Zur Bestimmung der Einschätzung von Veränderungen wurden die Österreicher/-innen gefragt, ob sich das Zusammenleben mit Zugewanderten in den vergangenen Jahren zum Besseren oder zum Schlechteren verändert hat. Der zugewanderten Bevölkerung wurde die Frage gestellt, ob sich die persönliche Lebenssituation in den vergangenen fünf Jahren verbessert oder verschlechtert hat. Erstmals seit 2014 hat sich die Einschätzung, wie sich das Zusammenleben in der Zeit verändert hat, bei der inländischen Bevölkerung wiederum verbessert: 16 % empfinden eine Verbesserung, 42 % sehen keine Veränderung, und ebenfalls 42 % bewerten das Zusammenleben schlechter als zuvor. Das Meinungsbild ist damit deutlich optimistischer als noch im Vorjahr, als 49 % eine Verschlechterung und nur 12 % eine Verbesserung sahen. Allerdings war die Einschätzung 2014, dem bisher besten Jahr, noch wesentlich positiver: damals sahen 28 % der Befragten eine Verbesserung und ebenfalls 28 % eine Verschlechterung. Die Verbesserung gegenüber dem Vorjahr hängt möglicherweise mit dem Abebben der Flüchtlingszuwanderung ab 2015 bei gleichzeitig verbesserter wirtschaftlicher Lage zusammen. Die befragten Zugewanderten wurden nicht nach der Veränderung der Qualität des Zusammenlebens gefragt, sondern danach, wie sich ihre persönliche Lebenssituation in Österreich in den vergangenen fünf Jahren (bzw. seit Ankunft in Österreich) verändert hat. Wenn eine Verbesserung gesehen wird, dann kann dies auch auf ein verbessertes Zusammenleben zurückgeführt werden.
Österreich hat bei der Integration von Flüchtlingen und Zugewanderten bedeutenden gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen. Am 1. Jänner 2019 lebten laut endgültigen Ergebnissen von Statistik Austria 8.858.775 Menschen in Österreich, um 36.508 Personen (+0,41 %) mehr als zu Jahresbeginn 2018. Wie in den Vorjahren waren knapp
97 % des gesamten Bevölkerungsanstiegs auf die Netto-Zuwanderung aus dem Ausland in Höhe von +35.301 Personen zurückzuführen. Das seit 2017 geltende Integrationsgesetz sieht dazu verpflichtende Integrationsmaßnahmen, insbesondere für Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte, vor. Der Anteil an Frauen in Beratung, Werte- und Orientierungskursen sowie Deutschkursen hat sich seit Inkrafttreten des Gesetzes und durch die mit über 92 % hohe Anzahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmern deutlich erhöht – das weist zudem aus, dass die Integration von Frauen auch weiterhin im Fokus von Integrationsbemühungen stehen muss. Die deutsche Sprache ist vor dem Hintergrund der vielfältigen Integrationsherausforderungen die Grundvoraussetzung, damit Integration in Österreich überhaupt gelingen kann. Dadurch können Menschen am Arbeitsmarkt in Österreich Fuß fassen und in weiterer Folge selbsterhaltungsfähig sein. Von besonderer Bedeutung für die Zukunft ist aber auch die Frage nach der Integrationskraft Österreichs im Hinblick auf eine kulturell wie religiös inhomogener werdende Gesellschaft.