Die festgelegten Handlungsfelder der FTI-Strategie 2030 sind darauf ausgerichtet, nachhaltiges Wachstum und stärkere Resilienz des gesamten Wirtschaftssystems sicherzustellen und beruht auf einem klaren Bekenntnis zu Effizienz und Outputsteigerung sowie zur umfassenden Nutzung der Möglichkeiten eines gemeinsamen Europas, so beispielsweise durch das weltweit größte zusammenhängende Forschungsrahmenprogramm „Horizon Europe“ (2021-2027) und einer aktiven Beteiligung Österreichs am Europäischen Forschungsraum (ERA). Die Pakte gewährleisten dabei eine nachhaltige Finanzierungs- und Planungssicherheit im drei Jahres Abstand gemäß FoFinaG und beinhalten konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele und festgelegten Handlungsfelder. Zu den Wirkungen der zentralen Akteure des österreichischen Forschungs- und Forschungsförderungssystems wird jährlich im Rahmen eines ausführlichen Monitorings im Forschungs- und Technologiebericht (FTB) entsprechend berichtet. Dieser Bericht zeigt aktuelle Entwicklungen im FTI-Bereich und schafft einen Überblick zur Umsetzung der FTI-Strategie 2030, des FTI-Pakts 2021-2023 und weiteren FTI-relevanten Teilstrategien.
Der ERC (European Research Council) ist eine Institution zur Förderung der Grundlagenforschung, die von der Europäischen Kommission gegründet wurde. Er verwaltet ein weltweit anerkanntes Förderprogramm, das als Teil der EU Forschungsrahmenprogramme ausschließlich nach wissenschaftlichen Exzellenzkriterien Förderungen für Pionierforschung vergibt. Die erfolgreiche Performance österreichischer Universitäten und außeruniversitärer Forschungseinrichtungen bei der Einwerbung der prestigeträchtigen ERC Grants (31.4.1) konnte auch im Jahr 2023 fortgesetzt werden. Das in der FTI-Strategie 2030 definierte Ziel, einen Platz unter den Top 10 zu belegen, wurde somit bereits erfüllt. Auch in der differenzierten Betrachtung der einzelnen ERC-Grants liegt Österreich stets in den Top 10. Die Kennzahl 31.4.5 „Beteiligungsanteil an EU-Forschungsrahmenprogrammen“ misst sehr direkt die Wettbewerbsfähigkeit des österreichischen Forschungssystems im internationalen Vergleich. Der Indikator zeigt den Anteil an Beteiligungen im EU-Forschungsrahmenprogramm der österreichischen Akteure der beiden Organisationstypen „HES“ (Higher Education) und „REC“ (Research Organisation) an der Summe der Beteiligungen dieser beiden Organisationstypen (aus allen Staaten). Im Vergleich zu anderen Staaten bezieht Österreich hierbei eine gute Position: Gemessen an der relativen Beteiligung liegt Österreich EU-weit an 10. Stelle (Stand 2022). Durch eine verbesserte innerösterreichische Koordinierung und Schwerpunktbildung können kritische Größen erreicht werden, die das Erhalten der internationalen Konkurrenzfähigkeit ermöglichen.
Insgesamt gehört Österreich – gemessen am relativen Anteil Österreichs am EU-Budget (31.4.2 EU-Rückfluss-Indikator) – zu den Nettoprofiteuren der EU-Forschungsförderung (EU-Forschungsrahmenprogramme). Im aktuellen EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizon Europe“ konnte Österreich bereits 1,026 Mio. € erfolgreich einwerben (Stand April 2024).
Durch die ERA-Dialoge, die im Auftrag des BMBWF durch die FFG mit den Universitäten durchgeführt werden, werden die Potentiale und Möglichkeiten für eine Teilnahme an Horizon Europe ausgelotet. Durch strategische Analysen der Stärken, Netzwerke und Voraussetzungen der interessierten Organisationen und die entsprechende Ableitung von Maßnahmen kann der Teilnahmeerfolg an Horizon Europe erhöht werden.
Ein Fokus in Horizon Europe liegt klar bei den gesellschaftlichen Herausforderungen und den fünf festgelegten EU-Missionen. Diese thematische Breite erfordert eine verstärkte sektor- und disziplinenübergreifende Zusammenarbeit. Daher wurde die FFG seitens BMBWF für die nationale Umsetzung der fünf EU-Missionen mit der Einrichtung und dem Betrieb einer „Mission Management Unit (MMU)“ beauftragt, die daher einen bedeutenden Baustein im Rahmen der Gesamtgovernance zur nationalen Umsetzung der Missionen darstellt.
Auf Initiative des BMBWF investiert Österreich mit Mitteln des Aufbau- und Resilienzplans NEXTGenerationEU 107 Millionen Euro in die Quantenforschung und -technologien. Die Forschungsförderungsgesellschaft FFG und der Wissenschaftsfonds FWF arbeiten dabei in der Fördervergabe eng zusammen. Internationale Qualitätsmaßstäbe bestimmen auch die Publikationen des FWF (peer-reviewed), die aus FWF-Projekten resultieren (31.4.3).
Das Wirkungsziel 4 trägt somit zur nachhaltigen Entwicklung der SDG-Ziele der UN-Agenda 2030 bei, insbesondere zu den Unterzielen 4.3 „Bis 2030 den gleichberechtigten Zugang aller Frauen und Männer zu einer erschwinglichen und hochwertigen fachlichen, beruflichen und tertiären Bildung einschließlich universitärer Bildung gewährleisten“ und 9.5 „Die wissenschaftliche Forschung verbessern und die technologischen Kapazitäten der Industriesektoren in allen Ländern und insbesondere in den Entwicklungsländern ausbauen und zu diesem Zweck bis 2030 unter anderem Innovationen fördern und die Anzahl der im Bereich Forschung und Entwicklung tätigen Personen je 1 Million Menschen sowie die öffentlichen und privaten Ausgaben für Forschung und Entwicklung beträchtlich erhöhen“.