Schwerpunkt der Arbeiten im gesamten Gesundheitsbereich war weiterhin die Bekämpfung der gesundheitlichen Folgen der COVID-19-Pandemie. Dazu wurde das Parlament laufend im Rahmen der parlamentarischen Prozesse informiert. Eine gesamthafte Bewertung der erreichten Effekte in diesem Zusammenhang – nicht nur durch die Bundesregierung gesetzten Maßnahmen – wird wohl erst in einer abschließenden Beurteilung nach Beendigung der COVID-19-Pandemie möglich sein.
Die Gesundheitsförderung wurde mit „Gesundheitsförderung 21+“ stark weiterentwickelt. Expertisen für inhaltliche, strategische, ökonomische und legistische Weichenstellungen als Grundlagen für die strategische Steuerung und zukünftige Entwicklung der Gesundheitsförderung wurden geschaffen. Kapazitäten wurden auf und ausgebaut. Gefördert wurden Aus- und Fortbildungen sowie Qualifizierungsmaßnahmen, z. B. ärztliche Kommunikationstrainer:innen in Krankenhäusern. Des Weiteren wurde an Forschungsfragestellungen gearbeitet, wie z. B. der Feststellung des Gesundheitsförderungsbedarfes österreichischer Pflege‐ und Betreuungseinrichtungen. In Auftrag gegeben und gefördert wurden besonders Leuchtturm- und Modellprojekte, wie z. B. Social Prescribing, welche sich – obwohl sie sich noch in Pilot- und Entwicklungsphasen befinden – bereits positiv auf die Förderung, Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit eines Teils der Bevölkerung auswirken. Vernetzung wurde stark vorangetrieben sowie ein strukturierter Wissenstransfer und -Austausch, als auch Transferunterstützungen für bereits bewährte Gesundheitsförderungsprogramme. Insgesamt konnte durch „Gesundheitsförderung 21+“ ein positiver Trend auf diversen Ebene der Gesundheitsförderung gestartet werden.
Die Ergebnisse der Analyse der MMR (Masern, Mumps und Röteln)-Impfbeteiligung für 2021 liegen noch nicht vor. Trotz der Entwicklungen der COVID-19-Pandemie konnten die MMR-Durchimpfungsraten bei den 4-Jährigen im Jahr 2020 stabil gehalten werden, es ist jedoch nicht gelungen, sich der für einen Gemeinschaftsschutz notwendigen 95%-igen Durchimpfungsrate weiter anzunähern. Vor dem Hintergrund des andauernden pandemischen Geschehens und den damit zusammenhängenden Entwicklungen (weniger Schulimpfungen durch Schulschließungen, geringere Impfinanspruchnahme durch Lockdowns und Überbelastung des öffentlichen Gesundheitsdienstes) ist jedoch ein weiteres Stagnieren auf diesem Niveau bzw. sogar ein Rückgang der Durchimpfungsraten zu befürchten. Diesbezüglich werden die derzeit noch nicht vorliegenden Durchimpfungsraten für das Jahr 2021 Klarheit bringen. Weitere gemeinsame Anstrengungen zur Anhebung der Durchimpfungsraten aller für die öffentliche Gesundheit wichtigen Impfungen werden daher jedenfalls erforderlich sein.
Bei der MRSA-Rate (Anzahl der resistenten S.aureus Stämme bezogen auf die Anzahl aller S.aureus Stämme) lässt sich über die Jahre sich ein rückläufiger Trend erkennen, was sehr gut ins gesamteuropäische Geschehen eingeordnet werden kann. Die Betrachtung und Einschätzung der Resistenzentwicklung muss längerfristige Zeiträume umfassen.