Die Altersschichtung im Österreichischen Bundesheer führt zu etwa 6.400 pensionsbedingten Abgängen bis 2030. Zusätzlich verlassen etwa 4.500 Personen das Österreichische Bundesheer im selben Zeitraum auf Grund des Endes ihrer Zeitverträge oder aus anderen Gründen. Durch die absehbaren Personalabgänge, aber auch durch die gesteigerten Anforderungen ist der Aufbau von Nachwuchs ein Schlüsselfaktor. Es ist Sorge zu tragen, dass der unter Umständen damit verbundene fehlende Wissenstransfer nicht zu einem Knowhow-Verlust führt. Das Österreichische Bundesheer steht bei der Personalwerbung in starker Konkurrenz mit der Wirtschaft. Die vermehrte Rekrutierung von Frauen vergrößert den Pool der potenziellen Kandidaten.
Die Personaloffensive, durch die Job-Möglichkeiten für Soldatinnen und Soldaten entstehen, wurde fortgesetzt. Aufgrund der absehbaren Personalabgänge ist der Bedarf an Nachwuchs in allen Personengruppen aber unverändert hoch und stellt eine wesentliche Herausforderung der nächsten Jahre dar.
An der Heeresunteroffiziersakademie wurden 654 neue Unteroffiziere, darunter 41 Frauen, ausgemustert. An der Theresianischen Militärakademie wurden 64 Berufs- und 23 Milizoffiziere, darunter sieben Frauen, in die Armee übernommen.
Durch den Start einer Frauenwerbekampagne soll der Frauenanteil beim Bundesheer kontinuierlich und nachhaltig gesteigert werden. Dabei werden in Abstimmung mit dem Frauenförderungsplan, Frauen sowie Soldatinnen für die Ausbildung als Informationsoffizier angeworben und helfen bei Rekrutierungsmaßnahmen, im speziellen von weiteren Frauen, mit.
Grundwehrdiener können mit „Mein Dienst für Österreich“ ihre sechsmonatige Grundausbildung freiwillig zwischen ein und maximal sechs Monaten in Form eines sogenannten Funktionsdienstes verlängern. In dieser Zeit können Rekruten ihr militärisches Können dann als Milizsoldaten im sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz anwenden. Dies bietet zudem die Möglichkeit rund 3.000 Euro pro Monat im Assistenzeinsatz in Anspruch zu nehmen.
Das Österreichische Bundesheer hat gemeinsam mit der TÜV-Austria-Akademie ein Modell zur Zertifizierung von militärischen Qualifikationen entwickelt. Mit diesem Pilotprojekt können militärisch erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten ins Zivile übersetzt und nach internationalen Normen sichtbar und nutzbar gemacht werden.