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Vorhaben

Neuausschreibung Deutsch und Alphabetisierung AMS Wien - 2021/2022

Neuausschreibung Deutsch und Alphabetisierung AMS Wien

2022
Vorhaben überwiegend erreicht

Finanzjahr: 2020

Inkrafttreten / Wirksamwerden: 2021

Nettoergebnis in Tsd. €: -33.466

Vorhabensart: Vorhaben gemäß § 58 Abs. 2 BHG 2013

Beitrag zu Wirkungszielen

Um die Verlinkung zwischen Wirkungsorientierter Steuerung und Wirkungsorientierter Folgenabschätzung darzustellen, wird angegeben, ob das Regelungs- beziehungsweise sonstige Vorhaben den Wirkungszielen eines Ressorts förderlich ist.


Beitrag zu Globalbudget-Maßnahmen

Um die Verlinkung zwischen Wirkungsorientierter Steuerung und Wirkungsorientierter Folgenabschätzung darzustellen, wird angegeben, ob das Regelungs- beziehungsweise sonstige Vorhaben den Maßnahmen eines Ressorts förderlich ist.


Problemdefinition

Der hohe Anteil an vorgemerkten Personen mit Migrationshintergrund, die Region Wien als größter Ballungsraum in Österreich sowie die demographische Entwicklung sprechen weiterhin für ein umfassendes Angebot an Deutschkursen durch das AMS Wien.
Mit Februar 2020 waren von insgesamt 119.826 vorgemerkten Personen 53.075 AusländerInnen (44,2 %), 11.859 Asylberechtigte (9,9 %) sowie 76.326 Personen mit Migrationshintergrund (63,7 %) in Wien arbeitslos vorgemerkt.

Sieht man sich die aktuellen Sprachkenntnisse der vorgemerkten MigrantInnen an, so verfügen 25 % über ein C-Niveau, 41 % über ein B-Niveau und 34 % nur über A-Niveaukenntnisse.

Noch nicht abzusehen sind die konkreten Auswirkungen der „Corona-Krise“ auf die Vorgemerktenzahlen in dieser Personengruppe; voraussichtlich werden diese Personen überproportional stark betroffen sein.

Es handelt sich um sechs Einzelvorhaben, die in sechs getrennten Ausschreibungsverfahren durchgeführt werden sollen. Gemäß Zeitplan müsste die Ausschreibung am 24.07.2020 über das Vergabeportal des ANKÖ veröffentlicht werden.
Die Vorhaben sind inhaltlich nach höchster abgeschlossener Ausbildung segmentiert. Die Vorhaben für Personen mit maximal Pflichtschulabschluss sind aufgrund des Volumens zusätzlich nach der Zuständigkeit regionaler Geschäftsstellen aufgeteilt.

Laufzeit der sechs Einzelvorhaben: 08.02.2021 – 13.05.2022



Erläuterung des Zusammenhangs zwischen dem Vorhaben und mittel- und langfristigen Strategien des Ressorts/ obersten Organs bzw. der Bundesregierung

Der Erwerb von Kenntnissen der deutschen Sprache ist nicht nur der Schlüssel zur gesellschaftlichen Integration in Österreich, sondern aus Sicht des AMS auch eine unabdingbare Voraussetzung rasch am österreichischen Arbeitsmarkt fußfassen zu können.
Noch immer verfügen knapp 30% der beim AMS Wien vorgemerkten Personen mit Migrationshintergrund nur über elementare Sprachkenntnisse auf A-Niveau (Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen, kurz: GER).
Das gegenständliche Vorhaben stellt somit sowohl einen Konnex zu SDG 4.4 also auch 4.6 her.

Ziele des Vorhabens

Durch die Angabe von konkreten, nachvollziehbaren Zielen pro Vorhaben wird transparent dargestellt, welchen Zweck der staatliche Eingriff verfolgt.


Ziel 1: Arbeitsmarkterfolg

Beschreibung des Ziels

Anteil der Personen, die am 92. Tag nach Beendigung der Schulung entweder in Beschäftigung oder einer weiteren Qualifizierung stehen.

Kennzahlen und Meilensteine des Ziels

Anteil der Personen, die am 92. Tag nach Beendigung der Schulung entweder in Beschäftigung oder einer weiteren Qualifizierung stehen. [%]

Istwert

49

%

Zielzustand

46

%

Datenquelle: AMS-Datawarehouse

Ziel 2: Prüfungsantritte

Beschreibung des Ziels

Es wird der Anteil jener Deutschkurs-TeilnehmerInnen gemessen, die den Kurs regulär absolvieren und zur Prüfung (auf Niveau A1, A2, B1, B2) antreten.

Kennzahlen und Meilensteine des Ziels

Prüfungsantritte [%]

Istwert

85

%

Zielzustand

90

%

Datenquelle: AMS-Datawarehouse

Ziel 3: Prüfungserfolg

Beschreibung des Ziels

Gemessen sollen die erfolgreich absolvierten Deutschkursprüfungen (A1, A2, B1, B2) werden.

Kennzahlen und Meilensteine des Ziels

Erfolgreich absolvierte Deutschkursprüfungen [%]

Istwert

77

%

Zielzustand

80

%

Datenquelle: AMS-Datawarehouse


Zugeordnete Ziel-Maßnahmen

Die Maßnahmen stellen die konkreten, geplanten Handlungen der öffentlichen Verwaltung dar. Die Ziele des Vorhabens sollen durch diese Tätigkeiten erreicht werden. Durch die Darstellung der Maßnahmen wird das „Wie“ der Zielerreichung transparent gemacht.


Deutsch und Alphabetisierung für MaturantInnen, AkademikerInnen und Führungskräfte

Beitrag zu Ziel 1
Beitrag zu Ziel 2
Beitrag zu Ziel 3

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Angeboten werden Deutschkurse im Niveau A1, A2, B1, B2 für MatuantInnen, AkademikerInnen und Führungskräften

Grundauftrag: 4.488 Teilnahmen
Aufstockungsoption: 6.732 Teilnahmen

Die Einstufung, Steuerung und Zuteilung der TeilnehmerInnen wird zentral über eine Beratungs- und Betreuungseinrichtung (Deutsch-BBE) durchgeführt.

. Vorgesehene Gruppengröße 11:1.
. Angeboten werden Alphabetisierungskurse (in den Projekten mit maximal Pflichtschulabschluss) sowie A1 bis B2 Deutschkurse (in allen sechs Projekten) mit regelmäßigen Lernzielkontrollen und abschließender standardisierter Prüfung. Die Überprüfung des Lernerfolgs erfolgt beim Bildungsträger vor Ort.
. Die Kursdauer beträgt 14 (Deutschkurs „Standard“, 30 % der Kurse) bzw. 21 Wochen (Deutschkurs „Plus“, 70 % der Kurse) á 15 Wochenstunden. In diesen Wochenstunden sind fix 2 Stunden im betreuten Lernstudio vorgesehen.
. TeilnehmerInnen können weiters auf freiwilliger Basis das Angebot einer begleitenden Beratungs-und Betreuungseinrichtung (BBE) in Anspruch nehmen (bietet sozialpädagogische Betreuung und Lernunterstützung).
. Zur Steigerung des Arbeitsmarkterfolges werden außerdem BetriebskontakterInnen eingesetzt.
. Methodisch wird Wert auf eine kompetenzorientierte sowie moderne Lernumgebung gelegt, die den Qualitätsanforderungen eines modernen Sprachtrainings entspricht.

Inhaltliche Veränderungen gegenüber dem vorhergehenden Vorhaben:
Das Kursangebot der vorhergehenden Ausschreibungen sah Alphabetisierungskurse in allen sechs Projekten vor; mittlerweile kann aufgrund der Lernentwicklungen in den höheren Bildungsniveaus (MAF, MSLAP) auf diese verzichtet werden.

Weiters war im Kursablauf aufgrund der Fluchtbewegungen 2015 zunächst das sogenannte „Durchschulen“ bis zu einem bestimmten Deutschniveau möglich. D.h. TeilnehmerInnen konnten nahtlos mehrere Deutschkurse hintereinander besuchen. Dabei war vorrangiges Ziel auf Sprachniveau A2 zu kommen. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem ÖIF und den vorgelagerten Kursen hat sich das Sprachniveau der vorgemerkten MigrantInnen allgemein erhöht, somit konnte von dieser Vorgangsweise im Sommer 2018 abgegangen werden.

Das bisherige Kursdesign sah – zusätzlich zum „normalen“ Unterricht – die Möglichkeit von Modulwiederholungen, bedarfsorientierter Zusatzförderung, Workshops, unbetreuten Bewerbungs- und Selbstlernstudios sowie Lernunterstützung durch Freiwillige vor.
Dieses breite, teils freiwillig zu besuchende Angebot wurde von lerngewohnten TeilnehmerInnen gerne genutzt; für bildungsfernere TeilnehmerInnen war dieses freiwillige Lernen (zusätzlich zum „normalen“ Unterricht) jedoch oft ungewohnt, sodass teilweise (trotz offenkundigem Bedarf und starker Motivationsarbeit seitens der Bildungsinstitute) die Notwendigkeit nicht erkannt und nur schwer zu vermitteln war. Auch nahm die Bereitschaft von Freiwilligen, in den Deutschkursen zu unterstützen, nach 2015 stark ab.
Daher wird dies in der neuen Ausschreibung nicht mehr vorgesehen.

Im neuen Design gehen wir von einem „Deutschkurs Standard“ und einem „Deutschkurs Plus“ aus, die sich in der Laufzeit unterscheiden. Letzterer soll Personen die Verfestigung der Sprachkenntnisse ermöglichen und das Erreichen des nächsthöheren Sprachniveaus unterstützen. Insbesondere die „Sprünge“ von A2 auf B1 bzw. B1 auf B2 sind herausfordernd und benötigen einen längeren Lernprozess.

Des Weiteren sind nun verpflichtend 2 Stunden pro Woche in einem sog. Lernstudio vorgesehen. Dadurch soll der Umgang mit Lerntools, Hörübungen, Sprachvideos so alltäglich werden, dass v.a. auch der Umgang mit Sprachangeboten auf mobilen Geräten in den Alltag mitgenommen werden kann.

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

überwiegend erreicht

Deutsch und Alphabetisierung für Personen mit abgeschlossener mittlerer Schule oder Lehrabschluss

Beitrag zu Ziel 1
Beitrag zu Ziel 2
Beitrag zu Ziel 3

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Angeboten werden Deutschkurse im Niveau A1, A2, B1, B2 für Personen, die eine mittlere Schule oder einen Lehrabschluss absolviert haben.
Grundauftrag: 4.488 Teilnahmen
Aufstockungsoption: 6.732 Teilnahmen

Inhaltliche Ausführung: siehe Beschreibung Maßnahme 1

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

zur Gänze erreicht

Deutsch und Alphabetisierung für Personen mit maximal Pflichtschulabschluss Nord

Beitrag zu Ziel 1
Beitrag zu Ziel 2
Beitrag zu Ziel 3

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Angeboten werden Deutschkurse im Niveau A1, A2, B1, B2 für Personen mit maximal Pflichtschule.
Zielgruppe sind Personen von folgenden AMS Geschäftsstellen:
958 Johnstrasse, 962 Redergasse, 963 Währinger Gürtel, 967 Huttengasse

Grundauftrag: 5.247 Teilnahmen
Aufstockungsoption: 7.865 Teilnahmen

Inhaltliche Ausführung: siehe Beschreibung Maßnahme 1

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

überwiegend erreicht

4. Deutsch und Alphabetisierung für Personen mit maximal Pflichtschulabschluss Ost

Beitrag zu Ziel 1
Beitrag zu Ziel 2
Beitrag zu Ziel 3

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Angeboten werden Deutschkurse im Niveau A1, A2, B1, B2 für Personen mit maximal Pflichtschule.
Zielgruppe sind Personen von folgenden AMS Geschäftsstellen:
968 Schloßhofer Str., 969 Wagramer Str., 974 Austria Campus, 975 Jägerstr.

Grundauftrag: 5.247 Teilnahmen
Aufstockungsoption: 7.865 Teilnahmen

Inhaltliche Ausführung: siehe Beschreibung Maßnahme 1

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

teilweise erreicht

Deutsch und Alphabetisierung für Personen mit maximal Pflichtschulabschluss Süd

Beitrag zu Ziel 1
Beitrag zu Ziel 2
Beitrag zu Ziel 3

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Angeboten werden Deutschkurse im Niveau A1, A2, B1, B2 für Personen mit maximal Pflichtschule.
Zielgruppe sind Personen von folgenden AMS Geschäftsstellen:
959 Haufgasse, 960 Esteplatz, 964 Laxenburger Straße

Grundauftrag: 5.247 Teilnahmen
Aufstockungsoption: 7.865 Teilnahmen

Inhaltliche Ausführung: siehe Beschreibung Maßnahme 1

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

teilweise erreicht

6. Deutsch und Alphabetisierung für Personen mit maximal Pflichtschulabschluss West

Beitrag zu Ziel 1
Beitrag zu Ziel 2
Beitrag zu Ziel 3

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Angeboten werden Deutschkurse im Niveau A1, A2, B1, B2 für Personen mit maximal Pflichtschule.
Zielgruppe sind Personen von folgenden AMS Geschäftsstellen:
965 Schönbrunner Straße, 966 Hietzinger Kai, 976 + 977 Jugendliche I + II

Grundauftrag: 5.247 Teilnahmen
Aufstockungsoption: 7.865 Teilnahmen

Inhaltliche Ausführung: siehe Beschreibung Maßnahme 1

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

teilweise erreicht

Finanzielle Auswirkungen des Bundes (Kalkulation)

Finanzielle Auswirkungen stellen die aufgrund des Regelungs- oder sonstigen Vorhabens anfallenden, monetär zum Ausdruck gebrachten, Auswirkungen dar.

In der folgenden Darstellung sehen Sie auf der rechten Seite die geplanten (Plan) und auf der linken Sie die tatsächlichen angefallenen Kosten (Ergebnis). Unter „Details“ finden Sie eine detaillierte Aufschlüsselung der finanziellen Auswirkungen. Mithilfe der Steuerungsleiste können Sie zwischen den Jahren wechseln beziehungsweise sich die Gesamtzahlen über alle Jahre hinweg ansehen.


Gesamt 2021 - 2022
2021
2022

Aufwände und Erträge – Nettoergebnis

Ergebnis

-33.466

Tsd. Euro

Plan

-70.533

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Werkleistungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Transferaufwand

Ist

33.466

Tsd. Euro

Plan

70.533

Tsd. Euro

Personalaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Sonstige Aufwendungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Aufwendungen gesamt

Ist

33.466

Tsd. Euro

Plan

70.533

Tsd. Euro

Erträge gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Ergebnis

0

Tsd. Euro

Plan

-70.533

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Werkleistungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Transferaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

70.533

Tsd. Euro

Personalaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Sonstige Aufwendungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Aufwendungen gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

70.533

Tsd. Euro

Erträge gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Ergebnis

-16.733

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Werkleistungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Transferaufwand

Ist

16.733

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Personalaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Sonstige Aufwendungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Aufwendungen gesamt

Ist

16.733

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Erträge gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Beschreibung der finanziellen Auswirkungen

Der Start der Deutschkurse hat sich ausschreibungsbedingt und durch die Unsicherheit mit den Deutschkursübernahmen durch den Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) verschoben. Sie starteten letztendlich erst mit einem Projektzeitraum von 28.06.2021 – 14.10.2022.
Als das Vorhaben eingebracht wurde, wurde noch davon ausgegangen, dass der ÖIF nicht für alle Asylberechtigten und subsidiär Schutzberechtigten die Deutschkurse übernimmt. Daher erfolgte die Planung für rund 30.000 Kurseintritte. Durch die Übernahme der Deutschkurse durch den ÖIF, musste das AMS nur noch die Deutschkurse für Drittstaatsangehörige und EWR-Bürger_innen zur Verfügung stellen; es wurden daher letztendlich nur 23..364 Kurseintritte ausgeschrieben und finanziert. Der notwendige finanzielle Aufwand war daher um vieles niedriger als der ursprünglich angenommene und eingebrachte Betrag.

Gesamtbeurteilung

Sprachkenntnisse des Landes, in dem man lebt, sind der Schlüssel zu jeglicher gelungener Integration. Es ist daher immens wichtig, dass Migrant_innen rasch über genügend Deutschkenntnisse verfügen, um in Österreich sowohl am Arbeitsmarkt als grundsätzlich am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

Der Anteil an Personen mit Migrationshintergrund bei den arbeitslos vorgemerkten Personen in Wien hat in den letzten Jahren massiv zugenommen. Waren es 2014 noch rund 55 % (58.321 von 104.379), so beträgt die Prozentsatz 2021 bereits 65 % (82.534 von 126.665). und im Jahr 2022 67% (69.993 von 104.848) .
31,59 % (27.726) der vorgemerkten Migrant_innen verfügen maximal über Sprachkenntnisse im A-Niveau. Dies schränkt die Chance auf eine rasche Arbeitsmarktintegration massiv ein.
Weiters sind 38,42 % (33.724) der Migrant_innen im Deutschniveau „B“, 23,09 % (20.263) im Niveau „C“ und 6,90 % (6.054) verfügen über gar keine Deutschkenntnisse (Zahlen zu den Deutschkenntnissen, Status „arbeitslos“ und Status „in Schulung“).

Neben dem AMS Wien ist der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) der wichtigste Anbieter von Deutschkursen am Wiener Arbeitsmarkt. Als das ggst. Vorhaben eingebracht wurde, war noch nicht klar, ob der ÖIF für alle Asylberechtigten und subsidiär Schutzberechtigten die Deutschkursförderung übernehmen würde. Das AMS musste daher mit einem um vieles größeren Bedarf planen, als dann letztendlich zur Ausschreibung kam.
Die Ausschreibung erfolgte in 6 Einzelprojekten, differenziert nach dem Bildungsniveau der Teilnehmenden sowie im Pflichtschulbereich nach den AMS-Geschäftsstellen, die zu den Kursen ihre vorgemerkten Personen zubuchen.
Anfänglich wurden im Juni 2021 17.974 Teilnahmen beauftragt. Im Oktober 2021 erfolgte eine Aufstockung auf 21.560 und im Jänner 2022 auf 23..364 Teilnahmen.
Die Kurszeitraum betrug 28.6.2021 bis 14.10.2022. Die Projekte MAF (Matura, Akademiker_innen, Führungskräfte) und MSLAP (Mittlere Schule und Lehrabschluss) wurden für jeweils 3.498 Teilnehmende durchgeführt; die vier Pflichtschulprojekte für 4.092. Die Gruppengröße betrug hier 11 Personen.
Die Kosten pro Teilnahme stellen sich wie folgt dar: MAF 1.362€, MSLAP 1.487€, PSNORD 1.321€, PSOST 1.472€, PSSÜD 1.472€, PSWEST 1.529€

Als Arbeitsmarkterfolg (Beschäftigungsaufnahme oder Folgekurs am 92. Tag nach Kursende) wurde über alle Projekte 46% definiert. Erreicht wurden dabei 48,65% (24,07% in Beschäftigung), wobei zwei Projekte, Pflichtschule Ost und Süd, mit 45,3 und 45,8% knapp unter dem Zielwert landeten.
Die Zielwerte stellen sich im Detail wie folgt dar (3 WB bedeutet, 3. Wiederbeauftragung, somit das vorangegangene Projekt):
MAF 52,2% (26,0% in Beschäftigung – 3.WB: 44,3%, 20,9% i.B.), MSLAP 52,6% (24,6 i.B. – 3.WB: 45,3%, 20,6 i.B.), PSNORD 48,3% (23,8% i.B. – 3.WB: 39,6%, 19,7 i.B.), PSOST 45,3% (22,4% i.B. – 3.WB: 35,1%, 18,6% i.B.), PSSÜD 45,8% (25,1% i.B. – 3.WB: 35,5%, 20,7% i.B.), PSWEST 47,7% (22,5% i.B. – 3.WB: 39,5%, 18,3% i.B.)
Der Zielwert von 90% bei der Prüfungsantrittsquote wurde mit 85% unterschritten. Dabei muss berücksichtigt werden, dass der Kurs noch stark von der Corona-Zeit beeinflusst wurde. Kurse mussten zum Teil auf online umgestellt werden, was dazu führte, dass mitunter der Kontakt zu Teilnehmenden abbrach. Es kam wegen Quarantäne und Krankheit zu Fehlzeiten der Teilnehmenden. Weiters wurden die ÖIF-Abschlussprüfungen zum Teil verschoben, was für Unsicherheit bei den zu Prüfenden führte.
Die 90% erreicht hat nur das Paket „MSLAP“ (Mittelschule/Lehrabschluss) mit 93% 3. WB: 84%). „MAF“ (Matura, Akademiker_innen, Führungskräfte) liegt bei 86% (3. WB 82%), „PSNORD“ (Pflichtschule NORD) bei 77% (3. WB 87%); „PSOST“ (Pflichtschule OST) bei 87% (3. WB 79%), „PSSÜD“ (Pflichtschule SÜD) bei 83% (3. WB 70%) und „PSWEST“ (Pflichtschule WEST) bei 85%. (3. WB 75%)
Ähnlich verhält es sich beim Prüfungserfolg, der auch durch die Probleme der Corona-Pandemie gelitten hat. Hier konnten der Unterricht oftmals nicht in der Intensität durchgeführt werden, wie vor allem für schwächere Teilnehmende notwendig wäre, um die Prüfung positiv zu absolvieren. Das Ziel von 80% wurde um drei Prozentpunkte (77%) nicht erreicht (3. WB 80% gesamt) . Im Vergleich zum Vorgängerprojekt, als der Wert noch bei 67% lag, konnte jedoch eine beeindruckende Steigerung erzielt werden.
Die Detailergebnisse stellen sich wie folgt dar: MAF 79% (3. WB 76%), MSLAP 77% (3. WB 80%), PSNORD 78% (3. WB 76%), PSOST 72% (3. WB 71%), PSSÜD 76% (3. WB 79%), PSWEST 79% (3. WB 74%).

Auch, wenn die erwartete Wirkung nur überwiegend eingetreten ist, so kann man angesichts der schwierigen Situation im Projektzeitraum mit den Ergebnissen durchwegs zufrieden sein.


Verbesserungspotentiale

Im Zuge der Durchführung und Evaluierung des Vorhabens sind keine Verbesserungspotentiale ersichtlich geworden.


Weitere Evaluierungen

Es werden keine weiteren Evaluierungen durchgeführt.