Dem Staat kommt eine wichtige Vorbildwirkung gegenüber dem privatwirtschaftlichen Sektor zu. Neben besseren Karrierechancen für Frauen kommt dies auch der Stärkung des Wettbewerbs und somit der Stärkung des Wirtschaftsstandorts Österreich zugute.
Das BMAW kann in den sechs Unternehmen, in denen es mit der Eigentümervertretung betraut ist, einen Frauenanteil von durchschnittlich 60,7 % an der Bundesquote der Aufsichtsratsgremien von Unternehmen vorweisen, an denen der Bund mit 50 % oder mehr beteiligt ist. Die im Regierungsprogramm angestrebte Frauenquote von 40 % wird damit wie im Vorjahr auch 2023 in allen sechs Unternehmen überplanmäßig erreicht. Die Frauenquote des Bundes in den betroffenen Aufsichtsräten liegt im Jahr 2023 mit einem Durchschnittswert von 51,4 % über der Zielvorgabe. Die Abstimmung mit den anderen Ressorts erfolgt im Rahmen des MRV zum jährlichen Fortschrittsbericht über den Frauenanteil in Aufsichtsgremien der Unternehmen, an denen der Bund mit 50 % oder mehr beteiligt ist.
Das Potenzial an qualifizierten Frauen für Führungs- und Aufsichtsratspositionen ist weiter steigend und trägt damit auch zur positiven Entwicklung des Wirkungsziels bei. Genau hier setzt auch das Programm Zukunft.Frauen an, das helfen soll den Anteil von qualifizierten Frauen in Führungspositionen zu steigern.
Die Initiative „Gütesiegel equalitA“ wurde im März 2020 gestartet und zeichnet Unternehmen aus, die Frauen innerbetrieblich fördern, für Geschlechtergerechtigkeit innerhalb des Betriebes sorgen, Frauenkarrieren fördern und sichtbar machen und damit die berufliche Gleichstellung beider Geschlechter unterstützen. Mit dem Gütesiegel, das drei Jahre gültig ist, wird ein Zeichen für Chancengerechtigkeit, Gleichstellung sowie Fairness gesetzt und ein Gütesiegel für die Wirtschaft geschaffen.
Der Drehbuchwettbewerb 2023/2024 „Heldinnen in Serie“ soll mit den eingereichten Geschichten positive Rollenbilder vermitteln, Mädchen dazu ermutigen, in diesen Bereichen tätig zu werden und Rollenklischees von Frauen ab 55 aufbrechen.
Mit Initiativen wie der MINT-Girls Challenge soll die Teilhabe und Sichtbarkeit von Mädchen und jungen Frauen in Zukunftsbranchen, vor allem in MINT Bereichen, gestärkt und damit alte Rollenbilder und Stereotype aufgebrochen werden. Zielgruppe sind Mädchen und junge Frauen zwischen 3 und 19 Jahren. Langfristiges Ziel ist es dem Fachkräftemangel am Wirtschaftsstandort Österreich entgegenzuwirken, sowie auch mittel- bis langfristig den Frauenanteil in Führungspositionen zu erhöhen. Durch Bemühungen auf allen Ebenen soll mehr Genderdiversität intern und extern erzielt werden.
Der Anteil weiblicher Lehrlinge in technischen Lehrberufsgruppen ist seit 2005 kontinuierlich angestiegen (2005: 4,7 % -> 2023: 12,0 %) und auch der Anteil positiver Lehrabschlussprüfungen weiblicher Lehrlinge in technischen Lehrberufsgruppen ist auf 13,4 % im Jahr 2023 gestiegen. Ebenso hat sich der Anteil der drei am häufigsten gewählten Lehrberufe von Frauen (Einzelhandel, Friseurin (Stylistin) und Bürokauffrau) kontinuierlich verringert (2005: 50,8 % -> 2023: 34,4 %). Metalltechnik, der insgesamt zahlenmäßig stärkste technische Lehrberuf, war 2023 der am 6-häufigste gewählte Lehrberuf von Frauen. Die Entwicklung dieser Kennzahlen zeigt, dass die Diversität bei der Lehrberufswahl von Frauen stetig – wenn auch auf geringem Niveau – im Steigen ist.
Die Projekte des BMAW leisten einen wesentlichen Beitrag zum SDG-Unterziel 5.5. „Die volle und wirksame Teilhabe von Frauen und ihre Chancengleichheit bei der Übernahme von Führungsrollen auf allen Ebenen der Entscheidungsfindung im politischen, wirtschaftlichen und öffentlichen Leben sicherstellen“.