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WIRKUNGSZIEL

Nachhaltige Stärkung der Nutz-, Schutz-, Wohlfahrts- und Erholungswirkungen des Lebensraumes Wald

Nachhaltige Stärkung der Nutz-, Schutz-, Wohlfahrts- und Erholungswirkungen des Lebensraumes Wald

2016
Wirkungsziel teilweise erreicht

Kennzahlen

Wirkungsziele werden durch die Festlegung von Kennzahlen beurteilbar gemacht und durch Zielwerte näher bestimmt. Bei den Kennzahlen handelt es sich um quantitative Messgrößen, die direkt oder indirekt Auskunft über die Erreichung eines Wirkungsziels geben.


Maßnahmen

Zur Erreichung der gesetzten Wirkungsziele werden konkrete Maßnahmen eingesetzt.

Unter einer Maßnahme wird ein bestimmtes Bündel an Tätigkeiten verstanden, das durch die Mitarbeiter:innen des Ressorts beziehungsweise durch vom Ressort beauftragte Stellen erbracht wird. Bei den Maßnahmen kann es sich um Vorhaben, Aktivitäten und Projekte handeln, die auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt sind. Ebenso können aber auch die Kernleistungen eines Ressorts dargestellt werden.


Gesamtbeurteilung des Wirkungsziels und der Umfeldentwicklungen

Die nachhaltige Waldbewirtschaftung ist die Voraussetzung für die Stärkung und Sicherung der vielfältigen Funktionen des Waldes. In diesem Sinn ist die zentrale Bestrebung der Österreichischen Waldpolitik (Österreichische Waldstrategie 2020+), das Konzept der nachhaltigen Waldbewirtschaftung mit den ihr zur Verfügung stehenden rechtlichen, finanziellen und informationellen Instrumenten bestmöglich abzusichern und stetig weiterzuentwickeln, um die vielfältigen Funktionen und Wirkungen des Waldes zu erhalten und zu stärken.

Mit der 2016 verabschiedeten Österreichischen Waldstrategie 2020+ wird versucht, den Herausforderungen strategisch zu begegnen und die verschiedenen Interessen am Wald in Einklang zu bringen. Die Strategie stellt auch einen wichtigen Beitrag zum gemeinsamen Verständnis einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung dar. Konzeptionell ist die nachhaltige Waldbewirtschaftung auf mehreren Ebenen abgestützt, insbesondere von den Beschlüssen der Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa, der EU-Waldstrategie und dem nationalen Forstgesetz.

50 Prozent der Fläche Österreichs sind mit Wald bedeckt. Die Waldbewirtschaftung liefert nicht nur den wertvollen Rohstoff Holz, sondern bietet 142.000 Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern und ihren Familien ein Einkommen. Insgesamt arbeiten in der österreichischen Forst- und Holzwirtschaft rund 300.000 Menschen, die einen Produktionswert von jährlich ca. 12 Mrd. EURO erwirtschaften. Damit ist dieser Sektor nach dem Tourismus der zweitwichtigste Wirtschaftszweig in Österreich. Ohne Schutz durch die Wälder könnten knapp 50 % des Lebens- und Wirtschaftsraums in Österreich nicht genutzt werden. Vor allem die Sicherung der Trinkwasserressourcen stellt im Hinblick auf den Klimawandel eine nicht zu unterschätzende Herausforderung dar.

Die Anpassung der Wälder an das sich ändernde Klima erweist sich immer mehr als Notwendigkeit, um nicht nur die Wirkungen des Waldes, sondern auch den Fortbestand des Waldes selbst, langfristig zu sichern. Daneben gibt es weitere Faktoren, die ein Mindestmaß an Waldbewirtschaftung erfordern, wie zum Beispiel die an Intensität und Vielfalt wachsende Freizeitnutzung der Wälder, die große Nachfrage nach dem Rohstoff und Energieträger Holz in Österreich, die steigenden Schutzansprüche in den immer dichter besiedelten Tallagen oder die Zielsetzungen zur Erhaltung der Artenvielfalt. Gleichzeitig führt der Kostendruck dazu, dass Forstbetriebe, die ihre Einnahmen nach wie vor zum größten Teil aus der Holznutzung lukrieren, zu weiteren Rationalisierungsmaßnahmen samt einhergehendem Personalabbau gezwungen sind. Der Strukturwandel im ländlichen Raum führt vor allem im Kleinwald zu Herausforderungen. Der fortschreitende Ausstieg aus der Urproduktion führt nämlich dazu, dass immer mehr Waldbesitzer und Waldbesitzerinnen weniger Zeit für und finanzielles Interesse an ihrem Wald haben und allmählich den Bezug zum Wald verlieren. Die Sicherstellung einer flächendeckenden Waldbewirtschaftung wird dadurch zunehmend schwieriger.

Laut den in Österreich angewandten Kriterien und Indikatoren zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung (Indikatorenset des Österreichischen Walddialogs) kann dem Wirkungsziel insgesamt eine positive Bilanz beschieden werden. In Anbetracht der Herausforderungen des Klimawandels sowie den langen Produktionszeiträumen in der Forstwirtschaft ist festzuhalten, dass die einzelnen Kennzahlen nur mittel- bis langfristig beeinflussbar sind. Die zur Zielerfüllung notwendigen Maßnahmen finden sich teilweise im Programm LE 2020 sowie im Österreichischen Waldprogramm und werden hinkünftig essentieller Bestandteil der Österreichischen Waldstrategie 2020+ sein. Die dafür notwendigen sektorübergreifenden Abstimmungsmaßnahmen werden vorwiegend im Rahmen des Österreichischen Walddialoges umgesetzt.
Die mobilisierte Holzmenge und bereitgestellte Waldbiomasse für energetische Nutzung entsprechen zwar in ihrer absoluten Höhe nicht ganz den gesetzten Zielen, sind aber angesichts gesunkener Holzpreise, der geringen Nachfrage nach Brennholz nach den relativ milden Wintern und des vom Strukturwandel zunehmend betroffenen Kleinwaldbereichs durchaus beachtlich. Zwar konnte der geplante Zielwert bezüglich der von holz- und rindenbrütenden Käfern betroffenen Waldflächen nur teilweise erreicht werden, eine unkontrollierte Massenvermehrung ist aufgrund der gesetzten Maßnahmen aber nicht eingetreten.