Die Inanspruchnahme des bundesweiten Brustkrebs-Screenings konnte trotz laufender Bemühungen nicht wesentlich gesteigert werden. Das Werbeverbot sowie der Aspekt der Freiwilligkeit (informierte Entscheidung des Einzelnen) können hierfür als Gründe angenommen werden. Nichtsdestotrotz hat sich die Inanspruchnahme wieder auf das Niveau vor Corona eingependelt. Darüber hinaus zeigt sich nach wie vor das Bild, dass vor Einführung des bundesweiten brustkrebs-Screenings weniger Frauen mehr Mammografien in Anspruch genommen haben. Die Einführung hat somit bewirkt, dass die Inanspruchnahme in der Hauptzielgruppe besser funktioniert, als vor dessen Einführung.
Mit 1.276 durch Suizid verstorbenen Personen kam es im Jahr 2022 zu einem temporären Anstieg von 16% im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt beträgt der Rückgang gegenüber dem Jahr 1986 jedoch noch immer rund 40%. In den Suizidzahlen sind 2022 erstmals auch assistierte Suizide enthalten. Im Jahr 2022 suizidierten sich in Österreich 966 Männer und 310 Frauen. Das entspricht einer Suizidrate für Männer von 23 pro 100.000 EW und für Frauen von 6 pro 100.000 EW sowie einer Gesamtsuizidrate von 14 pro 100.000 EW. Die temporäre Zunahme im Vergleich zum Vorjahr beträgt rund 10% bei Männern und 41% bei Frauen. Der relative Rückgang der Suizidraten im Vergleich der Jahre 1986 und 2022 ist mit rund 51% bei den Frauen stärker ausgeprägt als bei den Männern mit etwa 36%. Ob es sich beim jüngsten Anstieg um einen Trend handelt, kann erst nach einer längerfristigen Betrachtung beurteilt werden. Obwohl Kausalzusammenhänge hier kaum herzustellen sind, ist aus der Literatur bekannt, dass sich psychosoziale Belastungen in der Bevölkerung oftmals erst nach dem Abflauen von Krisen zeigen. Die vergangene COVID-19-Pandemie in Kombination mit den nunmehr vorherrschenden multiplen Krisen (Inflation, Energiekrise, Ukraine-Krieg, Nahost-Konflikt, Klimakrise) könnte für die aktuelle Entwicklung ausschlaggebend sein.
Die Umsetzung des Aktionsplanes Frauengesundheit erfolgte 2023 in Kooperation mit der Koordinationsstelle Frauen- und Gendergesundheit (Nationaler Focal Point), mit den Focal Points in den Bundesländern und den Frauengesundheitseinrichtungen. Die geplanten Umsetzungen der insgesamt 40 Maßnahmen des Aktionsplanes können als überwiegend in kurz- und mittelfristigen sowie laufenden Zeithorizonten als erreicht eingeschätzt werden. Das Monitoring zum Umsetzungsstand des Aktionsplanes zeigt für 2023, dass sich 28% von den 40 Maßnahmen in guter Umsetzung befinden. Der Schwerpunkt 2023 lag bei der Selbstbestimmung von Mädchen und Frauen sowie der sexuellen und reproduktiven Gesundheit.