Wesentliche Voraussetzung einer funktionierenden parlamentarischen Demokratie sind Transparenz über Entscheidungsprozesse und freier Zugang zu Informationen für interessierte BürgerInnen. Für die Bevölkerung soll das Parlament zentraler Ort für Fragen zu Parlamentarismus und Demokratie sein, nicht zuletzt ein aus der Gewaltentrennung abgeleiteter Anspruch und ein klares Signal der Aufgaben des Parlaments im demokratischen Gefüge und in Abgrenzung zur Regierungstätigkeit. Die Parlamentsdirektion verfolgt dieses Ziel durch Ausrichtung als zentrale Einrichtung mit öffentlich wahrnehmbarer Kompetenz durch vor-Ort-Demokratievermittlungsformate (Demokratiewerkstatt, Jugend- und Lehrlingsparlament sowie Führungen auch mit spezifischen inhaltlichen Ausrichtungen), mobile Demokratievermittlungsangebote (Demokratie in Bewegung) verstärkt durch digitale Kommunikationskanäle. Darüber hinaus wird die Kooperation mit wissenschaftlichen Einrichtungen und die Teilnahme an fachspezifischen Konferenzen sowie die Förderung der Publikationstätigkeit wissenschaftlicher MitarbeiterInnen der Parlamentsdirektion gefördert.
BürgerInnenbeteiligungen in Form des Crowdsourcing-Projekts oder auch die Möglichkeit Stellungnahmen zu Ministerialentwürfen und im Rahmen einer öffentlichen Ausschussbegutachtung während der offenen Begutachtungsfrist über die Parlaments-Webseite einbringen zu können, tragen zur Zielerreichung bei. Das interne Crowdsourcing-Projekt „Zukunft der Arbeit“ konnte erfolgreich umgesetzt werden.
Die Bemühungen der Parlamentsdirektion sind in diesem Bereich stark von externen Faktoren überlagert, die Maßnahmen können teilweise erst längerfristig greifen. Soweit es sich bereits abschätzen lässt, sind die getroffenen Maßnahmen zur Erreichung des Wirkungsziels geeignet. Mit der Parlaments-App, den Twitter-, Facebook-, Instagram und Youtube-Kanälen des Parlaments wird versucht, auf neuen Wegen BürgerInnen zu erreichen und um das Interesse aufrecht zu erhalten, werden die Angebote regelmäßig erneuert und auch auf die aktuellen Schwerpunkte angepasst.
Die Publikationen in der facheinschlägigen Wissenschafts- und Forschungsgemeinde nehmen stetig zu. Die Anzahl der Publikationen in einem Kalenderjahr hängt stark vom Umfang und der Art des wissenschaftlichen Beitrags sowie von Erscheinungsdaten und Produktionszyklen ab. Der Zielwert der Kennzahl „Gesamtsumme der wissenschaftlichen Veranstaltungen/Projekte/Publikationen“ wurde 2020 aufgrund der vielfachen Maßnahmen zur Bewältigung der COVID-19-Pandemie – nur von der Stückzahl der wissenschaftlichen Vorträge betrachtet – nicht erreicht, ein großer Teil der Vorträge konnte dennoch virtuell abgehalten werden.
Die COVID-19-Pandemie machte es möglich das Angebot der Nacherfassung von Veranstaltungen im Parlament der letzten Jahre auszubauen. Durch innovative Veranstaltungsformate konnten Alternativen zu klassischen Settings gefunden werden. So wurden viele Veranstaltungen gestreamt und sind im Anschluss in der Mediathek abrufbar. Das Zielpublikum konnte somit ausgeweitet werden und kann zeit- und ortsunabhängig die Angebot nutzen.
Durch den Ausbau von Angeboten in der Mediathek, wie etwa Podcasts und Livestreams, konnten die Zugriffszahlen ebenfalls erhöht werden.