Die Qualität der Leistungen und Effizienz der Internationalen Finanzinstitutionen (IFIs) kann auch im Evaluierungszeitraum für das BFG 2024 insgesamt als sehr gut bezeichnet werden. Sowohl bei der Weltbank (IBRD und IDA) als auch bei der Afrikanischen Entwicklungsbank und dem Afrikanischen Entwicklungsfonds (AfDB und AfDF) konnten wichtige Entwicklungseffekte erzielt werden.
Das auf den ersten Blick negative Gesamtergebnis bei den Kennzahlen ist vor allem auf die starke Überarbeitung des Resultatsmesssystems der Weltbank zurückzuführen. Diese Überarbeitung fand als Teil des Evolutionsprozesses der Weltbankgruppe (WBG Evolution) statt, die im Evaluierungszeitraum für das BFG 2022 begonnen hat. Die WBG setzt sich dabei zum Ziel, ihre katalytische Rolle zur Ressourcenmobilisierung in der internationalen Gemeinschaft angesichts der großen globalen Herausforderungen (insb. Klima, Pandemien und Fragilität) weiter zu stärken. Bei der in diesem Kontext umgesetzten Überarbeitung des Resultatsmesssystems wurde die Anzahl der Indikatoren stark reduziert, um eine gezieltere Steuerung der Organisation mit Blick auf ausgewählte, aussagekräftigere Messzahlen zu ermöglichen. Diese substanziellen Änderungen wirken sich auf die Berichterstattung zur Wirkungsorientierung aus. Zu allen weiterhin verfügbaren Indikatoren wird im Rahmen der Wirkungsorientierung weiterhin berichtet. Zusätzlich werden ausgewählte neue Indikatoren zur Berichterstattung hinzugefügt, um eine bestmögliche Perspektive auf die operationelle Qualität und organisatorische Effizienz zu bieten. Da es im neuen Resultatsmesssystem keine Zielwerte mehr für Indikatoren gibt, kann ab dem Berichtsjahr für 2024 nur noch zu Veränderungen bei diesen Indikatoren berichtet werden. Bei bereits sehr hohen Werten könnte eine kleine, auf natürliche Fluktuationen rückführbare Verschlechterung auf den ersten Blick die Resultate daher schlechter erscheinen lassen, als sie es tatsächlich sind. Auch bei der Afrikanischen Entwicklungsbank und dem Afrikanischen Entwicklungsfonds (AfDB und AfDF) wird das Resultatsmesssystem derzeit überarbeitet, was sich ab dem Evaluierungszeitraum für das BFG 2025 in den Wirkungsangaben widerspiegeln wird.
Zusätzlich ist anzumerken, dass das Umfeld der Internationalen Finanzinstitutionen (IFIs) in den letzten Jahren von multiplen Krisen wie COVID-19, dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine mit seinen globalen Auswirkungen, sowie den immer stärker spürbaren Auswirkungen des Klimawandels, geprägt war. Diese globalen Herausforderungen stellen auch hohe operationelle und organisatorische Anforderungen an die IFIs. Diese sind auch teilweise in der Resultatsmessung ersichtlich, wie z. B. die Erhöhung der administrativen Kosten in Relation zu den jährlichen Geschäftseinnahmen bei der IBRD oder auch der höhere Anteil an Investitionsprojekten mit Implementierungsschwierigkeiten bei AfDB und AfDF. Im Sinne einer Fehler- und Lernkultur wird gezielt versucht, hier gegenzusteuern, um in Zukunft noch besser auf die Bedürfnisse der Empfängerländer einzugehen und auch unter schwierigen Umständen bestmögliche Entwicklungsergebnisse zu erzielen.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die IFIs auch im Evaluierungszeitraum für das BFG 2024 einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDGs) leisteten. Während durch die Aktivitäten der IFIs so gut wie alle SDGs gefördert werden, sind SDG 1 „Armut in allen ihren Formen und überall beenden“, SDG 10 „Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern“ und SDG 17 „Umsetzungsmittel stärken und die Globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen“ mit ihren Unterzielen besonders hervorzuheben. In Bezug auf die Gleichstellung von Frauen und Männern bringen sich beide Institutionsgruppen (AfDB/AfDF, IBRD/IDA) aktiv ein und setzen sich ambitionierte Ziele. Bei beiden Institutionsgruppen war Österreich auch im Evaluierungszeitraum für das BFG 2024 sehr gut vertreten und konnte einen deutlichen Einfluss auf die Aktivitäten ausüben.