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WIRKUNGSZIEL

Steigerung der Beschäftigung und Gleichstellung im FTI-Sektor

Steigerung der Beschäftigung im Bereich Forschung, Technologie und Innovation mit besonderem Augenmerk auf Erhöhung des Anteils der Frauen

2024
Wirkungsziel überwiegend erreicht

Kennzahlen

Wirkungsziele werden durch die Festlegung von Kennzahlen beurteilbar gemacht und durch Zielwerte näher bestimmt. Bei den Kennzahlen handelt es sich um quantitative Messgrößen, die direkt oder indirekt Auskunft über die Erreichung eines Wirkungsziels geben.


Maßnahmen

Zur Erreichung der gesetzten Wirkungsziele werden konkrete Maßnahmen eingesetzt.

Unter einer Maßnahme wird ein bestimmtes Bündel an Tätigkeiten verstanden, das durch die Mitarbeiter:innen des Ressorts beziehungsweise durch vom Ressort beauftragte Stellen erbracht wird. Bei den Maßnahmen kann es sich um Vorhaben, Aktivitäten und Projekte handeln, die auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt sind. Ebenso können aber auch die Kernleistungen eines Ressorts dargestellt werden.


Gesamtbeurteilung des Wirkungsziels und der Umfeldentwicklungen

Die Anzahl der Forscher:innen und Wissenschaftler:innen in Österreich ist im Jahr 2024 auf rund 447,2 Tsd. Personen, d.h. um 4,5 % gegenüber dem Vorjahr, gestiegen. Bezogen auf die Erwerbsbevölkerung zwischen 25-64 Jahren sind das 10,9 % (+0,5 % ggü. dem Vorjahr), deutlich mehr als im EU-27-Durchschnitt (9,3 %), jedoch weniger als in Schweden (14,9 %), dem European Innovation Leader. Dies ist eine positive Entwicklung, während die wirtschaftliche Situation in Österreich schwierig bleibt: das reale BIP ist im Jahr 2024 erneut zurückgegangen (um 1,2 %), die Arbeitslosenquote ist auf 7 % angestiegen (+0,6 Prozentpunkte ggü. 2023) und die Konjunkturerwartungen bleiben skeptisch (siehe dazu WIFO-Konjunkturprognose 01/2025 und Konjunkturtest 12/2024). Eine gut ausgebildete Erwerbsbevölkerung, insbesondere im wissenschaftlich-technischen Bereich, ist wesentlich um Innovation voranzutreiben, Produktivität zu steigern, Lösungen für gesellschaftliche Probleme zu finden sowie die Wettbewerbsfähigkeit und Wertschöpfung in Österreich aufrechtzuerhalten. Seit der Covid-19-Krise übernimmt der Sektor Staat einen zunehmend hohen Anteil an der Finanzierung von F&E um die Innovationstätigkeit und damit verbundene Arbeitsplätze aufrecht zu erhalten.
Kennzahl 34.3.1 zeigt, dass die Anzahl der Beschäftigten in F&E im Unternehmenssektor trotz schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen und einer rückläufigen Anzahl an F&E-aktiven Unternehmen stark ansteigt, zuletzt um 9 %. F&E-Personal wird zunehmend stark nachgefragt.
Kennzahl 34.3.4. zeigt, dass die Steigerung des Anteils der Frauen unter dem wissenschaftlichen und höherqualifizierten nicht-wissenschaftlichen Personal im Unternehmenssektor zwischen der F&E Erhebung 2021 und 2023 signifikant, von 15,8 % auf 16,6 %, gestiegen ist. Die Anzahl der Frauen die in F&E tätig sind, ist um 14 % gestiegen, deutlich stärker als die Anzahl der Männer (8 %). Bis zur Erreichung der Gleichstellung von Männern und Frauen in F&E im Unternehmenssektor ist es gleichwohl noch ein langer weg. Im Hochschulsektor liegt der Frauenanteil bereits bei 46,4 %.
Der Anteil an den erwerbstätigen Personen in Österreich zwischen 25 und 64 Jahren, die über ein tertiäres Bildungsniveau verfügen und/oder einen wissenschaftlich-technischen Beruf ausüben, steigt weiterhin an. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil in der Gesamtbevölkerung (Kennzahl 34.3.5) und bei Frauen jeweils um 0,7 Prozentpunkte gestiegen (Kennzahl 34.3.6). Die Steigerung liegt bei der zweiten Kennzahl geringfügig unter dem Zielpfad, der bis 2030 eine Steigerung auf 64 % der Kennzahl vorsieht.
Fortschritte im Bereich Gleichstellung lassen sich hingegen auf Ebene der konkreten Förderungsprogramme erkennen: Im Jahr 2024 wurden FFG-weit 43 % aller Bewertungen in Jurys von Frauen durchgeführt. Das ist ein signifikanter Anstieg im Vergleich zum Jahr 2020 als der Anteil bei rund 33 % lag. Auch der Anteil der weiblichen Projektleitungen von F&E-Projekten steigt tendenziell an, wenn auch langsamer und mit Schwankungen. Im Jahr 2024 lag der Anteil bei 29 %, im Jahr 2020 bei 26 %.

Das BMK hat im Jahr 2024 eine Reihe an Maßnahmen gesetzt, um Menschen in FTI zu unterstützen:
– Förderung anwendungsorientierter FTI-Vorhaben von Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Zukunftsbereichen, wie Energie- und Umwelttechnologien, Digitalen- und Schlüsseltechnologien, etc.
– Unterstützung für den Aufbau und Betrieb von FTI-(Infra-)Strukturen, die als Kooperations- und Forschungsräume für (junge) Wissenschaftler:innen und Techniker:innen dienen
– Förderung von Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, u.a. in den Programmen BRIDGE und COMET, die den Wissenstransfer und die Mobilität von Menschen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft unterstützen
– Ausschreibung von Schüler:innen- und Student:innen-Praktika sowie industrienahen Dissertationen im wissenschaftlich-technischen Bereich
– Unterstützung von Unternehmen bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Erhöhung der Chancengleichheit
– Berücksichtigung von Gender in Forschungsinhalten und Repräsentanz von Frauen in Forschungsteams in Auswahlverfahren für Förderungsprojekte
– Förderungsbonus für weibliche Gründer:innen in Programmen der AWS.

Die Aktivitäten des BMK zur Erreichung des Wirkungsziels 3 tragen insbesondere zu SDG-Unterziel 5.5 „Die volle und wirksame Teilhabe von Frauen und ihre Chancengleichheit bei der Übernahme von Führungsrollen auf allen Ebenen der Entscheidungsfindung im politischen, wirtschaftlichen und öffentlichen Leben sicherstellen“ und SDG-Unterziel 9.5 „Die wissenschaftliche Forschung verbessern und die technologischen Kapazitäten der Industriesektoren in allen Ländern und insbesondere in den Entwicklungsländern ausbauen und zu diesem Zweck bis 2030 unter anderem Innovationen fördern und die Anzahl der im Bereich Forschung und Entwicklung tätigen Personen je 1 Million Menschen sowie die öffentlichen und privaten Ausgaben für Forschung und Entwicklung beträchtlich erhöhen“ bei. Die Maßnahmen, die das BMK zur Steigerung der Beschäftigung und Gleichstellung im FTI-Bereich setzt, stehen in direktem Zusammenhang mit den oben genannten SDG-Zielen. Neben Förderungsmaßnahmen zur Stärkung der F&E-Aktivitäten in Unternehmen und Forschungseinrichtungen, werden gezielt Frauen adressiert, um ihre Teilhabe im FTI-Bereich und die Chancengleichheit bei der Übernahme von Führungs- und Entscheidungspositionen zu stärken.