Das Bewusstsein für Wissenschaft und Forschung ist ein enorm wichtiges, aber auch äußerst schwierig zu messendes Feld. 2013 wurde dazu eine eigene empirische Erhebung durchgeführt, bei der fast 60% der Befragten angaben, sehr oder eher an Wissenschaft und Forschung interessiert zu sein. Der steigende Zulauf zu Veranstaltungen wie der „Langen Nacht der Forschung“ oder jenen der „Aula der Wissenschaften“ sprechen hier eine deutliche Sprache: 2014 haben über 136.000 Menschen das Angebot der „Langen Nacht der Forschung“ genutzt, 2016 sogar 180.000. Die wissenschaftlichen Veranstaltungen im Rahmen der Aula der Wissenschaften haben in den letzten Jahren permanente Steigerungen bei den Besucherinnen- und Besucherzahlen verzeichnet, und Online-Angebote wie der Forschungsatlas oder die Abstimmungen zum Wissenschaftsbuch des Jahres erzeugen kontinuierlich hohes Interesse. Auch der Zustrom zu den Kinder- und Jugenduniversitäten zeigt, dass das Interesse an Wissenschaft und Forschung ungebremst ist: waren es im Jahr 2008 rund 14.500 Kinder und Jugendliche so sind es 2015 bereits über 34.800 Kinder und Jugendliche, die an den Aktivitäten teilgenommen haben.
Nichtsdestotrotz gibt es auf diesem Gebiet weiterhin einen Aufholbedarf, denn in der Wissensgesellschaft ist die breite Akzeptanz für Beiträge von Wissenschaft und Forschung zur gesellschaftlichen Entwicklung und zum Erhalt der Standortattraktivität von größter Wichtigkeit. Die Wissenschaftskommunikation ist als dauerhafter Prozess angelegt, wobei der für 2015 definierte Meilenstein überwiegend erreicht werden konnte, da aufgrund der Evaluierung die richtige Stoßrichtung bestätigt wurde und Erkenntnisse für die weitere Arbeit zur Schärfung der öffentlichen Wahrnehmung gewonnen werden konnten.
Die Schaffung einer möglichst breiten Öffentlichkeit für die Bedeutung von Wissenschaft und Forschung kann als eines der zentralen Wirkungsfelder des BMWFW angesehen werden. Um eine aktive Thematisierung von Wissenschaft und Forschung in der Gesellschaft zu erreichen, muss über die herkömmlichen Methoden der Medienarbeit hinausgegangen werden. Deswegen wurde 2015 unter anderem als Konsequenz der Erhebungen von 2013 die Responsible Science-Initiative ins Leben gerufen, wo insbesondere auf die strategische Positionierung von Wissenschaft und Forschung im gesellschaftlichen Kontext sowie auf Citizen Science und Crowdsourcing, somit auf die Beteiligung der Zivilgesellschaft an Forschungs- und Innovationsprozessen, gesetzt wird. Mit dieser Initiative wird eine gesellschaftsoffene und gegenüber der Gesellschaft verantwortlich agierende Wissenschaft, die sich im kontinuierlichen Austausch mit der Gesellschaft entwickelt sowie wissenschaftliche Exzellenz und gesellschaftliche Relevanz auf unterschiedlichen Ebenen zusammenführt, gefördert. In der klassischen Wissenschaftskommunikation konnten 2015 ebenfalls große Fortschritte erzielt werden: so konnten durch verschiedene Veranstaltungen, Werbemittel und Votings rund 322.000 Menschen angesprochen werden, und in der online-Wissenschaftskommunikation (etwa Zugriffe auf Servicewebseiten des BMWFW oder Social Media Kanäle) wurden rund 766.000 Zugriffe verzeichnet.