Auch das Jahr 2021 war stark durch die COVID-Pandemie geprägt, die Wirtschaftsakteure haben sich aber auf die geänderten Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen besser eingestellt, weshalb es 2021 zu einer kräftigen Konjunkturerholung in der Eurozone kam: das BIP-Wachstum der Eurozone betrug 2021 +5,3 %, nach -6,4 % im Jahr 2020 (jeweils real).
Weitreichende budgetäre Maßnahmen und die stark unterstützende Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) haben auch 2021 einen positiven Beitrag zum Wachstum geleistet. Zugleich war 2021 aber auch ein deutlicher Anstieg der Inflationsrate festzustellen (aufgrund von hohen Energiepreisen sowie aufgrund von Lieferkettenproblemen und Materialengpässen). Im Dezember 2021 lag die Euro-Inflation bei 5 % im Jahresvergleich und damit deutlich über dem EZB-Inflationsziel von 2 %.
Der öffentliche Schuldenstand der Eurozone hat sich mit Ende 2021 auf 95,6 % des BIP verringert, nach 97,2 % des BIP Ende 2020. Das Budgetdefizit der Eurozone lag 2021 bei -5,1 % des BIP, nach -7,1 % des BIP im Jahr 2020: mit Ausnahme von Luxemburg verzeichneten alle Euro-Länder im Jahr 2021 Budgetdefizite. Die Defizite lagen zwischen -1 % des BIP (Litauen) und -8 % des BIP (Malta). Zehn Euroländer wiesen 2021 ein Budgetdefizit von mehr als 3 % des BIP auf.
Die Regeln des Stabilitäts- und Wachstumspakts (SWP) blieben auch 2021 ausgesetzt, um alle notwendigen Maßnahmen zur Konjunkturunterstützung und zur Stabilisierung der Gesundheitssysteme zu ermöglichen.
Beitrag zum SDG 8: „Dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, volle und ertragreiche Erwerbstätigkeit und menschenwürdige Arbeit für alle erreichen“
Obwohl die Pandemie zur tiefsten Rezession seit 1945 geführt hat, konnten die negativen Auswirkungen auf Beschäftigung und Arbeitslosigkeit vergleichsweise gering gehalten werden. Zum Ende des Jahres 2021 lag die Arbeitslosigkeit mit 6,4 % im Aggregat um 0,3 %-Punkte unter dem Vor-Pandemiewert und die Beschäftigung in der EU um knapp 800.000 Personen oder 1,1 %-Punkte über dem Vor-Pandemieniveau. Die Erwerbsquote der EU lag 2021 um 0,4 %-Punkte höher als 2019.
Beitrag zum SDG 17: „Umsetzungsmittel stärken und die Globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben“
Die Aussetzung der EU-Fiskalregeln und die Pandemiemaßnahmen wurden EU-weit koordiniert, was ihre Wirksamkeit verbessert hat.