Diese Kennzahl ist zwar nur bedingt steuerbar, ermöglicht aber zumindest eine kontinuierliche Beobachtung der Entwicklung eines Indikators für die angestrebte Attraktivitätssteigerung des BMLV/ÖBH als Dienstgeber.
Das BMLV steht bei der Suche von Arbeitskräften in Konkurrenz mit anderen Stellen des öffentlichen Dienstes, aber auch mit der Privatwirtschaft. Der Dienst als Soldatin bei der Truppe weist möglicherweise auch ein unzureichendes Verhältnis zwischen Bezahlung einerseits und Tätigkeit andererseits auf. Dies mag auch an der erforderlichen Einsatzausbildung liegen, die eine Vorbereitung auf den Dienst bei jedem Wetter, auch bei Nacht und sonstigen fordernden Bedingungen sein muss. Auch wird von Soldatinnen gefordert, dass sie sich für einen zumindest halbjährigen Auslandseinsatz bereit erklären. Diese Gründe führen anhaltend zu geringen Bewerbungszahlen, denen mit einer Vielzahl von Maßnahmen entgegnet wird. Die erwartete positive Entwicklung der Maßnahmen im Rahmen der Personal-Offensive des BMLV wird sich aber eher mittelfristig zeigen. 2023 wurde das österreichische Bundesheer für Frauen weiter geöffnet, indem ein vereinfachter freiwilliger Einstieg in militärische Funktionen als Soldatin, analog der Ausbildung im Grundwehrdienst für Wehrpflichtige, geschaffen wurde. Seit Einführung dieser Möglichkeit im April 2023 haben bis Mitte August bereits 144 Frauen das Angebot genutzt und sich zur Ausbildung für eine Mannschafts-/Chargenfunktion gemeldet. Mit dieser Maßnahme erwartet sich das ÖBH auch ein Anwachsen des Soldatinnenanteils an der Kaderanwärterausbildung.
Eine Nacherfassung der historischen Daten vor 2022 (getrennt nach Frauen und Männern) wurde verworfen, weil dies nur mit unverhältnismäßigem Verwaltungsaufwand möglich ist.
Quelle
Direktion Personal/BMLV. ERGIS
Berechnungsmethode
Anzahl der freiwilligen Meldungen von Männern und Frauen für die Kaderanwärterausbildung im Beobachtungszeitraum; Stichtag: 31. Dezember
