Die Außenwirtschaftspolitik unterstützt Unternehmen bei der Wahrnehmung von Chancen auf internationalen Märkten. Außenwirtschaftsergebnisse werden allerdings auch von in diesem Rahmen nicht steuerbaren Faktoren – wie z.B. Wechselkursschwankungen, konjunkturelle Entwicklungen und Handelskonflikte in Zielmärkten – beeinflusst. Während 2022 die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie mehr und mehr in den Hintergrund traten, prägen seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 geopolitische und humanitäre Aspekte die Entwicklung der Weltwirtschaft. Die europäische Wirtschaft ist besonders von den massiven Energiekostensteigerungen in Folge der kriegsbedingten Rückgänge an russischen Erdgas- und anderen Rohstofflieferungen betroffen. Die hohen Energiekosten verteuerten die Produktion und führten in Europa und darüber hinaus zu einer massiven Beschleunigung der schon vor Kriegsbeginn hohen Inflationsraten. Für die Maßnahmen „Nachhaltige Entwicklung der Exportquote“ und „Nachhaltige Entwicklung des Warenexportanteils in Staaten außerhalb der EU“ wurde das Ziel nichtsdestotrotz erreicht.
Ein zentrales Instrument zur Internationalisierung österreichischer Unternehmen ist die Internationalisierungsoffensive go-international, die das BMAW seit 2003 gemeinsam mit der WKÖ umsetzt. Zur Abfederung der negativen Auswirkungen der anhaltenden COVID-19 Pandemie und des Krieges in der Ukraine wurde neben dem weiteren Ausbau der digitalen Unterstützungsmaßnahmen von go-international (IO-VII) – Laufzeit 1. April 2021 bis 31. März 2023 – ein Ukraine/Russland/Belarus Servicepaket implementiert, um betroffene Unternehmen bei der Erschließung von Alternativmärkten zu unterstützen.
Die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verschlechterten die internationalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den österreichischen Außenhandel. Die dämpfenden Effekte gewannen aber erst verzögert die Oberhand. In der ersten Jahreshälfte 2022 nahmen die Warenexporte und -importe trotz der gestiegenen Unsicherheiten und Preissteigerungen noch deutlich zu. Wichtige Gründe dafür waren hohe Auftragsbestände der Sachgütererzeugung, die aufgrund von Lieferengpässen weniger schnell als üblich abgebaut wurden sowie der Aufbau von Vorsorgelagern und hohe Energieimporte. Danach flachte die Dynamik ab und die weiteren Steigerungen waren vor allem preisgetrieben.
Das Wirkungsziel „Stärkung der österreichischen Außenwirtschaft“ unterstützt das SDG-Ziel 8.2 „Eine höhere wirtschaftliche Produktivität durch Diversifizierung, technologische Modernisierung und Innovation erreichen, einschließlich durch Konzentration auf mit hoher Wertschöpfung verbundene und arbeitsintensive Sektoren“.