Die Position Österreichs als attraktiver Innovationsstandort kann nur sichergestellt werden, wenn das österreichische Forschungssystem beginnend bei der Grundlagenforschung eine kritische Masse an Spitzenforschung aufweist. Die Konkurrenz um die besten Köpfe, vor allem um große Talente hat sich intensiviert, und aufgrund von rezenten Entwicklungen wie dem BREXIT oder dem intensiven Aufholprozess im FTI-System von (ehemaligen) Schwellenländern wie China muss dafür Sorge getragen werden, dass bei den Anstrengungen um die Optimierung des österreichischen Innovationssystems nicht nachgelassen wird. Die Stärkung der Grundlagenforschung im universitären wie außeruniversitären Bereich (FWF, ÖAW, IST Austria) ist die Basis für das Halten oder den Ausbau der Position, die Österreich in den letzten Jahren international eingenommen hat, denn nationale Förderprogramme bilden die Voraussetzung für Spitzenleistungen auf internationalem Niveau, die unter anderem durch das erfolgreiche Einwerben von ERC Grants und das außerordentlich gute Abschneiden beim EU-Rückfluss-Indikator dokumentiert werden.
Die Fokussierung auf die Sicherstellung eines hohen Grades an Spitzenforschung ist für die Positionierung Österreichs als international attraktiver und wettbewerbsfähiger Forschungs- und Innovationsstandort essentiell. Innovation beginnt mit der Grundlagenforschung, die durch eine möglichst breite, diverse und resiliente Forschungsökologie Unterstützung erfährt. Diese wird vor allem auch durch den Ausbau der Förderprogramme des FWF, durch die Forschungsleistungen der ÖAW und des IST Austria garantiert. 2018 konnten die Zielwerte was die Publikationstätigkeit aus FWF-Projekten betrifft signifikant überschritten werden (so wurde aus FWF-Projekten um 20 % mehr publiziert als geplant), und auch der Beitrag des FWF zum Halten von exzellenten jungen Forschenden in Österreich durch seine Projektfinanzierung ist besser ausgefallen als in der Planung als Zielsetzung festgelegt wurde, da um 80 Forschende mehr finanziert werden konnte als geplant war (2 % mehr als erwartet). Diese – schon seit einigen Jahren bestehende – hervorragende Performance der heimischen Grundlagenforschung spiegelt sich auch in den internationalen Erfolgen wider: Durch den kontinuierlich großen Erfolg beim Einwerben von ERC Grants wird der heimischen Forschungslandschaft ein hohes Maß an Exzellenz bescheinigt, die auch international wahrgenommen wurde (siehe Nature Index 2018 – „Austria is a rising star in research“). Die österreichische Forschung hat in Bezug auf diesen Indikator auch im vergangenen Jahr den Zielwert übererfüllt. 2018 belegte Österreich mit 232 Grants innerhalb der EU den 9. Rang nach Anzahl eingeworbener ERC Grants, in Relation zur Bevölkerungsgröße sogar den 6. Platz. Eine gesamtsystemischere Betrachtung bietet der EU-Rückflussindikator, der den relativen Anteil Österreichs an den Forschungsförderausgaben der EU misst. 2018 hat Österreich mit 2,84 % deutlich besser abgeschnitten als die Größe des Landes vermuten lassen würde, was für die Stärke der österreichischen Forschungslandschaft spricht. Das gesetzte Ziel der Sicherstellung der heimischen Spitzenforschung wurde somit übererfüllt, wozu die Maßnahmen des BMBWF beigetragen haben: Sowohl in der neuen Universitätsfinanzierung spielt die Grundlagenforschung eine Rolle, als auch die Unterstützung des Ministeriums bei der Nutzung von europäischen Förderschienen durch Forschungseinrichtungen haben zum Erfolg beigetragen. Durch die (internationale) Sichtbarkeit der Erfolge der heimischen Grundlagenforschung wird ein Grundstein für die weiterhin positive Entwicklung des Standortes Österreich gelegt.