Die staatliche Betriebsansiedlungsagentur Austrian Business Agency (ABA) unterstützt internationale Investoren bei ihren Betriebsansiedlungen in Österreich.
ABA – Invest in Austria betreute 2019 462 internationale Unternehmen bei ihrer Ansiedlung in Österreich. Dies ist der höchste Wert seit der Gründung der ABA im Jahr 1982 und bedeutet im Vergleich zum Vorjahr
einen Anstieg um 30 % (2018: 355). Mit dem Jahresergebnis ist eine Investitionssumme von 1,85 Mrd. Euro verbunden, was einem absoluten Rekord und einem Zuwachs von 152 % gegenüber 2018 (734 Mio. Euro) entspricht. Die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze liegt mit 4.896 bei einem Plus von 70 % im Vergleich zu 2018 (2.888).
Deutschland bleibt mit 31 % der realisierten Projekte bei weitem der wichtigste Markt für die ABA, gefolgt von Italien mit 10 % und der Schweiz mit 6 %. Dahinter kommen 2019 UK und USA mit jeweils 5 %. Wenn man den CEE/SEE-Raum (mittel- und osteuropäische Staaten) gesamt betrachtet, so kamen 19 % der Projekte aus diesem Gebiet. Die stärksten Länder sind dort wiederum unsere Nachbarn Ungarn und Slowenien (jeweils 14), gefolgt von der Slowakei und Tschechien mit jeweils elf Projekten.
Von den angesiedelten Unternehmen betreiben 66 (2018: 32) am Standort Österreich Forschung und Entwicklung und 43 (2018: 29) Unternehmen sind Produktionsunternehmen. Unter den Branchen bleiben IT/Telekom/Software (68) und wirtschaftsnahe Dienstleistungen (55) am häufigsten vertreten, gefolgt von Vertriebsniederlassungen und personennahen Dienstleistungen. 28 (2018: 22) ausländische Startups entschieden sich 2019 für den Wirtschaftsstandort Österreich.
Im Bereich der Lehrlingsausbildung haben die einzelnen Maßnahmen und Aktivitäten dazu beigetragen, dass die Lehre nach wie vor ein attraktiver Ausbildungsweg für die Jugendlichen ist. Die Zahl der Lehrlinge im ersten Lehrjahr (Lehranfänger/innen) stieg zwischen 2016 bis 2018 gegenüber den Vorjahren wieder an. 2019 gingen sie um -1,5 % zurück. Derzeit noch zum Teil unterrepräsentierte Gruppen (z. B. Jugendliche mit Migrationshintergrund, Frauen in untypischen Berufen, ältere Personen sowie Personen mit AHS Matura) werden durch verschiedene Maßnahmen und Angebote in den folgenden Jahren gezielt angesprochen und unterstützt. Darüber hinaus wurde der Prozess der Lehrberufsentwicklung überarbeitet, um insbesondere die Berufsbilder kompetenzorientiert und zukunftsfit zu gestalten und um damit die Lehre attraktiver für Unternehmen, Jugendliche und junge Erwachsene zu machen. Die Zahl der Lehrlinge ist ein Indikator für Investitionen in Humanressourcen. Insbesondere aufgrund der demografischen Entwicklung (sinkende Zahl der 15-Jährigen seit 2007) wurde es für Unternehmen zunehmend schwieriger, Jugendliche für die Ausbildung zu finden. In diesem Zusammenhang stellt auch das regionale Skills-Ungleichgewicht eine Herausforderung dar, da in den westlichen Bundesländern, wo die Lehrlingsausbildung traditionell stärker verankert ist als insbesondere in Wien, offene Lehrstellen teilweise nicht besetzt werden können. Zielgruppenspezifisch zeigt sich auch, dass die Lehre als Ausbildungsweg bei Älteren sowie Personen mit Migrationshintergrund unterrepräsentiert ist. Dennoch bleibt die Lehre auch weiterhin quantitativ der bedeutendste Ausbildungsweg auf Ebene der 10. Schulstufe (Schuljahr 2017/2018: 36,5 % der Schüler/innen) und behält damit ihren Stellenwert für die Ausbildung von Fachkräften in Österreich. (Details der Entwicklungen sind u. a. im Forschungsbericht „Lehrlingsausbildung im Überblick 2019 – Strukturdaten, Trends und Perspektiven“, Dornmayer / Nowak, Herausgeber: ibw, Wien 2019 dargestellt). Die Entwicklung der Lehre insgesamt wird insbesondere auch durch die einzelnen Kennzahlen im Globalbudget zu Maßnahme 40.01 („Erstellung und Weiterentwicklung von Berufsbildern und Entwicklung von Instrumentarien zur Unterstützung für die Unternehmen bei der Lehrlingsausbildung sowie Förderung der Aufhebung der geschlechtsspezifischen Segregation des Lehrstellenmarktes“) dargestellt.
Mit der Erhöhung der Nutzung der bestehenden digitalen Angebote von dem „Gewerbeinformationssystem Austria“ (GISA) wird eine stärkere Durchdringung der Öffentlichkeit mit Gewerbeinformationen angestrebt. Diese Transparenz sorgt unmittelbar dafür, dass der Standort Österreich durch verlässliche Partnerinformationen an Attraktivität gegenüber Standorten gewinnt, in denen solche behördliche Transparenz und Verlässlichkeit nicht gegeben ist. Die Zahl der Abfragen ist daher ein Indikator für die effektiv gewonnene Transparenz der Gewerbeinformationen und somit ein wesentlicher Indikator für die Entwicklung der Wirtschaftsfreundlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes. Die positive Entwicklung ist vor allem darauf zurückzuführen, dass GISA nunmehr seit 5 Jahren stabil verlässliche Services bietet und langsam der allgemeine Bekanntheitsgrad dieser Services zunimmt. Überdies wurde im Oktober 2018 das Pauschalreiseveranstalterverzeichnis in das GISA integriert, weshalb nunmehr die vorher in einem gesonderten Register vorhandenen Insolvenzabsicherungsinformationen für Pauschalreiseveranstalter im GISA gemeinsam mit den anderen Gewerbeinformationen verfügbar sind und naturgemäß auch zusätzliche Abfragen des GISA durch interessierte Reisekund/innen im Jahr 2019 die Folge waren.