E-Government ermöglicht eine stärkere Einbindung der Bevölkerung in gesellschaftliche Gestaltungsprozesse indem demokratische Prozesse erleichtert und Zugangsmöglichkeiten vereinfacht werden und diese schneller zur Verfügung stehen. In Zeiten der zunehmenden Digitalisierung, Vernetzung und Globalisierung der Wirtschaft und Gesellschaft erhält auch E-Government eine immer größere Bedeutung. Laut Statistik Austria nutzen bereits 70 % der Internetnutzer E-Government-Angebote. Diese werden mit der Initiative der Bundesregierung „Digitales Österreich“ kontinuierlich ausgebaut. Österreich liegt im eGovernment-Benchmark der Europäischen Kommission an vorderster Stelle, gemeinsam mit Malta und Estland.
Die Registeranwendungen des BMI wie das Zentrale Melderegister (ZMR) oder das Zentrale Personenstandsregister (ZPR) werden aufgrund der hohen Nachfrage kontinuierlich ausgebaut und optimiert um einen flexibleren Zugang zu den diversen Services des BMI zur Verfügung zu stellen. 2019 wurden 9,2 Millionen Abfragen im ZPR sowie mehr als 5.900 Businesspartner des ZMR verzeichnet, was viele bisher erforderlichen Behördenwege für BürgerInnen abgelöst hat. Zudem werden zahlreiche Meldestellen und Informationsportale angeboten, um die BürgerInnen bestmöglich über diverse sicherheitsrelevante Themen zu informieren und zu beraten. Die Weiterentwicklung des E-Governments sowie die Digitalisierung der Verwaltung wird im Rahmen der Initiative „Digitales Österreich“ forciert.
Die Anforderungen der BürgerInnen in Bezug auf Schnelligkeit und Benutzerfreundlichkeit der Leistungen von Behörden und Institutionen steigt. Ziel ist deshalb eine proaktive, dialogorientierte, möglichst direkte Kommunikation mit der Bevölkerung und relevanten Stakeholdern und damit eine Integration in die Kriminalprävention und Kriminalitätsbekämpfung zu erreichen. Zahlreichen Meldestellen des Bundeskriminalamts sind als wichtige Kanäle des Informationstransfers zwischen Ministerium und der Bevölkerung etabliert. Bei den Zugriffen auf die Homepages des BMI wurde ein Rückgang von 217.631 auf 130.663 Zugriffe pro 100.000 EinwohnerInnen verzeichnet, die Bedeutung von Information über Social Media nimmt deutlich zu.
Die vom BMI erbrachten Leistungen kommen in erster Linie direkt bei den BürgerInnen an: über 81 % der Leistungen werden unmittelbar für die Bevölkerung erbracht. Verwaltungstätigkeiten und Leitungsaufgaben bleiben auf das notwendige Maß beschränkt. Mehr als die Hälfte der Verwaltungsbediensteten steht in exekutivnaher Verwendung (z. B. Polizeijuristen, Bedienstete der Strafämter, Bundeskriminalamt) und bilden damit ein wichtiges Anschlussstück in einer wirksamen sicherheitspolizeilichen Aufgabenerfüllung. Die hohe Zufriedenheit der Bevölkerung mit den Leistungen des BMI soll weiter gestärkt werden. Diese liegt laut jüngster Umfrage auf einem hohen Niveau von 88,5 %, abgefragt werden dabei die Kompetenz, das Auftreten und die Serviceorientierung bei den Leistungen: Notruf und Aufnahme einer Diebstahls- und Sachbeschädigungsanzeige. Eine nachhaltige und moderne IT-Ausstattung sowie die effiziente Bereitstellung der Ressourcen und Konsolidierung der zentralen Aufgaben- und Arbeitsorganisation sind hier der Schlüssel für weitere Erfolge, ebenso die Verstärkung der Praxisorientierung in der polizeilichen Aus- und Fortbildung. Professionalität schafft Vertrauen und Handlungssicherheit und steigert die Effizienz polizeilicher Tätigkeit.