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WIRKUNGSZIEL

Ausgeglichene Geschlechterverhältnisse

2019
Wirkungsziel überwiegend erreicht

Kennzahlen

Wirkungsziele werden durch die Festlegung von Kennzahlen beurteilbar gemacht und durch Zielwerte näher bestimmt. Bei den Kennzahlen handelt es sich um quantitative Messgrößen, die direkt oder indirekt Auskunft über die Erreichung eines Wirkungsziels geben.


Maßnahmen

Zur Erreichung der gesetzten Wirkungsziele werden konkrete Maßnahmen eingesetzt.

Unter einer Maßnahme wird ein bestimmtes Bündel an Tätigkeiten verstanden, das durch die Mitarbeiter:innen des Ressorts beziehungsweise durch vom Ressort beauftragte Stellen erbracht wird. Bei den Maßnahmen kann es sich um Vorhaben, Aktivitäten und Projekte handeln, die auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt sind. Ebenso können aber auch die Kernleistungen eines Ressorts dargestellt werden.


Gesamtbeurteilung des Wirkungsziels und der Umfeldentwicklungen

Frauen sind an öffentlichen Universitäten insbesondere in wissenschaftlichen Führungspositionen nach wie vor unterrepräsentiert – eine gläserne Decke für Frauen ist vorhanden. Deutliche Fortschritte sind bezüglich der Präsenz von Frauen in Wissenschaft und Forschung feststellbar: Zunehmend mehr Frauen studieren, schließen ihr Studium ab und arbeiten in Wissenschaft und Forschung. So sind Frauen bei Studierenden und Erstabschlüssen noch überrepräsentiert, bei den Zweitabschlüssen herrscht in etwa Geschlechterparität. Trotz dieser Entwicklungen gibt es insbesondere in wissenschaftlichen/künstlerischen Führungspositionen nach wie vor einen Aufholbedarf, nimmt doch der Frauenanteil entlang der Karrierestufen hin zur Professur sukzessive ab. Damit begründen sich auch die gewählten Wirkungszielkennzahlen zur Erhöhung des Frauenanteils an Laufbahnstellen sowie bei den Professuren. Von 2016 (23,7 %) auf 2019 (25,7 %) konnte beim Professorinnenanteil (Kennzahl 31.4.1) eine Steigerung von + 2 % erreicht werden. Der Frauenanteil bei Laufbahnstellen (Kennzahl 31.4.3) konnte 2019 von 36 % auf 36,3 % gesteigert werden. Für die Leistungsvereinbarungsperiode 2019 –2021 wurden mit den Universitäten potenzialorientierte Ziele zur Erhöhung des Frauenanteils bei Laufbahnstelleninhaber/innen und Professor/innen vereinbart. Ermittelt wurde der Frauenanteil in der unter der Professur liegenden Karrierestufe an der jeweiligen Universität. Es wird davon ausgegangen, dass alle Universitäten sämtliche innerhalb der ersten 2 Jahre der Leistungsvereinbarungsperiode neu zu besetzenden Professuren zum entsprechenden Prozentsatz auch mit Frauen besetzen. Schaffen die Universitäten das, so erreichen sie auch den mit dem BMBWF vereinbarten Zielwert zum Ende des 2. Jahres der Leistungsvereinbarungsperiode. Ebenso essentiell ist Geschlechtergerechtigkeit in Entscheidungspositionen und -prozessen: Daher ist seit 2009 im Universitätsgesetz (UG) eine verpflichtende Frauenquote für universitäre Kollegialorgane verankert. Die Umsetzung dieser Verpflichtung wird durch die Kennzahl 31.4.2 abgebildet. Hier wird ersichtlich, dass der überwiegende Teil der universitären Leitungsorgane (Rektorate, Senate, Universitätsräte) inzwischen quoten- und damit geschlechtergerecht besetzt ist. Im europäischen Vergleich hat Österreich in den vergangenen Jahren aufgeholt. Während im Schnitt der EU-28 die gläserne Decke für Frauen von 1,68 (2013) auf 1,64 (2016) zurückging, sank in Österreich im genannten Zeitraum die gläserne Decke von 1,60 auf 1,55. Die Zahl 1 bedeutet beim Glasdecken-Index eine gleiche Chance für Frauen wie für Männer, Grade-A-Level-Führungspositionen zu erreichen. Je höher die Zahl über 1 hinausgeht, desto „dicker“ ist die gläserne Decke und desto unwahrscheinlicher ist es für Frauen, in diese Führungspositionen zu gelangen.
Die ÖAW ist Österreichs zentrale außeruniversitäre Einrichtung für Wissenschaft und Forschung. Sie hat die gesetzliche Aufgabe, „die Wissenschaft in jeder Hinsicht zu fördern“ und bekennt sich zu einer zielgruppenübergreifenden Diversitätspolitik und damit zur Schaffung eines in sozialer und kultureller Hinsicht diskriminierungsfreien Arbeitsumfeldes, in dem alle Beschäftigten ihre individuellen Potenziale und ihre Leistungsfähigkeit in einem von Offenheit und Integration gezeichneten Klima unabhängig von ihrer Gruppenzugehörigkeit (Frauen und Männer, ältere und jüngere MitarbeiterInnen, Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft und Religion etc.) entfalten können. Die ÖAW unterstützt WissenschaftlerInnen bestmöglich darin, ihre Karriereentwicklung mit ihren familiären Verpflichtungen in Einklang zu bringen.
Das IST Austria dient der Spitzenforschung im Bereich der Grundlagenforschung in den Natur- und Formalwissenschaften. Es ist berufen, neue Forschungsfelder zu erschließen, und verfügt über das Promotionsrecht. Die Lehre dient einer hochwertigen Postgraduiertenausbildung in Form von interdisziplinären PhD-Programmen und PostDoc-Programmen. Nature Index veröffentlichte 2019 die Ergebnisse der jährlichen Auswertung der Publikationsdaten von 82 weltweit etablierten Fachjournalen. Erstmals wurde dabei auch die Größe der Institutionen berücksichtigt, an denen die publizierenden Forscherinnen und Forscher arbeiten. Die bereinigte Statistik zeigt ein für Österreich erfreuliches Bild: IST Austria befindet sich weltweit auf Platz 3 des Rankings. Bei der Rekrutierung von ProfessorInnen legt das IST Austria einen Fokus auf Frauen vor allem außerhalb der Live Sciences. Ein eigenes Rekrutierungskomitee sucht nach passenden Kandidatinnen und lädt diese aktiv zur Bewerbung ein. Neben dem Female Scouting begleitet der Good Practice Officer den Auswahlprozess und sitzt in sämtlichen Komitees bei. Bei sämtlichen Schulungen wird das Thema Gender, wenn möglich, mitberücksichtigt, um ein Bewusstsein bei den MitarbeiterInnen zu schaffen und das Thema präsent zu halten.
Leistungsvereinbarungen sind das zentrale Steuerungsinstrument des BMBWFs, durch die eine strategische Koordinierung der Stakeholder des Wissenschafts- und Forschungsbetriebs erreicht wird. Durch Leistungsvereinbarungen können klare strategische Vorgaben eingebracht und bei den Leistungserbringerinnen (Universitäten, aber auch außeruniversitäre Forschungseinrichtungen) eine Zusammenführung von Ressourcen- und Ergebnisverantwortung erreicht werden. Anders als bei den Universitäten hat das BMBWF bei den Fachhochschulen eher eingeschränkte Möglichkeiten der Einflussnahme. Daher ist es umso wichtiger, ein Gender-Monitoring einzuführen und mit einer relevanten Gleichstellungs-Indikatorik Fortschritte im Umsetzungstand gesetzlicher Bestimmungen auch messen zu können. Da sich der Fachhochschulsektor in Österreich inhomogen präsentiert – vor allem auch was die Größe der Fachhochschulen betrifft – ist dementsprechend unterschiedlich auch die Ausgestaltung der Gleichstellungsagenden an den einzelnen Fachhochschulen. Das Vorhaben der „Stärkung der Gleichstellungs- und Diversitätspolitiken an Österreichs Fachhochschulen, das Teil der österreichischen ERA Roadmap ist, berücksichtigt dies Inhomogenität.