment Services (PES) für 2020 und darüber hinaus, am strategischen Dokument EUROPA 2020 und den daraus resultierenden beschäftigungspolitischen Leitlinien 5-8, sowie an den Zielvorgaben der Frau Bundesministerin für Arbeit, Familie und Jugend aus dem Jahr 2020.
Weiters unterstützt das Vorhaben die SDGs 1.2, 5.1, 8,5 in dem es langzeitarbeitlosen und älteren Personen, dabei überproportional Frauen, eine neue Beschäftigung und somit die Beendigung der Arbeitslosigkeit ermöglicht.

Ziele des Vorhabens

Durch die Angabe von konkreten, nachvollziehbaren Zielen pro Vorhaben wird transparent dargestellt, welchen Zweck der staatliche Eingriff verfolgt.


Ziel 1: Arbeitsmarkterfolg

Beschreibung des Ziels

Anzahl der Personen, die sich am 92. Tag nach Austritt aus der Maßnahme in einem Beschäftigungsverhältnis befinden.

Kennzahlen und Meilensteine des Ziels

Arbeitsaufnahmen am 92. Tag nach Projektende [%]

Istwert

36,2

%

Zielzustand

40,0

%

Datenquelle: AMS-Data Warehouse


Zugeordnete Ziel-Maßnahmen

Die Maßnahmen stellen die konkreten, geplanten Handlungen der öffentlichen Verwaltung dar. Die Ziele des Vorhabens sollen durch diese Tätigkeiten erreicht werden. Durch die Darstellung der Maßnahmen wird das „Wie“ der Zielerreichung transparent gemacht.


Gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung – itworks 2022

Beitrag zu Ziel 1

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Die Förderung der Sozialökonomischen Betriebe erfolgt im Sinne des § 34 i.V.m. § 32 (3) und § 37 d AMSG. Die Gewährung der Beihilfe erfolgt in Form einer schriftlichen Fördervereinbarung.

Es werden 5.000 Teilnahmen in der vorgelagerten Beratungs- und Betreuungseinrichtung (BBE) und 334 Plätze in der Vorbereitungsmaßnahme angeboten, aus denen insgesamt 2.500 Dienstverhältnisse bei Träger entstehen sollen.

Der Zugang zu den SÖBÜs erfolgt in erster Linie über eine vorgelagerte BBE. Für die BBE-TeilnehmerInnen wird entweder ein Dienstverhältnis am ersten Arbeitsmarkt mit Unterstützung der Eingliederungsbeihilfe gesucht oder ein Dienstverhältnis über die Überlassung im SÖBÜ.

Eine Vorbereitungsmaßnahme wird bei SÖBÜ Projekten nur noch in einem sehr geringen Ausmaß oder für eine spezielle Zielgruppe angeboten. Die Träger können selbst entscheiden, ob sie für einzelne Personen, die eine intensivere Auseinandersetzung mit ihren Arbeitsmarktmöglichkeiten für einen Dienstverhältnisantritt benötigen, eine kleine Anzahl an Vorbereitungsplätzen weiterhin anbieten.

Es ist gewährleistet, dass eine Aufnahme in den SÖBÜ nur dann erfolgt, wenn ein konkretes und nach dem Arbeitslosenversicherungsgesetz § 9 (2) zumutbares Überlassungsangebot gemacht werden kann und die Aussicht auf eine solche Überlassung besteht oder eine Beschäftigung auf einem projektinternen Transitarbeitsplatz angeboten werden kann.

Umsetzung von Schulungs- und Betreuungsangeboten während Stehzeiten:

Das Schulungs- und Betreuungsangebot in der Vorbereitungsmaßnahme und während der „Stehzeiten“ der TeilnehmerInnen in der Dienstverhältnis-Phase als Transitarbeitskraft wird bei Bedarf eingesetzt.

Folgendes 4-Säulen-Qualifizierungsmodell wird von allen Trägern angeboten:

. In Säule 1 soll vor allem eine Abklärung vorhandener oder mangelnder Basisqualifikationen (Deutsch, Mathematik, IT-Basics) durchgeführt werden, wobei daran gedacht ist, geringere Defizite auch gleich durch entsprechende Schulungsmaßnahmen zu bearbeiten
. Säule 2 sind individualisierte fachliche Weiterbildungsangebote im engeren Sinn (z.B. Workshops zur Steigerung der Wirtschaftskompetenz, wie EBDL oder Finanzführerschein, EDV-Zusatzqualifizierungen oder eher arbeitsplatzbezogene Angebote, wie Staplerschein, o.ä.)
. Säule 3 stellen gesundheitsfördernde Maßnahmen dar
. Säule 4 stellen persönlichkeitsbezogene und bewerbungsrelevante Angebote dar

Darüberhinaus bieten alle drei SÖBÜs auch klassische Transitarbeitsplätze an, wo wichtige Berufskenntnisse erlernt oder vertieft werden und somit auch die Stehzeit durch aktive Arbeitseinsätze sinnvoll genutzt werden kann.
Itworks stellt im Rahmen von „SÖB Service 4“ Beschäftigungsmöglichkeiten in den Bereichen Lager, Instandhaltung und Renovierung, Reinigung, Transport, sowie Grünflächenbetreuung für die Transitbeschäftigten zur Verfügung. Außerdem bietet „greenlab “ in der Seestadt Aspern für 16 Jugendliche von 18-25 Jahren für max. 4 Monate interne Plätze in den Bereichen Landwirtschaftsarchitektur, Stadtplanung und Freimöbelgestaltung an.
Insgesamt werden 130 interne Arbeitsplätze angeboten. Die durchschnittliche Anzahl an Überlassungsplätzen liegt bei 720.

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

nicht erreicht

Gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung – JobTransfair 2022

Beitrag zu Ziel 1

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Die Beschreibung der Maßnahme deckt sich weitgehend mit Maßnahme 1 „itworks“.

Es werden 5.220 Teilnahmen in der vorgelagerten Beratungs- und Betreuungseinrichtung (BBE) und 150 Plätze in der Vorbereitungsmaßnahme angeboten, aus denen insgesamt 2.500 Dienstverhältnisse bei Träger entstehen sollen.

JobTransFair bietet im Rahmen der „Kümmerei“ Arbeitsplätze in den Bereichen Büro&Co, Mentoring, Rund ums Haus, IT& More, Bauen&Renovieren, Kantinen 14/19/20 (Küche&Catering), FAIRkauf&FAIRtrieb, FAIRtigung Holz, und FAIRtigung Textil an. Bei Bedarf kann auch die betriebliche Sozialarbeit in Anspruch genommen werden.
Insgesamt werden 125 interne Arbeitsplätze angeboten. Die durchschnittliche Anzahl an Überlassungsplätzen liegt bei 822.

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

nicht erreicht

Gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung – Trendwerk 2022

Beitrag zu Ziel 1

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Die Beschreibung der Maßnahme deckt sich weitgehend mit Maßnahme 1 „itworks“.

Es werden 5.500 Teilnahmen in der vorgelagerten Beratungs- und Betreuungseinrichtung (BBE) angeboten, aus denen insgesamt 2.500 Dienstverhältnisse bei Träger entstehen sollen.

Trendwerk bietet mit „derdruck“ Arbeitsplätze in den Bereichen Expedit, Reinigung, B-Fahrerdienste, Empfang, EDV, Telefon, Postlogistik, Graphik, Copyshop, Verkauf, Vertrieb, Außendienst, EDV, Admin an. Mit „diewerkstatt“ (Kfz-und Motorrad-Werkstatt) stehen Arbeitsplätze in den Bereichen KFZ-Mechanik ein und zweispurig, Fahrradmechanik, Fahrer, Lager, KFZ-aufbereitung, Spengler, Reinigung, Küche, Administration, Empfang, und Schweißcontainer zur Verfügung und im Rahmen „dieRadstation“ sind Tätigkeiten in der Fahrradstation am Wr. Hauptbahnhof, betreutes Parkservice, Reparaturen, Werkstatt und Verkauf, Verpackung und Versand vorgesehen.
Insgesamt werden 71 interne Arbeitsplätze angeboten. Die durchschnittliche Anzahl an Überlassungsplätzen liegt bei 616.

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

überwiegend erreicht

Finanzielle Auswirkungen des Bundes (Kalkulation)

Finanzielle Auswirkungen stellen die aufgrund des Regelungs- oder sonstigen Vorhabens anfallenden, monetär zum Ausdruck gebrachten, Auswirkungen dar.

In der folgenden Darstellung sehen Sie auf der rechten Seite die geplanten (Plan) und auf der linken Sie die tatsächlichen angefallenen Kosten (Ergebnis). Unter „Details“ finden Sie eine detaillierte Aufschlüsselung der finanziellen Auswirkungen. Mithilfe der Steuerungsleiste können Sie zwischen den Jahren wechseln beziehungsweise sich die Gesamtzahlen über alle Jahre hinweg ansehen.


Gesamt 2022 - 2023
2022
2023

Aufwände und Erträge – Nettoergebnis

Ergebnis

-60.850

Tsd. Euro

Plan

-77.599

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Werkleistungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Transferaufwand

Ist

60.850

Tsd. Euro

Plan

77.599

Tsd. Euro

Personalaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Sonstige Aufwendungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Aufwendungen gesamt

Ist

60.850

Tsd. Euro

Plan

77.599

Tsd. Euro

Erträge gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Ergebnis

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Werkleistungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Transferaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Personalaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Sonstige Aufwendungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Aufwendungen gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Erträge gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Ergebnis

-60.850

Tsd. Euro

Plan

-69.839

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Werkleistungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Transferaufwand

Ist

60.850

Tsd. Euro

Plan

69.839

Tsd. Euro

Personalaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Sonstige Aufwendungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Aufwendungen gesamt

Ist

60.850

Tsd. Euro

Plan

69.839

Tsd. Euro

Erträge gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Beschreibung der finanziellen Auswirkungen

Das Vorhaben für 2022 wurde mit € 59.691.792,47 mit einer Aufstockungsoption auf € 77.599.330,21 veranschlagt.
Letztendlich betrugen die Gesamtkosten 60,850 Mio. €. Der Grundbetrag wurde aufgrund erhöhter Personalkosten nur leicht überschritten. Die Aufstockungsoption wurde somit nur in sehr geringen Ausmaß in Anspruch genommen.

In der Evaluierung behandelte Wirkungsdimensionen

Gesamtwirtschaft Tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern
Kinder und Jugend
Konsumentenschutzpolitik
Soziales
Umwelt
Unternehmen
Verwaltungskosten für Bürger:innen
Verwaltungskosten für Unternehmen

Gesamtwirtschaft

Subdimension(en)

  • Sonstige wesentliche Auswirkungen

Die ggst. Vorhaben konnten für 10.145 Personen aus den Zielgruppen Personen über 50 Jahre sowie Langzeitbeschäftigungslos (über ein Jahr) eine Beschäftigung in der gemeinnützigen Arbeitskräfteüberlassung schaffen. 1.572 (36,2 %) von den bisher auswertbaren 4.340 Personen konnten im Anschluss an die Überlassung in ein nachhaltiges Dauerdienstverhältnis am 1. Arbeitsmarkt vermittelt werden. Bei einem durchschnittlichen Tagsatz der Leistungsbezieher_innen nach dem Arbeitslosenversicherungsgesetz von 30,40 Euro pro Tag (Wert 2022 in Wien) bringt das eine errechnete Einsparung von rund 1.433.664 Euro pro Monat bei rund 1.572 nun beschäftigten Personen.
Die Auswirkungen von Langzeitarbeitslosigkeit wurden mittlerweile oftmals untersucht. Es ist bekannt, dass mit der Dauer der Arbeitslosigkeit die Gefahr von sozialer Isolation und eine Beeinträchtigung der Gesundheit (psychisch wie physisch) steigt. Damit einhergehend zeigt sich eine Verringerung der Ressourcen und Fähigkeiten zur Problembewältigung.
Das Angebot einer Arbeitskräfteüberlassung kann an dieser Stelle Menschen aus ihrer Vereinsamung holen, durch konkrete Erfahrungen in Beschäftigung, Kontakte und positive Arbeitserfahrungen ermöglichen und wieder eine neue (Tages-)Struktur geben.
Die Zufriedenheitswerte zeigen eindeutig in diese Richtung. Besonders hervorgehoben von den Teilnehmer_iInnen wurden der respektvolle Umgang der Trainer_innen mit den Teilnehmenden, die interkulturelle Kompetenz der Trainer_innen sowie die individuelle Unterstützung und Betreuung. Im Rahmen der sozialpädagogischen Beratung werden Themen wie Schuldenklärung (Ratenzahlungen, Unterhalt, Mietrückstände etc.), gesundheitliche Themen z. B. Zahnersatz, schlechte Arbeitserfahrungen, Männerthemen, Frauenthemen, Wohnungsfragen aufgearbeitet.

Tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern

Subdimension(en)

  • Sonstige wesentliche Auswirkungen

Der Anteil an Frauen betrug im Projekt „itworks“ 45,1 %, „JobTransfair“ 50,5 % und bei „Trendwerk“ 41,2 %. Insgesamt haben 4.652 Frauen an den drei Projekten teilgenommen.
In allen drei Projekten werden frauenspezifische Unterstützungsmöglichkeiten zur Minderung der individuellen Problemstellungen am Arbeitsmarkt angeboten (z. B. Berücksichtigungen der speziellen Herausforderungen für Frauen am Arbeitsmarkt, Unterstützung bei der Ausweitung von Kinderbetreuungszeiten etc.).

Gesamtbeurteilung

Die gemeinnützigen Arbeitskräfteüberlassung (sozialökonomischer Betrieb Überlassung – SÖBÜ) ist ein seit vielen Jahren etabliertes Instrument der aktiven Arbeitsmarktpolitik des Arbeitsmarktservice Österreich. Diese SÖBÜs sind sozialökonomische Unternehmen, die darauf spezialisiert sind, am Arbeitsmarkt benachteiligte Menschen in Wien bei der Suche nach einer nachhaltigen Beschäftigung zu unterstützen. Die drei Projekte verfügen über eine große Anzahl an Partnerunternehmungen in Wien, die über Überlassung arbeitslosen Menschen eine Chance in ihrem Betrieb geben, um sie nach der Phase der geförderten Überlassung in ein fixes Dienstverhältnis zu übernehmen. Das AMS Wien fokussiert die Teilnahmen an den Projekten auf die für das Jahr 2022 wichtigen Zielgruppen Personen ab 50 Jahre sowie Langzeitbeschäftigungslose. Sie sollen auf diesem Weg bei der Integration am Arbeitsmarkt unterstützt werden.
Insgesamt wurden in den drei Projekten für 3.478 Personen über 50 Jahre sowie 6.894 Langzeitbeschäftigungslose eine Beschäftigungsmöglichkeit geschaffen. Die restliche Anzahl auf die Gesamtteilnahmen sind von Langzeiarbeitslosigkeit bedrohte Personengruppen, wie z.B. Jugendliche über 6 Monate Vormerkung, Wiedereinsteiger_innen oder Personen mit anerkannter Behinderung.
Die Gesamtzielerreichung bei den drei Projekten lag 2022 bei 36,2 Prozent. Die Entwicklung ist seit 2016 sehr positiv, 2016: 16,8 % , 2017: 25,1 %, 2018: 31,2 %, 2019: 37,9 %, 2020: 27,09 %, 2021: 38,9%. 2022 ist der Arbeitsmarkterfolg mit 36,2% leicht zurückgegangen. Auch wenn sich 2022 der Arbeitsmarkt in Wien als sehr aufnahmefreudig darstellte, führt dies bei arbeitsmarktpolitischen Projekten oft dazu, dass mehr arbeitsmarktferne Personen an den Maßnahmen teilnehmen, weil besser vermittelbare Personen leichter auch ohne Teilnahme an einem AMS-Projekt Arbeit am 1. Arbeitsmarkt finden.
Sieht man sich 2022 die drei Projekte einzeln an, ergibt sich folgendes Bild: itworks: 35,5 %, Trendwerk: 39,3 %, JobTransfair: 34,9 %

Die durchschnittliche Verweildauer in den Projekten hat sich gesamtgesehen folgendermaßen entwickelt und ist sehr konstant:
2018: 4,36 Monate, 2019: 4,48 Monate, 2020: 4,17 Monte, 2021: 3,17 Monate, 2022: 3,47 Monate

Die Kosten je Transitarbeitsplatz haben sich in den letzten 4 Jahren wie folgt entwickelt:
2018: 22.757,42 Euro, 2019: 24.287,29 Euro, 2020: 28.751,07 Euro, 2021: 26.929,57 €, 2022: 27.328,55 €

Die Teilnahmezufriedenheit ist, bei einer Schulnotenskala, 2022 relativ stark gesunken. Dies weist auch darauf hin, dass 2022 scheinbar Personen mit größeren Vermittlungshemmnissen an den Projekten teilgenommen haben.
Trendwerk: 2018: 1,79, 2019: 1,86, 2020: 1,56, 2021: 1,61, 2022: 2,25
itworks: 2018: 1,40, 2019: 1,42, 2020: 1,54, 2021: 1,63, 2022: 2,45
JobTransfair: 2018: 1,86, 2019: 1,71, 2020: 1,72, 2021: 1,67, 2022: 2,09

Wenngleich die Arbeitsintegration jedenfalls das primäre und wichtigste Ziel dieser Beschäftigungsprojekte ist, so bieten die Projekte neben der Vermittlung in den Arbeitsmarkt auch wichtige Stabilisierungselemente für ihre TeilnehmerInnen. So werden neben dem klassischen Bewerbungstraining auch sozialpädagogische Begleitung (z. B. Schuldenproblematik, Wohnungsverlust, familiäre Probleme, Gesundheitsthemen, Suchtproblematik etc.) sowie Qualifizierungsmodule im Bereich EDV, Sprachen oder der Europäische Wirtschaftsführerschein (EBDL) angeboten.
Gerade die sozialpädagogische Betreuung während der Maßnahme führt zu einer wichtigen Stabilisierung vor allem bei den langzeitbeschäftigungslosen TeilnehmerInnen, die ja aufgrund der langen Berufsabsenz oftmals von psychosozialen Problematiken betroffen sind. Über die Beschäftigung in einem SÖBÜ wird wieder eine geregelte Tagesstruktur für diese Personengruppe hergestellt, eine sinnvolle Tätigkeit gegeben und somit das Selbstwertgefühl gestärkt.
Unterschiedliche Schwerpunktsetzungen bei den drei Projekten bestehen in erster Linien bei den internen Arbeitsplätzen, die vor allem in den Stehzeiten genutzt werden. Bei itworks werden mit den Teilnehmer_innen Dienstleistungen im Bereich Instandhaltung, Renovierung, Grünraumpflege und Reinigungsdienste angeboten. Trendwerk hat solche Arbeitsplätze in einem Copyshop sowie in einer Fahrrad- und KFZ-Werkstatt. JobTransfair Holzbereich sowie drei Kantinen.
Nach Projektende erhält der/die AMS-BeraterIn zu jeder Teilnahme einen aussagekräftigen Endbericht, der als Basis für eine zielgerichtete Weiterbetreuung durch das AMS dient.

Auch wenn der vorgegebene Arbeitsmarkterfolg nicht zur Gänze erreicht werden konnte, kann hinsichtlich des Gesamtvorhabens jedenfalls von einer teilweise eingetretenen Wirkung gesprochen werden.


Verbesserungspotentiale

Nachdem der vorgegebene Arbeitsmarkterfolg nicht erreicht wurde, wurden verstärkt Gespräche mit den drei Projektträgern geführt und Maßnahmen zur Verbesserung der Vermittlungsquoten vereinbart. Die Betriebskontakter_innen wurden ausgebaut und die laufende Betreuung während der Überlassung verstärkt. Für 2023 zeichnet sich hier auch bereits eine Verbesserung der Werte ab.


Weitere Evaluierungen

Es werden keine weiteren Evaluierungen durchgeführt.


Weiterführende Informationen