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WIRKUNGSZIEL

Hebung des tertiären Bildungsniveaus

Qualitäts- bzw. kapazitätsorientierte sowie Bologna-Ziele-konforme Erhöhung der Anzahl der Bildungsabschlüsse an Universitäten, Fachhochschulen und Privatuniversitäten.

2020
Wirkungsziel überwiegend erreicht

Kennzahlen

Wirkungsziele werden durch die Festlegung von Kennzahlen beurteilbar gemacht und durch Zielwerte näher bestimmt. Bei den Kennzahlen handelt es sich um quantitative Messgrößen, die direkt oder indirekt Auskunft über die Erreichung eines Wirkungsziels geben.


Maßnahmen

Zur Erreichung der gesetzten Wirkungsziele werden konkrete Maßnahmen eingesetzt.

Unter einer Maßnahme wird ein bestimmtes Bündel an Tätigkeiten verstanden, das durch die Mitarbeiter:innen des Ressorts beziehungsweise durch vom Ressort beauftragte Stellen erbracht wird. Bei den Maßnahmen kann es sich um Vorhaben, Aktivitäten und Projekte handeln, die auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt sind. Ebenso können aber auch die Kernleistungen eines Ressorts dargestellt werden.


Gesamtbeurteilung des Wirkungsziels und der Umfeldentwicklungen

Die Ausbreitung der Covid-19 Pandemie hat die ganze Welt erschüttert, auch der Hochschulbereich ist nicht verschont geblieben. Auch an allen Hochschulen in Österreich wurde temporär auf Distance-Learning umgestellt. Trotzdem konnte in dieser Zeit die Kontinuität des Lehrens und Lernens so gut wie möglich gewährleistet werden. Die Aufrechterhaltung des Studien-, Prüfungs- und Lehrbetriebes im Distance-Learning-Modus standen bei den gesetzten Maßnahmen des BMBWF im Vordergrund. Die Hochschulen, Lehrenden, Studierenden und Unterstützungseinrichtungen haben diese plötzliche Umstellung der Lehre gut gemeistert. Diese immense Leistung hat einen vielschichtigen Innovations- und Reflexionsprozess angestoßen, der die zukünftige Lehre nachhaltigen gestalten wird.
Mit Blick auf die Entwicklung der Kennzahlenwerte des Wirkungsziels 1 sowie den gesetzten Maßnahmen auf Globalbudgetebene lässt sich im Sinne einer Gesamtbeurteilung feststellen, dass eine überwiegende Zielerreichung vorliegt und wir auf einem guten Weg angekommen sind. Dies verdeutlicht, dass Abstimmungs- und Koordinierungsprozesse, wie sie im Projekt Zukunft Hochschule, im gesamtösterreichischen Universitätsentwicklungsplan oder in der Universitätsfinanzierung NEU forciert wurden/werden, unbedingt notwendig sind, um einen besser koordinierten Ressourceneinsatz im Hochschulbereich zu gewährleisten.
Zur Sicherstellung der Zielerreichung wurde die Erhöhung der Studienabschlüsse in den Leistungsvereinbarungen mit den Universitäten (Periode 2019–2021) verankert. Neben den Universitäten soll auch im zweiten großen tertiären Bildungssektor, dem FH-Sektor, ebenfalls ein höheres Maß an Abschlüssen erreicht werden, weswegen die Anzahl der bundesfinanzierten Plätze in den letzten Jahren immer weiter ausgebaut wurde. Die beständige Ausweitung der Kapazitäten sowohl an den Universitäten als auch an den Fachhochschulen wird nicht nur dazu beitragen, dass die Anzahl der Absolvent/innen (31.1.1). in den nächsten Jahren auf diesem hohen Level bleiben wird, sondern auch die Qualität der Abschlüsse wird entsprechend ansteigen. Ähnlich wie bei den Studienabschlüssen beleuchtet auch die Tertiärquote (31.1.2) das heimische Bildungsniveau, um über den wichtigen Standortfaktor des Durchdringungsgrades höherer Bildung in der Gesamtbevölkerung Auskunft geben zu können. Die Kennzahl der durchschnittlichen Höhe der Studienbeihilfe (31.1.3) hingegen zielt auf die soziale Dimension des Wirkungsziels ab. Im Zuge der Covid-19-Krisenbewältigung wurde das Sommersemester 2020 als „neutrales Semester“ in Hinblick auf die Studienförderung definiert. Dadurch verlängern sich die Anspruchsdauer für Studienbeihilfe sowie andere anspruchsrelevante Fristen um ein Semester. Auch die Psychologische Studierendenberatung hat mit dem ersten Lockdown im März 2020 die online-Angebote massiv ausgebaut und bietet online-Beratung,-Therapie sowie online-Gruppen als Ersatz für Präsenzbegegnungen an. Durch die starke Nachfrage in diesem Bereich wurden auch personelle Ressourcen mobilisiert und Personalaufstockungen durchgeführt, um die Betreuung der Studierenden bestmöglich gewährleisten zu können. Eine umfassende Studienberatung ist ein wichtiger Baustein für die Studienwahl. Die Projekte „18plus – Berufs- und Studienchecker“ sowie die ÖH betreuten Personen im Rahmen der „ÖH-MaturantenInnenberatung“ sowie „Studieren probieren“ wurden aufgrund der Covid-19 Pandemie und den einhergehenden temporären Homeschooling-Maßnahmen entsprechend erschwert.
Auch die Rekrutierungsquote (31.1.5) beleuchtet die soziale Dimension des Wirkungsziels, wobei hier eher eine systemische Betrachtungsweise herangezogen wird. Die Hochschulpolitik setzt strategische Schritte, um eine Verbesserung der Durchmischung, auch an bzw. nach der Schnittstelle „Schule – Hochschule“ zu fördern, die in der „Nationalen Strategie zur sozialen Dimension in der Hochschulbildung“ festgelegt wurde. Durch die Kennzahl „20 frequentierteste Studienrichtungen“ wird dem Versuch einer stärkeren Diversifizierung Rechnung getragen. Damit ist einerseits eine ausgeglichene Verteilung der Studierenden auf das gesamte Studienangebot beabsichtigt (Vermeiden von sogenannten „Massenstudien“) sowie andererseits ein Umlenken der Studiennachfrage beispielsweise auf die bislang noch zu wenig nachgefragten MINT-Fächer. Auch durch eine möglichst breite Verankerung des Bewusstseins für Wissenschaft und Forschung in der Bevölkerung, insbesondere auch schon bei Kindern und Jugendlichen, werden tertiäre Bildungskarrieren wahrscheinlicher gemacht und so der akademische Nachwuchs von klein auf gefördert. Aufgrund der Covid-19 Pandemie musste im Jahr 2020 der Großteil der Formate digital angeboten werden, womit die Kinder- und Jugenduniversitäten sowie die Lange Nacht der Forschung erstmals österreichweit einem viel breiteren Publikum zur Verfügung standen. In Bezug zu den SDG-Nachhaltigkeitszielen, ist das Wirkungsziel 1 dem Unterziel 4.3 „Bis 2030 den gleichberechtigten Zugang aller Frauen und Männer zu einer erschwinglichen und hochwertigen fachlichen, beruflichen und tertiären Bildung einschließlich universitärer Bildung gewährleisten“ zuzuordnen und trägt somit zu den Kernelementen der „Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung“ bei.