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WIRKUNGSZIEL

Sicherstellung der Gendergerechtigkeit in der Mobilität u. eines gleichen Zugangs von Frauen und Männern zu allen Verkehrsdienstleistungen

Sicherstellung der Gendergerechtigkeit in der Mobilität sowie eines gleichen Zugangs von Frauen und Männern zu allen Verkehrsdienstleistungen

2019
Wirkungsziel überplanmäßig erreicht

Kennzahlen

Wirkungsziele werden durch die Festlegung von Kennzahlen beurteilbar gemacht und durch Zielwerte näher bestimmt. Bei den Kennzahlen handelt es sich um quantitative Messgrößen, die direkt oder indirekt Auskunft über die Erreichung eines Wirkungsziels geben.


Maßnahmen

Zur Erreichung der gesetzten Wirkungsziele werden konkrete Maßnahmen eingesetzt.

Unter einer Maßnahme wird ein bestimmtes Bündel an Tätigkeiten verstanden, das durch die Mitarbeiter:innen des Ressorts beziehungsweise durch vom Ressort beauftragte Stellen erbracht wird. Bei den Maßnahmen kann es sich um Vorhaben, Aktivitäten und Projekte handeln, die auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt sind. Ebenso können aber auch die Kernleistungen eines Ressorts dargestellt werden.


Gesamtbeurteilung des Wirkungsziels und der Umfeldentwicklungen

Die Grundlagen zum Wirkungsziel finden sich im Regierungsprogramm im Kapitel „Verkehr und Infrastruktur“. Es wurde festgehalten, dass die Mobilität ein Grundbedürfnis der Menschen ist und es ein innovatives, effizientes und gut funktionierendes Mobilitäts- und Transportsystem für einen zukunftsfähigen Standort braucht. Dabei wird die umweltfreundliche Mobilität für alle angestrebt, um zukunftsfähige Lösungen für individuelle Mobilitätsbedürfnisse zu bieten. Hierfür braucht es ein gutes, sicheres, barrierefreies und preisgünstiges sowie flächendeckendes Mobilitätsangebot für die Österreicherinnen und Österreicher. Im Umfeld dieses Wirkungsziels wurden hinsichtlich der Zielerreichung keine negativen Einflussfaktoren erkannt.

Der im Rahmen des Wirkungsziels 3 formulierte Anspruch auf Sicherstellung der Gendergerechtigkeit in der Mobilität ist weitreichend. Anhand von BMK (vormals BMVIT-)Genderanalysen konnte ein fundiertes Datenmaterial bzw. wissenschaftliche Erkenntnisse geschaffen werden, um insbesondere die Reproduktion von geschlechtsspezifischen Ungleichheiten im Verkehrssystem zu minimieren. Aufbauend auf dieser Wissens- und Datenbasis wurden zur Messung eines gendergerechten Verkehrssystems folgende Handlungsfelder identifiziert: Planung, Infrastruktur, Qualität und Leistbarkeit. Im Bereich der Planung zeigte sich, dass bei Planerinnen und Planern von Verkehrssystemen das Wissen über genderrelevante Aspekte in der Mobilität kaum oder nur unzureichend vorhanden ist.

Im Mai 2018 wurde eine erste spezifische Schulung im BMK (vormals BMVIT) zur Schärfung der Genderkompetenz im Bereich der Alltagsmobilität bei den dafür zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durchgeführt. Durch eine Kooperation mit dem BMNT wurden zudem auch die Auswirkungen eines gendergerechten Verkehrssystems auf die Umwelt und Gesundheit der Bevölkerung dargestellt. Aufbauend auf den Erkenntnissen und Schulungsunterlagen des ersten Trainings im Jahr 2018, wurde im September 2019 eine weitere spezifische Schulung für Personen im Bereich der Verkehrsplanung und -steuerung durchgeführt.

Als Grundlage für die Genderschulungen des BMK wurde einerseits auf vom BMK erhobenes Datenmaterial zurückgegriffen, andererseits auf externes spezifisches Fachwissen der Trainerinnen und Trainer. Das Datenmaterial des BMK beinhaltet insbesondere eine qualitative Begleitstudie zu „Mobilität von Menschen mit Betreuungsaufgaben“ wie auch eine gesonderte Sekundärdatenanalyse zu „Mobilitätsverhalten von Frauen und Männern in unterschiedlichen Lebenslagen“ zur österreichweiten Mobilitätserhebung „Österreich unterwegs“. Die qualitative Begleitstudie widmet sich eingehend den besonderen Mobilitätsbedürfnissen und -herausforderungen jener Personengruppe, die Betreuungstätigkeiten für andere Personen übernimmt. Dies ist ein wesentlicher Faktor, der unterschiedliche Mobilitätsbedürfnisse begründet. Die Sekundärdatenanalyse zeigt darüber hinaus auf, welchen Einfluss soziale und räumliche Rahmenbedingungen auf das Mobilitätsverhalten beider Geschlechter haben. Beide Studien sind auf der Homepage des BMK unter https://www.bmk.gv.at/dam/jcr:24dc3e40-91e6-4b85-8956-8b9c59228b4b/Mobilitaet_von_Personen_mit_Betreuungsaufgaben.pdf bzw. https://www.bmk.gv.at/dam/jcr:a39bad58-4876-45ab-91c3-5ab38e824cb1/Mobilitaet_und_Lebenslagen.pdf veröffentlicht.

Für alle Personen, die an der Schulung teilnehmen, wurde zudem ein umfassender Werkstattbericht inklusive vorhandenem Datenmaterial und neuen Erkenntnissen, die interaktiv im Training ausgearbeitet wurden, zusammengestellt.

Die Zielvorgabe, im zweiten Jahr dieser Bewusstseinsbildungsinitiative die Hälfte aller betroffenen Personen im BMK (vormals BMVIT) zu schulen, wurde übererfüllt.

Mittel- bis langfristig sind in einem nächsten Schritt entsprechende Genderschulungen auch bei den BMK-Verkehrsgesellschaften ÖBB und ASFINAG vorgesehen. Im Bereich der Infrastruktur soll zudem die subjektive Sicherheit (bei Haltestellen im ÖV, bei Raststätten im IV sowie bei Tunneln/Unterführungen) erhöht und mobilitätseinschränkende Barrieren beseitigt werden. Des Weiteren soll die Qualität des Verkehrssystems für flexiblere Mobilitätschancen gesteigert werden (Haltestellendichte, Ausstattung der Transportmittel, besseres Fahrplanangebot, bessere Linienführung und Information zu Dienstleistungen) und die Leistbarkeit (flexible, leistbare Tarife) für den Zugang zur Mobilität sichergestellt werden.