Die Quote steht – bezogen auf Universitäten, Fachhochschulen und Privatuniversitäten – in unmittelbarem Zusammenhang mit dem einerseits stetig steigenden Anteil von Bachelorabschlüssen an den Gesamtabschlüssen und andererseits dem ebenso stetig sinkenden Anteil an Diplomstudien: Bachelorabschlüsse weisen – ex equo mit den Masterstudien – mit ca. 19 % die niedrigste Quote an Auslandsaufenthalten auf. Daneben haben Absolvent/innen von Diplomstudien mit einem Anteil von ca. 35 % am häufigsten einen studienbezogenen Auslandaufenthalt absolviert. Dies wirkt sich insgesamt überproportional senkend auf die Gesamtquote aus. Bei den Doktoratsstudien liegt die Quote bei ca. 26 %. In den Leistungsvereinbarungen (Periode 2019–2021) mit den öffentlichen Universitäten wurden obligate Leistungsbeiträge zum Mobilitätsziel vereinbart. Ziel ist dabei, dass die öffentlichen Universitäten bereits bei der Curriculumerstellung das Thema Mobilität während des Studiums mitdenken und begünstigende Rahmenbedingungen schaffen. Darüber hinaus erweitert die Nationale Hochschulmobilitäts- und Internationalisierungsstrategie 2020–2030 (HMIS 2030) als Weiterentwicklung der Hochschulmobilitätsstrategie 2016 (HMS 2016) den Fokus auf die Internationalisierung von Studium und Lehre. Hier ist ein Ziel, den Studierenden an der Heimathochschule die Möglichkeit zu eröffnen – gegebenenfalls auch ohne physischer Mobilität – internationale und interkulturelle Kompetenzen zu erwerben. Im Zuge der Covid-19 Pandemie erlangten diese Bestrebungen große Aktualität und wurden entsprechend forciert. Mit Ende der aktuellen Leistungsvereinbarungsperiode wurde erwartet, dass der Anteil der Studienabschlüsse mit einem studienrelevanten Auslandsaufenthalt einen signifikanten Sprung in Richtung 27 % macht, jedoch ist aufgrund der Covid-19 Pandemie eine derartige Entwicklung eher unrealistisch. Vielmehr kann – zumindest für den BVA 2022 – im besten Fall von einem Mobilitätsanteil unter den Absolvent/innen von rund 20 % ausgegangen werden; eher ist aufgrund der aktuellen Beobachtungen sogar mit einem noch niedrigeren Wert zu rechnen. Inwieweit sich die Covid-19-Pandemie auch auf die Folgejahre auswirken wird und eine Annäherung an den Zielwert wieder realistisch ist, kann zum derzeitigen Zeitpunkt nicht beurteilt werden. Daher wird in der mittelfristigen Perspektive der Zielwert bis auf Weiteres mit 20 % festgelegt.
Quelle
Statistik Austria (USTAT2)
Jahreswerte beziehen sich auf Studienjahre (dh Ziel 2020 steht für Studienjahr 2019/20)
Berechnungsmethode
Anteil der Absolventinnen und Absolventen, die einen studienrelevanten Auslandsaufenthalt absolviert haben an allen Absolventinnen und Absolventen des selben Jahres je Studienjahr