Zu Betriebsansiedlungen: Die staatliche Betriebsansiedlungsagentur Austrian Business Agency (ABA) unterstützt internationale Investoren bei ihren Betriebsansiedlungen in Österreich. Das traditionell stärkste Investorenland Deutschland ist 2016 für 36 % aller ABA-Projekte verantwortlich. Es kamen 116 Unternehmen nach Österreich – und damit um rund 13 % mehr als 2015. Stark steigend ist auch das Engagement aus China: Zwölf chinesische Unternehmen (gegenüber sieben im Vorjahr) siedelten sich 2016 mit Unterstützung der ABA im Land an. Rund 70 Unternehmen – mehr als ein Fünftel aller neuen ABA-Ansiedlungen – kamen aus den CEE/SEE-Ländern. Am stärksten vertreten waren Ungarn, Slowenien, die Slowakei und Russland. Mehr als 10 % der von der ABA 2016 bei der Ansiedlung beratenen internationalen Unternehmen betreiben Forschung & Entwicklung.
Zu Berufsausbildung: Die Zahl der Lehrlinge ist ein Indikator für Investitionen in Humanressourcen. Aufgrund der demographischen Entwicklung (sinkende Zahl der 15-Jährigen seit 2007) wird es für Unternehmen zunehmend schwieriger, geeignete Jugendliche für die Ausbildung zu finden. In diesem Zusammenhang stellt auch der regionale Skills-Mismatch eine Herausforderung dar, da in den westlichen Bundesländern, in welchen die Lehrlingsausbildung traditionell stärker verankert ist als insb. in Wien, offene Lehrstellen teilweise nicht besetzt werden können. Zielgruppenspezifisch zeigt sich auch, dass die Lehre als Ausbildungsweg bei Migranten unterrepräsentiert ist. In Summe erklärt sich aus diesen Bedingungen die sinkende Gesamtzahl der Lehrlinge in den vergangenen Jahren. 2016 war gegenüber 2015 wieder ein leichter Anstieg der Lehranfänger/innen gegenüber 2015 (+0,6 %) zu verzeichnen (vgl. Lehrlingsstatistik der WKO). Ebenso bleibt auch weiterhin die Lehre quantitativ der bedeutendste Ausbildungsweg auf Ebene der 10. Schulstufe (2014/2015: 36,1 % der Schüler/innen) und behält damit ihren Stellenwert für Ausbildung von Fachkräften in Österreich. (Details der Entwicklungen sind u. a. im Bericht zur Situation der Jugendbeschäftigung und Lehrlingsausbildung 2014 – 2015, Dornmayr / Litschel / Löffler, Herausgeber: ibw / öibf, Wien 2016 sowie „Lehrlingsausbildung im Überblick 2016 – Strukturdaten, Trends und Perspektiven“, Dornmayer / Nowak, Herausgeber: ibw, Wien 2016 dargestellt). Die Entwicklung der Lehre insgesamt wird insb. auch durch die einzelnen Kennzahlen im Globalbudget zu Maßnahme 40.01. dargestellt.
Zu Betriebsansiedlungen: ABA – Invest in Austria legte für 2016 eine Rekordbilanz vor und konnte 319 neue internationale Unternehmen in Österreich ansiedeln. Damit konnte erstmals die Schallmauer von 300 Ansiedlungen durchbrochen und die Zahl der Unternehmen nochmals um 7,4 Prozent gesteigert werden. Die Summe der mit den Ansiedlungen verbundenen Investitionen ist 2016 um 42 Prozent auf 705,22 Millionen Euro (2015: 496 Millionen Euro) gestiegen. Bei der Zahl der neuen Arbeitsplätze gab es eine leichte Steigerung auf 2.622 (nach 2.613 im Jahr 2015). Viele Unternehmen, die sich bei uns ansiedeln, schätzen die Drehscheibenfunktion in Richtung Ost- und Südosteuropa. Dazu kommen die qualifizierten Fachkräfte sowie Österreichs Stabilität und Rechtssicherheit. In einem schwierigen geopolitischen Umfeld gewinnen diese langfristigen Erfolgsfaktoren an Bedeutung.
Zu den Lehrabschlussprüfungen: Da es sich bei diesem Indikator um Absolutwerte handelt, hat der Rückgang der Lehrlingszahlen seit 2007, hauptsächlich bedingt durch die demographische Entwicklung, wesentlichen Einfluss auf die Zahl der bestandenen Lehrabschlussprüfungen. Durch verschiedene Maßnahmen (z.B „Clearingstelle Lehrabschlussprüfung, Prüfer/innen-Schulungen, kostenlose Vorbereitungskurse) wurden Schritte gesetzt, die Qualität der Lehrabschlussprüfungen und die Vorbereitung auf die Prüfung zu verbessern. Der Anteil der Lehrabsolvent/innen mit einer positiven Lehrabschlussprüfung ist seit 2010 sukzessive leicht angestiegen (vgl. ibw: „Lehrlingsausbildung im Überblick 2016“). Insgesamt zeigt sich, dass die Lehre im Vergleich zu anderen Bildungswegen der Sekundarstufe II die höchste Abschlussquote (Abbruchs- und Erfolgsquote) aufweist: rd. 75 % der Lehranfänger/Innen beenden ihre Ausbildung mit einer positiven Lehrabschlussprüfung (vgl. BMS: 58 %; BHS 59 %; AHS Oberstufe: 73 %) (Daten: Statistik Austria „Bildungsbezogenes Erwerbskarrierenmonitoring). Seit August 2016 steigt wieder der Anteil der Lehranfänger/innen in Ausbildungsbetrieben im Vorjahresmonaten kontinuierlich an. Im Juni 2017 starteten um 2,4% mehr Jugendliche eine Lehre als im Juni 2016. Weiters zeigt sich auch bei der genderspezifischen Berufswahl eine positive Entwicklung. Immer mehr junge Frauen entscheiden sich zB für einen technischen Beruf. Die Analyse des Arbeitsmarktstatus 18 Monate nach Ausbildungsende verdeutlicht weiters die direkte Berufseinmündung der Lehrausbildung: 18 Monate nach Lehrabschluss im Jahr 2012/2013 waren knapp 74 % aller Lehrabsolventen erwerbstätig (Vgl.: z. B. BHS 42 %, BMS 38,2 %).
Zum Globalbudget 40.03: Für einen attraktiven Wirtschaftsstandort Österreich ist eine moderne Geodaten- und Messtechnikinfrastruktur erforderlich. So konnte das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen aktuelle Geobasisdaten für das gesamte Bundesgebiet erneut bereitstellen. Im Bereich des Eichwesens wurde die internationale Anerkennung für alle Kalibrier- und Messmöglichkeiten wieder erreicht. Im Rahmen der Marktüberwachung wurde der Durcheichungsgrad für eichpflichtige Messgeräte überplanmäßig erfüllt.
Zum Globalbudget 40.04: Die 180 Gebäude und wirtschaftlichen Einheiten mit der Nutzraumfläche von 1,55 Mio m² konnten in gebrauchsfähigem Zustand erhalten werden. Durch entsprechende Aufteilung des Budgets war es möglich den Abschreibungsverlust zumindest um 43,26 % auszugleichen. Zur Optimierung des Gebäudebetriebs hinsichtlich einer kostengünstigen Nutzung konnte ein System der Kostenerfassung erstellt werden, das die Kosten des Gebäudebetriebes vor allem im Bereich Energie und Sanierungsmaßnahmen benchmarkfähig macht. Der Budgetmitteleinsatz konnte dadurch optimal gesteuert werden. Im Bereich der Präsentation des kulturellen Erbes konnten die Besucherzahlen in den Betrieben gesteigert werden. Diese Maßnahmen haben wegen der touristischen Wirkung zum Wirkungsziel Verbesserung des Wirtschaftsstandortes beigetragen.
Die Kennzahlenergebnisse der einzelne Leistungsbereiche zeigen, dass die gesetzten Maßnahmen – trotz teilweise nicht der nur mittelbar beinflussbarer Faktoren – einen wirksamen Beitrag zur Steigerung der Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Österreich leisten.