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Vorhaben

BÜNDELUNG: Überbetriebliche Lehrausbildung - AMS Niederösterreich - 2020/21

BÜNDELUNG: Überbetriebliche Lehrausbildung des AMS NÖ (Ausbildungsjahr 2020/21) - ÜBA 1 und ÜBA 2

2022
Vorhaben überplanmäßig erreicht

Finanzjahr: 2020

Inkrafttreten / Wirksamwerden: 2020

Nettoergebnis in Tsd. €: -24.000

Vorhabensart: Vorhaben gemäß § 58 Abs. 2 BHG 2013

Beitrag zu Wirkungszielen

Um die Verlinkung zwischen Wirkungsorientierter Steuerung und Wirkungsorientierter Folgenabschätzung darzustellen, wird angegeben, ob das Regelungs- beziehungsweise sonstige Vorhaben den Wirkungszielen eines Ressorts förderlich ist.


Beitrag zu Globalbudget-Maßnahmen

Um die Verlinkung zwischen Wirkungsorientierter Steuerung und Wirkungsorientierter Folgenabschätzung darzustellen, wird angegeben, ob das Regelungs- beziehungsweise sonstige Vorhaben den Maßnahmen eines Ressorts förderlich ist.


Problemdefinition

In Niederösterreich werden von jahresdurchschnittlich 16.760 Lehrstelleninteressierten 15.470 in einem Lehrverhältnis stehen und 1.290 beim AMS als lehrstellensuchend (und sofort verfügbar) gemeldet sein. Den 1.290 Lehrstellensuchenden werden 710 gemeldete offene und sofort verfügbare Lehrstellen gegenüberstehen (das entspricht etwa einem Verhältnis 1:1,8).
Rund 91% der Lehrlinge (14.150 Personen im Jahresschnitt) werden ihre Lehre auf regulären Lehrstellen absolvieren, 1320 (9 %) Lehrverhältnisse werden überbetrieblich organisiert sein. Niederösterreich hat innerhalb der Region Ost den niedrigsten Anteil an Frauen und Männern, die ihre Lehre (vorerst) noch ‚überbetrieblich‘ absolvieren.
Der Anteil der vorerst noch Lehrstellensuchenden an allen Lehrstelleninteressierten wird mit 7,7 % leicht überdurchschnittlich im Vergleich zu Gesamtösterreich liegen. Um diese Quote auf 5 % zu senken, wäre – gegeben, dass das betriebliche Lehrstellenangebot unverändert bleibt – die Bereitstellung von (jahresdurchschnittlich) 450 zusätzlichen überbetrieblichen Lehrplätzen notwendig.
(Synthesisforschung zur Lehrlingsausbildung – Angebot und Nachfrage 2020 vom März 2020)

Vor dem Hintergrund der COVID-19 Krise wurde, im Zuge einer vom Land NÖ und den Sozialpartnern NÖ in Auftrag gegebenen Lehrbetriebsbefragung, ein wesentlich deutlicherer Rückgang des Lehrstellenangebotes prognostiziert.
Da das AMS gem. § 38d AMSG verpflichtet ist, „geeignete Ausbildungseinrichtungen mit der überbetrieblichen Lehrausbildung zu beauftragen, soweit berufliche Ausbildungsmöglichkeiten für Jugendliche nicht durch Vermittlung auf Lehrstellen oder andere Maßnahmen sichergestellt werden können“, wird diesem Umstand vom AMS Niederösterreich im Rahmen der Überbetrieblichen Lehrausbildung, mit einer Erhöhung der Kapazität im Ausbildungsjahr 2020/21 von 2.040 auf insgesamt 2.760 Ausbildungsplätze (720 in der ÜBA 1 mit Ausbildungsvertrag über die gesamte Lehrzeit und 2.040 in der ÜBA 2 mit Ausbildungsvertrag kürzer als gesamte Lehrzeit) Rechnung getragen.



Erläuterung des Zusammenhangs zwischen dem Vorhaben und mittel- und langfristigen Strategien des Ressorts/ obersten Organs bzw. der Bundesregierung

Die überbetriebliche Lehrausbildung leistet einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen (UN). Hier vor allem zum Ziel #4 „Hochwertigen Bildung“ und Ziel 8.6 „Bis 2020 den Anteil junger Menschen, die ohne Beschäftigung sind und keine Schul- oder Berufsausbildung durchlaufen, erheblich verringern“. In der aktuellen Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung wird bspw. das Ziel festgelegt, die Zahl der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, welchen durch berufliche Qualifikationen eine menschenwürdige Arbeit ermöglicht wird, wesentlich zu erhöhen.
Schließlich ist auch die Österreichische Jugendstrategie eng verknüpft mit den SDG und den Europäischen Jugendzielen der EU-Jugendstrategie 2019-2027. Die überbetriebliche Lehrausbildung nimmt im Rahmen dieser nationalen Strategie eine zentrale Rolle im Handlungsfeld „Bildung und Beschäftigung“ ein.
Im Ausbildungsjahr 2020/21 konnten somit ca. 1600 Jugendliche an Vorbereitungsmaßnahmen und 1800 Jugendliche an den eigentlichen Lehrgängen teilnehmen.

Ziele des Vorhabens

Durch die Angabe von konkreten, nachvollziehbaren Zielen pro Vorhaben wird transparent dargestellt, welchen Zweck der staatliche Eingriff verfolgt.


Ziel 1: Integration in den Arbeitsmarkt

Beschreibung des Ziels

Aufnahme eines betrieblichen Lehr- oder Dienstverhältnisses am Stichtag 3 Monate nach Kursende.

Kennzahlen und Meilensteine des Ziels

ÜBA 1 - Personen, die am 92 Tag nach Beendigung der Maßnahme in einem Lehr- oder Dienstverhältnis am regulären Arbeitsmarkt stehen [%] [%]

Istwert

42,0

%

Zielzustand

35,0

%

Datenquelle: DWH des AMS

ÜBA 2 - Personen, die am 92 Tag nach Beendigung der Maßnahme in einem Lehr- oder Dienstverhältnis am regulären Arbeitsmarkt stehen [%] [%]

Istwert

69,9

%

Zielzustand

65,0

%

Datenquelle: DWH des AMS


Zugeordnete Ziel-Maßnahmen

Die Maßnahmen stellen die konkreten, geplanten Handlungen der öffentlichen Verwaltung dar. Die Ziele des Vorhabens sollen durch diese Tätigkeiten erreicht werden. Durch die Darstellung der Maßnahmen wird das „Wie“ der Zielerreichung transparent gemacht.


Überbetriebliche Berufsausbildung – Lehrwerkstätten mit Ausbildungsvertrag über die gesamte Lehrzeit (ÜBA 1) für normale und verlängerte Lehre (ÜBA/IBA)

Beitrag zu Ziel 1

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Bereits orientierte Jugendliche absolvieren die gesamte Lehrzeit in einer Ausbildungseinrichtung oder einer betrieblichen Lehrwerkstätte im erwählten Lehrberuf um letztlich einen Lehrabschluss zu erreichen. Vom Träger (der Ausbildungseinrichtung) wird der Berufsschulbesuch festgelegt und die Betreuung bzw. Verbesserungen der (schulischen) Defizite der TeilnehmerInnen vorgenommen. Die Jugendlichen sind Lehrlingen gleichgestellt. Bei einer allfälligen Übernahme auf einen Lehrplatz in der freien Wirtschaft erfolgt eine Anrechnung, der in der Überbetrieblichen Lehrausbildung absolvierten Zeiten.

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

überplanmäßig erreicht

Überbetriebliche Berufsausbildung – Lehrgänge mit Ausbildungsvertrag kürzer als gesamte Lehrzeit (ÜBA 2) für normale und verlängerte Lehre (ÜBA/IBA)

Beitrag zu Ziel 1

Beschreibung der Ziel-Maßnahme

Für bereits orientierte Jugendliche (Berufsorientierungsmaßnahmen für 2.208 Personen finden vor einem Einstieg in den Lehrgang statt) bzw. TNInnen, die bereits in den Vorjahren in das Projekt eingestiegen sind, wird eine Praktikumsstelle im erwählten Lehrberuf gesucht und gleichzeitig der Berufsschulbesuch festgelegt. Oberste Priorität ist die Vermittlung auf einen Lehrplatz bzw. die Übernahme in ein reguläres Lehrverhältnis in einem Betrieb. Ist dies nicht sofort bzw. in absehbarer Zeit möglich, kann der/die Jugendliche bis zu 12 Monate im Lehrgang verweilen sowie im Anschluss einen Verlängerungslehrgang besuchen, um einen Lehrabschluss zu erreichen. Während der Teilnahme am Lehrgang absolvieren die TeilnehmerInnen mehrere Praktika, 20% der Ausbildungsinhalte werden vom Träger selbst, durch Unterricht an den Schulungsstandorten (in 22 Bezirken Niederösterreichs) vermittelt. In der Zeit zwischen den einzelnen Praktikumsbesuchen wird die Betreuung bzw. Verbesserungen der Defizite ebenfalls durch den Träger vorgenommen. Da die Jugendlichen Lehrlingen gleichgestellt sind, erfolgt bei Übernahme auf einen Lehrplatz in der freien Wirtschaft eine Anrechnung der in der Überbetrieblichen Lehrausbildung absolvierten Zeiten.

Zielerreichungsgrad der Ziel-Maßnahme:

überplanmäßig erreicht

Finanzielle Auswirkungen des Bundes (Kalkulation)

Finanzielle Auswirkungen stellen die aufgrund des Regelungs- oder sonstigen Vorhabens anfallenden, monetär zum Ausdruck gebrachten, Auswirkungen dar.

In der folgenden Darstellung sehen Sie auf der rechten Seite die geplanten (Plan) und auf der linken Sie die tatsächlichen angefallenen Kosten (Ergebnis). Unter „Details“ finden Sie eine detaillierte Aufschlüsselung der finanziellen Auswirkungen. Mithilfe der Steuerungsleiste können Sie zwischen den Jahren wechseln beziehungsweise sich die Gesamtzahlen über alle Jahre hinweg ansehen.


Gesamt 2020 - 2022
2020
2021
2022

Aufwände und Erträge – Nettoergebnis

Ergebnis

-24.000

Tsd. Euro

Plan

-39.000

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Werkleistungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Transferaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Personalaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Sonstige Aufwendungen

Ist

24.000

Tsd. Euro

Plan

39.000

Tsd. Euro

Aufwendungen gesamt

Ist

24.000

Tsd. Euro

Plan

39.000

Tsd. Euro

Erträge gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Ergebnis

-19.000

Tsd. Euro

Plan

-13.000

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Werkleistungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Transferaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Personalaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Sonstige Aufwendungen

Ist

19.000

Tsd. Euro

Plan

13.000

Tsd. Euro

Aufwendungen gesamt

Ist

19.000

Tsd. Euro

Plan

13.000

Tsd. Euro

Erträge gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Ergebnis

-4.910

Tsd. Euro

Plan

-13.000

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Werkleistungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Transferaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Personalaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Sonstige Aufwendungen

Ist

4.910

Tsd. Euro

Plan

13.000

Tsd. Euro

Aufwendungen gesamt

Ist

4.910

Tsd. Euro

Plan

13.000

Tsd. Euro

Erträge gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Ergebnis

-90

Tsd. Euro

Plan

-13.000

Tsd. Euro

Erträge

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Werkleistungen

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Betrieblicher Sachaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Transferaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Personalaufwand

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Sonstige Aufwendungen

Ist

90

Tsd. Euro

Plan

13.000

Tsd. Euro

Aufwendungen gesamt

Ist

90

Tsd. Euro

Plan

13.000

Tsd. Euro

Erträge gesamt

Ist

0

Tsd. Euro

Plan

0

Tsd. Euro

Beschreibung der finanziellen Auswirkungen

Die Planung des ÜBA Ausbildungsjahres 2020/21 fiel in die erste Phase der Covid-19 Pandemie, in den ersten Lockdown. Niemand konnte vorhersagen, wie sich das auf die verfügbaren Lehrstellen bei den Unternehmen tatsächlich auswirken würde. Man ging davon aus, dass es notwendig sein würde, die Kapazitäten der ÜBA zu verdoppeln um für den Worst-Case gewappnet zu sein. Tatsächlich war aber kein Anstieg der TeilnehmerInnen zu verzeichnen, sondern sogar ein minimaler Rückgang. Von den ursprünglich reservierten Mittel im Ausmaß von € 39 Mio wurden daher nur € 24 Mio benötigt.

In der Evaluierung behandelte Wirkungsdimensionen

Kinder und Jugend
Gesamtwirtschaft
Konsumentenschutzpolitik
Soziales
Tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern
Umwelt
Unternehmen
Verwaltungskosten für Bürger:innen
Verwaltungskosten für Unternehmen

Kinder und Jugend

Subdimension(en)

  • Sonstige wesentliche Auswirkungen

Im Rahmen der ÜBA Lehrgänge konnten im Jahrgang 2020/21 549 Jugendliche im Anschluss an die Lehrgänge erfolgreich vermittelt werden, sei es auf eine einschlägige Lehrstelle bei einem Betrieb oder als Fachkräfte im Anschluss an die Ausbildung. Insgesamt nahmen im Ausbildungsjahr 2020/21 1670 Personen an Vorbereitungsmaßnahmen zur ÜBA teil und 1846 Personen an Lehrgängen (927 Neueintritte und 919 Verlängerungen).

Gesamtbeurteilung

Für Personen, die beim AMS als lehrstellensuchend vorgemerkt sind, die Schulpflicht abgeschlossen haben und trotz intensiver Bemühungen keine Lehrstelle finden konnten oder eine betriebliche Lehre abgebrochen haben, gibt es die Möglichkeit, eine überbetriebliche Lehrausbildung zu absolvieren. Bei der überbetrieblichen Lehrausbildung wird ein Ausbildungsvertrag nicht mit einem Lehrbetrieb, sondern mit einer Schulungseinrichtung abgeschlossen. Die Ausbildung wird dann entweder von der Schulungseinrichtung selbst übernommen (ÜBA 1)oder die Schulungseinrichtung kooperiert mit Betrieben, die das praktische Wissen vermitteln (ÜBA 2). Neben der praktischen Ausbildung in der Schulungseinrichtung oder den kooperierenden Betrieben erfolgt der Besuch der Berufsschule. Gelingt es während der überbetrieblichen Lehre nicht, eine Lehrstelle bei einem Betrieb zu finden, kann die gesamte Lehre überbetrieblich erfolgen und anschließend zur Lehrabschlussprüfung angetreten werden. In allen rechtlichen Belangen sind Lehrlinge, die eine überbetriebliche Lehrausbildung absolvieren, jenen Lehrlingen, die ihre Lehre bei einem Lehrbetrieb absolvieren, gleichgestellt.
Eine Vermittlung auf eine betriebliche Lehrstelle steht insbesondere im Modell ÜBA 2 im Vordergrund, aber auch beim Modell ÜBA 1 ist dies grundsätzlich immer möglich und wünschenswert.
Im Rahmen des Modells ÜBA 1 gab es im Ausbildungsjahr 264 Absolventen, wovon 111 einen positiven Arbeitsmarkterfolg aufweisen konnten, was einem Wert von 42,00 % entspricht. Ursprünglich war der Zielwert aufgrund der Pandemie mit 35% eher gering angesetzt, umso erfreulicher, dass das Ziel trotz der widrigen Umstände und Unsicherheiten übererfüllt werden konnte.

Im Rahmen des Modells ÜBA 2 gab es im Ausbildungsjahr 627 Absolventen, wovon 438 einen positiven Arbeitsmarkterfolg aufweisen konnten, was einem Wert von 69,9 % entspricht. Der geplante Zielwert von 65 % wurde somit übererfüllt. Auch hier wurde der Zielwert aufgrund der Pandemie etwas geringer angesetzt, umso erfreulicher, dass es auch hier der hohe Wert gehalten werden konnte.


Verbesserungspotentiale

Im Zuge der Durchführung und Evaluierung des Vorhabens sind keine Verbesserungspotentiale ersichtlich geworden.


Weitere Evaluierungen

Es werden keine weiteren Evaluierungen durchgeführt.


Weiterführende Informationen