Das Bestreben des Präsidenten des Nationalrates und der Parlamentsdirektion auf Verankerung der Bedeutung der geschlechtergerechten Partizipation ist in der öffentlichen Wahrnehmung stark durch die Außenwirkung des Geschehens im Nationalratsplenum überlagert. Im gegebenen Einflussbereich (siehe Kennzahlen zur Veranstaltungskonzeptionierung, Demokratiewerkstatt, Referent:innen auf Podien) wird die Zielerreichung prioritär behandelt. Unter der Annahme, dass der Besetzung von Podien eine Signalwirkung zukommt, liegt das Bestreben darauf, Frauen als Referentinnen und Expertinnen zu gewinnen. Artikel zu diversitäts- und genderspezifischen Themen in der Zeitschrift „Demokratiewerkstatt aktuell“ leisten bereits bei Kindern und Jugendlichen einen Beitrag zur Sensibilisierung dieser Themen.
Aufgrund der COVID-19-Pandemie konnten etliche der Veranstaltungen nicht wie geplant durchgeführt werden oder mussten wiederum auf 2022 verschoben werden, darunter das Symposium und die Abschlussveranstaltung zum Schwerpunkt Ehrenamt.
Nichtsdestotrotz konnten viele Veranstaltungen live abgehalten werden, wie z. B. die Auftaktveranstaltung zum Schwerpunkt ‚Ehrenamt‘, die Rahmenveranstaltungen zur 5. IPU Weltkonferenz der Parlamentspräsident:innen, die Eröffnung der neuen österreichischen Länderausstellung „ENTFERNUNG – ÖSTERREICH UND AUSCHWITZ“ im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau und die Konferenz ‚Forum Mitteleuropa beim Sächsischen Landtag‘. Weiterhin fanden auch Veranstaltungen in hybrider Mischform oder zur Gänze online statt. Darunter fielen u. a.: die virtuelle Veranstaltung anlässlich des Internationalen Weltfrauentages „Unter Druck – Frauen in der Krise“, die hybride Buchpräsentation „Der politische Aufstieg der Frauen“ von Anton Pelinka, der virtuelle Girls‘ Day, die hybride Auftaktveranstaltung zur Zero Project Konferenz 2021 sowie die virtuelle Diskussionsveranstaltung „Zukunft. Jugend. Europa.“.
Zudem wurde anlässlich des internationalen Brustkrebstages die Jubiläumsveranstaltung „10 Jahre Pink Ribbon am Parlament“ begangen. Im Rahmen der UN-Kampagne „Orange the World“ wurde wie schon in den Jahren davor der Eingang in das Parlament am Josefsplatz als Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen 16 Nächte orange bestrahlt. Die Kampagne findet weltweit jährlich 16 Tage lang vom internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen am 25. November bis zum 10. Dezember, dem internationalen Tag der Menschenrechte, statt. So wird gemeinsam ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen gesetzt und damit zur Enttabuisierung dieses Themas beigetragen.
Der Zielgruppe der Jugendlichen wurde bei der virtuellen Diskussionsveranstaltung „Zukunft. Jugend. Europa.“, dem Projekt „Digitaler Medienkoffer“, dem Online Jugendparlament und dem Girls‘ Day besondere Beachtung geschenkt.
Der an die Interimslokation angepasste Zielwert für jugendliche Besucher:innen in der Demokratiewerkstatt konnte infolge des Ausbleibens der Präsenz-Workshops leider nicht erreicht werden. Erstmals wurden Online-Workshops angeboten. Die aktuelle Auslastung der neuen Online-Angebote übertrifft die Erwartungen und den Zielwert der Präsenzworkshops.
Sämtliche Formate der Demokratiebildung wurden mit Bekanntwerden des Ausbleibens der Präsenzworkshops in Form von Online-Workshops und virtuellen Führungen für die einzelnen Zielgruppen angeboten. Auch Online-Führungen durch die Baustelle des historischen Parlamentsgebäudes konnten zeitgleich in den neuen Regelbetrieb implementiert werden. Erstmals wurde ein Jugendparlament online umgesetzt.
Der Diversitätsaspekt lag bei Veranstaltungen wie ‚50 Jahre Romapolitik. Romnja und Roma in der EU – Chancen und Herausforderungen‘, ‚Arbeit – Inklusion – Informationstechnologie. Perspektivenwechsel in der inklusiven Beschäftigung: Eine Inspiration durch VordenkerInnen und innovative Lösungen‘ ‚Auftaktveranstaltung zur Zero Project Konferenz 2021‘, der Hissung der Regenbogenfahne zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie und dem Empfang für alle Medaillen-Gewinner der Olympischen und Paralympischen Spiele 2021 besonders im Fokus. Zudem wurde der Eingang in das Parlament am Josefsplatz anlässlich dieses Aktionstages „Purple Light Up-Day“ für eine Nacht violett bestrahlt.
Im Rahmen einer künstlerischen Installation am Heldenplatz und verschiedenen Veranstaltungen sollte das Ehrenamt und seine große Bedeutung für unsere Gesellschaft im Rahmen eines thematischen Jahresschwerpunktes beleuchtet werden. Die Installation am Heldenplatz konnte im Mai 2021 eröffnet werden, der für 2021 geplante Veranstaltungsreigen im Ehrenamts-Kontext musste aufgrund der COVID-Situation in das Jahr 2022 verschoben werden. Die Ausstellung selbst widmete sich den verschiedenen Facetten des Ehrenamtes in Österreich und den gesellschaftlich und gesellschaftspolitisch relevanten Aspekten des freiwilligen Engagements in und für Österreich. Um die Ausstellung und die Diskussion zum Thema auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurden diese Inhalte auch digital auf der Parlamentswebsite zur Verfügung gestellt. Im Juni 2021 war es trotz der pandemischen Situation möglich im kleinen Rahmen die Podiumsdiskussion „Freiwilliges Engagement als Fundament unserer Gesellschaft. Corona – Zäsur oder Chance?“ abzuhalten. Das Thema selbst wurde zudem crossmedial eingebunden und auf der bereits erwähnten Landingpage umfassend dargestellt, um trotz diverser COVID-19-Einschränkungen der Öffentlichkeit einen breiten Zugang zu diesem Jahresschwerpunkt zu ermöglichen.
