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WIRKUNGSZIEL

Hebung des tertiären Bildungsniveaus

Qualitäts- bzw. kapazitätsorientierte sowie Bologna-Ziele-konforme Erhöhung der Anzahl der Bildungsabschlüsse an Universitäten, Fachhochschulen und Privatuniversitäten.

2019
Wirkungsziel überwiegend erreicht

Kennzahlen

Wirkungsziele werden durch die Festlegung von Kennzahlen beurteilbar gemacht und durch Zielwerte näher bestimmt. Bei den Kennzahlen handelt es sich um quantitative Messgrößen, die direkt oder indirekt Auskunft über die Erreichung eines Wirkungsziels geben.


Maßnahmen

Zur Erreichung der gesetzten Wirkungsziele werden konkrete Maßnahmen eingesetzt.

Unter einer Maßnahme wird ein bestimmtes Bündel an Tätigkeiten verstanden, das durch die Mitarbeiter:innen des Ressorts beziehungsweise durch vom Ressort beauftragte Stellen erbracht wird. Bei den Maßnahmen kann es sich um Vorhaben, Aktivitäten und Projekte handeln, die auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt sind. Ebenso können aber auch die Kernleistungen eines Ressorts dargestellt werden.


Gesamtbeurteilung des Wirkungsziels und der Umfeldentwicklungen

Von 2013 bis 2019 stieg die Anzahl der Abschlüsse an Universitäten, Fachhochschulen und Privatuniversitäten (Kennzahl 31.1.1) von 50.871 auf 55.520 Abschlüsse an, somit konnte eine deutliche Expansion der tertiären Abschlüsse erzielt werden. Zur Sicherstellung der Zielerreichung wurde die Erhöhung der Studienabschlüsse in den Leistungsvereinbarungen mit den Universitäten (Periode 2019–2021) verankert. Neben den Universitäten soll auch im zweiten großen tertiären Bildungssektor, dem FH-Sektor, ebenfalls ein höheres Maß an Abschlüssen erreicht werden, weswegen die Anzahl der bundesfinanzierten Plätze in den letzten Jahren immer weiter ausgebaut wurde. Die beständige Ausweitung der Kapazitäten sowohl an den Universitäten als auch an den Fachhochschulen wird nicht nur dazu beitragen, dass die Anzahl der Absolventinnen und Absolventen in den nächsten Jahren auf diesem hohen Level bleiben wird, sondern auch die Qualität der Abschlüsse wird entsprechend ansteigen. Besonders erfreulich ist auch die Entwicklung der Tertiärquote (31.1.2), die im Jahr 2013 noch 39,3 % betrug, denn sie verzeichnete 2019 im Jahresdurchschnitt der 30- bis 34-Jährigen in Österreich 42, 4 % und liegt somit über dem EU (27) Durchschnitt von 40,3 %. Insgesamt verfügten damit in Österreich in dieser Alterskohorte rund 253.000 Personen über einen tertiären Bildungsabschluss, darunter 119.000 Männer und 134.000 Frauen. Ähnlich wie bei den Studienabschlüssen beleuchtet auch die Tertiärquote das heimische Bildungsniveau, um über den wichtigen Standortfaktor des Durchdringungsgrades höherer Bildung in der Gesamtbevölkerung Auskunft geben zu können. Die Kennzahl der durchschnittlichen Höhe der Studienbeihilfe (31.1.3) hingegen zielt auf die soziale Dimension des Wirkungsziels ab. Die Kennzahl hatte in den letzten Jahren einen kontinuierlichen Anstieg von Euro 4.170 (2010) auf Euro 6.020 (2019), womit die tatsächliche Höhe über dem Zielwert liegt. Gründe dafür sind Erhöhungen für bestimmte Studierendengruppen durch die Novellen 2014 und 2016 (Erhöhungen unter Berücksichtigung der Familiensituation sowie Erhöhungen bei älteren Studienbeihilfebeziehern), vor allem aber die bedeutende Anhebung der Beihilfensätze und der Einkommensgrenzen im Rahmen der Novelle 2017 mit Wirksamkeit ab dem Studienjahr 2017/18. Dabei wird vonseiten der Studienbeihilfenbehörde großes Augenmerk auf eine Entbürokratisierung der Prozesse gelegt. So wurden im Studienjahr 2018/19 mehr als die Hälfte (62 %) aller Erstanträge online gestellt. Eine umfassende Studienberatung ist ein wichtiger Baustein für die Studienwahl, die den fachlichen und persönlichen Neigungen der Studierenden am besten entspricht. Falsche Erwartungshaltungen und unzureichende Informationen vor Studienbeginn führen häufig zu Studienabbrüchen (Dropouts). Durch umfassende Information für möglichst viele Studieninteressierte vor Beginn des Studiums soll eine bewusstere und damit erfolgreichere Auseinandersetzung mit dem Thema Studium bewirkt werden. Auch die Rekrutierungsquote (31.1.5) beleuchtet die soziale Dimension des Wirkungsziels, wobei hier eher eine systemische Betrachtungsweise herangezogen wird. Die Hochschulpolitik setzt strategische Schritte, um eine Verbesserung der Durchmischung auch an bzw. nach der Schnittstelle „Schule – Hochschule“ zu fördern, die in der „Nationalen Strategie zur sozialen Dimension in der Hochschulbildung“ festgelegt wurde. Die Rekrutierungsquote (also der Wahrscheinlichkeitsfaktor zur Studienaufnahme) lag im Studienjahr 2018/19 bei 2,47 und somit schlechter als der Zielwert von 2,26, wofür insbesondere die Zugangssituation an den öffentlichen Universitäten ausschlaggebend ist. Im FH-Sektor, insbesondere bei den berufsbegleitenden Studiengängen, ist der Wahrscheinlichkeitsfaktor zur Studienaufnahme vergleichsweise besser. Nach einer Verschlechterung der Rekrutierungsquote in den letzten zwei Jahren zeichnet sich 2018/19 insgesamt wieder eine positive Trendwende ab. Zusätzlich ist anzumerken, dass rund drei Viertel der Eltern von inländischen Studienanfängerinnen und Studienanfängern keinen Hochschulabschluss haben, d. h. der Anteil potenzieller Bildungsaufsteigerinnen und -aufsteiger ist (auch im internationalen Vergleich) im österreichischen Hochschulsystem relativ hoch. Durch die Kennzahl „20 frequentierteste Studienrichtungen“ wird dem Versuch einer stärkeren Diversifizierung Rechnung getragen. Damit ist einerseits eine ausgeglichene Verteilung der Studierenden auf das gesamte Studienangebot beabsichtigt (Vermeiden von sogenannten „Massenstudien“) sowie andererseits ein Umlenken der Studiennachfrage beispielsweise auf die bislang noch zu wenig nachgefragten MINT-Fächer. Wenngleich es bislang noch nicht gelungen ist, den Anteil der belegten Studien in den Top 20 signifikant zu reduzieren, konnte 2019 eine Verbesserung (-1,1 %) zum Vorjahr erzielt werden. Dies verdeutlicht, dass Abstimmungs- und Koordinierungsprozesse, wie sie im Projekt Zukunft Hochschule, im gesamtösterreichischen Universitätsentwicklungsplan oder in der Universitätsfinanzierung NEU forciert wurden/werden, unbedingt notwendig sind, um einen besser koordinierten Ressourceneinsatz im Hochschulbereich zu gewährleisten. Mit Blick auf die Entwicklung der Kennzahlenwerte dieser 5 Indikatoren lässt sich im Sinne einer Gesamtbeurteilung feststellen, dass eine überwiegende Zielerreichung vorliegt und wir auf einem guten Weg angekommen sind; vor allem der Kern des Wirkungsziels, die Hebung des tertiären Bildungsniveaus, wurde überplanmäßig erreicht.