Der Zielzustand ist für 2023 deutlich überschritten worden. Da bei der Berechnung der ÖV-Güteklassen die Wohnbevölkerung vor Ort und die Güte der ÖV-Versorgung gemeinsam Einfluss auf die Entwicklung der Kennzahlen haben, muss bei der Interpretation zwischen diesen Größen differenziert werden. Bei der Bevölkerungsentwicklung ist im Überblick einerseits im Bereich der Städte ein stärkeres Bevölkerungswachstum als im ländlichen Raum gegeben. Da in den Städten eine dichtere Versorgung im ÖV gegeben ist, trägt das Wachstum in Städten zu einer Erhöhung des Kennwertes bei. Demographische Veränderungen verlaufen allerdings zumeist über längere Zeiträume und treten selten nur sprunghaft auf. Ein großer Anteil der Steigerung des Kennwertes ist damit auf Verbesserungen im Angebot mit öffentlichem Verkehr zurückzuführen (z.B. Angebotsausweitung seit 2022 österreichweit). Hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung ist zu sagen, dass aktuell von einem weiteren Anstieg der Kennzahl auszugehen ist, ein Plafond allerdings nur schwer abzuschätzen ist. Auch sprunghafte Veränderungen können mit zukünftigen Fahrplanausweitungen erneut auftreten (z.B. im Kontext der Fertigstellung bedeutender Ausbauten im Bereich der Infrastruktur). Die Kennzahl wurde 2020 gänzlich neu entwickelt, weshalb die jeweiligen Istzustände erst ab 2020 vorliegen.
Quelle
ÖV-Güteklassen: Berechnungen von AustriaTech im Auftrag des BMK und in Abstimmung mit der ÖROK. Bevölkerungsdaten: Statistik Austria
Berechnungsmethode
Die ÖV-Güteklasse eines Standorts wird anhand seiner Entfernung zur nächsten ÖV-Haltestelle sowie durch die Angebotsqualität (Dichte) des ÖV an dieser Haltestelle definiert. Durch eine Verschneidung von Rasterdaten der Wohnbevölkerung ist es möglich, den Anteil der Bevölkerung in jeder ÖV-Güteklasse zu berechnen.
