2020 weisen rund 18 % der Absolvent/inn/en einen studienrelevanten Auslandsaufenthalt auf. Die Quote steht – bezogen auf Universitäten, Fachhochschulen und Privatuniversitäten – in unmittelbarem Zusammenhang mit dem einerseits stetig steigenden Anteil von Bachelorabschlüssen an den Gesamtabschlüssen und andererseits dem ebenso stetig sinkenden Anteil an Diplomstudien: Mit rund 17 % bzw. 16 % weisen Bachelorabschlüsse zusammen mit den Masterstudien die niedrigste Quote an Auslandsaufenthalten auf. Daneben haben Absolvent/inn/en von Diplomstudien mit einem Anteil von ca. 29 % am häufigsten einen studienbezogenen Auslandaufenthalt absolviert. Dies wirkt sich insgesamt überproportional senkend auf die Gesamtquote aus. Bei den Doktoratsstudien liegt die Quote bei ca. 20 %. In den Leistungsvereinbarungen (Periode 2022–2024) mit den öffentlichen Universitäten wurden keine obligaten Leistungsbeiträge zum Mobilitätsziel vereinbart, da aufgrund der Auswirkungen der COVID-19 Pandemie große Unsicherheit besteht wie sich dieser Bereich entwickeln wird. Ziel bleibt jedenfalls, dass die öffentlichen Universitäten bereits bei der Curriculumerstellung das Thema Mobilität während des Studiums mitdenken und begünstigende Rahmenbedingungen schaffen. Dies gibt auch die Nationale Hochschulmobilitäts- und Internationalisierungsstrategie 2020–2030 (HMIS 2030) vor. Gleichzeitig verfolgt die HMIS 2030 die Internationalisierung von Studium und Lehre, wodurch den Studierenden an der Heimathochschule generell die Möglichkeit eröffnet werden soll – gegebenenfalls auch ohne physische Mobilität – internationale und interkulturelle Kompetenzen zu erwerben. Im Zuge der COVID-19 Pandemie erlangten diese Bestrebungen große Aktualität und wurden entsprechend forciert. Mit Ende der vorangegangenen Leistungsvereinbarungsperiode wurde ursprünglich erwartet, dass der Anteil der Studienabschlüsse mit einem studienrelevanten Auslandsaufenthalt einen signifikanten Sprung in Richtung 27 % macht, jedoch hat sich aufgrund der COVID-19 Pandemie eine derartige Entwicklung als unrealistisch erwiesen. Vielmehr kann – zumindest für die nächsten Jahre – im besten Fall von einem Mobilitätsanteil unter den Absolvent/inn/en von rund 20 % ausgegangen werden; eher ist aufgrund der aktuellen Beobachtungen sogar mit einem noch niedrigeren Wert zu rechnen. Inwieweit sich die COVID- 19 Pandemie auch auf die Folgejahre auswirken wird und eine Annäherung an den ursprünglichen Zielwert von 27 % wieder realistisch ist, kann zum derzeitigen Zeitpunkt nicht beurteilt werden. Daher wird in der mittelfristigen Perspektive der Zielwert bis auf Weiteres mit 20 % festgelegt. Gleichzeitig weisen aktuelle Studien ein post-pandemisches Mobilitätspotenzial von rund 26 % aus.
Quelle
Statistik Austria (USTAT2)
Jahreswerte beziehen sich auf Studienjahre (dh Ziel 2021 steht für Studienjahr 2020/21)
Berechnungsmethode
Anteil der Absolventinnen und Absolventen, die einen studienrelevanten Auslandsaufenthalt absolviert haben an allen Absolventinnen und Absolventen des selben Jahres je Studienjahr