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Vorhaben

Bündelung: Silicon Austria Labs - Gesellschaftsvertrag und Rahmenvereinbarung 2018-2023

2023
Vorhaben überwiegend erreicht

Finanzjahr: 2018

Inkrafttreten / Wirksamwerden: 2021

Nettoergebnis in Tsd. €: -61.495

Vorhabensart: Vorhaben gemäß § 58 Abs. 2 BHG 2013

Beitrag zu Wirkungszielen

Um die Verlinkung zwischen Wirkungsorientierter Steuerung und Wirkungsorientierter Folgenabschätzung darzustellen, wird angegeben, ob das Regelungs- beziehungsweise sonstige Vorhaben den Wirkungszielen eines Ressorts förderlich ist.


Problemdefinition

Der Technologiebereich Mikroelektronik ist für die österreichische Wirtschaft von großer Bedeutung, mehr als 180 Unternehmen mit rd. 63.000 Mitarbeitern sind in dieser äußerst forschungsintensiven Branche aktiv. Österreichische Industrie ist hier in mehreren Bereichen international führend, der Wettbewerb nimmt jedoch zu. Um die vorteilhafte österreichische Position zu halten und weiter auszubauen ist eine Stärkung und Bündelung der Forschungskompetenzen erforderlich.
Ziel der Silicon Austria Initiative ist es, das Innovationsökosystem der österreichischen Elektronikindustrie weiter an Weltklasseniveau heranzuführen, was über die Gründung eines eigenen Forschungszentrums unter Konzentration von bestehenden Kompetenzen und Institutionen erreicht werden soll. Dieses Forschungszentrum soll eine international ausgerichtete Institution sein, an der Spitzenforschung im Bereich der Electronic Based Systems betrieben werden soll – die Silicon Austria Labs (kurz SAL).
Die Silicon Austria Initiative ist von umfassender Bedeutung für den österreichischen High-Tech Standort. Diese Bedeutung für den Standort Österreich ist durch die Österreichische Bundesregierung erkannt worden, siehe dazu das Regierungsprogramm 2017-2022, S. 78:
– Stärkung und Weiterentwicklung der österreichischen Mikroelektronikindustrie (Silicon Austria)

Der Sektor Mikroelektronik ist hochkompetitiv mit global agierenden Mitbewerbern, und erfordert daher einen hohen Kapitaleinsatz. Im Vergleich zu europäischen Top-Nationen ist die Größe bestehender Forschungszentren in Österreich bescheiden. Wenn Österreich seine starke Position in seinen dennoch erfolgreichen Technologienischen erhalten und ausbauen möchte, kann dies nur über eine weitere Bündelung der Ressourcen und Kapazitäten erfolgen.
Zweck des Unternehmens ist die Zusammenführung und der Ausbau sowie die Neueinrichtung von Forschungskapazitäten auf dem Gebiet der Electronic Based Systems („EBS“) zur langfristigen Stärkung und Weiterentwicklung der österreichischen Mikro-elektronikindustrie sowie der industriellen Anwender von EBS. Das Unternehmen soll hierbei höchsten internationalen Exzellenzkriterien und -standards genügen und das österreichische Innovationsökosystem im Bereich der EBS nachhaltig in der Europa- und Weltspitze etablieren. Vor dem Hintergrund der rasch fortschreitenden Digitalisierung und Automatisierung, sowohl der industriellen Produktion als auch ihrer Produkte und Anwendungen, wird von diesem Zentrum ein entscheidender Beitrag zur industriellen Standortsicherung in Österreich erwartet, der auf die vorhandenen Stärken der österreichischen Innovationslandschaft abstellt. Nach fünf Jahren sollen die Silicon Austria Labs bis zu 500 Mitarbeiter (ca. 382 Wissenschaftler direkt bei SAL) beschäftigen und ein Gesamtbudget von rd. 280 Mio. Euro an öffentlichen und privaten Mitteln eingesetzt haben. Die Silicon Austria Labs stellen somit die zentrale Maßnahme zur Bündelung und Stärkung der österreichischen Ressourcen im Sektor Mikroelektronik dar.

An SAL beteiligen sich der Bund vertreten durch das BMK (vormals BMVIT), die Länder Oberösterreich, Kärnten, Steiermark sowie die österreichische Mikroelektronikindustrie vertreten durch den Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI). SAL soll ein neues Forschungszentrum mit drei Standorten in der Steiermark, Kärnten und Oberösterreich werden, mit dem Hauptquartier verortet in Graz. Schwerpunkte der Forschungsarbeiten sollen in den Bereichen Systemintegration, Sensorik, Hochfrequenz und Leistungselektronik liegen. Als Rechtsform wurde die Gesellschaft mit beschränkter Haftung gewählt, da diese die geeignete Rechtsform für gegenständliches Unterfangen darstellt und in der angewandten Forschung ein gängiges Modell ist. So kann das Gesellschaftsvermögen klar vom Bundesvermögen getrennt werden, weiter erlaubt die GmbH eine verbesserte Steuerung der Organisation. Die GmbH ist flexibel und anpassbar was bspw. die Gesellschafter betrifft, sowie generell schnell in der Umsetzbarkeit. Der GmbH wurde dementsprechend der Vorzug gegenüber alternativen Organisationsformen wie einer GmbH im indirekten Eigentum des Bundes, einer Gesellschaft sui generis oder einer Stiftung gegeben.

Die Förderung und die Bearbeitung der F&E-Vorhaben im Rahmen der Gesellschaft erfolgt unter Berücksichtigung der wettbewerbs- und beihilfenrechtlichen Rahmenbedingungen. Durch die vertraglich vereinbarten Evaluierungsmaßnahmen und eine die Projektfortschritte bzw. Projektzwischenergebnisse berücksichtigende Flexibilität wird die Effizienz und Effektivität der eingesetzten öffentlichen Mittel sichergestellt.

Bei der Errichtung der Silicon Austria Labs und in der Vereinbarung wurde zwischen den Vertragspartnern weiters festgehalten, dass das BMK in einem weiteren Schritt eine zusätzliche Finanzierung des Bundes von € 30 Mio. für ein Sonderinvestitionsprogramm (SIP) für Infrastrukturmaßnahmen des Spitzenforschungszentrums vorsieht, womit auch auf den Ministerratsbeschluss zum Ministerratsvortag 20/18 vom 8. November 2016 Punkt „3. Digitale Transformation unterstützen“ Rechnung referenziert wird.

Im Rahmen des SIP sollen 5 Forschungsleuchtturm-Projekte an den drei Standorten finanziert werden:
1. More-than-Moore Micro System Technologien in Villach
2. Hochintegrierte photonische Systeme in Villach
3. 6 G in Linz
4. Dependable EBS in Graz
5. High Power Density Converter in Graz
Forschungsinhalte dieser Leuchttürme werden unter anderem technologische Lösungen für die Energiewende sein – z.B. von Sensoren, die den Feinstaubgehalt in der Luft messen, bis hin zu Machine Learning und Signalverarbeitungs-Methoden, die industrielle Prozesse optimieren. Weiters werden durch die lokale Produktion Lieferverzögerungen aus dem Ausland, hohe Transportkosten und -zeiten und damit verbundene hohe CO2 Emissionen vermieden. Auch in den Bereichen Transport und E-Mobilität steht vor allem die Elektrifizierung im Vordergrund. Hierbei geht es vor allem darum, dass Komponenten kleiner, effizienter und energiesparender werden. Auch das Thema Photovoltaik ist bei SAL Schwerpunkt bei Forschungen.

In diesen fünf Leuchtturm-Projekten liegen die Bereiche Klimaschutz, Nachhaltigkeit, erneuerbare Energien, nachhaltiges Recycling im Fokus und unterstützen somit die Technologieschwerpunkte des BMK. Mit den Forschungsprojekten in den genannten Bereichen wie z.B. Photovoltaik, autonomes Fahren und E-Mobilität und den Ansporn, dass SAL einen Beitrag zu „Clean Energy“ und nachhaltiger, wettbewerbsfähiger Produktion in Europa leistet, wird SAL einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten und Europas Wirtschaftskraft stärken. Mit diesem Anspruch will SAL die Forschung in den nächsten Jahren weiter ausbauen und somit zu einem Top Player in der europäischen Forschungslandschaft werden.



Erläuterung des Zusammenhangs zwischen dem Vorhaben und mittel- und langfristigen Strategien des Ressorts/ obersten Organs bzw. der Bundesregierung

Handlungsleitend sind aus Sicht des BMK jedenfalls die FTI-Strategie der Bundesregierung: „Potenziale ausschöpfen, Dynamik steigern, Zukunft schaffen. Der Weg zum Innovation Leader.“ [Strategie der Bundesregierung für Forschung, Technologie und Innovation (2011) bis 2020], die FTI-Strategie 2030 vom 23.12.2020 (ab 2021), der FTI-Pakt 2021-2023 und die jeweiligen Regierungsprogramme, insbesondere das aktuell vorliegende Regierungsprogramm „Aus Verantwortung für Österreich. Regierungsprogramm 2020 – 2024“. Zusätzlich werden auch einzelne themenspezifische UN-Nachhaltigkeitsziele/Sustainable Development Goals (SDGs) adressiert, insbesondere SDG-Unterziel 9.5 „Die wissenschaftliche Forschung verbessern und die technologischen Kapazitäten der Industriesektoren in allen Ländern und insbesondere in den Entwicklungsländern ausbauen und zu diesem Zweck bis 2030 unter anderem Innovationen fördern und die Anzahl der im Bereich Forschung und Entwicklung tätigen Personen je 1 Million Menschen sowie die öffentlichen und privaten Ausgaben für Forschung und Entwicklung beträchtlich erhöhen“.

Die SAL trägt zu den drei Zielen der FTI-Strategie 2030 bei: 1) Zum internationalen Spitzenfeld aufschließen und den FTI-Standort Österreich stärken; 2) Auf Wirksamkeit und Exzellenz fokussieren; 3) Auf Wissen, Talente und Fertigkeiten setzen.

Ziele des Vorhabens

Durch die Angabe von konkreten, nachvollziehbaren Zielen pro Vorhaben wird transparent dargestellt, welchen Zweck der staatliche Eingriff verfolgt.


Ziel 1: Aufbau und Positionierung Österreichs als Forschungsstandort für Spitzentechnologie in den Bereichen Elektronik und Mikroelektronik

Beschreibung des Ziels

Silicon Austria Labs GmbH wird errichtet um Österreichs Position im Bereich der Mikroelektronik zu stärken, siehe dazu auch Regierungsprogramm „Zusammen. Für unser Österreich“ 2017-2022, Seite 78
– Stärkung und Weiterentwicklung der österreichischen Mikroelektronikindustrie (Silicon Austria)

Kennzahlen und Meilensteine des Ziels

Meilenstein 1: Gleichmäßige Finanzierungsverteilung Öffentliche Hand : Industrie

Ausgangszustand 2018:

Der Sektor Mikroelektronik ist hochkompetitiv mit global agierenden Mitbewerbern, und erfordert einen hohen Kapitaleinsatz um bestehen zu können. Im Vergleich zu europäischen Top-Nationen ist die Größe bestehender Forschungszentren in Österreich unterkritisch. Wenn Österreich seine starke Position in seinen Technologienischen erhalten und ausbauen möchte, kann dies nur über eine weitere Bündelung der Ressourcen und Kapazitäten erfolgen. Anlauffinanzierung und weitere Finanzierung erfolgt über Bundesmittel

Zielzustand 2023:

Erreichung einer 50:50-Verteilung der Finanzierung (Öffentliche Hand : Industrie) bis 2023 (d.h. je € 140 Mio. Finanzierungsanteil)

Istzustand 2023:

Ende 2023 beträgt das Verhältnis der Finanzierung durch die öffentliche Hand im Verhältnis zur Finanzierung durch die Industrie 55:45 (bezogen auf das 4. Quartal 2023). Über die Laufzeit 2019 - 2023 ergibt sich im Durchschnitt ein Gesamtverhältnis von 63:37. Dies zeigt, dass es während der Laufzeit gelungen ist, den anfangs noch geringen Anteil der Industriefinanzierung deutlich zu steigern. Mit Ende 2023 scheint das Ziel einer 50:50 Aufteilung in Reichweite bzw. wurde es zu 90 % erreicht.

Datenquelle:
SAL

Zielerreichungsgrad des Meilensteins:

überwiegend erreicht


Zugeordnete Ziel-Maßnahmen

Die Maßnahmen stellen die konkreten, geplanten Handlungen der öffentlichen Verwaltung dar. Die Ziele des Vorhabens sollen durch diese Tätigkeiten erreicht werden. Durch die Darstellung der Maßnahmen wird das „Wie“ der Zielerreichung transparent gemacht.


Steigerung der wissenschaftlichen Bearbeitung des Themas Mikroelektronik

Beitrag zu Ziel 1

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Deutliche Steigerung der expliziten wissenschaftlichen Bearbeitung und Weiterentwicklung der Grundlagen- und angewandten Forschung im Bereich der Mikroelektronik (electronic based systems – EBS)

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

zur Gänze erreicht

Erhöhung der Industrieaufträge

Beitrag zu Ziel 1

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Durch die Bündelung der Ressourcen und gezielt Förderungsmaßmaßnahmen soll das Volumen der Industrieaufträge im Bereich der kooperativen Forschung und der Auftragsforschung gehebelt werden.

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

zur Gänze erreicht

Einwerbung nationaler und EU-Fördermittel

Beitrag zu Ziel 1

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Zur Sichtbarkeit und Vernetzung von SAL ist eine starke Beteiligung sowohl an nationalen als auch EU-Forschungsprojekten im Bereich der Mikroelektronik anzustreben.

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

zur Gänze erreicht

Ausbau der strategischen Partnerschaften

Beitrag zu Ziel 1

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Zur Verankerung in der österreichischen Forschungslandschaft sollen strategische Partnerschaften mit bestehenden Forschungseinrichtungen wie Universitäten oder Fachhochschulen mit spezifischer Ausrichtung eingegangen werden.

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

zur Gänze erreicht

Finanzielle Auswirkungen des Bundes (Kalkulation)

Finanzielle Auswirkungen stellen die aufgrund des Regelungs- oder sonstigen Vorhabens anfallenden, monetär zum Ausdruck gebrachten, Auswirkungen dar.

In der folgenden Darstellung sehen Sie auf der rechten Seite die geplanten (Plan) und auf der linken Sie die tatsächlichen angefallenen Kosten (Ergebnis). Unter „Details“ finden Sie eine detaillierte Aufschlüsselung der finanziellen Auswirkungen. Mithilfe der Steuerungsleiste können Sie zwischen den Jahren wechseln beziehungsweise sich die Gesamtzahlen über alle Jahre hinweg ansehen.


Gesamt 2021 - 2023
2021
2022
2023

Aufwände und Erträge – Nettoergebnis

Ergebnis

-61.495

Tsd. Euro

Plan

-63.533

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Werkleistungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Transferaufwand

Ist

14.536

Tsd. Euro

Plan

14.536

Tsd. Euro

Personalaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Sonstige Aufwendungen

Ist

46.959

Tsd. Euro

Plan

48.997

Tsd. Euro

Aufwendungen gesamt

Ist

61.495

Tsd. Euro

Plan

63.533

Tsd. Euro

Erträge gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Ergebnis

-536

Tsd. Euro

Plan

-4.186

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Werkleistungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Transferaufwand

Ist

536

Tsd. Euro

Plan

536

Tsd. Euro

Personalaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Sonstige Aufwendungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

3.650

Tsd. Euro

Aufwendungen gesamt

Ist

536

Tsd. Euro

Plan

4.186

Tsd. Euro

Erträge gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Ergebnis

-6.910

Tsd. Euro

Plan

-7.558

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Werkleistungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Transferaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Personalaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Sonstige Aufwendungen

Ist

6.910

Tsd. Euro

Plan

7.558

Tsd. Euro

Aufwendungen gesamt

Ist

6.910

Tsd. Euro

Plan

7.558

Tsd. Euro

Erträge gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Ergebnis

-8.739

Tsd. Euro

Plan

-10.257

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Werkleistungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Transferaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Personalaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Sonstige Aufwendungen

Ist

8.739

Tsd. Euro

Plan

10.257

Tsd. Euro

Aufwendungen gesamt

Ist

8.739

Tsd. Euro

Plan

10.257

Tsd. Euro

Erträge gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Beschreibung der finanziellen Auswirkungen

Gemäß Punkt I. der Rahmenvereinbarung 2018-2023 (abgeschlossen am 23.8.2018) zwischen der Silicon Austria Labs GMbH (SAL) und dem BMK (damals BMVIT) wurde eine Basisfinanzierung in Form eines Gesellschafterzuschusses in Höhe von insgesamt maximal € 70 Mio. vorgesehen, zusätzlich sind für das Sonderinvestitionsprogramm SIP in der SIP-Vereinbarung für die Jahre 2021-2024 maximal € 30 Mio. vereinbart worden. Außerdem gibt es eine Grundsatzvereinbarung zwischen Bund und den Bundesländern Steiermark, Oberösterreich und Kärnten sowie dem FEEI zur gemeinsamen Finanzierung der SAL.
Im Zeitraum 2018 – 2022 sind für den Bund tatsächlich finanzielle Auswirkungen in Höhe von € 61,495 Mio. eingetreten. Jährliche Abweichungen der IST-Werte zu den PLAN-Werten bzw. Verschiebungen ergeben sich durch Verzögerungen bei den Projektanläufen und entsprechend den tatsächlichen Mittelbedarfen.
Die Beiträge der Länder orientieren sich jährlich und über die Laufzeit an den Auszahlungen des Bundes, dh. die Länder haben gemeinsam denselben Betrag zu zahlen, den der Bund bezahlt. Verschiebungen der IST-Werte sind demnach im selben Ausmaß auch bei den Länderbeiträgen erwartet.
Da im Zuge der Evaluierung nur ein vorgegebener Zeitraum dargestellt werden kann, sind die finanziellen Auswirkungen zur WFA über dessen Gesamtlaufzeit nicht vollständig darstellbar und somit nicht umfassend aussagekräftig. Die Darstellung bei der Evaluierung bezieht sich auf einen Ausschnitt von 5 Jahren, die tatsächliche Laufzeit des Gesamtvorhabens bzw. der finanziellen Auswirkungen erstreckt sich über einen längeren Zeitraum (bis 2024).
Es sind keine unerwarteten Probleme aufgetreten.

Gesamtbeurteilung

Die SAL wurde 2018 gegründet, vorliegende Rahmenvereinbarung sowie der Gesellschaftervertrag sind die ersten ihrer Art für die neue Forschungseinrichtung. Zudem wurde ein Sonderinvestitionsprogramm 2021-2024 beschlossen. Letzteres kann erst nach Ablauf der Laufzeit evaluiert werden.

Hauptziel der Rahmenvereinbarung ist die langfristige Verankerung der SAL in der Spitzengruppe der Forschung im EBS (Electronic Based Systems) Bereich. Sowohl eine von der FFG durchgeführte Review als auch das Assessment zur Zwischenevaluierung 2022 bescheinigen der SAL eine gute Sichtbarkeit, zunehmend auch im internationalen Raum: 62 % der Industriegelder für bereits fixierte Projekte im Zeitraum 2020-2026 in der kooperativen Forschung kommen von Unternehmen, deren Konzernmutter im Ausland sitzt, 20 % der Mittel kommen von Unternehmen, wo auch der Vertragspartner im Ausland ist.

Die Zwischenevaluierung hat zudem gezeigt, dass die ursprünglichen Entwicklungsziele bis 2023 zu ambitioniert waren. Die Halbleiter-Industrie ist ein Hochtechnologie-Sektor, sie entwickelt sich rasant und weist hohe Wachstumsraten auf – dennoch kann ein neues Forschungszentrum nicht in nur fünf Jahren in diesem hoch kompetitiven Umfeld die Größe erreichen, die SAL ursprünglich zugeschrieben wurde. Die Geschäftsführung der SAL hat aus diesem Grund einen Multi Annual Strategic Plan (MASP) entwickelt, der sowohl inhaltliche Prioritäten und Schwerpunkte für die weitere Entwicklung als auch realistische finanzielle Ziele beinhaltet.

Die Akquise von Auftrags- und kooperativer Forschung mit Unternehmen entwickelte sich positiv, und dies trotz der starken Marktverwerfungen während der Covid-19-Krise. Die multiplen Krisen in der Zeit zwischen 2019 und 2023 verbunden mit Lieferengpässen und vorsichtigeren Investitionen der Industrie haben den Wachstumspfad bei den Industrieforschungsaufträgen zwar gebremst, die aktuellen Entwicklungen zeigen jedoch klar eine Tendenz in die richtige Richtung. Die Leistungsvereinbarung und Rahmenvereinbarung 2024-2026 berücksichtigen dies entsprechend.

Das Ziel „Aufbau und Positionierung Österreichs als Forschungsstandort für Spitzentechnologie in den Bereichen Elektronik und Mikroelektronik“ konnte aus folgenden Gründen in dieser Anfangs- bzw. Aufbauphase der SAL nicht gänzlich erreicht werden:

1) Seitens der Industrie-Partner der SAL wurden substantielle FuE-Kooperationen durch Letters of Commitment zugesagt. Im Zuge der konkreten Vertragsverhandlungen zu den Projekten, insbesondere auch durch die in der Halbleiterbranche komplexen Verhandlungen der Aufteilung der geistigen Eigentumsrechte, kam es anfänglich zu Verzögerungen der Projektanläufe. Auch wenn sich die Fragen inzwischen weitgehend geklärt haben und die Vertragsabschlüsse zunehmen, können Zielverfehlungen aus den ersten Jahren nicht in der Kürze der Zeit aufgeholt werden.

2) Es wurde ersichtlich, dass für ein rasches Wachstum einer neuen angewandten Forschungseinrichtung nicht nur ein für die Industrie attraktives Forschungsportfolio, sondern gleichzeitig auch die internen Supportstrukturen aufgebaut werden müssen. Auf dieser Grundlage erfolgte dann die Entwicklung des Auftragsforschungskonzepts, welches für die weitere Steigerung der Industriebeteiligung notwendig ist.

Die dazugehörigen Maßnahmen wurden hingegen zur Gänze erreicht und zeigen damit die positive Entwicklung der SAL.


Verbesserungspotentiale

Neben den oben angeführten Verbesserungen im Bereich der strategischen Planung (MASP), dem Aufbau der Support-Funktionen inkl. der juristischen Expertise sowie dem schrittweisen Aufbau von hochspezialisierten Personalkapazitäten und Forschungsinfrastruktur (Sonderinvestitionsprogramm), wurden auch Verbesserungen in der Governance eingeführt.

Nachdem sich gezeigt hatte, dass die Governance-Mechanismen für eine vergleichsweise noch kleine und in Entwicklung befindliche Forschungseinrichtung überbordend waren, wurden für die folgende Finanzierungsperiode 2024-2026 Straffungspotenziale bei Gremien und im Berichtswesen genutzt. Die Berichtspflichten wurden besser aufeinander abgestimmt, um Redundanzen zu vermeiden; der Programmbeirat wurde beendet; das externe Erfolgsmonitoring, das für die Anfangszeit einen wichtigen Punkt darstellte, wurde durch ein regelmäßiges durch die SAL zu organisierendes Monitoring ersetzt. Zudem wurde die Liste der KPI auf jene Indikatoren fokussiert, die tatsächlich Aussage über die Zielerreichung treffen.


Weitere Evaluierungen

Es werden keine weiteren Evaluierungen durchgeführt.


Weiterführende Informationen