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Vorhaben

Beschaffung der Impfstoffe für das öffentliche Kinderimpfkonzept Jahr 2016 gebündelt mit Jahr 2017

2019
Vorhaben überwiegend erreicht

Finanzjahr: 2016

Inkrafttreten / Wirksamwerden: 2016

Nettoergebnis in Tsd. €: -30.731

Vorhabensart: Vorhaben gemäß § 58 Abs. 2 BHG 2013

Beitrag zu Wirkungszielen

Um die Verlinkung zwischen Wirkungsorientierter Steuerung und Wirkungsorientierter Folgenabschätzung darzustellen, wird angegeben, ob das Regelungs- beziehungsweise sonstige Vorhaben den Wirkungszielen eines Ressorts förderlich ist.


Beitrag zu Globalbudget-Maßnahmen

Um die Verlinkung zwischen Wirkungsorientierter Steuerung und Wirkungsorientierter Folgenabschätzung darzustellen, wird angegeben, ob das Regelungs- beziehungsweise sonstige Vorhaben den Maßnahmen eines Ressorts förderlich ist.


Problemdefinition

Bei den im Kinderimpfprogramm angebotenen Impfungen muss eine hohe Durchimpfungsrate, z. B. im Falle von Masern eine Durchimpfungsrate von 95 %, aufrechterhalten werden, um ein Wiederauftreten dieser Krankheiten zu verhindern. Außerdem besteht eine internationale Verpflichtung der WHO Region Europa, entsprechend hohe Durchimpfungsraten hinsichtlich Diphtherie, Wundstarrkrampf, Keuchhusten, Kinderlähmung und Masern aufrecht zu erhalten. Moderne Impfstoffe sind am freien Markt sehr teuer und für die meisten Eltern nicht finanzierbar. Bei öffentlichen Ausschreibungen können diese Produkte um einen Bruchteil dieser Kosten besorgt werden.

Derzeit müssen 300.000 Kleinkinder gegen Diphtherie, Keuchhusten, Wundstarrkrampf, Kinderlähmung, Hepatitis B, Haemophilus influenzae b, Rotavirus, Pneumokokken, Masern, Mumps, Röteln und Rotavirus grundimmunisiert werden. Hierzu müssen jährlich rund 800.000 Einzeldosen verabreicht werden. Bei den Schulkindern werden Auffrischungen zu Hepatitis B, Diphtherie, Wundstarrkrampf, Keuchhusten und Kinderlähmung sowie eine Impfung gegen Meningokokken ACWY angeboten. Hiervon sind 240.000 Schulkinder mit 240.000 Einzeldosen betroffen. Die meisten dieser Krankheiten treten in Österreich dank langjähriger Impfprogramme nicht mehr oder nur mehr sporadisch auf. Um diesen Zustand zu sichern, müssen die hohen Durchimpfungsraten beibehalten werden. Das ist nur durch eine bundesweit einheitliche Vorgangsweise erreichbar. Daher kann auch das Impfprogramm nicht an Bundesländer und einzelne Sozialversicherungsträger delegiert werden.

Daher wurde vor fast 20 Jahren das kostenfreie Kinderimpfprogramm mit dem klaren Ziel ins Leben gerufen, allen in Österreich lebenden Kindern bis zum 15. Lebensjahr Zugang zu den für die öffentliche Gesundheit wichtigen Impfungen zu ermöglichen, ohne dass dafür den Erziehungsberechtigten Kosten erwachsen. Nur so können die notwendigen Impfbeteiligungen in der Bevölkerung erreicht werden. Aufgrund einer entsprechenden Vereinbarung zwischen dem Bund, den Bundesländern und der Sozialversicherungsträger besteht für den Bund die Verpflichtung, jährlich die Impfstoffe zur Verfügung zu stellen.



Erläuterung des Zusammenhangs zwischen dem Vorhaben und mittel- und langfristigen Strategien des Ressorts/ obersten Organs bzw. der Bundesregierung

Entsprechend der UN-Konvention vom 20.11.1989 haben Kinder das Recht auf beste Gesundheitsversorgung, dazu gehört auch der Schutz vor durch Impfungen vermeidbaren Erkrankungen.
Grundsatzdokument Alma Ata 1978 über die allgemeine Gesundheitsversorgung (primäre Gesundheitsversorgung beinhaltet unter anderem Impfung gegen die schwersten Infektionskrankheiten).
„Erhöhung der Impfbeteiligung für Masern, Mumps und Röteln (MMR)“ im Bundesfinanzgesetz, UG 24, Wirkungsziel 3.
Verfolgen von Gesundheit 2020 – Rahmenkonzept und Strategie der Europäischen Region für das 21. Jahrhundert des Regionalbüros für Europa der WHO (Verbesserung der Gesundheit für alle und Verringerung der gesundheitlichen Ungleichheiten).
Verfolgen des „European Vaccine Action Plan 2015-2020“ der WHO.
Verfolgen der WHO-Ziele zur Eradikation von Poliomyelitis und zur Elimination von Masern/Röteln.
Verfolgen des Nationalen Aktionsplans zur Masern/Röteln-Elimination.
Verfolgen des Rahmengesundheitsziels 6: Wirkungsziel 2.3.6: Sicherstellung von hohen Durchimpfungsraten bei Kinderimpfungen mit volksgesundheitlicher Bedeutung.
Verfolgen des Rahmengesundheitsziels 2: Wirkungsziel 3.3.10: Impfprogramme: „Schutz vor HPV-Infektionen“

Ziele des Vorhabens

Durch die Angabe von konkreten, nachvollziehbaren Zielen pro Vorhaben wird transparent dargestellt, welchen Zweck der staatliche Eingriff verfolgt.


Ziel 1: Sicherstellung und Ausbau des öffentlichen Kinderimpfkonzepts sowie eines kostenlosen Zugangs für alle Kinder und Jugendlichen zu Basisimpfungen

Beschreibung des Ziels

Dieses Ziel steht im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Wirkungsziel 3 der UG 24
„Sicherstellung der Förderung, Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit der gesamten Bevölkerung unter besonderer Berücksichtigung von Infektionskrankheiten, chronischen und psychischen Erkrankungen sowie unter Bedachtnahme spezieller Zielgruppen (z. B. Kinder)“.

Kennzahlen und Meilensteine des Ziels

Durchimpfungsrate [%]

Istwert

n.v.

%

Zielzustand

95

%

Datenquelle: Agentenbasiertes, dynamisches Simulationsmodell

Meilenstein 1: Neuerkrankungen an Kinderlähmung, Diphtherie, Masern; WHO-Eliminationsziel Masern

Ausgangszustand 2016:

Keine Neuerkrankungen an Kinderlähmung. Keine Neuerkrankungen an Diphtherie. Derzeit immer noch Masernausbrüche, Eliminationsziel der WHO noch nicht erreicht.

Zielzustand 2019:

Regelmäßige Überprüfung der erreichten Impfraten bei allen im Impfkonzept enthaltenen Impfungen. Laufende epidemiologische Überwachung der durch Impfung vermeidbaren Krankheiten, um allfällige Durchbrüche rechtzeitig zu erkennen. Keine Neuerkrankungen an Kinderlähmung. Keine Neuerkrankungen an Diphtherie. Keine Neuerkrankungen an Masern.

Istzustand 2019:

Keine Neuerkrankungen an Kinderlähmung. Keine Neuerkrankungen an Diphtherie. Derzeit immer noch Masernausbrüche. Eliminationsziel für den Zeitraum Jänner 2016-Dezember 2018 erreicht.

Datenquelle:
Elektronisches Meldesystem EMS

Zielerreichungsgrad des Meilensteins:

überwiegend erreicht

Meilenstein 2: Durchimpfungsrate für HPV

Ausgangszustand 2016:

Derzeit liegt in Österreich die aktuelle Durchimpfungsrate für HPV deutlich unter den zu erreichenden 80 % (basierend an der Zahl an abgerufenen Dosen schätzungsweise bei rund 60 % für einen Jahrgang), weil viele Personen "warten", um mit dem neuen Impfstoff, HPV9, geimpft zu werden. Um die Compliance hier wieder zu verbessern, soll ab Herbst 2016 im kostenfreien Impfkonzept HPV9 verwendet werden.

Zielzustand 2019:

Bei der neu eingeführten Impfung gegen HPV gilt als wichtiger Indikator eine Durchimpfung von 80 %, vorerst in den angesprochenen Altersklassen (derzeit 1 Geburtenjahrgang/4. Schulstufe), längerfristig in der Bevölkerung unter 45 Jahren. Epidemiologische Parameter sind: Rückgang der Feigwarzen in der geimpften Population um 80 %. Rückgang der mit HPV assoziierten Veränderung am Gebärmutterhals von 70 % (CIN II und CIN III dokumentiert beim Screening). (Nicht geeignet als Parameter ist derzeit der Rückgang der HPV assoziierten Krebsformen, da diese erst zu einem viel späteren Zeitpunkt epidemiologisch schlagend werden.)

Datenquelle:
Derzeit liegen keine Analysen der Durchimpfungsraten vor.

Zielerreichungsgrad des Meilensteins:

noch nicht ermittelt


Zugeordnete Ziel-Maßnahmen

Die Maßnahmen stellen die konkreten, geplanten Handlungen der öffentlichen Verwaltung dar. Die Ziele des Vorhabens sollen durch diese Tätigkeiten erreicht werden. Durch die Darstellung der Maßnahmen wird das „Wie“ der Zielerreichung transparent gemacht.


Beschaffung und Finanzierung des Kinderimpfkonzeptes 2016 sowie Monitoring des Impfverhaltens der österr. Bevölkerung

Beitrag zu Ziel 1

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Im Rahmen eines Beschaffungsverfahrens werden die Impfstoffe gekauft und zu 2/3 vom BMG bezahlt (1/6 bezahlen die Länder, 1/6 bezahlt der Hauptverband der österr. Sozialversicherungsträger). EU-weite Ausschreibung und Beschaffung der benötigten Arzneispezialitäten durch das BMG im Wege der BBG. Durchführung und Umsetzung des Impfkonzeptes durch die Bundesländer. Laut Vertrag erfolgt die Abrechnung durch die WGKK im Auftrag des HV und die Administration und Distribution durch die Länder. Daher erwachsen dem Bund hier keine weiteren Folgen.

Jährliche Überprüfung der erreichten Impfraten bei allen im Impfkonzept enthaltenen Impfungen. Laufende epidemiologische Überwachung der durch Impfung verhinderbaren Krankheiten, um allfällige Durchbrüche rechtzeitig zu erkennen.

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

zur Gänze erreicht

Beschaffung und Finanzierung des Kinderimpfkonzeptes 2017 sowie Monitoring des Impfverhaltens der österr. Bevölkerung

Beitrag zu Ziel 1

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Siehe Maßnahme 1

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

zur Gänze erreicht

Finanzielle Auswirkungen des Bundes (Kalkulation)

Finanzielle Auswirkungen stellen die aufgrund des Regelungs- oder sonstigen Vorhabens anfallenden, monetär zum Ausdruck gebrachten, Auswirkungen dar.

In der folgenden Darstellung sehen Sie auf der rechten Seite die geplanten (Plan) und auf der linken Sie die tatsächlichen angefallenen Kosten (Ergebnis). Unter „Details“ finden Sie eine detaillierte Aufschlüsselung der finanziellen Auswirkungen. Mithilfe der Steuerungsleiste können Sie zwischen den Jahren wechseln beziehungsweise sich die Gesamtzahlen über alle Jahre hinweg ansehen.


Gesamt 2016 - 2019
2016
2017
2018
2019

Aufwände und Erträge – Nettoergebnis

Ergebnis

-30.731

Tsd. Euro

Plan

-32.397

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Werkleistungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

Ist

30.731

Tsd. Euro

Plan

32.397

Tsd. Euro

Transferaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Personalaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Sonstige Aufwendungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Aufwendungen gesamt

Ist

30.731

Tsd. Euro

Plan

32.397

Tsd. Euro

Erträge gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Ergebnis

-15.381

Tsd. Euro

Plan

-16.001

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Werkleistungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

Ist

15.381

Tsd. Euro

Plan

16.001

Tsd. Euro

Transferaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Personalaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

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Tsd. Euro

Sonstige Aufwendungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Aufwendungen gesamt

Ist

15.381

Tsd. Euro

Plan

16.001

Tsd. Euro

Erträge gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Ergebnis

-15.350

Tsd. Euro

Plan

-16.396

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

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Werkleistungen

Ist

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Plan

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Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

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15.350

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16.396

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Transferaufwand

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Personalaufwand

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Plan

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Sonstige Aufwendungen

Ist

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Plan

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Aufwendungen gesamt

Ist

15.350

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16.396

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Erträge gesamt

Ist

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Plan

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Ergebnis

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Erträge

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Werkleistungen

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Betrieblicher Sachaufwand

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Transferaufwand

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Personalaufwand

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Sonstige Aufwendungen

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Aufwendungen gesamt

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Erträge gesamt

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Ergebnis

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Erträge

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Betrieblicher Sachaufwand

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Transferaufwand

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Personalaufwand

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Sonstige Aufwendungen

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Aufwendungen gesamt

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Erträge gesamt

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Plan

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Tsd. Euro

Beschreibung der finanziellen Auswirkungen

Im Jahr 2016 sind für das Impfkonzept tatsächliche Kosten in der Höhe von € 15.380.562,68 entstanden. Im Jahr 2017 sind für das Impfkonzept tatsächliche Kosten in der Höhe von € 15.350.458,61 entstanden. Abweichungen kommen dadurch zustande, dass die tatsächliche Impfbeteiligung im Voraus niemals vorhersehbar ist, weshalb die tatsächlich finanzielle Auswirkung etwas von den ursprünglichen Schätzungen abweicht. Die Impfstoffkosten werden zu 2/3 vom Bund übernommen, zu 1/6 von den Sozialversicherungsträgern und zu 1/6 von den jeweils betroffenen Bundesländern.

In der Evaluierung behandelte Wirkungsdimensionen

Tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern Kinder und Jugend
Gesamtwirtschaft
Konsumentenschutzpolitik
Soziales
Umwelt
Unternehmen
Verwaltungskosten für Bürger:innen
Verwaltungskosten für Unternehmen

Tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern

Subdimension(en)

  • Direkte Leistungen
  • Körperliche und seelische Gesundheit

Onkogene Humane Papillomaviren (HPV) Typen sind die Hauptursache für Krebsvorstufen (prämaligne Veränderungen) und Krebserkrankungen des Gebärmutterhalses (Zervixkarzinom), an Oropharyngx (70 % HPV-assoziiert), Anus (>90 % HPV-assoziiert), Penis (60 % HPV-assoziiert), Vagina (75 % HPV-assoziiert) sowie Vulva (70 % HPV-assoziiert). In Folge von verdächtigen Befunden (Konsequenz von HPV-Infektionen) werden in Österreich 60.000 Kolposkopien pro Jahr durchgeführt. Außerdem werden pro Jahr mehr als 6.000 Konisationen (Operation am Gebärmutterhals) durchgeführt, diese erhöhen das Frühgeburtsrisiko und die neonatale Mortalität. In Österreich treten zudem ca. 400 neue Fälle von Zervixkarzinom bzw. 130 – 180 Todesfälle pro Jahr auf.
Die 9-valente HPV-Impfung, welche im kostenfreien Impfprogramm verfügbar ist, deckt beispielsweise 90 % der Typen ab, welche Gebärmutterhalskrebs verursachen.
Zusammenfassend ist sowohl bei Männern als auch bei Frauen mit der HPV Impfung mit einem drastischen Rückgang der Krebsfälle zu rechnen, wobei bei Frauen der Schwerpunkt im Bereich der Gebärmutter, bei Männern im Bereich der HNO Karzinome liegt. Für Frauen wird ein zusätzlicher Nutzen durch Senkung der Konisationen und damit der Senkung der Frühgeburten erreicht. Die Verhinderung von Genitalwarzen ist geschlechtsneutral. Daten aus Frankreich zeigen, dass 4 Kinder gegen HPV geimpft werden müssen, um einen Fall einer HPV-assoziierten Erkrankung wie Gebärmutterhalskrebs oder Peniskrebs und die jeweiligen Vorstufen, Genitalwarzen oder andere HPV-assoziierte Erkrankungen zu vermeiden.
Basierend auf den im kostenfreien Kinderimpfprogramm abgegebenen Dosen an HPV-Impfungen kann man davon ausgehen, dass durchschnittlich in etwa jedes 2. Kind im entsprechenden Alter in den Jahren 2016 und 2017 gegen HPV geimpft wurde.

Kinder und Jugend

Subdimension(en)

  • Schutz sowie Förderung der Gesundheit, Entwicklung und Entfaltung junger Menschen (bis 30 Jahre)
  • Sonstige wesentliche Auswirkungen

Auswirkungen auf die aktive Förderung der Gesundheit und Entwicklung von Kindern (Zahlen gelten jeweils pro Jahr)
Eine Geburtskohorte umfasst rund 80.000 Kinder: Diese haben die Möglichkeit 6-fach-Impfstoffe, Pneumokokkenimpfstoffe, Impfstoffe gegen Masern-Mumps-Röteln sowie Rotavirusimpfstoffe zu kostenfrei zu erhalten.
Je einem Schuljahrgang zu rund 84.000 Kindern werden je eine Dosis Hepatitis B, Meningokokken-, und 4-Fachimpfstoff angeboten bzw. 2 Dosen der HPV-Impfung.
Insgesamt wurden 2016 rund 1,1 Mio Dosen an Impfstoffen im kostenfreien Impfprogramm abgegeben und 2017 rund 1,2 Mio Dosen.

Gesamtbeurteilung

Das kostenfreie Impfprogramm wurde vor mehr als 20 Jahren von der damaligen Bundesministerin Lore Hostasch mit dem Ziel ins Leben gerufen, allen in Österreich lebenden Kindern bis zum 15. Lebensjahr Zugang zu den für die öffentliche Gesundheit wichtigen Impfungen zu ermöglichen, ohne dass dafür den Erziehungsberechtigten Kosten erwachsen. Auf diese Weise sind die meisten durch Impfungen vermeidbaren Krankheiten im Kindes- und Jugendalter abgedeckt. Nur durch den niederschwelligen Zugang und kostenfreie Impfungen kann gewährleistet werden, dass alle Kinder, welche in Österreich wohnen, unabhängig von Herkunft oder sozialem Status, diese für die Gesundheit so wichtigen Schutzimpfungen erhalten. Hohe Durchimpfungsraten wiederum sind die Voraussetzung für Herdenimmunität, welche zur nachhaltigen Elimination von Erkrankungen wie z. B. Polio oder Masern essentiell ist. Priorität bei der Auswahl der kostenfreien Impfungen haben nach dem letzten Stand des Wissens einerseits sehr häufig vorkommende Erkrankungen, andererseits seltene aber sehr schwer verlaufende Krankheiten. Eine weitere Vorgabe ist, die Kinder mit möglichst wenigen Stichen gegen möglichst viele Krankheiten zu schützen.
Die benötigten Impfstoffe im Rahmen des Kinderimpfkonzepts für das Jahr 2016 und 2017 konnten beschafft werden. Insgesamt wurden in den Jahren 2016 und 2017 rund 2,3 Mio Impfstoffe im kostenfreien Impfprogramm abgegeben. Konsequenz dieser erfolgreichen Impfungen ist unter anderem, dass keine Neuerkrankungen an Kinderlähmung oder Diphtherie bei Kindern aufgetreten sind. Somit wurde ein wichtiger Beitrag zur Gesunderhaltung der allgemeinen Bevölkerung geleistet.
Die Durchimpfungsraten hinsichtlich Masern-Mumps-Röteln wurden derzeit bis einschließlich 2018 analysiert und lagen für Kinder vor Eintritt in Gemeinschaftseinrichtungen (4-Jährige) im Jahr 2018 bei 84 %. Dennoch konnte bei allen Masernausbrüchen der letzten Jahre mittels Analyse der Genotypen gezeigt werden, dass die Übertragungsketten in Österreich unterbrochen wurden. Über die Jahre gesehen kann man klar sagen, dass die Durchimpfungsraten auf zu niedrigem Niveau stabil blieben, dies gilt sowohl für Impfungen gegen Masern-Mumps-Röteln als auch für 6-fach-Impfungen. Kinder in Österreich werden insgesamt zu spät und zu wenig konsequent mit den notwendigen Dosen geimpft und es sind weitere Anstrengungen nötig, um die Durchimpfungsraten zu optimieren.
Die Kosten für das kostenfreie Kinderimpfprogramm (Bundanteil) lagen 2010 bei rund € 9 Mio. Zu einem Anstieg auf € 14 Mio kam es im Jahr 2012 durch die Einführung der Pneumokokkenimpfung für alle Säuglinge sowie die Meningokokken ACWY-Impfung für Schulkinder. Zu einem weiteren Anstieg der Kosten kam es, nachdem 2014 die HPV-Impfung in das kostenfreie Kinderimpfprogramm aufgenommen wurde und lagen 2016 und 2017 bei rund € 15 Mio.
Durch die Etablierung der 9-fach-Impfung gegen Humane Papillomaviren im kostenfreien Kinderimpfprogramm im Jahr 2016 konnte ein weiterer Meilenstein erreicht werden. Als Konsequenz ist nicht nur mit einem sofortigen Rückgang der Feigwarzen in der geimpften Population zu rechnen, sondern auch mit einem Rückgang der Krebsvorstufen und Krebserkrankungen (Gebärmutterhals, Hals-Nasen-Ohren-Bereich, Anus, Penis, Vagina) in den nächsten Jahren zu rechnen.
Insgesamt hat das kostenfreie Impfprogramm maßgeblich und außerordentlich dazu beigetragen, die Gesundheit von Kindern in Österreich zu erhalten und zu optimieren und dürfen wir stolz auf diese Errungenschaft sein, für die uns viele Länder europaweit beneiden.


Verbesserungspotentiale

Im Zuge der Durchführung und Evaluierung des Vorhabens sind keine Verbesserungspotentiale ersichtlich geworden.


Weitere Evaluierungen

Es werden keine weiteren Evaluierungen durchgeführt.


Weiterführende Informationen