Vorhaben
Beschaffung der Impfstoffe für das öffentliche Kinderimpfkonzept Jahr 2016 gebündelt mit Jahr 2017
Beschaffung der Impfstoffe für das öffentliche Kinderimpfkonzept Jahr 2016 gebündelt mit Jahr 2017
Vorhaben überwiegend erreicht
Finanzjahr: 2016
Inkrafttreten / Wirksamwerden: 2016
Nettoergebnis in Tsd. €: -30.731
Vorhabensart: Vorhaben gemäß § 58 Abs. 2 BHG 2013
Beitrag zu Wirkungszielen
Um die Verlinkung zwischen Wirkungsorientierter Steuerung und Wirkungsorientierter Folgenabschätzung darzustellen, wird angegeben, ob das Regelungs- beziehungsweise sonstige Vorhaben den Wirkungszielen eines Ressorts förderlich ist.
Beitrag zu Globalbudget-Maßnahmen
Um die Verlinkung zwischen Wirkungsorientierter Steuerung und Wirkungsorientierter Folgenabschätzung darzustellen, wird angegeben, ob das Regelungs- beziehungsweise sonstige Vorhaben den Maßnahmen eines Ressorts förderlich ist.
Problemdefinition
Erläuterung des Zusammenhangs zwischen dem Vorhaben und mittel- und langfristigen Strategien des Ressorts/ obersten Organs bzw. der Bundesregierung
Ziele des Vorhabens
Durch die Angabe von konkreten, nachvollziehbaren Zielen pro Vorhaben wird transparent dargestellt, welchen Zweck der staatliche Eingriff verfolgt.
Ziel 1: Sicherstellung und Ausbau des öffentlichen Kinderimpfkonzepts sowie eines kostenlosen Zugangs für alle Kinder und Jugendlichen zu Basisimpfungen
Beschreibung des Ziels
Dieses Ziel steht im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Wirkungsziel 3 der UG 24
„Sicherstellung der Förderung, Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit der gesamten Bevölkerung unter besonderer Berücksichtigung von Infektionskrankheiten, chronischen und psychischen Erkrankungen sowie unter Bedachtnahme spezieller Zielgruppen (z. B. Kinder)“.
Kennzahlen und Meilensteine des Ziels
Durchimpfungsrate [%]
Istwert
n.v.%
Zielzustand
95%
Datenquelle: Agentenbasiertes, dynamisches Simulationsmodell
Meilenstein 1: Neuerkrankungen an Kinderlähmung, Diphtherie, Masern; WHO-Eliminationsziel Masern
Ausgangszustand 2016:
Keine Neuerkrankungen an Kinderlähmung. Keine Neuerkrankungen an Diphtherie. Derzeit immer noch Masernausbrüche, Eliminationsziel der WHO noch nicht erreicht.
Zielzustand 2019:
Regelmäßige Überprüfung der erreichten Impfraten bei allen im Impfkonzept enthaltenen Impfungen. Laufende epidemiologische Überwachung der durch Impfung vermeidbaren Krankheiten, um allfällige Durchbrüche rechtzeitig zu erkennen. Keine Neuerkrankungen an Kinderlähmung. Keine Neuerkrankungen an Diphtherie. Keine Neuerkrankungen an Masern.
Istzustand 2019:
Keine Neuerkrankungen an Kinderlähmung. Keine Neuerkrankungen an Diphtherie. Derzeit immer noch Masernausbrüche. Eliminationsziel für den Zeitraum Jänner 2016-Dezember 2018 erreicht.
Datenquelle:
Elektronisches Meldesystem EMS
Zielerreichungsgrad des Meilensteins:
überwiegend erreicht
Meilenstein 2: Durchimpfungsrate für HPV
Ausgangszustand 2016:
Derzeit liegt in Österreich die aktuelle Durchimpfungsrate für HPV deutlich unter den zu erreichenden 80 % (basierend an der Zahl an abgerufenen Dosen schätzungsweise bei rund 60 % für einen Jahrgang), weil viele Personen "warten", um mit dem neuen Impfstoff, HPV9, geimpft zu werden. Um die Compliance hier wieder zu verbessern, soll ab Herbst 2016 im kostenfreien Impfkonzept HPV9 verwendet werden.
Zielzustand 2019:
Bei der neu eingeführten Impfung gegen HPV gilt als wichtiger Indikator eine Durchimpfung von 80 %, vorerst in den angesprochenen Altersklassen (derzeit 1 Geburtenjahrgang/4. Schulstufe), längerfristig in der Bevölkerung unter 45 Jahren. Epidemiologische Parameter sind: Rückgang der Feigwarzen in der geimpften Population um 80 %. Rückgang der mit HPV assoziierten Veränderung am Gebärmutterhals von 70 % (CIN II und CIN III dokumentiert beim Screening). (Nicht geeignet als Parameter ist derzeit der Rückgang der HPV assoziierten Krebsformen, da diese erst zu einem viel späteren Zeitpunkt epidemiologisch schlagend werden.)
Datenquelle:
Derzeit liegen keine Analysen der Durchimpfungsraten vor.
Zielerreichungsgrad des Meilensteins:
noch nicht ermittelt
Zugeordnete Ziel-Maßnahmen
Die Maßnahmen stellen die konkreten, geplanten Handlungen der öffentlichen Verwaltung dar. Die Ziele des Vorhabens sollen durch diese Tätigkeiten erreicht werden. Durch die Darstellung der Maßnahmen wird das „Wie“ der Zielerreichung transparent gemacht.
Beschaffung und Finanzierung des Kinderimpfkonzeptes 2016 sowie Monitoring des Impfverhaltens der österr. Bevölkerung
Beschreibung der Ziel-Maßnahme
Im Rahmen eines Beschaffungsverfahrens werden die Impfstoffe gekauft und zu 2/3 vom BMG bezahlt (1/6 bezahlen die Länder, 1/6 bezahlt der Hauptverband der österr. Sozialversicherungsträger). EU-weite Ausschreibung und Beschaffung der benötigten Arzneispezialitäten durch das BMG im Wege der BBG. Durchführung und Umsetzung des Impfkonzeptes durch die Bundesländer. Laut Vertrag erfolgt die Abrechnung durch die WGKK im Auftrag des HV und die Administration und Distribution durch die Länder. Daher erwachsen dem Bund hier keine weiteren Folgen.
Jährliche Überprüfung der erreichten Impfraten bei allen im Impfkonzept enthaltenen Impfungen. Laufende epidemiologische Überwachung der durch Impfung verhinderbaren Krankheiten, um allfällige Durchbrüche rechtzeitig zu erkennen.
Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:
zur Gänze erreicht
Beschaffung und Finanzierung des Kinderimpfkonzeptes 2017 sowie Monitoring des Impfverhaltens der österr. Bevölkerung
Beschreibung der Ziel-Maßnahme
Siehe Maßnahme 1
Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:
zur Gänze erreicht
Finanzielle Auswirkungen des Bundes (Kalkulation)
Finanzielle Auswirkungen stellen die aufgrund des Regelungs- oder sonstigen Vorhabens anfallenden, monetär zum Ausdruck gebrachten, Auswirkungen dar.
In der folgenden Darstellung sehen Sie auf der rechten Seite die geplanten (Plan) und auf der linken Sie die tatsächlichen angefallenen Kosten (Ergebnis). Unter „Details“ finden Sie eine detaillierte Aufschlüsselung der finanziellen Auswirkungen. Mithilfe der Steuerungsleiste können Sie zwischen den Jahren wechseln beziehungsweise sich die Gesamtzahlen über alle Jahre hinweg ansehen.
Im Jahr 2016 sind für das Impfkonzept tatsächliche Kosten in der Höhe von € 15.380.562,68 entstanden. Im Jahr 2017 sind für das Impfkonzept tatsächliche Kosten in der Höhe von € 15.350.458,61 entstanden. Abweichungen kommen dadurch zustande, dass die tatsächliche Impfbeteiligung im Voraus niemals vorhersehbar ist, weshalb die tatsächlich finanzielle Auswirkung etwas von den ursprünglichen Schätzungen abweicht. Die Impfstoffkosten werden zu 2/3 vom Bund übernommen, zu 1/6 von den Sozialversicherungsträgern und zu 1/6 von den jeweils betroffenen Bundesländern.
In der Evaluierung behandelte Wirkungsdimensionen
Subdimension(en)
- Direkte Leistungen
- Körperliche und seelische Gesundheit
Onkogene Humane Papillomaviren (HPV) Typen sind die Hauptursache für Krebsvorstufen (prämaligne Veränderungen) und Krebserkrankungen des Gebärmutterhalses (Zervixkarzinom), an Oropharyngx (70 % HPV-assoziiert), Anus (>90 % HPV-assoziiert), Penis (60 % HPV-assoziiert), Vagina (75 % HPV-assoziiert) sowie Vulva (70 % HPV-assoziiert). In Folge von verdächtigen Befunden (Konsequenz von HPV-Infektionen) werden in Österreich 60.000 Kolposkopien pro Jahr durchgeführt. Außerdem werden pro Jahr mehr als 6.000 Konisationen (Operation am Gebärmutterhals) durchgeführt, diese erhöhen das Frühgeburtsrisiko und die neonatale Mortalität. In Österreich treten zudem ca. 400 neue Fälle von Zervixkarzinom bzw. 130 – 180 Todesfälle pro Jahr auf.
Die 9-valente HPV-Impfung, welche im kostenfreien Impfprogramm verfügbar ist, deckt beispielsweise 90 % der Typen ab, welche Gebärmutterhalskrebs verursachen.
Zusammenfassend ist sowohl bei Männern als auch bei Frauen mit der HPV Impfung mit einem drastischen Rückgang der Krebsfälle zu rechnen, wobei bei Frauen der Schwerpunkt im Bereich der Gebärmutter, bei Männern im Bereich der HNO Karzinome liegt. Für Frauen wird ein zusätzlicher Nutzen durch Senkung der Konisationen und damit der Senkung der Frühgeburten erreicht. Die Verhinderung von Genitalwarzen ist geschlechtsneutral. Daten aus Frankreich zeigen, dass 4 Kinder gegen HPV geimpft werden müssen, um einen Fall einer HPV-assoziierten Erkrankung wie Gebärmutterhalskrebs oder Peniskrebs und die jeweiligen Vorstufen, Genitalwarzen oder andere HPV-assoziierte Erkrankungen zu vermeiden.
Basierend auf den im kostenfreien Kinderimpfprogramm abgegebenen Dosen an HPV-Impfungen kann man davon ausgehen, dass durchschnittlich in etwa jedes 2. Kind im entsprechenden Alter in den Jahren 2016 und 2017 gegen HPV geimpft wurde.
Subdimension(en)
- Schutz sowie Förderung der Gesundheit, Entwicklung und Entfaltung junger Menschen (bis 30 Jahre)
- Sonstige wesentliche Auswirkungen
Auswirkungen auf die aktive Förderung der Gesundheit und Entwicklung von Kindern (Zahlen gelten jeweils pro Jahr)
Eine Geburtskohorte umfasst rund 80.000 Kinder: Diese haben die Möglichkeit 6-fach-Impfstoffe, Pneumokokkenimpfstoffe, Impfstoffe gegen Masern-Mumps-Röteln sowie Rotavirusimpfstoffe zu kostenfrei zu erhalten.
Je einem Schuljahrgang zu rund 84.000 Kindern werden je eine Dosis Hepatitis B, Meningokokken-, und 4-Fachimpfstoff angeboten bzw. 2 Dosen der HPV-Impfung.
Insgesamt wurden 2016 rund 1,1 Mio Dosen an Impfstoffen im kostenfreien Impfprogramm abgegeben und 2017 rund 1,2 Mio Dosen.
Gesamtbeurteilung
Verbesserungspotentiale
Weitere Evaluierungen
Es werden keine weiteren Evaluierungen durchgeführt.