Die land- und forstwirtschaftlichen Schulen sind in ganz Österreich verteilt, vorwiegend im ländlichen Raum. Mit den elf höheren land- und forstwirtschaftlichen Schulen stehen Kompetenzzentren für unsere ländliche Jugend zur Verfügung, wo sie die heimische Land- und Forstwirtschaft weiterentwickelt, damit sie auch in Zukunft innovativ, naturnah und produzierend bleibt. Von den elf Schulstandorten haben fünf Standorte neben dem Schulbetrieb ein Forschungszentrum. Die höheren Schulen des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus leisten einen wichtigen Beitrag für den Erhalt und die Sicherung unseres Lebensraumes. Fast 80 % der österreichischen Bevölkerung leben in ländlichen Regionen. Die Entwicklung im ländlichen Raum voranzubringen, bedeutet die Entwicklung Österreichs voranzubringen. Darum müssen wir den ländlichen Raum als attraktiven Wirtschafts-, Arbeits-, Siedlungs- und Erholungsraum weiterhin stärken. So können wir die Zukunftsperspektiven der dort lebenden Menschen absichern.
Ein wesentlicher Faktor für die Rahmenbedingungen des Wirkungsziels ist die Geburtenrate, sie hat Auswirkungen auf den Schulbesuch von Mädchen und Burschen. Weiters ist die wirtschaftliche Entwicklung ein Faktor – ob junge Menschen im ländlichen Raum in Lehrberufe gehen oder eine schulische Ausbildung anstreben. Ein zusätzlicher Einflussfaktor für die Schulen des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus ist das schulische Angebot von anderen Schultypen. Daher ist es wichtig, moderne und innovative Ausbildungen anzubieten, um sich vom Mitbewerb abzuheben.
Das Gleichstellungsziel „Ausgeglichenes Geschlechterverhältnis bei den Schülerinnen und Schülern in den höheren land- und forstwirtschaftlichen Schulen“ wird (bezogen auf den im Jahr 2017 angestrebten Erfolg) auf Grundlage der überplanmäßigen Erreichung der Kennzahlen sowie der zur Gänze umgesetzten Maßnahmen insgesamt mit überplanmäßig erreicht beurteilt. So konnte 2017 die Anzahl der Ausbildungsplätze an den höheren land- und forstwirtschaftlichen Schulen erhöht werden. Durch die Aufstockung um eine zusätzliche Schulklasse können mehr Schülerinnen und Schüler das Ausbildungsangebot des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus annehmen.
Auch die Vorarbeiten für die Erweiterung des Bildungsangebotes an den höheren land- und forstwirtschaftlichen Schulen laufen plangemäß. Zusätzlich zu der Fachrichtung „Landwirtschaft und Ernährung“ wird es im Zuge des Neubaus der HBLFA Tirol ab 2019/20 auch eine inhaltliche Weiterentwicklung geben: Mit dem Angebot der zusätzlichen Fachrichtung „Lebensmittel- und Biotechnologie“ sollen auch insbesondere Schulabgängerinnen der Sekundarstufe I für dieses Angebot gewonnen werden. Für diese Zielgruppe wurden 2017 auch weitere Bewusstseinsbildungsmaßnahmen zur Attraktivierung des höheren land- und forstwirtschaftlichen Schulwesens durchgeführt.