Das Gleichstellungsziel „Ausgeglichenes Geschlechterverhältnis bei den Schülerinnen und Schülern in den höheren land- und forstwirtschaftlichen Schulen“ wird – bezogen auf den im Jahr 2019 angestrebten Erfolg – auf Grundlage der überplanmäßigen Erreichung der Kennzahlen des Anteils der Schülerinnen und Schüler und des Anteils der Maturantinnen und Maturanten sowie der zur Gänze umgesetzten Bewerbungs-Maßnahme insgesamt mit „zur Gänze erreicht“ beurteilt. Bei den Verhandlungen mit den Lehrlings-Fachausbildungs-Stellen der Bundesländer zur Vorbereitung zur (zusätzlichen bzw. alternativen) Verleihung der Facharbeiterin bzw. des Facharbeiters Landwirtschaft an Absolventinnen und Absolventen der Fachrichtung „Landwirtschaft und Ernährung“ ist es zu einer Einigung mit der land- und forstwirtschaftlichen Lehrlings- und Fachausbildungsstelle Oberösterreich (LFA OÖ) gekommen. Die Verhandlungen mit den anderen Lehrlings-Fachausbildungs-Stellen laufen weiter. Zwar wurde der Start für die Erweiterung des Bildungsangebotes an den höheren land- und forstwirtschaftlichen Schulen verzögert, aber die Vorarbeiten laufen und die neue Fachrichtung „Lebensmittel und Biotechnologie“ beginnt im Herbst 2020. Mit dem Angebot der zusätzlichen Fachrichtung sollen auch insbesondere Schulabgängerinnen der Sekundarstufe I gewonnen werden. Für diese Zielgruppe wurden 2019 weitere Bewusstseinsbildungsmaßnahmen zur Attraktivierung des höheren land- und forstwirtschaftlichen Schulwesens auf mehreren Ebenen durchgeführt. In Tageszeitungen wurden Inserate geschalten. Es wurden Plakate mit Schülerinnen als Protagonistinnen entworfen, die zur Verteilung an Schulen gelangten. Auf social media wurden die Inserate, Plakate und Videos zur Bewerbung des land- und forstwirtschaftlichen Schulwesens und zur Bewusstseinsbildung geteilt.
Externe Einflussfaktoren bestimmen in einem großen Ausmaß die Entscheidung für einen Schulbesuch. Ein wesentlicher Faktor für die Rahmenbedingungen des Wirkungsziels sind die demografischen Entwicklungen in den Regionen: Zuwanderung, Abwanderung und die Entwicklung der Geburtenrate. All das hat Auswirkungen auf den Schulbesuch von Mädchen und Burschen. Weiters ist die wirtschaftliche Entwicklung ein Faktor – ob junge Menschen im ländlichen Raum in Lehrberufe gehen oder eine schulische Ausbildung anstreben. Ein zusätzlicher Einflussfaktor für die Schulen des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus ist das schulische Angebot von anderen Schultypen. Daher ist es wichtig, moderne und innovative Ausbildungen anzubieten, um sich vom Mitbewerb abzuheben.
Die land- und forstwirtschaftlichen Schulen sind in ganz Österreich verteilt, vorwiegend im ländlichen Raum. An allen Schulstandorten stehen Internatsplätze für Schülerinnen und Schüler zur Verfügung. Mit den elf höheren land- und forstwirtschaftlichen Schulen stehen Kompetenzzentren für unsere ländliche Jugend zur Verfügung, wo sie die heimische Land- und Forstwirtschaft weiterentwickelt, damit sie auch in Zukunft innovativ, naturnah und produzierend bleibt. Von den elf Schulstandorten haben fünf Standorte neben dem Schulbetrieb ein Forschungszentrum.
Ein Schwerpunkt, der im Jahr 2019 intensive Beachtung fand, ist die Digitalisierung im Unterricht. Neue Technologien und Medien werden schon jetzt in den höheren land- und forstwirtschaftlichen Schulen in den verschiedensten Bereichen eingesetzt. Ein Kernpunkt ist etwa die Erfassung, Verarbeitung und Aufbereitung digitaler Daten – mit Hilfe von Drohnen und Satellitenbildern – und deren Nutzbarmachung für die Landwirtschaft. Auch im Bereich der Landtechnik werden vielfältige Einsatzmöglichkeiten getestet.