Die staatliche Betriebsansiedlungsagentur Austrian Business Agency (ABA) unterstützt internationale Investoren bei ihren Betriebsansiedlungen in Österreich.
Deutschland war mit 108 Unternehmen auch 2018 wieder eindeutig die Nummer Eins unter den Investorenländern und zeichnete damit für 30 % aller ABA-Projekte verantwortlich. Die Schweiz überholte mit 36 Neuansiedlungen Italien (28). Mit 14 Unternehmen war die Zahl der Neugründungen aus Großbritannien doppelt so hoch wie im Jahr davor (7). Ungebrochen ist auch das Interesse seitens Unternehmen aus den CEE/SEE-Ländern (Central and Eastern Europe/South Eastern Europe). Ihr Anteil lag 2018 mit 88 Unternehmen bei etwa einem Viertel aller neuen ABA-Ansiedlungen. Am stärksten waren darunter Ungarn (17 Unternehmen), Slowenien (14 Unternehmen), Russland (10 Unternehmen) und die Slowakei (8 Unternehmen) vertreten.
Von den angesiedelten Unternehmen betreiben 32 am Standort Österreich Forschung und Entwicklung und 29 Unternehmen sind Produktionsunternehmen. Unter den am stärksten vertretenen Branchen sind IT/Telekom/Software (56) und wirtschaftsnahe Dienstleistungen (55). 22 ausländische Startups entschieden sich 2018 für den Wirtschaftsstandort Österreich.
Die Zahl der Lehrlinge ist ein Indikator für Investitionen in Humanressourcen. Aufgrund der demografischen Entwicklung (sinkende Zahl der 15-Jährigen seit 2007) wurde es für Unternehmen zunehmend schwieriger, geeignete Jugendliche für die Ausbildung zu finden. In diesem Zusammenhang stellt auch der regionale Skills-Mismatch eine Herausforderung dar, da in den westlichen Bundesländern, wo die Lehrlingsausbildung traditionell stärker verankert ist als insbesondere in Wien, offene Lehrstellen teilweise nicht besetzt werden können. Zielgruppenspezifisch zeigt sich auch, dass die Lehre als Ausbildungsweg bei Älteren sowie Personen mit Migrationshintergrund unterrepräsentiert ist. Dennoch bleibt die Lehre auch weiterhin quantitativ der bedeutendste Ausbildungsweg auf Ebene der 10. Schulstufe (Schuljahr 2016/2017: 36 % der Schüler/innen) und behält damit ihren Stellenwert für Ausbildung von Fachkräften in Österreich. (Details der Entwicklungen sind u. a. im Bericht zur Situation der Jugendbeschäftigung und Lehrlingsausbildung 2016 – 2017, Dornmayr / Litschel / Löffler, Herausgeber: ibw / öibf, Wien 2018 sowie »Lehrlingsausbildung im Überblick 2018 – Strukturdaten, Trends und Perspektiven«, Dornmayer / Nowak, Herausgeber: ibw, Wien 2018 dargestellt). Die Entwicklung der Lehre insgesamt wird insbesondere auch durch die einzelnen Kennzahlen im Globalbudget zu Maßnahme 40.01 (Erstellung und Weiterentwicklung von Berufsbildern und Entwicklung von Instrumentarien zur Unterstützung für die Unternehmen bei der Lehrlingsausbildung sowie Förderung der Aufhebung der geschlechtsspezifischen Segregation des Lehrstellenmarktes.) dargestellt.
Die zum Ministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort ressortierende Betriebsansiedlungsagentur Austrian Business Agency (ABA) hat 2018 ein weiteres Rekordjahr verzeichnet. In Summe wurden im Vorjahr 355 Unternehmen von der ABA und den Regionalgesellschaften bei der Ansiedlung in Österreich betreut. Gegenüber dem bisherigen Rekordergebnis von 344 Unternehmen im Jahr 2017 ist das eine Steigerung um drei Prozent. Die mit den Neuansiedlungen verbundene Investitionssumme legte um 1,5 % zu (2017: 723,85 Mio. Euro, 2018: 734,48 Mio. Euro) und die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze verzeichnete einen Zuwachs von 8 % gegenüber dem Vorjahr (2017: 2.672, 2018: 2.888).
Da es sich bei dem Indikator der Lehrabschlussprüfungen um Absolutwerte handelt, hat der Rückgang der Lehrlingszahlen seit 2007, hauptsächlich bedingt durch die demografische Entwicklung, wesentlichen Einfluss auf die Zahl der bestandenen Lehrabschlussprüfungen. Durch verschiedene Maßnahmen (z. B. „Clearingstelle Lehrabschlussprüfung“, Prüfer/innen-Schulungen, kostenlose Vorbereitungskurse etc.) wurden Schritte gesetzt, die Qualität der Lehrabschlussprüfungen und die Vorbereitung auf die Prüfung zu verbessern. Der Anteil der Lehrabsolvent/innen mit einer positiven Lehrabschlussprüfung ist seit 2010 sukzessive leicht angestiegen (vgl. ibw: »Lehrlingsausbildung im Überblick 2018«). Insgesamt zeigt sich, dass die Lehre im Vergleich zu anderen Bildungswegen der Sekundarstufe II die höchste Abschlussquote (Abbruchs- und Erfolgsquote) aufweist: 2016 beendeten 75 % der Lehrlinge ihre Ausbildung mit einer positiven Lehrabschlussprüfung (vgl.: BMS: 58 %; BHS 59 %; AHS Oberstufe: 73 %) (Daten: Statistik Austria »Bildungsbezogenes Erwerbskarrierenmonitoring: Ausbildungsabgänger/innen der Schuljahre 2008/09 bis 2010/11). Die Zahl der Lehrlinge im ersten Lehrjahr (Lehranfänger/innen) steigt seit 2016 gegenüber den Vorjahren wieder an. Die Zahl an Lehranfänger/innen in Ausbildungsbetrieben nahm zum Stichtag 31.12.2018 gegenüber 2017 um +4,7 % zu. Dieser Trend setzte sich auch in den ersten Monaten 2019 fort (+4,8 % Ende März 2019 gegenüber dem Vorjahresmonat). In weiterer Folge steigen nun auch die Lehrlingszahlen insgesamt in Ausbildungsbetrieben wieder an (+2,2 % zum 31.12.2018 gegenüber 2017). Weiters zeigt sich auch bei der genderspezifischen Berufswahl eine positive Entwicklung. Der Anteil der drei häufigsten Lehrberufe, die von jungen Frauen gewählt werden, ist seit 2013 rückläufig. Die Zahl der weiblichen Lehrlinge, die Metalltechnik erlernen, steigt seit 2013 sukzessive an (2018: 993). Die Analyse des Arbeitsmarktstatus 18 Monate nach Ausbildungsende verdeutlicht weiters die direkte Berufseinmündung der Lehrausbildung: 18 Monate nach Lehrabschluss im Jahr 2013/2014 waren 73 % aller Lehrabsolventen erwerbstätig (Vgl.: z.B. BHS 41 %, BMS 38 %, AHS 5 %).
Mit der Erhöhung der Nutzung der bestehenden digitalen Angebote von dem „Gewerbeinformationssystem Austria“ (GISA) wird eine stärkere Durchdringung der Öffentlichkeit mit Gewerbeinformationen angestrebt. Diese Transparenz sorgt unmittelbar dafür, dass der Standort Österreich durch verlässliche Partnerinformationen an Attraktivität gegenüber Standorten gewinnt, in denen solche behördliche Transparenz und Verlässlichkeit nicht gegeben ist. Die Zahl der Abfragen ist daher ein Indikator für die effektiv gewonnene Transparenz der Gewerbeinformationen und somit ein wesentlicher Indikator für die Entwicklung der Wirtschaftsfreundlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes. Die kostenlose öffentliche Abfrage wird erstmals seit Anfang Mai 2018 angeboten, die 1. Ausbaustufe ist mit Weihnachten 2018 umgesetzt worden. Der Zielerreichungsgrad der monatlichen Abfragen wurde im für ein Durchschnittsjahr repräsentativen Monat Dezember überwiegend erreicht, das Ziel wurde allerdings in den – traditionell stärkeren – Monaten Oktober und November bereits erstmals überschritten.