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WIRKUNGSZIEL

Gleichstellung im FTI-Sektor

Steigerung der Zahl der Beschäftigten im Bereich Technologie und Innovation mit besonderem Augenmerk auf Erhöhung des Anteils der Frauen

2020
Wirkungsziel teilweise erreicht

Kennzahlen

Wirkungsziele werden durch die Festlegung von Kennzahlen beurteilbar gemacht und durch Zielwerte näher bestimmt. Bei den Kennzahlen handelt es sich um quantitative Messgrößen, die direkt oder indirekt Auskunft über die Erreichung eines Wirkungsziels geben.


Maßnahmen

Zur Erreichung der gesetzten Wirkungsziele werden konkrete Maßnahmen eingesetzt.

Unter einer Maßnahme wird ein bestimmtes Bündel an Tätigkeiten verstanden, das durch die Mitarbeiter:innen des Ressorts beziehungsweise durch vom Ressort beauftragte Stellen erbracht wird. Bei den Maßnahmen kann es sich um Vorhaben, Aktivitäten und Projekte handeln, die auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt sind. Ebenso können aber auch die Kernleistungen eines Ressorts dargestellt werden.


Gesamtbeurteilung des Wirkungsziels und der Umfeldentwicklungen

Die Bedingungen für (inter-)nationale Wirtschaftstätigkeit haben sich im Jahr 2020 wesentlich verschlechtert und die Unsicherheit hat sich aufgrund der COVID-19-Pandemie dramatisch erhöht. Die Pandemie hat zu starken Einschränkungen, sowohl auf internationaler als auch nationaler Ebene geführt. Es wurden internationale Produktions- und Lieferketten unterbrochen und das Arbeits-, Mobilitäts- und Freizeitverhalten hat sich für praktisch alle Menschen stark verändert. Dies hat zu einer starken Rezession (Veränderung reales BIP gegenüber dem Vorjahr: 2019: 1,4 %; 2020: -6,6 %) und einem Beschäftigungsrückgang (Anstieg der Arbeitslosenquote gem. Eurostat: 2019:
4,9 %; 2020: 5,5 %) geführt. Während es im zweiten Halbjahr zu einer Erholung gekommen ist, dauert die Rezession in Österreich und in den meisten Ländern weltweit im 1 Quartal des Jahres 2021 weiter an.
Die in den Kennzahlen zum Wirkungsziel 3 berichteten Daten beziehen sich allesamt auf das Jahr 2019 und lassen keinen Rückschluss auf die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Beschäftigten in F&E im Unternehmenssektor zu. Es kann jedoch gezeigt werden, dass der langjährige Trend einer Steigerung der Beschäftigung in F&E im Unternehmenssektor begleitet wird von einer verstärkten Beschäftigung von Frauen in diesem Sektor. Beim wissenschaftlichen und höher qualifizierten nicht-wissenschaftlichen Personal liegt die Entwicklung der weiblichen leicht über jener der männlichen Beschäftigten, wodurch sich insgesamt der Anteil weiblicher Beschäftigter erhöht. Gleichwohl ist zu konstatieren, dass der gesetzte Zielwert von 20 % erneut nicht erreicht werden konnte, was als Anreiz dient, die Bemühungen in diese Richtung zu verstärken.
Neben einer allgemeinen Steigerung der Zahl von qualitativ hochwertigen Arbeitsplätzen in F&E im Unternehmenssektor wird vor allem eine deutliche Erhöhung des derzeit unterdurchschnittlichen Anteils von Frauen an diesen Arbeitsplätzen angestrebt. Da sich positive Wirkungen von Bemühungen zur Stärkung der Position von Frauen im FTI-Bereich nur sehr langsam zeigen, ist es wichtig die gesetzten Zielwerte beizubehalten, um dem Thema Gleichstellung Sichtbarkeit zu geben und die Notwendigkeit hervorzuheben, verstärkt Maßnahmen in diesem Bereich zu setzen.
Das BMK hat gezielte Förderungsmaßnahmen, generell zur Förderung von Humanpotenzial in F&E im Unternehmenssektor und speziell für Frauen entlang des gesamten Karriereweges, durch unterschiedliche Förderungsformate auch im Jahr 2020 fortgesetzt. Die Gleichstellungsförderung bleibt ein wichtiges Anliegen des BMK und wird durchgängig im Zuge der Förderungsvergabe berücksichtigt, sowohl in den Förderungskriterien als auch bei der Besetzung von Beurteilungsgremien und Jurys.
Um strukturelle Veränderungen und Veränderungen in der Bewusstseinsbildung zu befördern setzt das BMK auf die Vorbildwirkung von Frauen mit erfolgreichen Karriereverläufen im FTI-Bereich, sowie auf ihre Stärkung in Führungs- und Entscheidungspositionen. Letzteres wird etwa durch Maßnahmen zur Erhöhung des Anteils der Projektleiterinnen und der von Frauen durchgeführten Begutachtungen in Jurys der FFG unterstützt.
Die Kompetenzen der Förderung von (angewandter) FTI lagen wie in den Vorjahren beim BMK, auch intern kam es zu keiner Änderung der Rahmenbedingungen für die Wahrnehmung dieser Aufgaben. Der systemische Schwerpunkt der angewandten und wirtschaftsnahen Forschungsförderung positioniert sich somit an den Schnittstellen zwischen Grundlagenforschung und marktnaher Innovations- und Investitionsförderung, im Jahr 2020 waren das die Kompetenzen des BMBWF und des BMDW.
Eine Koordination von haushaltsrechtlich relevanten Aspekten der Gleichstellung findet in regelmäßigen Abständen durch das BMKöS über alle Ressorts hinweg statt, die UG 34 übernimmt hierbei die Rolle der Cluster-Koordination zu „Frauen in Entscheidungspositionen und –prozessen“. Eine Abstimmung zur Gleichstellung erfolgt im Rahmen des Berichts zur WO (Berichtskapitel zur „Berücksichtigung der tatsächlichen Gleichstellung von Frauen und Männern“) im Rahmen des gemeinsamen Themenclusters und auch regelmäßig direkt mit dem BMDW (UG 33).
Das Wirkungsziel trägt insbesondere zu SDG-Unterziel 5.5 „Die volle und wirksame Teilhabe von Frauen und ihre Chancengleichheit bei der Übernahme von Führungsrollen auf allen Ebenen der Entscheidungsfindung im politischen, wirtschaftlichen und öffentlichen Leben sicherstellen“ und SDG-Unterziel 9.5 „Die wissenschaftliche Forschung verbessern und die technologischen Kapazitäten der Industriesektoren in allen Ländern und insbesondere in den Entwicklungsländern ausbauen und zu diesem Zweck bis 2030 unter anderem Innovationen fördern und die Anzahl der im Bereich Forschung und Entwicklung tätigen Personen je 1 Million Menschen sowie die öffentlichen und privaten Ausgaben für Forschung und Entwicklung beträchtlich erhöhen“ bei. Neben Förderungsmaßnahmen zur Stärkung der F&E-Kapazitäten und Unterstützung der Schaffung von Arbeitsplätzen in diesem Bereich, werden gezielt Frauen adressiert, um ihre Teilhabe im FTI-Bereich und die Chancengleichheit bei der Übernahme von Führungs- und Entscheidungspositionen zu stärken.