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WIRKUNGSZIEL

Stärkung und nachhaltige Entwicklung des Tourismusstandortes Österreich

Stärkung und nachhaltige Entwicklung des Tourismusstandortes Österreich

2024
Wirkungsziel überplanmäßig erreicht

Kennzahlen

Wirkungsziele werden durch die Festlegung von Kennzahlen beurteilbar gemacht und durch Zielwerte näher bestimmt. Bei den Kennzahlen handelt es sich um quantitative Messgrößen, die direkt oder indirekt Auskunft über die Erreichung eines Wirkungsziels geben.


Maßnahmen

Gesamtbeurteilung des Wirkungsziels und der Umfeldentwicklungen

Trotz anhaltender schwieriger Rahmenbedingungen hat sich der Tourismus auch im Kalenderjahr 2024 als essenzielle Konjunkturstütze erwiesen. So wurde ein neuer Höchstwert an Gästeankünften (46,72 Mio.) und Nächtigungen (knapp 154,32 Mio.) verzeichnet. Damit lag die Nächtigungsnachfrage um 1 % über dem bisherigen Spitzenwert von 2019 und das Ergebnis 2022 wurde um 12,7 % sowie das mittelfristige Vorkrisenniveau der Jahre 2015 bis 2019 (Ø 144,6 Mio. Nächtigungen) um 6,7 % übertroffen. Es konnte sowohl die Binnennachfrage 2024 mit 40,26 Mio. Nächtigungen (+0,8 %) als auch die Nachfrage der internationalen Quellmärkte (+1,1%) im Vergleich zum präpandemischen Niveau leicht gesteigert werden.
Nach den Einbrüchen in den Jahren 2020 und 2021 hat sich der touristische Arbeitsmarkt bereits in den letzten drei Jahren wieder normalisiert. Das Beschäftigungsniveau lag bereits 2023, trotz leicht steigender Arbeitslosigkeit, über dem Vorkrisenniveau 2019. Ein erneuter Zuwachs bei der Beschäftigung, eine hohe Zahl an offenen Stellen und ein im Vergleich zu 2019 niedriges Niveau der Arbeitslosigkeit stehen für die positive Entwicklung in der Branche. Der steigende Arbeitskräftebedarf ist auf der anderen Seite für Unternehmen eine große Herausforderung, da sich die Suche nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiterhin schwierig gestaltet. Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten lag im Jahresdurchschnitt 2024 mit 226.765 Personen auf dem höchsten Stand der letzten zehn Jahre. Im Vergleich zum Vorjahr waren im Beherbergungs- und Gaststättenwesen um 2.054 bzw. 0,9 % mehr Personen beschäftigt. Aufgrund der guten Arbeitsmarktlage und der nach wie vor großen Nachfrage nach Arbeitskräften lag der Fokus der aktiven Arbeitsmarktpolitik auch 2024 primär auf der Vermittlung von Arbeitskräften und der Besetzung offener Stellen. 2024 konnten 78.428 offene Stellen (+0,4 % gegenüber 2023) und 4.463 offene Lehrstellen (+0,9 % gegenüber 2023) über das Arbeitsmarktservice (AMS) besetzt werden.
Die Kennzahlen zum Wirkungsziel sowie auch die Kennzahlen zur entsprechenden Globalbudget-Maßnahme (Stärkung der Zukunftsfähigkeit der österreichischen Tourismusbranche durch gezielte Anreize für Investitionen und Kapitalbildung für die klein strukturierten heimischen Tourismusbetriebe im Rahmen der gewerblichen Tourismusförderung des Bundes, durch kontinuierliche Aktivitäten der Österreich Werbung (ÖW) und durch strategische Aktivitäten des Bundes auf nationaler und internationaler Ebene nach Maßgabe des „Plan T – Masterplan für Tourismus“) zeichnen ein weitestgehend positives Bild, das jedoch angesichts aktueller wirtschaftlicher und geopolitischer Herausforderungen unter Druck geraten könnte. So zeigt beispielsweise die Maßnahmenkennzahl „Substanzausweitung in der investierenden Qualitätshotellerie“ für 2024 mit 12,81 zwar eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr (10,89), die jedoch weiterhin als zurückhaltend beschrieben werden kann. Die Maßnahmenkennzahl „Ankünfte ausländischer Gäste“ zeigt, dass der Tourismus nach der COVID-19-Pandemie eine erstaunliche Resilienz an den Tag gelegt hat. Nach Jahren der konstanten Erholung konnte im Jahr 2024 mit 32,2 Mio. ausländischer Gästeankünften bereits das bisher beste Ergebnis aus dem Jahr 2019 (31,9 Mio.) übertroffen werden.
Im Jahr 2019 wurde der „Plan T – Masterplan für Tourismus“ für die Tourismuspolitik auf Bundesebene präsentiert, der nun nach Maßgabe des Regierungsprogramms 2025-2029 unter Einbeziehung relevanter Stakeholder weiterentwickelt werden soll. Der Plan T bleibt mit den ergänzenden Aktionsplänen daher auch in Zukunft Leitlinie der Tourismuspolitik. Die darin festgeschriebenen Zielsetzungen zur Weiterentwicklung eines nachhaltigen und verantwortungsbewussten Tourismus decken sich insbesondere mit den Unterzielen 8.3 und 8.9 des SDGs „Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern“. Darüber hinaus werden auf Basis des „Plan T – Masterplan für Tourismus“ laufend strategische Aktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit gesetzt, die unter anderem Beiträge zu den SDG-Unterzielen 12.6 (Die Unternehmen, insbesondere große und transnationale Unternehmen, dazu ermutigen, nachhaltige Verfahren einzuführen und in ihre Berichterstattung Nachhaltigkeitsinformationen aufzunehmen) und 12.8 (Bis 2030 sicherstellen, dass die Menschen überall über einschlägige Informationen und das Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung und eine Lebensweise in Harmonie mit der Natur verfügen) leisten.