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WIRKUNGSZIEL

Steigerung der FTI-Intensität des Unternehmenssektors

Steigerung der Forschungs-, Technologie- und Innovations-Intensität (FTI-Intensität) des österreichischen Unternehmenssektors

2021
Wirkungsziel teilweise erreicht

Kennzahlen

Wirkungsziele werden durch die Festlegung von Kennzahlen beurteilbar gemacht und durch Zielwerte näher bestimmt. Bei den Kennzahlen handelt es sich um quantitative Messgrößen, die direkt oder indirekt Auskunft über die Erreichung eines Wirkungsziels geben.


Maßnahmen

Vorhaben

Ein Vorhaben ist ein Bündel an Tätigkeiten, welche durch die Ressorts erbracht werden. Hierbei werden zwei Arten von Vorhaben unterschieden:

Bei Regelungsvorhaben handelt es sich etwa um Bundesgesetze, Verordnungen und zwischenstaatliche Vereinbarungen. Sonstige Vorhaben stellen beispielsweise große Bauprojekte, Infrastrukturvorhaben oder größere Anschaffungen dar.


Gesamtbeurteilung des Wirkungsziels und der Umfeldentwicklungen

Das Jahr 2021 war, wie auch das Vorjahr, von der Covid-19-Pandemie geprägt. Dennoch stand die wirtschaftliche Entwicklung im Zeichen der Erholung: Das reale BIP ist nach einem Rückgang von 6,7 % im Jahr 2020 im Jahr 2021 um 4,5 % gewachsen, die Arbeitslosenquote der unselbständigen Beschäftigten ist von 9,6 % im Jahr 2020 auf 8 % im Jahr 2021 gefallen und hat damit beinahe wieder Vorkrisenniveau. Wenngleich sich die Wirtschaft erholt hat, waren die Bedingungen für die (inter-)nationale Wirtschaftstätigkeit durch gestörte Lieferketten und starke Preisanstiege für Rohstoffe und Energie beeinträchtigt.
Laut Globalschätzung der Statistik Austria lag die Forschungsquote in Österreich im Jahr 2021 bei 3,21 %, das sind 12,9 Mrd. EUR, gegenüber 3,13 % und 3,22 % in den Jahren 2019 und 2020. Trotz der getrübten Wirtschaftslage durch die Covid-19-Pandemie konnten also die Forschungsaktivitäten aufrechterhalten und gegenüber dem Jahr 2019 sogar gesteigert werden. Das europäische Ziel einer Forschungsquote von 3 % wird damit übererfüllt. 26,7 % der Forschungsausgaben im Jahr 2021 wurden durch den Bund finanziert, 43,7 % von den Unternehmen, auf die Forschungsprämie entfallen 6,9 % und 16,4 % werden aus dem Ausland finanziert. Die Daten der F&E-Statistik zeigen, dass die Aufrechterhaltung der Forschungsquote nur durch die Kompensation eines rückgängigen Unternehmensanteils durch die öffentliche Hand möglich war.
Zu einem ähnlichen Schluss kommen auch die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests 2021: Der Anteil der Unternehmen, die Produktinnovationen eingeführt haben, ist geringfügig gegenüber dem Vorjahr angestiegen, insbesondere KMU sowie Branchen mit einer geringen Innovationsintensität waren zurückhaltend. Die Ausgaben für F&E-Aktivitäten sind hingegen stark gegenüber 2020 angestiegen – der entsprechende Indikator hat das höchste Niveau in 10 Jahren erreicht – was auf eine Entspannung und positive Zukunftserwartungen hindeutet.
Die in der Kennzahl 34.1.1. berichteten Daten beziehen sich, entsprechend der Datenverfügbarkeit aus der F&E-Statistik, auf das Jahr 2019 und bilden damit noch nicht die oben beschriebenen Umfeldentwicklungen ab. Generell kann jedoch der langjährige Trend beobachtet werden, dass mehr Unternehmen Forschung und Entwicklung durchführen, während der Anteil der forschungs- und technologienahen Unternehmen, die auch selbst aktiv F&E betreiben, nahezu konstant bleibt. Anhand der oben zitierten Studien von WIFO und Statistik Austria, ist von einer Ausweitung der F&E-Aktivitäten, auch im zweiten Jahr der Covid-19-Pandemie auszugehen. Die Förderungen für anwendungsorientierte FTI durch das BMK sind insbesondere in Krisenzeiten eine wichtige Unterstützung für Unternehmen, um ihre Innovationstätigkeit aufrecht erhalten zu können.
Die Entwicklung von Kennzahl 34.1.2. kann nicht in der narrativen Gesamtbeurteilung berücksichtigt werden, da die Veröffentlichung der Datengrundlage (Community Innovation Survey, CIS) erst im März 2023 erfolgt.
Die anwendungsorientierten FTI-Aktivitäten in Österreich wurden auch im Jahr 2021 gezielt durch Förderungsmaßnahmen des BMK unterstützt. Klima- und Konjunkturpaketmittel wurden zur Stärkung der Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft und des FTI-Ökosystems eingesetzt. Dabei wurde auf ein ausbalanciertes Portfolio geachtet, dass einerseits Angebote für Neueinsteiger, KMU und innovative Unternehmensprojekte, die der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit dienen, bereitstellt. Andererseits wurden gezielt große Zukunftsthemen wie nachhaltige Mobilität und Energie sowie die Kreislaufwirtschaft vorangetrieben. Auch für Querschnittsmaterien, wie Schlüsseltechnologien, Digitale Technologien und Kooperationen im Bereich Wissenschaft-Wirtschaft, wurden Förderungsangebote bereitgestellt.
Diese Maßnahmen wurden ergänzt durch institutionelle Förderungen, Integration in europäische Initiativen sowie die Unterstützung von Fach- und FTI-Communities, um die FTI-Intensität des Unternehmenssektors (Wirkungsziel 1) zu steigern. Dies dient der Unterstützung von Unternehmen in ihrer Rolle bei der Bewältigung von Krisen und Herausforderungen sowie der Sicherung eines hohen Lebensstandards, basierend auf modernen umweltverträglichen Technologien, einer produktiven und innovativen Industrie, geringem Ressourceneinsatz, hohen FTI-Kapazitäten sowie der Steigerung bzw. Sicherung von hochwertigen Arbeitsplätzen.
Die Aktivitäten des BMK zur Erreichung des Wirkungsziels 1 tragen damit insbesondere zu den SDG-Unterzielen 8.2 „Eine höhere wirtschaftliche Produktivität durch Diversifizierung, technologische Modernisierung und Innovation erreichen, einschließlich durch Konzentration auf mit hoher Wertschöpfung verbundene und arbeitsintensive Sektoren“, 9.4. „Bis 2030 die Infrastruktur modernisieren und die Industrien nachrüsten, um sie nachhaltig zu machen, mit effizienterem Ressourceneinsatz und unter vermehrter Nutzung sauberer und umweltverträglicher Technologien und Industrieprozesse, wobei alle Länder Maßnahmen entsprechend ihren jeweiligen Kapazitäten ergreifen“ und 9.5 „Die wissenschaftliche Forschung verbessern und die technologischen Kapazitäten der Industriesektoren in allen Ländern und insbesondere in den Entwicklungsländern ausbauen und zu diesem Zweck bis 2030 unter anderem Innovationen fördern und die Anzahl der im Bereich Forschung und Entwicklung tätigen Personen je 1 Million Menschen sowie die öffentlichen und privaten Ausgaben für Forschung und Entwicklung beträchtlich erhöhen“ bei.